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Der kleine Horrorladen in Leverkusen


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Großen Saal im Forum in Leverkusen.

Hatte ich zuletzt noch von  Level 42 im Forum in Leverkusen berichtet, ging meine kleine Reise durch die 1980er Jahre dort nun im Großen Saal weiter. In diesem Teil des Forums war ich zuletzt vor über 30 Jahren. Damals schaute ich dort Inszenie-rungen von „Alice im Wunderland“ bis „Die Zauberflöte“ in einer speziellen Auffüh-rung für Kinder. Man konnte dort aber auch sprichwörtlich großes Kino erleben, was von „Ein Fisch namens Wanda“ bis „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Der letzte Kaiser“ reichte. Am vergangenen Mittwoch gab es für mich  dann irgendwie eine Mischung von Film und Bühnenstück. „Der kleine Horrorladen“ stand auf dem Programm und die KulturStadtLev präsentierte die Inszenierung des Landesthea-ters Detmold. Ganz ursprünglich geht alles auf das Jahr 1960 zurück, wo einer der erfolgreichsten B-Movies im Bereich Horror-Comedy entstand. Darauf basiert das Musical von Komponist Alan Menken und Texter Howard Ashman (1950-1991) aus dem Jahr 1982 und es wurde schnell ein riesiger Erfolg. Schon 1986 gab es die deutschsprachige Erstaufführung in Wien, außerdem entstand der dazugehörige Kultfilm unter Regie des legendären Frank Oz. Man erkennt schnell, dass es Stücke gibt, welche man einfacher inszenieren kann. Dies liegt auch daran, dass Audrey Zwo, eine schnell wachsende, fleischfressende Pflanze, den Mittelpunkt dieser Geschichte bildet, was erst einmal umgesetzt werden will. Die Story ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und der unendlichen Gier, wobei es durchaus noch weitere Interpretations-möglichkeiten gibt. Vor allem ist es aber grandios skurriler Horror, welcher aber durchaus familientauglich ist. All dies wurde auf dieser wundervollen Bühne perfekt in Szene gesetzt und dies vom drehbaren Bühnenbild übers Licht bis zu den liebevoll gestal-teten Kostümen und natürlich der Musik unter Leitung von Mathias Mönius. Um kurz bei der Besetzung des Abends zu bleiben, sah diese folgendermaßen aus:

  • Seymour: Paul Enev
  • Audrey: Ewa Noack
  • Mr. Mushnik: Patrick Hellenbrand
  • Orin / Penner, Kunden, Geschäftsleute: Hannes Staffler
  • Audrey Zwo: Henning Bormann
  • Audrey Zwo (Puppe): Patrick Jech
  • Crystal: Lisa Maria Hörl
  • Chiffon: Ira Theofanidis
  • Ronette: Kathrin Ost

Generell habe ich eher ein Problem damit, wenn ursprünglich englischsprachige Musicals in deutscher Sprache aufgeführt wer-den, da es oftmals fremd, völlig unpassend klingt. Bei dieser Darbietung wurde dies aber sehr schlüssig und perfekt passend umgesetzt und störte kein Stück. Es war ein absolut begeisternder Abend, was offensichtlich das gesamte Publikum so sah und mit ausdauerndem Applaus auch zum Ausdruck brachte. Für mich hat sich gezeigt, wie wichtig auch dieser Teil Kultur ist, den man einfach häufiger nutzen sollte, wie auch die folgende, kleine Slideshow noch zeigen soll.

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