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Der Halloween-Spieltag 2021


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt ein zu Halloween passendes Selbstportrait.

Nachdem die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal, die einige Fragen aufwarf, immerhin äußerst interessant war, stand am Wochenende der letzte Bundesligaspieltag im Oktober auf dem Plan und dies samt Halloween-Spieltag. Allgemein war man natürlich gespannt, wie gruselig die Pokalnachwirkungen werden sollten. Beginnen muss man aber leider auch diesmal wieder mit vermeintlichem Qualitätsjournalismus der ARD, wo man durchaus ebenso von gruselig sprechen musste. Von einer klaren Fake News muss man sprechen, wenn in der Sportschau-App damit geworben wird, dass man alle Spiele der 1. Liga live im Programm hätte, denn seit Wochen fehlt in der Konferenz ordentlich was, wofür man sich am vergangenen Wochenende in der Pause nicht einmal mehr entschuldigte, stattdessen gab es am Ende Dank für die Reporter und tolle 90 Minuten, die nächste glatte Lüge. Die Menschen sind verpflichtet sehr viel Geld zu bezahlen und verpassen dann, mittlerweile regelmäßig, die so wichtigen Auftaktphasen, ein satter Medienskandal, der hier bei Zeiten auch noch ausführlicher aufgezeigt wird. Am vergangen Spieltag weitet sich das Problem dann noch einmal aus, da die Aussetzer wesentlich mehr und länger wurden und sich übers ganze Spiel erstreckten. Wenn es in dem Tempo weitergeht, werden bald wohl schon ganze Spielübertragungen ausfallen. Eine weitere bodenlose Frechheit der ARD, anders kann man es nicht benennen. Am Freitagabend ging es dann mit zwei Teams los, bei denen es im Pokal halbwegs normal lief, was man bei beiden Teams von der Bundesliga nicht zwingend behaupten konnte.  So war man mit den Erwartungen bei 1899 Hoffenheim gegen Hertha BSC Berlin etwas vorsichtig aber es wurde ein ganz annehmbarer Kick. Es ging recht gut für den Chaosclub aus der Hauptstadt los, dies änderte sich allerdings nach fast 20 Minuten deutlich und es schlug zum 1:0 ein. Jetzt drehte 1899 auf und so folgte noch vor der Pause das 2:0. Der zweite Durchgang war definitiv der schlechtere und so fielen auch keine weiteren Treffer mehr. Zum Auftakt der Schlussviertelstunde griff dann der unbeliebte Kölner Keller ein und dezimierte die Alte Dame auch noch, womit der gebrauchte Abend für Berlin perfekt war und Hoffenheim konnte sich über einen 2:0-Sieg freuen. Dann stand auch schon der endlich wieder etwas vollere Samstagnachmittag an. Beim Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln lief es im Pokal für beide ebenfalls glatt. Nach einer guten Viertelstunde das 0:1, dies wurde allerdings wegen Handspiel, auch weiterhin voll im Trend, kassiert. Auf dem Weg in die Pause dann das 1:0, was eher umgekehrt erwartet wurde. So mussten die Kölner auf die zweite Hälfte hoffen. Es ging allerdings im bekannten Stil weiter und so fing sich der Effzeh nach einer guten Stunde den nächsten Treffer und es stand 2:0. Mehr Tore gab es nicht und so wurde es der nächste komische Sieg vom BVB, wobei auch solche Siege natürlich drei Punkte bringen.

