· 

Jetzt ist auch schon Winterpause


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine Winterimpression aus der Nähe von Bremen.

Gerade erst konnte man noch die wahrscheinlich letzten Spuren des Sommers genießen und nun ist auch schon der DFB-Pokal in der ganz langen Winterpause angelangt. In den letzten zwei Tagen stand somit die 2. Hauptrunde im Pokal an. Am Dienstag und Mittwoch gab es jeweils vier frühe und späte Abendspiele. Am Dienstag standen dabei einige traditionsreiche Partien an, keine Frage, nur die ganz großen Knaller fehlten. Das Nordderby in der späten Runde am Dienstag zwischen Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg hätte einen solchen Knaller geben können. Warum die ARD stattdessen Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach zeigte, bleibt eine große Frage. Dies alles ist natürlich Theorie, wie es praktisch aussehen sollte, zeigte sich selbstverständlich auf den Plätzen und dies tatsächlich nur dort, was allerdings dazu führt, dass der Pokal ein verzerrter Wettbewerb bleibt, denn der ablehnungswürdige Videobeweis kommt erst wieder im nächsten Jahr im Achtelfinale zum Einsatz. Dies bedeutet, im Pokal wird an dieser Stelle auch ganz offiziell mit zweierlei Maß gemessen. Nun aber zu den Spielen, wo die frühen Kicks vom Dienstag schnell erzählt sind. Alles verlief absolut erwartungsgemäß, keine echten Überraschungen oder gar große Highlights. RB Leipzig gegen den Ham-burger SV endete 4:0, was leider zu einem nicht unerheblichen Teil auf Schiedsrichter Benjamin Cortus zu buchen war. Bei der Partie Stuttgarter Kickers, mit toller Choreo,  gegen Eintracht Frankfurt stand am Ende ein klares 0:2 mit feiner Pyrotechnik von beiden Seiten. Gleiches Bild beim 0:3 zwischen dem VfB Lübeck und dem FSV Mainz 05, nur mit weniger Pyro. Bei Waldhof Mannheim gegen den 1. FC Nürnberg überraschte ein 0:1 am Ende auch nicht, was auch für die bedenkliche Leistung von Schiri Christian Dingert galt. Beim angesprochenen Livespiel, Darmstadt gegen Gladbach, gab es zum Auftakt direkt eine grandiose Choreo vom SVD. Dann musste BMG-Keeper Yann Sommer ganz früh raus, nachdem er böse umgeknickt war, für ihn übernahm Tobias Sippel. Dies brachte die Fohlen mächtig aus dem Konzept und so stand es bald 1:0. Bis zur Pause fingen sich die Glad-bacher und so gab es direkt danach das 1:1, was allerdings mit dem VAR wohl eher kassiert worden wäre, womit klar sein dürfte, was mit Verzerrung gemeint war. Dies traf aber auch noch an anderen Stellen zu. In der Schlussphase dann der 2:1-Endstand, womit es einen verdienten Sieger gab, trotz einer bedenklichen Leistung von Schiedsrichter Robert Schröder. Im-merhin eine ganz kleine Überraschung, was an diesem Abend allerdings auch alles war, denn die restlichen späten Spiele liefen ebenfalls alle völlig erwartungsgemäß, was den Dienstag somit super beschreibt. Noch eines zum Verlierer, damit wurde klar, die 80. Pokalsaison ist bislang keine gute für die Teams aus dem Rheinland. Beim SV Elversberg gegen den VfL Bochum gab es auch dort Schiedsrichterdiskussionen und Sven Waschitzki-Günther stand dabei im Fokus. Am Ende gab es aber ein 0:1, welches passte. Noch einmal Fußball aus dem Pott dann bei 1899 Hoffenheim gegen Schalke 04, die gerade erst in der Liga beim Heim-spiel gegen 1899 ein 0:3 einsteckten und für Dienstag Rache geschworen hatten. Was aus diesem Schwur wurde, zeigte am Ende das 5:1 deutlich. Was noch fehlt, damit der Dienstag abgeschlossen wäre, ist das Derby aus Niedersachsen. Es ging direkt zur Sache, mit dem besseren Ausgang fürs Team aus der Autoskandalstadt und es stand 0:1, da waren keine zehn Minuten rum. Kurz vor der Halbzeit dann der 1:1-Pausenstand. In der 65. Minuten entschieden die Wölfe mit dem 1:2-Endstand die Partie dann allerdings doch für sich.

