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Plötzlich so kritisch?


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt Corlympia Peking 2022 in einer virusartigen, schwarzen Schrift auf dem BALLacker-Layout.

Über die Hälfte der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sind rum. Sportlich abgerechnet wird natürlich auch aus deutscher Sicht erst am Ende, was man allerdings jetzt schon anmerken kann, ist erstaunliches von Seiten der über-tragenden Staatsmedien. Man begleitet die Spiel dort maximal kritisch, man fragte sich in den letzten Tagen daher, wenn all dies so grausam ist, warum macht man sich dann mit den Übertragungen zum Gehilfen dieses System. Die Schärfe an Kritik, die man dort seit gut anderthalb Wochen erlebt, müsste es, wenn Glaubwürdigkeit dort von Bedeutung wäre, auch bei anderen Sportevents an den Tag legen, womit der Übergang zur Bundesliga fließend gelungen wäre. Was man so schön verharmlosend Bayerndusel nennt, wie auch die permanenten Probleme mit dem Videoschiedsrichter, wären da nur zwei Bereiche, die einem dazu direkt einfallen. Der 22. Spieltag soll aber nun im Fokus stehen und es ging wieder am Freitag-abend mit einem der Problemclubs in der 1. Liga los. So empfing RB Leipzig den 1. FC Köln. Hatte man die Domstadt noch vor gar nicht allzu langer Zeit gefeiert und in Europa gesehen, endet dies nun immer mehr, dafür macht man dies nun mit dem Brauseclub, der erstmals unter Trainer Domenico Tedesco siegen konnte. Vor 15.000 Zuschauern, was für Sachsen eine ganze Menge war, allerdings hat dies noch immer nicht im Ansatz etwas mit Normalität zu tun, zeichnete sich schnell ein klares Bild. So war das Spiel eher überraschungslos und über 20 Minuten Durchschnitt, wenn man es positiv umschreiben möchte. Dann immerhin das 1:0 nach einem Freistoß und dies war es dann auch schon für die erste Hälfte. Nach der Pause dauerte es keine zehn Minuten bis zum 2:0. Kurz danach, noch bevor eine Stunde rum war, das 3:0 nach einem weiteren Standard und die Langeweile nahm ihren Lauf bis in die Nachspielzeit, wo tatsächlich noch der Ehrentreffer zum 3:1-Endstand fiel. Ein gelungener Auftakt in diesen Spieltag, war dies natürlich eher nicht.

Ein einfaches Rezept

Am Samstagnachmittag musste der bereits erwähnte FC Bayern München ganz tief im Westen beim VfL Bochum ran. Es begann mit ordentlich Druck der Bochumer aber es war natürlich der FCB, der zum 0:1 einnetzte, da waren noch keine zehn Minuten auf der Uhr. Man konnte aber nicht sagen, dass die Bochumer geschockt gewesen wären und so konnten danach die meisten der 8.500 Fans feiern, denn es stand 1:1. Die beiden Tore wurden übrigens von einem Stromausfall begleitet, der erst kurz danach behoben war. Wurde schon das 0:1 ewig geprüft, standen die Schiedsrichter kurz vor der Pause wieder im Fokus und es passierte unglaubliches, denn es gab tatsächlich einen Handelfmeter, der zum 2:1 führte. Kurz danach dann auch noch ein Traumtor aus dem Spiel heraus zum 3:1, der pure Wahnsinn. Es war auch noch immer keine Pause und so war kurz vorher noch Platz fürs nächste Traumtor zum 4:1-Pausenstand. Im zweiten Durchgang ging es im bekannten Stil weiter, keine zehn Minuten auf der Uhr, da gab es eine Großchance für den VfL und ganze zwei Abseitstreffer, womit es schon 7:1 hätte stehen können. Erst eine Viertelstunde vorm Ende dann doch etwas überraschend der Anschluss mit dem 4:2, was am Ende auch der Schlussstand war und schon eine Überraschung, wobei man festhalten kann, dass das Rezept ein ganz einfaches war. Mit angemessener Schiedsrichterleistung und ohne unangemessene Angst vor den Bayern, könnte es viel häufiger so aussehen, was ganz nebenbei die Liga richtig weit nach vorne bringen würde. Im Breisgau trafen zu diesem Termin vor 10.000 Zuschauern dann der SC Freiburg und der FSV Mainz 05 aufeinander und es ging munter los, allerdings fehlten die Tore. Nach einer halben Stunde und einer gefühlt ewigen Diskussion zwischen Schiedsrichter Deniz Aytekin und dem Kölner Keller dann das 0:1, womit es später auch in die Halbzeit ging. Der zweite Durchgang war dann vor allem lange Zeit wieder vom Chancentod geprägt und von Unmutsbekundungen gegen Aytekin. Die Stimmung der Freiburger schlug dann aber mit dem 1:1 um. Mehr passiert in diesem mäßigen Spiel dann nicht mehr.

