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Knecht Ruprecht hat zugeschlagen


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Pyro.

Heute ist Nikolaus und Knecht Ruprecht hat schon in den letzten Tagen fleißig zugeschlagen, denn nun geht es auch im Sport wieder fleißig mit der großen Zerstörung weiter. Nachdem die Politik zuletzt auch noch das kleine bisschen Restvertrauen verspielt hatte, blieb dies natürlich auch nicht ohne Folgen für den Fußball. Die aktuellen Entwicklungen dürften dabei wieder nur ein Anfang sein, denn es wird alles daran gesetzt, die Lage immer weiterzuzuspitzen. Was die jüngsten Beschränkungen der Kapazitäten in den Stadien angeht, muss man wissen, dass schon seit sehr langer Zeit feststeht, dass es an der frischen Luft fast kein nennenswertes Infektionsrisiko gibt. Man erinnert sich noch an das Geschreie in den Mainstreammedien zu den Spielen der Europameisterschaft in diesem Sommer in London und Budapest, passiert ist nichts. Dies haben sogar längst Studien belegt und auch in Köln sieht es über zwei Wochen nachdem Karnevalsauftakt ganz ähnlich aus. Die Pandemietreiber führen dann immer die Reisen im Kontext solcher Veranstaltungen an, allerdings ist auch dies wieder sinnfrei, denn in den angesprochenen, europäischen Städten wurde auch gereist. Man sieht, die tatsächlichen Hintergründe sind offensichtlich ganz andere. Man wird sehen, wie lange die wahren Fans all dies noch mitmachen, was auch für die Stimmung in der Gesellschaft ganz allgemein gilt. Dies gehört hier aber nicht hin, ganz anders sieht es natürlich mit den Konsequenzen aus, welche eben auch am vergangenen Wochenende deutlich zu erkennen waren. Am Freitagabend ging es dann nicht mit einem Ostduell los, wie manche es nennen. Große Tradition aus dem Osten traf mit dem 1. FC Union Berlin auf RB Leipzig, dem österreichischen  Werbegag aus Salzburg, den man vor einigen Jahren nach Leipzig gepflanzt hatte. Es ging richtig ordentlich los und dabei unterirdisch für die Antitraditionalisten, keine zehn Minuten auf der Uhr, da stand es schon 1:0, allerdings nicht allzu lange, dann schenkten die Eisernen dem Dosenclub das 1:1. Knapp über eine halbe Stunde war noch bis in die Pause zu gehen, welche gar nicht schlecht war aber keine Tore mehr bot. Der zweite Durchgang war dann nicht mehr wirklich überzeugend, immerhin bedankten sich die Brausekicker, ebenfalls mit einem Geschenk, bei den Köpenickern und so endete es 2:1. Dies alles überlebte RB-Coach Jesse Marsch nicht. Da Corona auch bei den Dosenkickern zu schlug, was wieder viel über Impfquoten und den Impferfolg allgemein aussagt, war Marsch auch diesmal nicht im Stadion und bekam am Sonntag trotzdem die Kündigung. Ausverkauf ist natürlich auch immer ein Thema bei 1899 Hoffenheim, die am vollen Samstagnachmittag Eintracht Frankfurt empfingen.  Es sollte auch an diesem Nachmittag turbulent bleiben, auch wenn es in Sinsheim eine gute Viertelstunde bis zum 0:1 brauchte. Lang dauerte es dafür nicht, dann ging es auch dort weiter und zwar mit dem 1:1. Nach einer halben Stunde war das Spiel dann gedreht und es stand 2:1, was aber auch anders herum in Ordnung gegangen wäre. So ging es später in eine sehr ruhige Pause. Stimmung gab es dort allgemein keine, da man auch in Baden-Württemberg schon längst wieder in der nächsten Geisterspielphase angelangt ist. Gruselig bleiben auch die Liveübertragungen in der ARD-Sportschau-App, wo es am Samstagnachmittag wieder große Aussetzer gab, vor allem gerne auch nach den Toren, so auch beim 3:1, welches ewig überprüft wurde, was ebenso nervte. Auf dem Weg in die Schlussphase dann der Anschluss der Adler zum 3:2, was dann zum Schluss auch der Endstand sein sollte.