Letzte Pokalspiele 2022

Nachdem Auftaktdienstag sollte es am abschließenden Mittwoch ganz ähnlich aussehen, wobei sich diesmal die Frage nach dem zweiten Livespiel dieser Runde im Free-TV, somit in den Staatsmedien, nicht stellte. Selbstverständlich war es der Kick zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern München. Da viele Menschen auch vom ZDF schon lange keine Unabhängigkeit mehr er-warten, irritierte dies nicht weiter. Keine Irritation bot ebenfalls, dass S04-Coach Frank Kramer zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Amt war. Das erste Tor am Mittwoch war purer Slapstick durch ein Eigentor, womit es zwischen dem SV Sandhausen und dem Karlsruher SC 1:0 stand. Zur Pause war dann schon ein 2:0 daraus geworden. Im zweiten Durchgang kam der KSC mit einem Handelfmeter, den Schiri Martin Petersen gab und den wohl der Kölner Keller kassiert hätte, noch einmal ran und glich danach auch noch aus. Bevor es mit 2:2 in die torlose Verlängerung ging, gab es noch ein Platzverweis gegen die Bank von Sandhau-sen. Am Ende stand die Lotterie namens Elfmeterschießen an und diese sollte lange dauern und ganz zum Schluss stand bei diesem Derby ein 10:9. Hannover 96 gegen Borussia Dortmund bot ein ausverkauftes Haus und ein 0:1 durch ein Eigentor zur Pause, danach auch dort ein Elfer, allerdings zum vorentscheidenden 0:2. Kurz vorm Ende noch ein Platzverweis gegen den BVB, was aber nichts mehr änderte. Beim SC Paderborn gegen Werder Bremen ging der SCP in Führung und baute diese bis zur Pause zum 2:0 aus. So sah es zur Halbzeit etwas nach einer kleinen Überraschung aus. Nach der Pause aber das 2:1 und in der Schlussphase, wie für Werder üblich, noch der Ausgleich, womit es mit dem 2:2 in die ebenfalls torlose Verlängerung ging. Hierzu sei angemerkt, dass Schiri Frank Willenborg in der Verlängerung das 2:3 höchst kurios aberkannte. In der Lotterie, im Elfmeterschießen, welche so dort ebenso anstand, setzte sich dann der SCP durch und am Ende stand ein 7:6, was bei allem dann auch nicht die riesige Überraschung war. Im Breisgau blieb die Partie zwischen dem SC Freiburg und dem FC St. Pauli, was die frühen Spiele angeht, am längsten torlos. Dafür gab es früh die üblichen Schiedsrichterdiskussionen, was, mit Felix Brych an der Pfeife, nicht allzu überraschend war. Kurz vor der Pause endete die Torlosigkeit dann mit dem 0:1. Kurz vorm Ende noch eine umstrittene Handspielentscheidung von Brych, wodurch der SCF nicht die Verlängerung sichern konnte. Der Trend in Sachen Schiedsrichterprobleme war da natürlich längst gesetzt. Dann gab es, ganz zum vermeintlichen Schluss, doch noch das 1:1 und die Verlängerung, wie an diesem frühen Mittwochabend irgendwie üblich. Eigentlich wären die Breisgauer mit diesem Treffer wohl eher durch gewesen. Mit dem 2:1 kurz vorm Ende der Verlängerung war das Spiel dann trotzdem gedreht und alles erwart-ungsgemäß erledigt. Gab es am Vorabend bei der ARD schon wieder die übliche Verwechslungsgefahr mit dem FCB-TV, toppte das ZDF dies am Mittwoch ganz locker. Hatten die Fuggerstädter die Bayern noch vor gut einem Monat in der Liga besiegt, gingen sie auch diesmal früh in Führung. Gewohnt anstrengend war wieder Béla Réthy am Mikrofon, noch so etwas, was nicht überraschte. Zur Halbzeit stand es dann schon 1:1 und Schiedsrichter Bastian Dankert interessierte sich bis dahin für kaum etwas, was sich im Ganzen glücklicherweise nicht großartig auf den Kick auswirkte. Erstmal war das Spiel aber kurz nach der Pause mit dem 1:2 gedreht. Am Ende stand ein 2:5, wo man wieder nicht mehr zu sagen braucht. Den ersten Treffer der späten Spiele markierte übrigens Fortuna Düsseldorf bei Jahn Regensburg zum 0:1 und zur Pause war es schon ein 0:3. Weitere Tore kamen, abgesehen von einem Düsseldorfer Abseitstreffer, der nicht gegeben wurde, nicht hinzu. Es reichte aber auch so ganz locker dafür aus, die Ehre des Fußballs vom Rhein zu verteidigen. Auch der 1. FC Union Berlin netzte früh zum 1:0 gegen den FC Heidenheim ein und siegte erwartungsgemäß und ungefährdet am Schluss mit 2:0. Es fehlt noch der VfB Stuttgart gegen Armi-nia Bielefeld, wo am späten Abend die Torlosigkeit am längsten anhielt, dafür stand es zur Pause schon 4:0. Ganz am Ende stand sogar ein 6:0, was damit der höchste Sieg dieser Runde war. So geht es im Pokal doch eher unbefriedigend in die Winter-pause und man muss auf 2023 hoffen, ein ganz kleine Hoffnung.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0