Der erste Heimsieg im neuen Stadion

Der SC Freiburg war dann das erste Team am Samstagnachmittag, welches sich im Pokal schwer getan hatte aber im neuen Heim kein Problem mit der SpVgg Greuther Fürth haben sollte. Positiv könnte man von einem halbwegs frühen Treffer für Greuther Fürth sprechen, der Haken, es war ein Eigentor, womit es 1:0 stand. Kurz vorm Ende des ersten Durchgangs dann der erste Treffer von SCF zum 2:0-Pausenstand. Mit Schiri Felix Brych war man nicht überrascht, dass es auch im Breisgau nach der Pause Schiedsrichterdiskusionen gab, Thema war ein Foulspiel, welches am Vortag in Sinsheim noch zu dem Platzverweis geführt hatte, in Freiburg passierte trotz Einsatz des VAR nichts. In der Schlussphase sollte die Spielvereinigung dann tatsächlich mit dem 2:1 noch einmal herankommen. Lang hielt die Freude für die Franken aber nicht, denn der SCF bekam einen Elfer, natürlich nicht ohne den Kölner Keller, der an diesem Wochenende wieder reichlich nervte. Der Elfmeter führte dann zum 3:1-Endstand und dem ersten Sieg im neuen Stadion, da es zur Premiere nur ein Unentschieden für die Freiburger gab. Auf der Bielefelder Alm traf Arminia Bielefeld auf den FSV Mainz 05. Am Dienstag, bei umgekehrtem Heimrecht, hatte bei dieser Partie im DFB-Pokal Mainz noch die Nase noch knapp vorn. In diesem Stil ging es auch auf der Alm weiter und so stand es 0:1, da war noch keine halbe Stunde auf der Uhr. Es blieb eng und so gab es kurz vor der Pause das 1:1 und Probleme mit Bastian Dankert an der Pfeife, man war somit gespannt, wie es wohl im zweiten Durchgang weitergehen sollte. Es ging erst einmal mit Schiedsrichterproblemen, nach großem Lob des Reporters, der ARD-Qualitätsjournalismus wurde zum Glück schon ausführlich aufgezeigt, weiter. Bei mancher Entscheidung von Dankert fragte man sich auch, was im Kölner Keller los war, dass er nicht eingriff, dies unterstrich natürlich nur wieder, warum man diese Technik einfach ablehnen muss. Es erklärt sich von selbst, dass so etwas nicht spurlos an einem Spiel vorbeigeht und diesmal nutzte es wieder den Mainzern und zum Auftakt der Schlussphase fiel der 1:2-Siegtreffer. So setzten sich die Mainzer auch in der Liga durch, allerdings muss dabei klar die Rolle von Schiri Dankert bedacht werden.

Immer wieder Krise

Ein wirklich interessantes Spiel erwartete man am Rhein, wo Bayer 04 Leverkusen auf den VfL Wolfsburg traf. Kam Leverkusen zuletzt etwas von der Erfolgsspur ab, was in der Spitze am Mittwoch das Aus im Pokal bedeutete, ging es den Wölfen schon länger so. Da wunderte es nicht, dass Wölfe-Trainer Mark van Bommel nachdem letzten Spieltag gehen musste und nun die Premiere von Nachfolger Florian Kohfeldt anstand. Ein richtig mauer Kick, wo immerhin Schiedsrichter Deniz Aytekin dazu ansetzte, ein Kartenspiel zu schaffen, mehr gab es aber erst einmal nicht und so ging es auch im zweiten Durchgang torlos weiter. Dies änderte sich allerdings kurzfristig durch einen Doppelschlag von Wolfsburg. Es musste sich jetzt viel für den SVB tun, sonst wird es bald eine richtige Krise am Rhein. Ganz am Ende der sehr langen Nachspielzeit, dann wieder Aytekin mit einem Platzverweis gegen die Wölfe und einem Elfer für Leverkusen. Da dieser gehalten wurde, blieb es beim 0:2, womit im Rheinland Redebedarf besteht, auch wenn es mit Glück in der Tabelle noch nicht wirklich brennt. Die meiste Spannung gab es dann in der Hauptstadt, wo der 1. FC Union Berlin auf den FC Bayern München traf. Hatte der FCU einen Arbeitssieg im Pokal geschafft, erlebten hingegen die Bayern das historische Debakel vom Niederrhein, welches die meisten Fragen der vergangenen Pokalrunde aufkommen ließ. Daher war dieses Spiel auch so interessant und die Bayern konnten wieder erst einmal nicht überzeugen, bekamen allerdings vom FCU nach einer Viertelstunde einen Handelfmeter geschenkt und schafften so das 0:1. Kurze Zeit später gab Schiedsrichter Harm Osmers den Bayern einen Freistoß und schon stand es 0:2, alles eher erwartungsgemäß und somit kaum überzeugend. Nach über einer halben Stunde dann der erste Treffer aus dem Spiel heraus zum 0:3, was dann schon der zweite Treffer war, den man in der Sportschau-App-Konferenz, aus den oben schon beschriebenen Gründen, verpasste. Aber es war noch keine Pause und so gab es noch das 1:3 und dann direkt das 2:3, was allerdings wegen Abseits kassiert wurde, was schon wieder vielsagend war. Trotzdem ahnte man, was der zweite Durchgang bringen würde. Die Eisernen blieben in Schwung, da der Fußball oft nicht gerecht ist, stand es aber nach einer Stunde 1:4. Das kurz darauf folgende 2:4 zeigte, dass sich die Köpenicker noch lange nicht aufgegeben hatten und die Probleme bei den Bayern geblieben sind. Dann wiederholte sich zum Ende noch die Sache mit der Gerechtigkeit und es gab den 2:5-Endstand.