Ein völlig überzeugender Rekordbruch

Aus dem unteren Drittel der Tabelle bekam man die Partie zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Bochum geboten. Hier dauerte es tatsächlich bis zur Mitte der ersten Hälfte, dann gingen die Bochumer erst mit dem 0:1 in Führung. Noch vor der Pause erhöhte Bochum beim Geisterspiel in Bayern auf 0:2. Die restlichen Samstagsspiele gab es übrigens dann mit massiv gekürzten Zuschauerkapazitäten und einer allgemeinen Obergrenze von 15.000. Man wird dann sehen, wie lange es so noch weitergeht. Bis dahin bleibt die Saison natürlich noch verzerrter, als sie es sonst schon, aus den bekannten Gründen, ist. Kurz vorm Ende der ersten Hälfte gab es dann noch den 0:3-Pausensstand. Die zweite Hälfte begann etwas besser aus Sicht der Fuggerstädter und so schafften sie das 1:3. Danach dann Hilfe mit einem Elfer von Schiedsrichter Deniz Aytekin, eine Situation die man nur zu gut kennt und es stand nur noch 2:3. So blieb es dann auch und es war ein verdienter Sieg fürs Team ganz tief aus dem Westen. Einen haushohen Sieg erwartete man am Rhein, wo Bayer 04 Leverkusen auf die SpVgg Greuther Fürth traf. Wildes Rheinland sollte es heißen. Keine 20 Minute da hatte Leverkusen zum 1:0 eingenetzt, kurz danach jubelte Fürth, bis der Kölner Keller dies wegen Abseits zerstörte und so folgte dann eben auch noch das 2:0 für den SVB. Knapp zehn Minuten vor der Pause, aus dem völligen Nichts, dann tatsächlich das 2:1. Aber in die Pause ging es mit einem 3:1, da Bayer noch einmal nachgelegt hatte. Genauso ging es danach auch weiter und daher gab es den frühen ersten Treffer nach der Pause am Rhein zum 4:1. Zum Auftakt der Schlussphase dann das 5:1 und dies war noch höflich von den Leverkusenern. Allerdings dauerte es nicht lange bis zum 6:1, womit Patrik Schick seinen Hattrick vollendete. Direkt danach wieder Schick mit dem 7:1, so macht Fußball am Rhein richtig Spaß, außer man ist ein Anhänger des Kleeblatts. Nach vier Toren in knapp unter 30 Minuten, machte Schick Feierabend und es fielen danach tatsächlich keine weiteren Tore mehr. Längst hatten die Fürther dem Erzrivalen, dem 1. FC Nürnberg, mit dieser Niederlage, die eben irgendwie vorher feststand, den Niederlagenrekord geklaut, denn es war die zwölfte in der laufenden Saison, wohlgemerkt am 14. Spieltag. Interessantes erwartet man auch auf der Bielefelder Alm, wo Arminia Bielefeld auf den 1. FC Köln traf. Auch dort nur eine gute Viertelstunde und schon stand es 0:1 und so blieb es bis zur Pause. Es war dann tatsächlich an diesem Hammersamstag eher nicht so interessant und mit dem Pausenstand konnte sich der Effzeh wirklich glücklich schätzen. Nach einer Stunde war es mit dem Glück vorbei und es gab das hochverdiente 1:1. Bielefeld hätte das Ding noch gewinnen können, Schiri Felix Brych, der auch Phantomtore gibt, pfiff aber ganz pünktlich und damit voll im Konter der Bielefelder ab, unfassbar. So endete es mit dem Unentschieden.

