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Wenn Verlierer feiern


Hier sieht man den graugehaltenen Schriftzug mit der Frage: Was ist wichtig?

Und sie haben es wieder getan. Wie deutlich auch immer die Absage der Wahlberechtigten an die Dauermachthaber sein mag, sie finden, unterstützt von ihren Medienhelfern, immer noch etwas zum Feiern. Die Ausreden, welche gesucht werden, um die Stimmverluste zu erklären, werden dabei immer absurder und sollen natürlich nichts mit verfehlter Politik zu tun haben. Man braucht kein Mathematikgenie zu sein, um auch bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen vom Wochenende zu verstehen, dass eine breite Mehrheit die Dauermachtclique ablehnt. Dazu muss man einfach nur den Teil mit ins Boot holen, welcher schon gar nicht mehr die Stimme abgibt. Auch am vergangenen Sonntag waren nicht, wie immer wieder in der Propaganda suggeriert wird, die CDU bzw. SPD die Lager, wo sich die meisten Wahlberechtigten versammelten. Die meisten Wahlberechtigten findet man weiterhin im Nichtwählerlager. Ob Brandenburg oder Sachsen, rechnet man in beiden Fällen eine Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen zusammen, wäre selbst diese Koalition mit weniger Wahlberechtigten ausgestattet, als man sie im Lager der Nichtwähler findet. Dies bedeutet, auch dort steuert man in totalen Zahlen wieder auf Minderheitsregierungen zu.

Jetzt kommt die KloKo

Über Jahrzehnte hat man den Wählern die Fake-News verkauft, dass mehr Wahlbeteiligung das rechte Lager schwächen würde, mittlerweile dürfte jeder verstanden haben, dass das genaue Gegenteil die politische Realität ist. Somit schlummert noch großes Potenzial für die Alternative für Deutschland (AfD) in den aktuellen Wahlergebnissen. Wenn die anderen Parteien weiterhin die Sorgen und Nöte der Bürger ignorieren, wird dies also noch gravierendere Folgen haben. Addiert man die Nichtwähler und die AfD-Stimmen zusammen, würde dies alles andere schlichtweg wegfegen. Die Antwort der Dauermachthaber auf die Ergebnisse vom Wochenende lässt aber nicht auf nachhaltige Veränderungen schließen. Die Große Koalition (GroKo) im Bund scheint nicht im Ansatz zur Disposition zu stehen, stattdessen soll mit Kenia der politische Einheitsbrei noch ausgeweitet werden, es würden wahre Klo-Koalitionen (KloKo), eben Koalition fürs Klo entstehen. Martin Dulig (SPD), der sächsische SPD-Chef, kommt nach der Wahl mit einem Gestaltungsauftrag um die Ecke und dies für eine Partei, welche so gerade eben noch die Fünfprozenthürde genommen hat, sowas ist schon wahrlich schräg. Mit solchen Wahlergebnissen wird selbstverständlich auch klar und deutlich, dass die SPD ebenfalls unter keinen Umständen mehr eine Volkspartei ist. Selbst in den Staatsmedien hat man an dieser Stelle nun eingelenkt und spricht von  Traditionsparteien. Schade nur, dass diese Tradition für immer mehr Armut und andere große gesellschaftliche Verwerfungen steht. Was man in Sachsen aktuell erleben muss, ist allgemein speziell. Der sächsische CDU-Spitzenkandidat Michael Kretschmer (CDU) sagte nach der Wahl im ZDF ganz klar, dass er auch bei guten Ideen der AfD diese nicht unterstützen würde, was beweist, dass das Wohl der Menschen bei ihm nicht ganz oben auf der Agenda steht, was für sich spricht. Überlegt man sich dann noch, dass es Kräfte in der Union gibt, welche sogar mit den SED-Erben zusammenarbeiten würden, wenn es dem Machterhalt dienlich ist, zeigt dies das ganze Ausmaß an Machtgier.

Die Ablehnung des Ökoraubtierkapitalismus

Die allgemeine Freude, dass die AfD keines der beiden Länder gewonnen hat, ist ein schlechter Witz, denn regiert hätten sie auch dann nicht, wenn sie die Wahlen gewonnen hätten, da es keine Koalitionspartner gegeben hätte. Damit ist auch diese Freude politisch ohne jeden Sinn. Allerdings wird es genau diese Arroganz der Dauermachthaber sein, welche die AfD immer weiter wachsen lassen wird. Man kann nicht oft genug erklären, dass eine komplette Neustrukturierung des Systems längst überfällig ist. Menschen müssen wieder wohnen können, ohne dabei arm zu werden. Allgemein muss das Armutswachstum zurückgedrängt werden, denn Freude über Beschäftigungszahlen in einem Billiglohnland hat keinen Wert. Man darf auch dem Märchen der Propaganda nicht glauben, dass es kein Flüchtlingsproblem mehr geben würde. Im Gegenteil, die Folgen der ganz großen Welle werden jetzt erst immer deutlicher, was auch daran liegt, dass angemessene Integrationskonzepte weiterhin fehlen und die Abschiebepolitik ein Witz bleibt. Auch ein angemessener Umgang mit den gesunkenen Zahlen, gerade auf der Ebene der Europäischen Union (EU), ist nicht erkennbar. Auch wenn die Dauermachthaber und ihre wechselnden Steigbügelhalter weiterhin von Niederlage zu Niederlage eilen, sind sie nicht bereit den Kurs zu ändern und mehrheitsfähige Politik zu gestalten, was brandgefährlich bleibt. Zum Ende noch kurz etwas zu den Grünen, welche auch minimal zulegen konnten und der jüngste Rettungsanker sein sollen. Ihr Höhenflug wurde am Wochenende definitiv gestoppt, was man durchaus eine Ablehnung des Ökoraubtierkapitalismus nennen kann. Selbstverständlich wird auch an dieser Stelle die Stimme des Volkes ignoriert werden, was den Grünen das Schicksal der SPD bescheren wird. Weiter so, bleibt trotzdem das Motto der Stunde.


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