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Ein weiteres ARD-Problem


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Fußball live auf mehreren Monitoren.

Mit dem Wichtigsten soll natürlich begonnen werden. Uns Uwe wurde in der vergangenen Woche 85 Jahre alt und natürlich gratuliert Der BALLacker Uwe Seeler recht herzlich. Von einer Legende längst vergangener Tage zum aktuellen Fußballgeschehen. Da der Ball auch in der vergangenen Woche wieder international rollte, ahnt man schon, dass auch der 11. Spieltag am vergangenen Wochenende im Ausverkaufsmodus daher kam. Geschuldet ist all dies natürlich dem Punkt, dass möglichst maximal viele Livespiele verkauft werden sollen und die Spielpläne so immer weiter zerlegt werden. Dies bedeutete auch für den vergangenen Spieltag wieder, es gab einen verkürzten Samstag und dafür einen sehr langen Sonntag, da man dort wieder das getarnte Montagsspiel unterbringen musste. Fleißige Leser wissen, dass damit hier die Berichterstattung zu den Spielen vom Wochenende wieder boykottiert wird. Dafür gibt es, wie bereits angekündigt, eine sehr interessante Geschichte, welche die Bundesliga aktuell bewegt. Nicht erst seit Corona hat auch die ARD so einige Probleme mehr. COVID-19 war dort letztendlich nur ein Brennglas in Sachen einseitiger Berichterstattung. Das große Problem an der Einseitigkeit ist dabei der Mangel an Unabhängigkeit, welcher sich dadurch natürlich ergibt. Genau für diesen Aspekt kassiert aber auch die ARD fleißig ihre Anteile an der Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag, welche so natürlich massiv ins Abseits gerät. Neben dem Problem mit dem Mangel an Unabhängigkeit, welches sich im Fußball eigentlich immer am besten am Umgang mit dem FC Bayern München festmachen lässt, wo es sich auch bei der ARD oft anfühlt, wie wenn man beim FCB-TV gelandet wäre, kommt nun noch etwas Neues hinzu. Neu ist, dass man seit Saisonbeginn, auch die Spiele der Bundesliga live in einem AudioStream der ARD verfolgen kann, zu mindestens wirbt man damit. Zuvor bestand diese Möglichkeit, ebenfalls kostenpflichtig, über Amazon. Nicht nur, dass die Qualität der dortigen Reportagen um ein Vielfaches besser war, kommt noch ein maßgebliches anderes Problem hinzu.

Live geht anders

Bevor Der BALLacker sich diesem annimmt, bleibt man noch kurz bei der inhaltlichen Qualität der Live-Reportagen. Es kommt auffällig oft zu Verwechslungen von Spielern und klaren Fehleinschätzungen von Spielsituationen. Wenn man genau hinhört, scheint dies daran zu liegen, dass die Reporter oft genug soweit vom Spielgeschehen entfernt sind, dass dieses Problem vor allem ein optisches ist. Darauf weist auch hin, dass es oft zu Korrekturen mit dem Hinweis auf den Monitor gibt. Dieses Problem gab es bei Amazon in dieser Form ebenfalls nicht. Auch sehr auffällig ist die Beurteilung der jeweiligen Schiedsrichterleistungen. Von sehr kleinen Ausnahmen abgesehen, hört man, unabhängig davon, wie groß und folgenschwer Schiedsrichterfehler sind, meist nur maximales Lob, was man oft genug kaum bis gar nicht nachvollziehen kann. Es wirkt teilweise gar, wie geordert. Auch in diesem Bereich war das Urteil bei Amazon wesentlich unabhängiger. Da die Schiedsrichterleistungen schon seit Jahren massiven Einfluss auf die Tabelle nehmen, ist die Beurteilung der Schiris, wie auch die der technischen Neuerungen, natürlich sehr wichtig. Das größte Problem, welches bei Amazon überhaupt nicht vorhanden war, sind aber ständige Abbrüche der Liveberichterstattung. Es ist immer wieder das gleiche Problem, es beginnt mit einer gewissen Art von Rückkopplungen, dann wird es ganz Still und dann hört man für längere Zeit nur noch die Leerlaufmusik. Spiele so in Gänze zu verfolgen ist damit im Gegensatz zum Werbeversprechen nicht möglich. So fehlt natürlich ein Teil des bezahlten Spektrums. Auch dieses Problem wurde im bisherigen Saisonverlauf immer größer. Man muss sich natürlich fragen, wie dies bei einem solch riesigen Medienunternehmen, mit dem genannten finanziellen Hintergrund, überhaupt möglich sein kann. Es sagt selbstverständlich auch wieder einiges über den Qualitätsjournalismus, für den man sich dort so gerne selbst feiert, aus. Jetzt startet am Donnerstag die letzte Länderspielphase 2021 und es geht in Wolfsburg gegen Liechtenstein. Dies gibt es dann live bei RTL mit den ganz eigenen Schwierigkeiten.


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