Kellerduelle vom Süden bis in den Westen

Rechnete man im Frankenland mit der Fortsetzung der eigentlich längst amtlichen Abschiedstour der Spielvereinigung Greuther Fürth am Samstagnachmittag im Kellerduell gegen Hertha BSC Berlin, sollte es erst einmal ganz anders beginnen. Keine halbe Minute war gelaufen und es stand tatsächlich schon 1:0 und dies sollte mit fortschreitender Spieldauer auch immer verdienter werden. Natürlich war dies dann auch der erste Treffer am Samstag in der Bundesliga. Zugelassen waren übrigens 9.500 Zuschauer, was aber nicht ganz ausgereizt wurde. Das Problem der restlichen ersten Hälfte, die Fürther nutzten ihre Chancen, die es reichlich gab, nicht und so ging es nur mit 1:0 in die Pause. Dies hätte sich im zweiten Durchgang durchaus rächen können, denn die Hertha gab richtig Vollgas. Allerdings gab es gut 20 Minuten vorm Ende einen Handelfer für die Fürther und es stand 2:0. Dann dauerte es aber nicht mehr lange und es fiel das 2:1, was längst überfällig war. Das Kleeblatt brachte es aber so über die Runden und sicherte sich den zweiten Heimsieg in der Bundesliga überhaupt, während die Hertha der Berliner Problemclub bleibt. Ein weiteres Spiel im Namen des Abstiegskampfs gab es am Samstagnachmittag am Niederrhein, wo Borussia Mönchengladbach den FC Augsburg empfing. Eigentlich sollte die Partie von Tobias Welz gepfiffen werden, der allerdings verletzungsbedingt das Spiel nicht leiten konnte. Dies kommt in dieser Saison wirklich auffällig häufig vor. Sein Ersatz, Martin Thomsen, verweigerte den Fohlen früh einen Elfer, den es in dieser Form durchaus schon einmal gegeben hatte, den Kölner Keller störte dies nicht. Nach einer halben Stunde gab es dann die Führung mit dem 1:0 aus dem Spiel heraus, was dann später der Pausenstand war. Es ging mit Blitzstarts am Samstag weiter, so dauerte es knapp über eine halbe Minute in der zweiten Hälfte bis zum 2:0. Der FCA ließ sich aber nicht irritieren und so dauerte es nicht lange bis zum 2:1. Es half aber nur kurzzeitig, denn auf dem Weg in die Schlussphase erhöhte die Fohlenelf auf 3:1. Erst in der letzten Minute kamen die Augsburger mit dem 3:2-Endstand noch einmal heran, was aber zu spät war und so nicht mal einen Punkt brachte. Dies war dann ein kleiner Lichtblick im ersten Heimspiel der Gladbacher nachdem Abgang von Sportdirektor Max Eberl, während es für die Fuggerstädter kritisch bleibt.