Corona und die wahren Fans

Samstagabend traf dann die geballte Tradition auf den puren Ausverkauf. Eintracht Frankfurt empfing so RB Leipzig und man war gespannt, wie voll es im Stadtwald werden sollte, denn Vollauslastung war erlaubt, allerdings haben auch die wahren Fans am Main große Probleme mit der ablehnungswürdigen Coronapolitik. Ein Topspiel war das Abendspiel des 10. Spieltags selbstverständlich ganz und gar nicht. Frankfurt war im Pokal schon gar nicht mehr dabei und der Dosenclub konnte bei seinem Sieg im Pokal unter der Woche auch wieder nicht überzeugen. Alles begann mit einer Schweigeminute für die Eintracht-Legende Bernd Nickel. Dr. Hammer war kurz zuvor nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben. Danach sehnte man sich auch gleich nach großem Fußball vergangener Jahrzehnte, denn es war eher ein Grottenkick und so waren nach 30 Minuten noch keine Tore gefallen. Kurz danach dann das 0:1 nach einer Ecke, die gar keine war, da muss man nicht viel zu schreiben. Mit dieser nicht gerechtfertigten Führung ging es dann in die Pause und man hoffte, dass es besser würde, was das Spiel und natürlich auch wieder die Schiedsrichterleistung anging. Leider brachte die Hoffnung nicht viel, denn das Spiel wurde nicht besser und dies lag auch an Schiedsrichter Daniel Schlager, dem die Partie immer mehr entglitt, um es vorsichtig auszudrücken. Mit der allerletzten Aktion schafften die Adler dann noch den Ausgleich, womit das Spiel mit diesem 1:1 noch ganz knapp an einem Skandalspiel vorbeischrammte und man sich nicht wunderte, dass nur gut 30.000 Zuschauer im Stadion waren. Es bleibt übrigens auffällig, wie die Brausekicker zuletzt immer wieder Punkte mit Hilfe von Schiris sammelten.

Dann war Halloween

Der Halloween-Sonntag begann mit zwei Teams aus Schwaben, die gerade aus dem Pokal geflogen waren und so traf der FC Augsburg auf den VfB Stuttgart. Stand erst einmal wieder der Schiedsrichter, in diesem Fall Patrick Ittrich, im Fokus, schlug es dann auch gleich beim FCA ein und schon stand es 0:1. Nach einer halben Stunde dachten sich die Fuggerstädter, dass sie eigentlich mitspielen könnten, was auch gleich zum 1:1 führte. Allgemein war der erste Durchgang aber ein reichlich gruseliger und man konnte sich kaum vorstellen, wie es in den letzten, mindestens 45 Minuten besser werden sollte. Es ging erst einmal wieder mit einem frühen Tor los und zwar für den FCA, womit sie das Spiel gedreht hatten. Danach ging es aber wieder im beschriebenen Stil weiter. Auf dem Weg in die Schlussphase, etwas aus dem Nichts, vor allem aber aus der Drehung, das 3:1. Jetzt gruselte man sich natürlich auf Stuttgarter Seite ganz ordentlich und es war noch nicht vorbei, denn die Augsburger drehten weiter auf und legten noch den 4:1-Endstand hinterher. So musste man resümieren, dass die zweite Hälfte doch wesentlich besser war. Das Gegenteil der vorletzten Partie bot der Abschluss des Spieltags, denn beide Teams waren in der letzten Woche ins Achtelfinale, welche übrigens gleich am Sonntag schon für Januar 2022 ausgelost wurde, eingezogen. Borussia Mönchengladbach, die eben die Bayern versenkten, traf auch den VfL Bochum, die sich mit ihrem Sieg im Pokal unter der Woche etwas schwerer taten. Übrigens war bei diesem Westduell noch eine Rechnung offen, denn zuletzt trafen die beiden Teams vor zehn Jahren in der Relegation aufeinander. Die Fohlen blieben damals in der 1. Liga und Bochum konnte nicht aufsteigen. Nun sind sie aufgestiegen aber die Vorzeichen sollten sich erst einmal nicht verändern, so dauerte es keine Viertelstunde und es stand 1:0. Danach flachte es aber doch ab, vielleicht lag es am mittlerweile wirklich ungemütlichen Herbstwetter. Diese Phase beendeten die Gladbacher dann kurz vor der Pause mit dem 2:0. Übrigens, die ARD brachte auch am Sonntag keine fehlerfreie Liveübertragung hin, einfach nur peinlich. Im zweiten Durchgang hatte man sich am Niederrhein vom Spielniveau leider wieder dem schlechten Wetter angepasst. Fünf Minuten vorm Ende dann noch ein traumhaftes Freistoßtor zum 2:1-Anschluss, was es auf den letzten Metern noch ein wenig spannend machte. Kurz danach noch ein Gladbacher Abseitstreffer und dann war der Spieltag mit einem eher dünnen 2:1-Heimsieg durch.


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