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Wie die Wüste näher rückt


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine Sandfläche im Regenbogenrahmen.

Gerade erst hat sich der DFB-Pokal mit der eher mauen 2. Hauptrunde in die lange Winter-pause verabschiedet, da ging es am Wochenende auch gleich in der Bundesliga weiter. Ganz nebenbei geht es nun in riesigen Schritten auf die Winter-Wüsten-WM in Katar zu, wo es die bekannten Probleme gibt, die man in Teilen der Mainstreammedien offensichtlich etwas aus-blenden möchte. Ansonsten war es endlich wieder ein Spieltag, welcher, zu mindestens von den Spielansetzungen her, halbwegs normal daherkam und so ging es am Freitagabend mit einem vorgezogenen Karnevalsfest los. Die Karnevalisten des FSV Mainz 05 empfingen dafür die Karnevalstruppe vom 1. FC Köln und eine gesunde Härte wurde prophezeit. Zum genann-ten Plan braucht es natürlich einen passenden Schiedsrichter, Matthias Jöllenbeck an der Pfeife war dies nicht, was die Kölner viel zu spät erkannten. So hatte nach gut zehn Minuten ein Foul von Luca Kilian die Gelbe und einen Elfmeter zur Folge. Daher stand es früh 1:0. Nach einer guten halben Stunde wieder Kilian mit dem nächsten Foul und es folgte die Ampelkarte. Das 3:0 zur Pause war damit keine riesige Überraschung, wobei Mainz in dieser Saison noch kein Heimspiel gewinnen konnte. Für Köln zeichnete sich ein ganz früher Aschermittwoch ab und sie hatten Glück, dass nach einer Stunde das 4:0 wegen Handspiel kassiert wurde. Der Effzeh-Anhang hatte aber trotzdem Spaß, wurden die Kölner Lichter gerade wieder abgesagt, hatte man im Block scheinbar die gesamte Pyro dafür am Start, so leuchtete es dort gefühlt die gesamte Spielzeit über. Dann ging es in einer gewissen Taktung weiter, denn es gab das reguläre 4:0 und dann wurde das 5:0 wieder kassiert, diesmal da es ein Abseitstreffer war. Unmittelbar danach dann wiederum das reguläre 5:0, was dann der Endstand war. Am Ende gab es dann noch Krawall im Block der Mainzer und dies mit einem massiven Polizeieinsatz. Die Folge waren viele, auch unbeteiligte, Verletzte durch den inflationären Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. Da gibt es noch sehr viel aufzuarbeiten, man darf gespannt bleiben. Der Samstag war dann auch endlich wieder etwas voller und so trafen der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund aufeinander, wo es mit dem frühen 1:0 auch gleich den ersten Treffer am Samstag gab. Mit 3:0 sollte es später in die Halbzeit gehen, was für sich sprach. Nach der Pause ging es dann auch gleich mit dem 4:0 weiter. Am Ende stand ein klares 5:0, was auch daran lag, dass der Ehrentreffer für die Schwaben vom Kölner Keller kassiert wurde.

Komisches und die gewohnte Langeweile

Ebenfalls am Samstagnachmittag trafen Bayer 04 Leverkusen und der VfL Wolfsburg aufeinander. Felix Brych pfiff früh einen Handelfmeter für Leverkusen, was schon positiv irritierend war. Gerade am Rhein sollte man so etwas dankbar mitnehmen und nicht neben das Gehäuse schießen. Danach dann immerhin das 1:0 aus dem Spiel heraus. Es blieb gruselig, denn nach 30 Minu-ten gab es den nächsten Treffer vom SVB, allerdings ein Eigentor zum 1:1, was später auch der Pausenstand war. Der zweite Durchgang begann mit einem umstrittenen Elfer für die Wölfe, was dann schon eher zu Brych passte. Die Wolfsburger verwand-elten diesen im Gegensatz zu Leverkusen und mit dem 1:2 war das Spiel gedreht, einfach nur unfassbar. Es folgte dann aber doch noch der Ausgleich zum 2:2, womit dieses komische Spiel später auch endete. Im Breisgau stand am Samstagnachmittag die Partie zwischen dem SC Freiburg und Werder Bremen auf dem Spielplan. Hier war es Schiri Bastian Dankert der eine Not-bremse sah, womit die Bremer früh dezimiert waren. Es sollten die einzigen torlosen ersten 45 Minuten werden, was einiges über die Leistung, vor allem von Werder, aussagte. Mit dem 1:0 nach der Pause begann es dann aber doch in die erwartete Richtung zu gehen. Was noch fehlte war ein Elfer, den es dann auch noch an der Dreisam gab und für den 2:0-Endstand sorgte. Unter den geschilderten Umständen, war es doch eher dünn vom SCF. Ebenfalls am Samstagnachmittag gab es in Sinsheim den Kick zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München. Zur Pause gab es ein 0:2, was völlig erwartungsgemäß war und daher nicht weiter kommentiert werden braucht. Zur zweiten Hälfte gibt es ebenso nichts zu sagen, denn es blieb beim lang-weiligen 0:2, Fußball zum abgewöhnen somit auch am 11. Spieltag. War der FC Augsburg gerade erst gegen die Bayern aus dem Pokal geflogen, kam am Samstagnachmittag RB Leipzig in die Fuggerstadt. Nochmal das Thema Schiri, diesmal Robert Schröder, der dem FCA nach gut 30 Minuten einen Elfer gab, welcher zum 1:0 führte. Dies war es dann auch mit Toren im ersten Durchgang. Nach der Pause gab es eine Ecke für den FCA und damit das 2:0. Dann der nächste Standard und das 3:0. In die Schlussphase ging es für die Fuggerstädter dann nach einem Platzverweis dezimiert, somit war das folgende 1:3 keine Über-raschung. Dies galt natürlich auch dafür, dass die Antitraditionalisten am Ende noch ein 3:3 schafften.

