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Das Ende naht


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt auf BALLacker-Layout das durchgestrichene Wort Tradition.

Wie man in den letzten Wochen schon merken konnte, bleibt Boykott in dieser Coronasaison das große Thema hier und die guten Gründe dafür sollten bekannt sein. Ein Schlag ins Gesicht der wahren Fans war es natürlich auch, aus dem 33. Spieltag dieser Spielzeit noch einen getarnten Montagsspieltag zu machen, denn es gab am Sonntag wieder eine extralange Runde bis spät in den Abend. Damit wurde außerdem  mit der nächsten Tradition gebrochen, welche ganz nebenbei auch noch sehr sinnvoll war. Traditionell werden die letzten beiden Spieltage komplett parallel ausgetragen, damit wollte man bislang Manipulation im Vorfeld den Nährboden entziehen. Wieder so ein Aspekt, der wohl keine Rolle mehr spielt, was doch wieder vielsagend ist, gerade nach diesem Saisonverlauf. Für die Hälfte der Teams versaute man zum Teil so auch gleich noch den Heimabschied von dieser Saison. So machen sich DFB und DFL immer unbeliebter, was eigentlich schon kaum noch möglich sein dürfte. Am späten Freitagabend gab es dann schon das erste Heimabschiedsspiel und zwar zwischen dem VfL Bochum und Arminia Bielefeld. Dieses Westduell endete 2:1 und das üble daran, es war ein Eigentor kurz vor Spielende, welches den Klassenerhalt für die Arminia zu einer fast aussichtslosen Mission machte. Bevor es zum Samstag in der Bundesliga geht, noch ein kurzer Blick auf den ganz späten Samstagabend in der 2. Liga, denn dort stand das Topspiel zwischen Schalke 04 und dem FC St. Pauli an. Es begann mit einem 0:2, Pauli brauchte diesen Sieg unbedingt, damit sie noch eine Restchance auf den Aufstieg halten konnten, am Ende drehte S04 aber das Spiel mit einem 3:2. Damit verbauten sie den Kiezkickern den Aufstieg und machten ihren eigenen, genau 13 Monate nachdem der Abstieg besiegelt war, klar. Womit immerhin ein wichtiges Stück Tradition zurück in der Bundesliga ist und das Ende in der 2. Liga naht.

Das große Geld

Am Samstagnachmittag, wo eigentlich alle neun Spiele hätten stattfinden müssen, gab es in der Bundesliga, aus den bekannten Gründen, gerade einmal nur noch vier Spiele. Es war der Nachmittag des großen Geldes. Borussia Dortmund machte mit einem 1:3 im Frankenland gegen Absteiger SpVgg Greuther Fürth den Vizetitel klar. In Sinsheim buchte Bayer 04 Leverkusen mit einem 2:4 gegen 1899 Hoffenheim die Champions League, was natürlich nach Abpfiff zwischen Mannschaft und Fans ordentlich ge-feiert wurde und eine umso bitterere Niederlage, für 1899 war aber es trifft schließlich keinen Armen. Die Auswärtsfeierlich-keiten gingen aber noch weiter, denn der 1. FC Union Berlin ballerte sich mit 1:4 im Breisgau wieder sicher ins internationale Geschäft, was zeitgleich ein Tiefschlag für die Freiburger war, die man zuletzt so massiv gelobt hatte aber dazu später mehr. Für den VfL Wolfsburg stand nichts mehr auf dem Plan, trotzdem siegten sie beim 1. FC Köln und dieses 0:1 zerschoss die großen, internationalen Träume der Domstädter, wie man selbstverständlich ebenso der vorletzten Tabelle entnehmen kann. Trotzdem gab es bei den Geißböcken danach den obligatorischen Platzsturm und man feierte den Heimabschied von der Saison. In Freiburg, wie in Köln hatte mindestens ein Teil der Mainstreammedien versucht, die Teams größer darzustellen, als sie es am Ende tatsächlich waren. Nun, wo Fakten geschaffen wurden, hörte man von dort plötzlich wieder, dass es andere waren, die dies getan hätten. Es ist auch dieses Verhalten, womit sich die üblichen Medienvertreter immer weiter ihre Glaubwürdigkeit zer-schießen. Dies fällt in die Kategorie, dass sie so oft in der Saison, sehr zutreffend, erklärten, warum Siege des FC Bayern München durch die immer wiederkehrenden Schiedsrichterfehher, nicht gerechtfertigt waren, den FCB am Ende aber feierten und verdienten Meister nennen. Ebenso lächerlich und unglaubwürdig. Im Abendspiel konnte sich Hertha BSC Berlin mit einem Sieg über den FSV Mainz 05 retten aber es blieb ein Samstag der Auswärtssiege und so endete es mit 1:2. Die Hertha setzte wohl auf eine Niederlage der Stuttgarter am Sonntag. Das Spiel hätte übrigens auch anders ausgehen können aber Schieds-richter Patrick Ittrich und der Kölner Keller kassierten gleich drei Treffer.

