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Die Hamster und die leeren Regale


Diese Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt leere Regale, die immer mehr zur Normalität werden.

In dieser Woche steht eine ganz neue Runde der Preisexplosionen an und so werden immer mehr Menschen in die Armut gedrängt, was nicht verwundert, spricht man längst von zwei-stelligen Teuerungsraten. Natürlich trifft diese weitere Runde der Kapitalverschiebung vor allem wieder die Armen im Land aber das perfide Spiel wurde längst erweitert und nun geht es auch immer stärker gegen die Mittelschicht. Leere Regale kommen ganz nebenbei noch hinzu. Die Versorgungslage wird somit merklich schlechter und da ist man bald auch schon beim Thema Energie, was hier im Verlauf noch beleuchtet wird. Um kurz bei den leeren Regalen zu bleiben, wenn Aldi nun behauptet, diese würde es nicht geben, ist dies zu mindestens hier am Redaktionssitz nicht korrekt. Öl und Nudeln sind schon seit Wochen nicht mehr verfügbar, selbst Tomatenmark fehlt laut Aussage eines Mitarbeiters seit Monaten. Auch Müllbeutel waren über lange Wochen nicht zu bekommen. Nudeln sind nun in minimalen Mengen und rationiert wieder verfügbar, wie lange auch immer. Die Länge der Versorgungs-probleme alleine zeigt schon, dass es eben gar nicht zwingend etwas mit dem Krieg in der Ukraine zu tun hat, den man auch dabei gerne heranzieht und so die Schuld vom politischen Berlin nach Moskau verlagern will. Es ist doch eher so, dass man ganz allgemein  den Zusammenbruch des Globalisierungswahns erlebt und auch davor wurde hier immer wieder gewarnt. Immer mehr Menschen fallen so im Moment aus ihrem Hamsterrad und realisieren, über leere Regale und teure Kassenbons für den Rest, die tatsächliche Situation im Land. Mit all dem wird aber auch gleich noch etwas anderes deutlich und zwar, warum es ein wirtschaftsfaschistisches System ist, dem immer mehr Menschen zum Opfer fallen. Am Ende bleibt natürlich alles irgendwie verfügbar, nur eben nicht für jeden, immer größere Personengruppen werden dabei ausgeschlossen, da sie sich auch die alltäglichsten Dinge nicht mehr leisten können. Da ist ein System, welches sich Paläste in Form von Flughäfen, Bahnhöfen und Philharmonien bauen lässt, womit unvorstellbare Summen verschoben werden, während eben sukzessive immer weitere Teile der Gesellschaft auf der Strecke bleiben. Der Hinweis aus den Reihen der Dauermacht-haber, dass es Staaten gibt, wo es viel schlimmer ist, ist genauso ermüdend, wie er auch nichts an der eigentlichen Lage hier verändert.

Wenn die Ablehnung wächst

Die anwachsende Ablehnung vermeintlicher Politeliten ist bei den beschriebenen Zuständen nur logisch und es trifft so ebenfalls in Deutschland zu. Vor Jahren wurde damit begonnen, die Situation der Sozialschwachen immer weiter zu verschlechtern. Die freie Berufswahl wurde dabei ebenso schon vor Jahrzehnten abgeschafft. Nimmt man nicht jeden, noch so schlechten Job an, spürt man dies finanziell durch die Reduktion staatlicher Leistungen, warum der Begriff Sozialstaat auch sehr relativ ist. Diese Veränderung war ein wichtiges Instrument beim Umbau zum Billiglohnland. Maßgeblich verantwortlich für diese Veränderungen war damals die SPD. Es war ein weiterer Schritt zur großen Vereinheitlichung der politischen Ausrichtung von SPD und Union, die man längst kaum noch auseinanderhalten kann. Selbstverständlich stellt es ein großes Problem im Kontext Demokratie dar, wenn eigentlich gegensätzliche Pole zu einer Einheit verschmelzen. Die damals aufkommenden Proteste wurden einfach aus-gesessen und die vermeintliche Politelite bekam darüber zunehmend das Gefühl, sich alles nehmen zu können und die Gier einer kleinen, unersättlichen Minderheit wuchs fleißig weiter an. Das Problem dieses schneeballartigen Systems, es braucht immer neuen Nachschub. Dies führt zu den bekannten Ausdehnungsbestrebungen aber eben auch dazu, dass man immer neue Schichten mit ausbeuten muss, was erklärt, wieso nun die Mittelschicht immer mehr ins Visier geraten ist. Der Kreis der Unzu-friedenen weitet sich so, wie beschrieben, immer mehr aus. Spätestens seit der völlig ablehnungswürdigen Coronapolitik, womit auch gleich Märkte bereinigt wurden, was noch immer nicht vorbei ist, erlangte der Protest, der längst ein nachhaltiger Wider-stand ist, immer mehr Wucht und Größe. Der heutige Bundesgesundheitsminister, Prof. Karl Lauterbach (SPD), musste, damals noch ohne diesen Posten, in der Großen Koalition (GroKo), seine Impf-PR hier in Leverkusen wegen Sicherheitsbedenken absagen. Im Nachbarort Bergisch Gladbach war der Zorn des Volkes so groß, dass sich sein Vorgänger, Jens Spahn (CDU), bei einer Wahlkampfveranstaltung zurückziehen musste. Am vergangenen Wochenende traf die massive Unzufriedenheit dann in Essen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der angeblich, laut den Medienhelfern der Dauermachthaber, so beliebt ist. Die Bilder zeigten da allerdings etwas völlig anderes. Ein Lerneffekt ist bei den Dauermachthabern aber trotzdem nicht zu erkennen, wie nun auch der Umgang mit den Folgen des Krieges in der Ukraine zeigt.

