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Das Horrormärchen 2022


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt auf wüstenähnlichem Hintergrund: BOYKOTT!

Es wäre kaum zielführend darüber zu diskutieren, ob es in diesem Jahr ein Som-mermärchen im Fußball gegeben hätte, wenn es mit der WM auch nur halbwegs normal zugegangen wäre. Da Corona zunehmend verschwindet und man das Gefühl bekommt, dass es nie eine riesige Gefahr gegeben hätte, was hier nicht weiter thematisiert werden soll, hätten die Chancen aber wohl ganz gut gestanden. Nun beginnt für Deutschland nachher die heiße Phase in Sachen Winter-Wüsten-WM 2022 in Katar. Alles startet mit einem letzten Testspiel gegen den Oman im Sultan Qaboos Sports Complex. Sollte der Ausflug in die Wüste wieder zur Blamage werden, wie bei den letzten Turnieren, wäre es nicht verwunderlich, wenn dies nachträglich zu einer Strategie des Boykotts gemacht würde. Sollte es richtig gut laufen, kann man sich jetzt schon darauf einstellen, dass alles andere, Menschenrechte, Homophobie etc. einfach ausgeblendet werden soll. Man sieht, die Chancen auf ein Horrormärchen 2022 sehen sehr gut aus. Diese Vorgaben, was den Umgang mit Ergebnisse angeht, gelten ebenso für das Spiel in einigen Stunden, tut man sich dort wieder schwer, wie es zuletzt gegen Auf-baugegner immer wieder der Fall war, wird dies angeblich ideal zur Vorbereitung sein, da man so lernen kann. Warum es diesen Lerneffekt ganz offensichtlich zuletzt immer wieder nicht gab, bleibt dabei das Geheimnis der Verantwortlichen selbst. Sollte es wirklich über 90 Minuten einen deutlichen Nachweis geben, dass man ein Favorit ist und es zu einem Kantersieg mit Ausrufe-zeichen kommen, den man durchaus langsam verlangen kann, wird man den Weltmeistertitel schon klar suggeriert bekommen. Wie auch immer es nachher ausgehen wird, wird es am Ende wieder heißen, dass es gar keine kleinen Gegner mehr gibt, auch wenn andere Länder zuletzt immer wieder das Gegenteil bewiesen haben. Dann sind da natürlich noch die Fans, was nicht nur in Katar selbst spannend wird, sondern auch in Deutschland. Rudelschauen und dabei frieren, dürfte kein neuer Volkssport werden. Viele Kneipen haben ihren Boykott schon längst bekanntgegeben und wie die Fans es sehen, konnte man schon seit Wochen in den Stadien sehen. Man wird bald merken, wie es dann tatsächlich aussieht, gerade dann, wenn es einen halbwegs erfolgreichen Weg durchs Turnier gibt. Man kann nur hoffen, dass der Boykott möglichst in der Breite Bestand haben wird. Dann bleibt zum Schluss aber noch echte Spannung und zwar, wie das Team und die Politik deutliche Zeichen setzen wollen. Es wäre nicht überraschend, wenn sich vor allem wieder mit den üblichen Ausreden feige weggeduckt würde, im Vorfeld sah es zu mindestens schon danach aus.


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