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Wir werden alle sterben 40 – Es geht so schnell


Diese Graustufenfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein Brauhaus in der Waldsiedlung in Leverkusen.

Ich sollte auf mich aufpassen, damit wir in diesem Sommer wieder gemeinsam ein Bierchen trinken könnten. Eine Tradition, welche sich in den letzten Jahren aufge-baut hatte, da wir uns nicht so oft sahen, da wir zuletzt gut 1.000 Kilometer von-einander entfernt lebten. Dies war die letzte Nachricht, die ich vor einigen Wochen von einem wirklich engen Freund erhielt, nachdem ich im Krankenhaus gelandet war. Heute genau vor einem Monat war dann seine Beerdigung, ein Fakt, den ich noch immer nicht realisieren kann. Wir hatten angedacht, in diesem Sommer in seiner Wahlheimat, ein Konzert von Nigel Kennedy zu besuchen, war der letzte gemeinsame Konzertbesuch doch schon Dekaden her. Damals war es noch Michael Jackson, mit Kim Wilde davor, in Köln. Eine der vielen, tollen Erinnerungen an die-sen ganz besonderen Menschen, die immerhin bleiben wird. Was ich wirklich erschreckend fand, war erneut feststellen zu müs-sen, wie schnell es gehen kann. Letztendlich kam er ein paar Wochen nach mir in eine Klinik, wurde dort ähnlich behandelt, nur schlug die Behandlung bei ihm nicht bzw. nur im ersten Moment an, was ihn am Ende sein Leben kostete. Dies wiederum zeigte mir dann ebenfalls wieder einmal, wie schmal dieser Grad ist, auf dem wir letztendlich alle wandeln. Wie beschrieben, versuche ich mich nun an dem Gemeinsamen, was wir hatten, zu erfreuen und nicht so viel darüber nachzudenken, was das Leben für uns noch hätte bereithalten können. Es zeigte dann auch wieder, wie wichtig es ist, die Menschen, die man mag, die einem ans Herz gewachsen sind, zu treffen und dies nicht auf die lange Bank zu schieben. Was man gemeinsam erlebt hat, kann einem niemand mehr nehmen. Es gibt eben wirklich genügend Gründe, das Gemeinsame nicht aufzuschieben. Man verbringt so viel Zeit im Leben mit Banalitäten, welche einen von den wirklich wichtigen Dingen abhalten. Darum sollte man sich ganz genau überlegen, was man mit seinem Leben anfängt, denn, da wiederhole ich mich sehr gerne, keiner weiß, zum Glück, wie viel man selbst noch auf der Uhr hat. Wenn mir die letzten Wochen, jetzt letztendlich schon wieder Monate, etwas gezeigt haben, ist es wieder, dass es ganz schön schnell gehen kann. Daher passt bitte alle gut auf euch auf und Carpe Diem!


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