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Vorletzter Halt vorm Jubiläumstitel


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein Autobahnschild Richtung Berlin.

Es ist wieder soweit und alle wollen irgendwie nach Berlin, immerhin steht in die-sem Jahr  im DFB-Pokal ein Jubiläumstitel auf dem Plan. Endete das letzte Wo-chenende mit einem faustdicken Bundesligaskandal, welcher im Notfall den Löwen-anteil an der Frage nach der Meisterschaft haben könnte, stand ab Dienstag der Pokal auf der Agenda. Zwei Tage, zwei Halbfinale, hieß es damit. Wie erwähnt, ging es am Dienstag los und dies im Breisgau, wo der SC Freiburg auf RB Leipzig traf, was sich dort am Wochenende gleich in der Liga wiederholen wird, wie man es vom SCF schon aus der Runde zuvor kannte. Aber auch dieses Halbfinale selbst war eine Wiederholung, war es doch ein Jahr zuvor noch das Finale. Live gab es diesen Kick im ZDF. Nicht nur, dass man an diesem Abend wieder die Antitradi-tionalisten ertragen musste, was allgemein in der Regel nicht für Fußballfreuden spricht, kommentierte all dies dann auch noch Claudia Neumann. Man sieht, es hätte wirklich bessere Vorzeichen für ein Semifinale geben können. Freiburg legte richtig gut los und dann, nicht einmal eine Viertelstunde war gelaufen, hatte der Dosenclub, gegen den Spielverlauf, mit einem Doppelschlag auf 0:2 gestellt. Es zeigte sich wieder, dass der Pokal schon lange nichts mehr mit Überraschungen oder gar Wundern zu tun hat, was man trotzdem noch immer so verkaufen will. Schnell wurde ebenso klar, dass auch Co-Kommentator Hanno Balitsch wieder nicht seinen besten Tag hatte, womit sich an dieser Position ein Traumpaar gefunden hatte, was selbstverständlich ironisch zu verstehen ist. Damit war man, wo die Partie den zu erwartenden Verlauf nahm, gerade nach den genannten Vor-kommnissen vom Wochenende, eigentlich nur noch auf Schiedsrichter Sven Jablonski gespannt. Kurz vor der Pause wurde mit dem 0:3 alles noch klarer oder einfach langweiliger, was ebenso für den 0:4-Pausenstand, der in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs noch fiel, galt. Schon lange musste man sich fragen, warum die Freiburger das Spiel boykottierten, denn anders konnte man den Auftritt nicht erklären. Gut zehn Minuten nach der Pause dann eine glasklare Leipziger Notbremse, welche der Schiri aber erst am Monitor erkannte und den angemessenen Platzverweis reichlich spät lieferte. Es sah aber trotzdem nicht wirklich danach aus, dass dies irgendwelche maßgeblichen Auswirkungen aufs Spiel haben sollte. Dann wurde es wild, bis hin zu Ansätzen eines Platzsturms des Freiburger Blocks. Ganz ernsthaft, verwunderlich ist dies alles nicht mehr und man sollte sich überlegen, was es bedeutet, wenn sowas schon im beschaulichen Freiburg passiert. Die Kommentare von Neumann zum Thema waren da auch wieder nicht zielführend. Eine Viertelstunde vorm Ende dann der 1:4-Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit, dann noch ein Elfmetergeschenk für die Brausekicker zum 1:5-Endstand, womit Jablonski noch einen traurigen Endpunkt für seine Bewertung setzte. Ein Auftakt in diese Pokalrunde, welcher nicht hätte schlechter sein können. Man muss sich wirklich zuneh-mend fragen, was auch mit dem deutschen Fußball falschläuft.

Macht es noch Sinn?