Die ganze Bandbreite

Satte Tradition gab es dann noch am Samstagabend mit der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt. Langweilig war der Samstag in der Gesamtheit nicht und so ging es auch am Niederrhein gleich mit einem frühen Treffer zum 0:1 weiter. Dieser Stil wurde auch beibehalten, womit es zur Pause dann schon 0:3 stand. Der Weg in die Schluss-phase war dann eher ein ruhiger, um es freundlich zu formulieren. Dann aus dem Nichts das 1:3. Danach ein Schreckmoment samt Spielunterbrechung, denn die Spidercam stürzte plötzlich einige Meter in die Tiefe und musste dann erst einmal abgelassen und entfernt werden, was einige Zeit dauerte. Diese ganze Aktion hätte auch in einer Katastrophe enden können. Dann gab es noch ein kleines Feuer im Frankfurter Block, es wurde immer kurioser. Sportlich passierte an diesem langen Abend am Nieder-rhein nichts mehr und so standen am Ende das 1:3 und damit ein ungefährdeter Sieg der Adler. Den Sonntag eröffnete der massiv gebeutelte Tabellenletzte VfL Bochum mit dem Spiel gegen Tabellenführer 1. FC Union Berlin. Man hatte den ersten Durchgang schon fast abgeschrieben, ohne von Fußballgenuss sprechen zu können, da gab es dann doch noch das 1:0, womit es kurz danach in die Pause ging. Danach ging es erstmal ganz ähnlich weiter aber das 2:0 fiel noch vor der Schlussphase. Da-nach dann der nächste diskussionswürdige Elfer und zwar für den FCU, was an diesem Wochenende und mit Deniz Aytekin an der Pfeife wirklich nichts Überraschendes war. Etwas überraschend war allerdings, dass er gehalten wurde und es so vorerst beim 2:0 blieb. Zum Ende der Nachspielzeit dann noch der 2:1-Endstand, was für die Eisernen allerdings zu spät kam und den verschossenen Elfer noch mehr schmerzen ließ. Zum Abschluss des Spieltags gab es dann noch den Kick zweier ebenfalls massiv gebeutelter Teams und so trafen Hertha BSC Berlin und Schalke 04 aufeinander. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, warum die letzten drei Spiele noch einmal schön die ganze Bandbreite der Liga aufzeigten. Nun aber zum Kellerduell in der Hauptstadt, wo sich der Druck für Schalke durch den Bochumer Sieg gerade noch einmal erhöht hatte. Da passte ein Granatentor zum 0:1 nach einer Viertelstunde, welches allerdings vom Kölner Keller kassiert wurde. Exakt dies wiederholte sich kurz danach erneut. Da es sonst bis zur Pause vor allem Zerfahrenes gab, ging es mit dem 0:0 in die Halbzeit. Danach begann Schalke mit einem Torwartfehler und dieser dritte Treffer des Abends zählte und jetzt stand es 1:0. In der Schlussphase dann doch noch Zählbares für S04 mit dem 1:1. Kurz danach dann aber auch schon wieder das 2:1, was zugleich der Endstand war. So passte es ganz am Ende doch noch zum restlichen Spieltag und der war ganz ordentlich.


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