Die Bremse

Den Abschluss des Samstagnachmittags gab es am Main, wo Eintracht Frankfurt auf den VfL Wolfsburg traf. Die Eintracht kam besser in die Partie, es fehlten nur auch dort die Tore. Nach einer guten halben Stunde gab Schiri Frank Willenborg den Wölfen einen Freistoß, dies sah man im Kölner Keller anders und mischte sich ein und so gab es am Ende einen Elfer für Wolfsburg und der gefoulte Max Kruse machte damit seinen ersten Treffer für seinen neuen Verein zum 0:1. Man ahnt schon, dass man nicht von maximal gerechtfertigt sprechen konnte. So blieb es auch bis zur Pause und man war gespannt, was sich im zweiten Durchgang tun sollte. Kurz gesagt, es tat sich fast nichts mehr, ein echtes Trauerspiel, welches den 10.000 Zuschauern geboten wurde. Es wurde ein Grottenkick, der dann auch noch sechs Minuten Bonus bekam und zum Start machten die Wölfe mit dem 0:2-Endstand alles klar. Ein Spiel, wo doch lange auf der Bremse gestanden wurde. Nach dieser Enttäuschung freute man sich umso mehr aufs Abendspiel, welches erneut kein Topspiel war aber trotzdem versprach interessant zu werden, denn Bayer 04 Leverkusen traf am Rhein auf den VfB Stuttgart. Die Erwartungen wurden allerdings erstmal etwas enttäuscht, der SVB war natürlich überlegen, wobei auch die Stuttgarter ihre Chancen hatten, nur der Ball wollte weit über 30 Minuten lang nicht ins Tor. Dann netzte Leverkusen endlich ein, allerdings war es ein Abseitstreffer und somit blieb es erst einmal weiter torlos. Am Ende sollte es dann aber doch noch mit dem 1:0 klappen, bevor es kurz danach in die Pause ging. Nun hoffte man, dass Leverkusen den Schwung von kurz vor der Pause mit in den zweiten Durchgang nehmen würde, allerdings machte Stuttgart mit dem ersten Angriff gleich das 1:1. Fast im Gegenzug dann aber auch direkt das 2:1 und die Führung war zurückerobert. Dann ging aber doch wieder etwas der Schwung verloren, so ganz gelöst war die Bremse auch in dieser Begegnung nicht. Ungebremst war aber weitestgehend die Stimmung im ausverkauften Haus, was aktuell eben nur 10.000 Zuschauer bedeutet. Kurz vorm Ende dann noch ein Kullertor zum 3:1, womit die Sache klar schien aber kurz danach dann tatsächlich noch das 3:2. Wirklich spannend war es aber nicht lange, denn dann folgte auch schon der 4:2-Endstand. Man sieht, ganz zum Schluss waren alle Bremsen dann doch noch gelöst.

Letzte Spiele mit 50

Der Fußballsonntag begann in der Bundesliga in der Hauptstadt mit der Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und Borussia Dortmund vor 10.000 Zuschauern. Ein Sieg für den BVB an der Alten Försterei musste, nach der Vorlage vom Samstag, zwingend her. Das Problem, bei den Dortmundern fehlt der so wichtige Erling Haaland weiterhin. Trotzdem war es diesmal ein anderes Auftreten und so dauerte es keine 20 Minuten bis zum 0:1. Einige Minuten später folgte auch schon das 0:2 und es hätte im ersten Durchgang so gar noch etwas mehr sein können. Kleine Chancen gab es ebenso für die Unioner, wobei die erste Hälfte, die mit den zwei Toren Vorsprung dann endete, klar an die Borussia ging. Im zweiten Durchgang trübte sich die Freude etwas ein, denn es wurde ein einfach nur zerfahrener Kick, der wenig bot. Dazu passte das Geschenk der Köpenicker, welches zum 0:3 führte. Offensichtlich wurde es den Eisernen dann aber zu bunt und eigentlich folgte das 1:3 aber plötzlich verschwand Schiri Matthias Jöllenbeck am Monitor und dann war der Anschlusstreffer auch schon kassiert. Deshalb spricht man eben von ablehnungswürdiger Technik. So blieb es am Ende beim 0:3, was schon souverän gemacht war aber völlig unspektakulär um die Ecke kam. Für die Tabelle bedeutet dies, wie angedeutet, dass auch die Dortmunder näher an den FCB rücken, wobei man trotzdem nicht wirklich von Spannung sprechen kann. Zum Abschluss des Spieltags gab es dann noch die Begegnung zwischen 1899 Hoffenheim und Arminia Bielefeld. Das Beste bei diesem Kick im Südwesten war, dass dort schon satter Frühling war, zu mindestens vom Wetter her. Man kann allerdings nicht davon berichten, dass dies die Akteure auf dem Platz beflügelt hätte, denn es ging ziemlich mau los. 10.000 Zuschauer sind auch in Baden-Württemberg zulässig, wonach es teilweise aber wirklich nicht klang. Nach gut 20 Minuten schlug es auch in Sinsheim ein, was man allerdings nur mit der Torlinientechnik erkennen konnte, so stand es 1:0 und dies war später auch der Pausenstand in einer sehr anstrengenden Partie. Immerhin gab es kurz nach der Pause den nächsten Treffer und so stand es 2:0. Danach ging einem vieles durch den Kopf, was man mit dieser Zeit hätte schönes machen können, denn der Kick war gähnend langweilig. Es gab auch keine weiteren Tore, womit es beim unterm Strich schwer enttäuschenden 2:0 blieb. So, für mich war es dies, keine Bundesliga mehr mit 50 und ich bin mal gespannt, wie es so mit 51 werden wird.


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