Konnte man am Dienstagabend im ZDF schon deutlich hören, dass die Dosenkicker wohl wieder den Pokal holen würden, konnte die Frage aufkommen, welchen Sinn dann das zweite Semifinale im Pokal zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt überhaupt noch hatte. Tatsächlich wird diese Frage aber wohl erst kommenden Monat beantwortet werden. Daher blicken wir nun erst einmal darauf, was sich Mittwochabend im Schwabenland tat, was man live in der ARD verfolgen konnte. Interessant an Stuttgart, VfB-Trainer Sebastian Hoeneß war der erste Coach bei den Schwaben, der in dieser Pokalsaison zwei Spiele erlebte. Um direkt bei den Stuttgartern zu bleiben, bot der Anhang eine feine Choreo und die Frankfurter feuerten schon vorm Spiel ein ebenso feines Feuerwerk ab. Daniel Schlager, der Schiri, bot kurz nach Anfang direkt mal ordentlich Gelbe. Bei diesem Thema muss man anmerken, vielleicht sollte man demnächst vor den jeweiligen Begegnungen nicht nur die Verantwortlichen der spielenden Vereine präsentieren, sondern auch die Schiedsrichter, die von der Stärke her längst fast ein eigenes, drittes Team bilden und oft genug das Spiel entscheiden. Dann könnte man gleich auf die jüngsten Fehler hinweisen. Aktuell gibt es in der Regel, gerade bei den Staatsmedien, meist nur Vorschusslorbeeren fürs Pfeifenpersonal, welche sich dann nur oft genug im Spielverlauf in Luft auflösen. Dies wird demnächst hier aber noch ein ganz eigenes Thema werden. Nun zum Spiel, was, wie man ahnt, kampfbetont startete. Nach fast 20 Minuten gab es ein schönes, wie auch glückliches 1:0. Zunehmend wurde dann der Schiri ein Problem, der gefühlt doch etwas für den Verein aus seinem Heimatbundesland pfiff und dies ist das schöne Baden-Württemberg. Man konnte auch längst vermuten, dass am Ende keine 22 Spieler mehr auf dem Platz stehen würden. Was den ablehnungswürdigen VAR angeht, weiß man allgemein, wie er diesen Wettbewerb allein dadurch verzerrt, dass er nicht bei allen Spielen eingesetzt wird. Dann ging es nach gut 50, meist doch tollen Minuten in die Halbzeit und das 1:0 ging schon in Ord-nung. Nach der Pause drückte die SGE und es dauerte gute fünf Minuten bis zum mittlerweile verdienten Ausgleich. Keine zehn Minuten auf der Uhr und mit dem 1:2 war das Spiel gedreht, was für ein Ritt und es war noch ordentlich Zeit auf der Uhr. Reporter Tom Bartels gab diesmal an dieser Stelle das Fähnchen im Wind. Es ist immer wieder spannend, zu beobachten, wie schnell dies umschlägt. Es sollte noch schlimmer kommen, denn dann streute er noch ordentlich Eigenwerbung ein, was das Spiel allein schon nicht verdient hatte. Es zeigte, wie sehr man es in diesem Teil der Medien offensichtlich nötig hat und dies trotz Finanzierung über die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag. Auf dem Platz konnten die Stuttgarter einen Konter nur noch per Foul beenden und damit gab es einen klaren Elfer zum 1:3. Jetzt rannte die Uhr. In der 83. Minuten dann noch ein schöner Treffer zum 2:3. Kurz danach wurden die Schwaben dezimiert, da wollte wohl jemand den Verdacht des BaWü-Bonus vermeiden. Der Platzverweis, wie man bereits lesen konnte, war natürlich keine Überraschung. Weit nach der Nachspielzeit noch große Aufregung in Sachen Handspiel, was Schlager an den Monitor brachte und es war kein Elfer, womit er im entscheidenden Moment zum Glück nicht versagte. Es endete somit mit 2:3 und die Adler flogen ins Finale nach Berlin. Eines der wenigen, wirklich tollen Pokalspiele der Saison mit Abstrichen beim Schiri und natürlich beim Reporter. Jetzt wird es der Juni entscheiden.


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