Ein Samstagabend voller Skandale und Frechheiten

Außerdem trafen am Samstagnachmittag noch der FSV Mainz 05 und der VfL Wolfsburg aufeinander. Es ging völlig wahnsinnig los, keine fünf Minuten waren gelaufen und schon stand es mit den ersten beiden Samstagstreffern 2:0. Es kamen bis zur Halbzeit tatsächlich keine Treffer mehr hinzu, was bei diesem Samstagnachmittag mit über zehn Treffern allein im ersten Durchgang auf den fünf Plätzen zu verkraften war. Irgendwie konsequent wartet man mit dem nächsten Treffer dann bis ganz zum Schluss und es war der 3:0-Endstand. Auf dem Papier stand am Abend noch ein echtes Topspiel an, der deutsche Classico, wie man es ganz unkreativ nennt. Dazu trat die Spitze der Tabelle mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München gegeneinander an. Fast 70.000 verkaufte Tickets, was für ein Fußballfest, allerdings stornierte der BVB am Mittwoch alle Tickets, denn es wurde klar, dass die Politik den Fußball wieder mindestens in die nächste Geisterspielphase schicken würde. So dürften dann nur jämmerliche 15.000 Zuschauer ins Stadion. Nach diesem Nachmittag lag die Messlatte selbstverständlich sehr hoch. Dies sollte aber erst einmal gar kein Problem sein, denn nach fünf Minuten stand es bereits 1:0, nach fast zehn Minuten schon 1:1. Zunehmend machte sich aber ein anderes Problem breit, welches, wie bereits geschildert, schon am Nachmittag aufblitzte. In Dortmund war es namentlich Schiri Felix Zwayer und was er tat, war in der Regel nicht zum Nachteil des FCB. Ausgerechnet bei diesem Spiel waren die, ebenfalls beschriebenen, Aussetzer in der Sportschau-App noch massiver. Man muss bei diesem Problem, welches die Hinrunde so massiv beeinträchtigt, immer an die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag denken. Es sind diese Punkte, wo man deutlich von Abzocke sprechen muss und den ständig mit der Eigenwerbung behaupteten Qualitätsjournalismus nicht erkennen kann. Man kann nur hoffen, dass der Fußball bald wieder von einem Medium übernommen wird, welches in der Lage ist, diesen Service zur Verfügung zu stellen. So schwer kann dies auch gar nicht sein, wie Amazon in der Saison zuvor völlig ohne Probleme bewiesen hatte. Was soll man aber auch von den Staatsmedien erwarten. Man kann dies alles schreiben, da das Spiel leider etwas abflachte und die Übertragung zur Pause hin dann ganz abbrach. So fiel ein glasklarer Elfmeter für den BVB weg, wie auch der folgende 1:2-Halbzeitstand kurz vor der Pause dort aus und in der Halbzeit, war man dann plötzlich in der 27. Spielminute. Da fehlen einem fast die Worte, diese nicht vorhandene Qualität noch zu beschreiben. Nach der Pause direkt wieder der erste Treffer vom BVB zum 2:2 und es war Erling Haaland. Danach auch gleich wieder die nächsten Aussetzer, die schnell wieder immer größer wurden. Bevor die Reporter ständig bei Social Media rumturnen, sollte man sich für eine reibungslose Übertragung einsetzen. Dann der nächste Elfer für Dortmund, welcher ebenfalls wieder kassiert wurde, was nicht überraschte und auch erst der Anfang auf dem Weg in ein Skandalspiel war. Zum Auftakt der Schlussviertelstunde bekamen die Bayern dann einen Elfer geschenkt, was zum 2:3 führte und zum Platzverweis von BVB-Coach Marco Rose. Es fiel nun ziemlich schwer sich zu überlegen, was skandalöser war, was die größere Frechheit war, das Spiel selbst oder die Liveübertragung, wobei dieser Begriff es letztendlich eben gar nicht beschreibt. Wieder drei Punkte für die Bayern geschenkt, der FC Bayern sollte sich auch in dieser Saison artig bei den vermeintlich Unparteiischen bedanken. Um noch kurz beim Thema zu bleiben, Mats Hummels machte einen tollen Job für die Bayern, allerdings ist er längst wieder bei der Borussia. Bekam man von der Schlussviertelstunde, nachdem Elfer kaum noch etwas mit, gab es noch ganze zehn Minuten obendrauf, von denen man gut die erste Hälfte bei der ARD verfolgen konnte und dann war es vorbei, womit man das Spielende dort nicht mehr erleben konnte. Sportlich hatte dieses Spiel dank Zwayer und Kollegen natürlich keinerlei Wert, als ob dieser Sport nicht schon genug leidet. Die Ausreden des Schiris trafen natürlich auf große Anerkennung der Bayern, womit man diese Lachnummer auch abschließen kann.

