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Auf dem Weg in die Scheinländerspielpause


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt das schrägstehende Wort Pause in den deutschen Nationalfarben auf BALLacker-Layout.

Gerade erst ging das Achtelfinale im DFB-Pokal zu Ende und schon ging es in der Bundesliga weiter. Jetzt steht aber erst einmal, nach diesem Bericht, die etwas andere Länderspielpause  an. Denn es gibt gar keine Länderspiele, zu mindestens nicht für die DFB-Auswahl. In Zeiten der ganz großen Globalisierung ist aber immer irgendwo Länderspiel und so kommt es eben zu dieser besonderen Pause, die aus deutscher Sicht eben nur eine Scheinländerspielpause ist. Geprägt durch den Pokal, gab es schon interessante Partien an diesem klassisch angeordneten Spieltag. So viel sei vorab verraten, tat sich die Bundesliga in 2022 bislang eher sehr schwer, sollte sich dies am vergangenen Wochenende ändern, denn es war endlich wieder ein ganz angenehmer Spieltag. Es ging wieder am Freitagabend los und zwar am Main, wo Eintracht Frankfurt auf Arminia Bielefeld traf. Zwei Teams die schon länger von Pokal befreit waren. Es sollte gleich munter losgehen und so dauerte es nur fünf Minuten bis zum 0:1. Man konnte nicht behaupten, dass die Frankfurter nun großartig geschockt gewesen wären aber sie nutzten ihre Chancen nicht. Für Bielefeld sah es ganz anders aus und so erhöhten sie nach fast einer halben Stunden auf 0:2, womit die Adler natürlich langsam schon unter Druck gerieten. Weitere Treffer gab es bis zur Pause nicht und danach sah es ähnlich aus. Die Eintracht war nicht schlecht, gab aber schon etwas den Chancentod. Auch Bielefeld sollte aber im zweiten Durchgang nicht mehr einnetzen, womit das 0:2 zum Schluss auch der Endstand war. Dieser Sieg brachte Bielefeld wichtige Punkte im Abstiegskampf und ließ die Probleme von Frankfurt nicht kleiner werden. Fünf Spiele bot der Samstagnachmittag wieder, so auch das Duell zwischen Borussia Mönchengladbach, gerade aus dem Pokal geflogen und dem 1. FC Union Berlin, gerade erst im Pokal eine Runde weiter. Am Niederrhein war Felix Brych an der Pfeife und übersah erst einmal ein Handspiel, was nicht weiter irritierte, weiß man doch, dass er manche Dinge übersieht. Er wurde dann an den Monitor beordert und so kam Union dann doch noch zum Elfer und zum 0:1, da waren fast 20 Minuten rum. Dieses Spiel zählte eher nicht zu den Highlights vom Wochenende und so dauerte es fast bis zur Pause und die Fohlen schafften dann mit dem 1:1 noch den Ausgleich und damit ging es später auch in die Pause. Es wurde immer mehr eine Partie, die man einfach nicht brauchte, was, wie geschildert, an diesem Wochenende eher die Ausnahme war. Mitten in der Schlussphase holten sich die Eisernen mit dem 1:2 die Führung zurück und brachten diese auch über die Zeit. Während es sich Union oben in der Tabelle verdient immer gemütlicher macht, reiten die Fohlen immer mehr einem tiefdunklen Horizont entgegen.