Humankapitalbeschaffung

Der große Fleischproduzent Tönnies, den man noch von Corona-Problemen her kennt, stand jüngst wieder in den Schlagzeilen, griffen sie doch Flüchtlinge gleich an der ukrainischen Außengrenze ab, damit sie zu billigem Humankapital in Deutschland gemacht werden konnten. Einen Aufschrei gab es daraufhin bei den immer wieder in der Kritik stehenden Medien. Dabei ist genau dieser Ansatz Regierungspolitik, denn ganz oben auf der Agenda steht dort, mit den Flüchtlingen die Lücken im hiesigen Arbeitsmarkt zu stopfen, die man sonst einfach nicht geschlossen bekommt. Die Arbeitsbedingungen inklusive Löhne zu ver-bessern, ist da schon lange keine Alternative mehr, wäre es in einem Billiglohnland doch ziemlich kontraproduktiv. Da nimmt man dann lieber Menschen, deren Ansprüche auf Grund ihrer jüngsten Erlebnisse verständlicherweise eher gering sind. Dieser Krieg soll angeblich auch verantwortlich für die großen Energieprobleme sein, womit auch dies noch thematisiert werden muss. Dieser Teil der aktuellen Probleme ist dabei ebenfalls auf die Politik der Dauermachthaber zurückzuführen, da kommt man ebenfalls wieder nicht an der SPD vorbei und ebenso wenig am Genossen der Bosse. Gerhard Schröder (SPD) hat parteiintern wegen seiner Rolle im ganz großen Gezocke der Energieversorgung wohl kaum Probleme zu befürchten. Dies wiederum sagt dann viel über die SPD aus und dazu passt, dass die Ampel nun eben mit Autokraten aus der Wüste Geschäfte macht. So gelangt man auch gleich zu den Grünen, die mit den Kriegsfolgen, im Zusammenhang mit der Zwangstransformation hin zum Ökoraubtierkapitalismus, ihr ganz eigenes Süppchen kochen, was zynisch bis pervers ist. Wenn die aktuelle Situation etwas unter Beweis stellt, dann, dass die Energieträume der Grünen für die meisten Menschen zu waren Alpträumen werden. Womit sich der Kreis eben zu den Preisexplosionen schließt, welche so viel Wohlstand kosten, wie es selbst der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) jüngst deutlich machte. Dies besagt am Ende des Tages nur, dass, wie erwähnt, immer mehr Menschen in die Armut abrutschen, die dies bis vor ganz kurzer Zeit nicht für möglich hielten. Der politische Stillstand, auch an dieser Stelle, unterstreicht ebenso wieder, dass sich die vermeintliche Politelite gar nicht wirklich für das Wohl der Mehrheit des Volkes interessiert, was damit ein Problem in Sachen Demokratie bleibt. Bei all diesen politischen und gesellschaftlichen Verände-rungen, welche mit der Zeitenwende erzwungen werden sollen, könnte es noch spannende Wahlen in diesem Jahr geben, wo man wieder genau hinschauen wird, wie es am Ende mit den tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen ausschaut.


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