Ein letzter ablehnungswürdiger Sonntag

Der Sonntag, der in diesem speziellen Fall ein ganz besonders ablehnungswürdiger Teil des Spieltags war, begann dann auch noch mit dem völlig bedeutungslosen Grottenkick zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach und es endete 1:1. Für Frankfurt zählte nur noch das Finale gegen Glasgow in Sevilla und die Fohlen dürften sich nur noch aufs Ende dieser Saison freuen. Das mittlere Sonntagsspiel bestritten der FC Bayern München und der VfB Stuttgart, woran man das beschriebene Problem mit der Aufsplitterung dieses Spieltags gut ablesen konnte. Vorab kann man schon verraten, es sah beim FCB exakt genauso aus, wie beim Spieltag zuvor, was alles über diese Meisterschaft aussagt. Marcel Seufert und André Siems, den Affen an Kommentatoren, wie sie sich selbst bezeichneten, konnte man in der Sportschau-App wieder nicht durchgehend lauschen, da sie wieder teilweise nicht funktionierte, auch ein Klassiker, der diese Saison begleitete und viel über vermeintlichen Qualitätsjournalismus bei der ARD auch an dieser Stelle aussagt. Am Ende stand ein 2:2 und kurz vorm Ende wurden die Bayern noch dezimiert, was zu den beschriebenen Besonderheiten zählt, die man eben erleben kann, seit sie den Titel gesichert haben. Mit diesem Ergebnis hatte sich in Sachen Abstiegskampf kaum etwas geklärt. Nur die Fuggerstädter waren somit gerettet, bevor sie danach selbst noch eingriffen. Am späten Sonntagabend war es dann soweit und es stand noch das getarnte Montagsspiel an, wozu RB Leipzig eben auf den FC Augsburg traf. Der Dosenclub hatte gerade erst bewiesen, dass es für ganz oben in Europa natürlich nicht reicht, flogen sie doch gerade, eben gegen Glasgow, in der Europa League hochverdient raus. Wie man es sonst vor allem auch von den Spielen der Bayern kennt, sorgten vor allem auch die Brausekicker wieder für große Langeweile. Die Augsburger kratzte dieses Spiel, welches 4:0 endete, offensichtlich nicht mehr wirklich, dafür dürfte es die Breisgauer massiv geärgert haben. Das Interesse für all dies hielt sich etwas in Grenzen, wie man im Stadion klar auf den Rängen sehen konnte. Nicht zu vergessen, es war der Heimabschied von dieser Saison für den Dosenclub, es bleibt halt ein Salzburger Werbegag. Übrigens nicht nur in dieser letzten Partie nervte der ablehnungswürdige Videobeweis wieder ordentlich und man kam ebenso wieder nicht ohne die üblichen Schiedsrichterprobleme aus. Alles andere wäre aber wohl auch eine faustdicke Überraschung gewesen und es unterstreicht wieder einmal, dass es offensichtlich genauso gewollt bleibt.


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