Besondere Siege

Ebenfalls am Samstagnachmittag gab es die Begegnung zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem FSV Mainz 05, ebenfalls zwei pokalbefreite Teams. Die Mainzer waren zusätzlich vom Trainer befreit, denn Bo Svensson bot eine Premiere, war er doch der erste Trainer, der eine Gelbsperre absitzen musste oder wie es offiziell heißt, der mit einem Innenraumbetretungs-verbot belegt wurde. Im Innenraum sah man früh etwas wirklich Seltenes, denn es gab mit dem 1:0 eine Führung fürs Kleeblatt. Diese Führung brachten sie in einer zerfahrenen Partie dann ziemlich glücklich in die Pause. Man kann nicht behaupten, dass es ein besseres Spiel wurde, dafür blieb es aber überraschend, denn in der 66. Minuten unterstützten die Mainzer die SGF auf dem Weg zum erst zweiten Heimsieg in der Bundesliga fleißig und so führte ein Eigentor zum 2:0. Erst in der Nachspielzeit trafen die Rheinhessen dann mit dem 2:1-Endstand das richtige Tor, was aber nichts mehr am wichtigen Sieg für Fürth änderte, die so in der Zweistelligkeit der Punkte angelangten, was für sie allerdings in der Tabelle erst einmal nichts veränderte. Nachdem Derbysieg im Pokal stand für den SC Freiburg gleich noch ein Derby an und zwar gegen den VfB Stuttgart. Derby und keine Tore macht recht wenig Laune, was in dieser Geisterphase in der Liga schon ein grundsätzliches Problem ist. Es war schon lange der einzige Kick zu diesem Termin, wo es keine Tore gab. Gut zehn Minuten vor der Pause gab Schiri Tobias Stieler den Stuttgartern immerhin einen Elfer aber im Kölner Keller wollte man auch keine Tore und so musste auch Stieler zum Monitor und kassierte den Elfmeter. Wie es im Fußball eben läuft, folgte dann umgehend das 1:0 aus dem Spiel heraus und dies war auch noch ein Eigentor. Sichtlich unzufrieden, nach den geschilderten Vorkommnissen, gingen die Stuttgarter später in die Halbzeit. Bei Freiburg, sah dies natürlich ganz anders aus. Die zweite Hälfte plätscherte so dahin, bis knapp 20 Minuten vorm Ende der SCF auf 2:0 erhöhte. Da nichts mehr passierte, wurde es der erste Sieg für die Breisgauer in der Bundesliga 2022. Ganz nebenbei war es ebenso ihr zweiter Derbysieg der Woche. Was man noch erwähnen muss, Stieler wurde in der Halbzeit ausgewechselt und Christian Dingert übernahm. Dies war nun schon das zweitemal in nur 14 Tagen. Pokalverlierer unter sich, hieß es in der Partie zwischen 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund. In diesem hochbrisanten Spiel, welches Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff, wobei die Brisanz ohne Fans, wie so vieles in der Coronasaison, relativ war, bekam man mit dem 0:1 das erste Samstagstor geboten. Natürlich war Erling Haaland der Torschütze und da waren noch keine zehn Minuten auf der Uhr. Was passiert, wenn man nicht zeitig genug in die Pause kommt und bis dahin keine Tore nachlegt, erlebte der BVB und fing sich fast mit dem Pausenpfiff noch das 1:1. Nach einer knappen Stunde, dann doch etwas überraschend, holte sich Dortmund mit dem 1:2 die Führung zurück und es sollte glücklich für den BVB weitergehen, denn etwas später folgte auch noch das 1:3 durch ein Eigentor. Es entwickelte sich wieder ein merkwürdiger Sieg für die Borussia. Allerdings hatten die Hoffenheimer etwas dagegen und schafften so noch früh genug das 2:3, was alles nochmal spannend machte. Am Ende gab es keine weiteren Treffer und der BVB hatte den nächsten, eher komischen Sieg eingetütet.

