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Der Pokal hat seine ganz eigenen Skandale


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt das BALLacker-dÜsign Bier Stadion Pyro Repeat.

Im Fußball geht es jetzt in immer höherer Taktung aufs Saisonende zu, wo man sich beim BALLacker in diesem Jahr besonders drauf freut. Gerade erst ging der verkürzte Osterspieltag in der Bundesliga zu Ende und schon startete am Dienstag der DFB-Pokal wieder durch. Es begann hoch im Norden mit der Partie zwischen dem Hamburger SV und dem SC Freiburg. Für den HSV konnte es die letzte Chance auf einen versöhnlichen Saisonabschluss werden, sieht es doch ansonsten aktuell eher nach einem weiteren Jahr in der 2. Liga aus. Es versteht sich von selbst, dass dies 57.000 Leute sehen wollten und es somit ausverkauft war. In diesem ersten Pokalhalbfinale sah es erst einmal richtig gut für die Hamburger aus, nach guten zehn Minuten allerdings ein massiv umstrittenes Murmeltor des SCF nach einer Ecke. Wegen der Ordnung sei erwähnt, Deniz Aytekin machte den Schiedsrichter. Kurz danach dann noch ein Glückstreffer, da abgefälscht, zum 0:2 und schon ging es plötzlich in eine ganz andere Richtung. Schade, dass es wieder von einem Schiedsrichterimpuls ausging und die Namen dabei die immer gleichen sind. Nach einer guten halben Stunde war die Sache dann schon wieder gänzlich erledigt, denn Aytekin gab Freiburg ein Elfmetergeschenk, es gibt mit diesen Herren immer wieder die bekannten Spielverläufe. Da sie immer wieder für so wichtige Begegnungen eingesetzt werden, scheint genau dies so gewollt zu sein. Wenn es dann immer mehr Menschen gibt, die bei diesen ständigen Skandalspielen, an Manipulation denken, kann man ihnen dies nicht verdenken. Somit stand es 0:3. Das 1:3 wurde kurz danach kassiert und man konnte sich langsam schon wieder anderen, interessanten Dingen widmen. Sowas ist einfach nur lächerlich und hat mit Fußball nichts zu tun. Wenn man beim Lächerlichen bleiben möchte, kann man auch wieder einmal die ARD erwähnen, wo man dieses Trauerhalbfinale live sehen konnte. Da versuchte man in dieser Situation doch tatsächlich, noch Spannung zu verkaufen. Der zweite Durchgang begann immerhin mit einer ganz feinen Pyro-Show vom HSV-Anhang. Auch eine Viertelstunde vor Schluss schwurbelte ARD-Kommentator Tom Bartels noch immer etwas von Spannung und dem einen, fehlenden Treffer. Da stand es übrigens noch immer 0:3. Man kennt es dort aber auch schon gar nicht mehr anders, weit weg von der Realität eben. Am Ende schaffte es der SCF mit 1:3, denn einen Ehrentreffer gab es kurz vorm Ende doch noch, zum ersten Mal ins Pokalfinale. Bei diesem Spielverlauf wohl nur eine Überraschung für Bartels und leider unverdient. Man ahnte damit, wie diese Pokalrunde enden sollte. Vielleicht gab es aber noch einen überraschenden Auswärtssieg bei den Antitraditionalisten in Leipzig am Folgetag.

Zeichen stehen auf weiterer Skandalsaison

Am Mittwoch ging es dann mit dem DFB-Pokal-Halbfinale in die letzte Runde vor Berlin und dafür trafen RB Leipzig und der 1. FC Union Berlin aufeinander. Auch in Leipzig gab es ausverkauftes Haus, die Zuschauerzahl schwankte bei der ARD zwischen 47.000 und 49.000. Natürlich war dies kein Ostderby, denn Traditionsfußball in Leipzig hat rein gar nichts mit den Brausekickern zu tun und wird da auch niemals etwas mit zu tun haben. Durch die bereits erfolgten Erklärungen in Sachen Ansetzung der Schiris, war man nicht irritiert, dass es am Mittwochabend Felix Brych war, der bestens in dieses Konzept passt. Nach 15 Minuten, die für die Eisernen schon richtig gut liefen, allerdings torlos blieben, gab es dann auch richtig Stimmung. Diese wurde bis dahin von den Anhängern von Union aus Protest gegen das Brauseprojekt boykottiert, wie es sich gehört. Nach etwa einem Viertel der Partie dann ein Träumchen zum 0:1. Brych blieb bis dahin sehr unauffällig, was man durchaus angenehm nennen konnte und nun hoffte, dass es so bleiben würde. Zur Halbzeit konnte man festhalten, dass der 0:1-Pausenstand komplett angemessen war. Ebenso weit vorn lagen die Eisernen in Sachen Stimmung, der pure Genuss. Nach einer guten Stunde hätte es eigentlich schon 0:2 oder 0:3 stehen müssen, stattdessen ein weiteres Elfmetergeschenk in diesem Halbfinale. Verantwortlich diesmal eben Brych mit Unterstützung der ablehnungswürdigen Technik. Es bleibt unfassbar und jegliche Hoffnung, was diesen Schiri anging, war dahin. Es gibt offensichtlich wirklich kein bedeutendes Spiel mehr ohne. Natürlich gab es noch die Nach-spielzeit und einen Treffer für den Dosenclub zum 2:1-Endstand, damit war das Skandalhalbfinale perfekt. Man kann sich schon fragen, wie man auf etwas Stolz sein kann, was man ohne externe Hilfe, so gar nicht geschafft hätte, wobei man Ehre etc. beim Brauseclub nicht wirklich erwartet. Ein Spiel im Mai dann noch, wo man schon ahnt, was passieren soll. Morgen geht es dann aber erst einmal in der Bundesliga weiter. Wie erwähnt, die Taktung bleibt hoch, das große Problem am Ausverkauf. Dazu passt auch, dass wohl völlig überraschend die Bayern am Samstagabend wieder Meister werden. Noch so ein Grund, warum dies alles, es fällt immer schwerer, noch von Sport zu sprechen, vor die Hunde geht. Schön hingegen, dies auch weiterhin kritisch im Auge zu haben, ohne sich alles, noch so Durchsichtige, live geben zu müssen, wurde es doch in den letzten Jahren immer häufiger zur Verschwendung von Lebenszeit.


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