Ein adventliches Torfestival

Am Sonntag ging es mit dem VfB Stuttgart los und die empfingen zum Kellerduell Hertha BSC Berlin, die mit Tayfun Korkut einen neuen Trainer haben, den man auch im Schwabenland gut kennt. Ob es eine wirkliche Stärkung wird, darf erstmal bezweifelt werden. Dieses Geisterspiel zeigte den ganzen Wahnsinn dahinter deutlich. 750 Zuschauer hätten ins Stadion gekonnt, was der VfB ablehnte, da es sich einfach nicht gelohnt hätte. Es war ein ziemlich anstrengendes Gewusel zum Auftakt. Nach einer Viertelstunde konterten die Stuttgart die Berliner im eigenen Stadion aus und es stand 1:0. Keine fünf Minuten später, wiederholte sich die Situation und so stand es auch schon 2:0. Auf dem Weg in die Pause dann eigentlich der Anschlusstreffer durch die Hertha und eine ewige Wartezeit. Der Kölner Keller und Hauptschiedsrichter Benjamin Brand entschieden sich dann aber dafür den Spielstand bei 2:0 zu belassen. Kurze Zeit später dann mit einem Traumtor aber doch der 2:1-Pausenstand, womit es nach einer Ruhephase wieder munterer wurde. Munter beschreibt den zweiten Durchgang eher nicht ganz treffend. Nach über einer Stunde wurde dann der nächste Treffer kassiert und diesmal traf es die Schwaben. Zum Auftakt der Schlussphase ein nächstes Traumtor der Hertha, womit das Spiel wieder ausgeglichen war, was zu dieser Partie passte. Es blieb beim 2:2, was kein Team wirklich weiterbrachte. Die Stuttgarter müssen sich natürlich vorwerfen lassen eine solide 2:0-Führung verspielt zu haben. Bei der Hertha kann man trotzdem noch nicht von der großen Wende sprechen. Es war kein schlechtes Spiel aber bei dem was sich Samstagnachmittag alles abspielte, war man schließlich ziemlich verwöhnt. Das Ende des Spieltags gab es dann mit einem weiteren Spiel am Rhein, diesmal am Niederrhein, wo Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg antrat. Der nächste Wahnsinnsauftakt stand an. Keine zwei Minuten bis zum 0:1 und keine vier Minuten bis zum 0:2. Wie gesagt, Fußball am Rhein machte an diesem Wochenende richtig Spaß, diesmal allerdings nicht fürs Heimteam. Es wurde auch nicht besser und so gab es noch vorm Ablauf der ersten Viertelstunde ein heftiges Pfeifkonzert zum 0:3, was ewig gecheckt wurde aber dann zählte. Man ahnt es schon, keine 20 Minuten rum und es schlug zum 0:4 ein und es ging immer weiter, 25. Minute dann schon das 0:5. Was für ein Adventabend für die Fohlen, da fehlten einem wirklich die Worte. Man muss sich überlegen, dass Freiburg zuletzt auch nicht gerade einen Lauf hatte und der SCF hatte dort über ein Vierteljahrhundert nichts mehr holen können. Freiburg nahm dann ein ganz klein wenig das Tempo raus und so dauerte es tatsächlich bis in der 37. Minute der 0:6-Pausenstand gefallen war. Der zweite Durchgang begann für die Gladbacher grandios, nicht nur da erst einmal keine Tore mehr fielen, bekamen die Breisgauer auch einen Elfer nicht, was aber eher nicht spielentscheidend war, um es mit einem Lächeln zu erklären. Die Breisgauer nutzten die zweite Hälfte fürs lockere Auslaufen, was absolut reichte, damit die Fohlen nicht zum Zug kamen. Leider gab es somit keine Tore mehr, was Gladbach naturgemäß anders gesehen haben dürfte. Es bietet sich an dieser Stelle an, noch einmal zur anderen Borussia zu blicken. Manipulation war natürlich das Thema in Dortmund, was mittlerweile schon zu Ermittlungen und Strafanzeigen führte, allerdings gegen den Spieler, der dies ansprach und nicht gegen den Schiri. Dabei ist Zwayer tatsächlich schon in diesem Kontext verurteilt, kam nur mit einem blauen Auge davon, da er damals den Kronzeugen gab. Auch am Niederrhein, bei allem Spaß, den das Spiel vor allem im ersten Durchgang bot, konnte man bei dieser Arbeitsverweigerung schon an irgendwelche chinesischen Wettbüdchen denken, wenn man nach Antworten suchte.


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