Viel Spaß im Westen und ein mauer Sonntag

Ansonsten stand zu diesem Termin noch ein Treffen zweier Mannschaften an, die unter der Woche ebenfalls frei hatten und so empfing Bayer 04 Leverkusen den FC Augsburg. Da der FCA noch nie gegen Leverkusen gewinnen konnte, war es keine Überraschung, dass der zweite Treffer des Tages das 1:0 war. Auch wenn die Fuggerstädter nicht völlig chancenlos waren, war es der SVB, der den Druck immer weiter erhöhte und so dauerte es knapp über 20 Minuten und es stand schon 2:0. Bis zur Pause war es die beste Partie am Samstag. Nach gut einer Stunde schaffte Augsburg mit dem 2:1 den Anschluss, was aber kein Problem für Leverkusen war, sie drehten einfach noch weiter auf und es folgte das 3:1, wie auch das 4:1. Danach konnte man dann in Ruhe zum Zaubern übergehen, was für den 5:1-Siegtreffer sorgte. Das Abendspiel war alles, nur kein Topspiel. Der im Pokal erfolgreiche VfL Bochum empfing den im Pokal verdient ausgeschiedenen 1. FC Köln. Bei diesem Westduell ging es eher ruhig los und der Effzeh hatte die Nase durchaus vorn. Trotzdem konnte man nach 25 Minuten das 1:0 verzeichnen. Etwa zehn Minuten später dann ein Murmeltor zum 1:1, eine wirklich interessante, wenn auch etwas chaotische Partie aber mit dem Ausgleich war irgendwie auch alles wieder neutralisiert. Dies hielt aber nicht lange an, dann hatten die Kölner das Spiel mit dem 1:2 noch vor der Pause gedreht. Damit waren für den zweiten Durchgang viele Optionen gegeben. Erst einmal sollte es aber nicht ganz so überzeugend weitergehen, was auch an vielen Verletzungsunterbrechungen lag. 20 Minuten vorm Ende ging es im Murmelstil weiter, diesmal mit dem besseren Ende für Bochum und es stand 2:2, langsam wurde ein Unentschieden zu einem sehr passenden Ergebnis für dieses Abendspiel. Dies sollte sich zum Ende etwas verändern und ein Heimsieg wäre durchaus in Ordnung gegangen. Dafür blieben dann allerdings nur noch vier Minuten Nachspielzeit und dies reichte nicht, womit es bei der Punkteteilung blieb. Der Sonntag begann mit einer großen Ausverkaufspartie, wozu sich der RB Leipzig und der VfL Wolfsburg trafen. Es gibt Spiele von denen erwartet man einfach nichts, dazu passte nicht nur, dass es erst nach 20 Minuten eine Art Abschluss gab. So überraschte es ebenso nicht, dass der erste Durchgang torlos blieb. Erst nach fast einer Stunde dann immerhin ein Abseitstreffer der Antitraditionalisten. Eine Viertelstunde vorm Ende gab es dann tatsächlich das 1:0. Nachdem ein Elfmeter für den Brauseclub nach Prüfung nicht gegeben wurde, folgte bald schon die nächste Prüfung, diesmal wegen dem dritten Tor und diesmal wurde es gegeben und es war der 2:0-Endstand in diesem Grottenkick. Den 20. Spieltag schlossen zwei Teams ab, die mit dem Pokal teils seit Mittwoch, teils länger nichts mehr zu tun hatten. Es war das Spiel zwischen Hertha BSC Berlin und dem FC Bayern München. Mit diesem Spiel endete die Bundesliga dann auch für diesen Monat, warum man es kurz machen kann. Keine zwei Minuten auf der Uhr und da zappelte der Ball schon in den Maschen der Hertha. Nach einer gefühlten Ewigkeit kassierte dann der Kölner Keller den Treffer, ein passender Auftakt. Am Ende des ersten Durchgangs stand es in einem eher mauen Spiel dann aber trotzdem 0:2. Es wurde auch nach der Pause nicht besser, was für Schiedsrichter Bastian Dankert und den gesamten Kick galt. Da passte wiederum, dass der FCB gut eine Viertelstunde vorm Ende noch das 0:3 von der Hertha geschenkt bekam. Kurz danach noch das 0:4, allerdings im Gegenzug tatsächlich noch der 1:4-Endstand. Es gab zwar kurz vorm Ende noch einen Treffer für München, allerdings hatte Dankert vorher ein Handspiel übersehen, was der VAR dann korrigierte und das Tor strich. Jetzt muss man hoffen, dass der Februar auch im Fußball besser wird.


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