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Spitzenreiter, Spitzenreiter …


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine 1 in den deutschen Nationalfarben.

Morgen steht für das DFB-Team der Abschluss der aktuellen Länderspielphase an und es geht im Auswärtsspiel in Reykjavík gegen Island. Heute soll aber die Partie vom vergangenen Sonntag in Stuttgart gegen Armenien das Thema sein. Es war das erste Heimspiel für Hansi Flick und nachdem der Auftakt des neuen Bundestrainers im schweizerischen St. Gallen gegen Liechtenstein im besten Fall mäßig war, musste es zu einer ganz massiven Steigerung kommen. Es ging, vor 18.000 Zuschauern, gegen den Gruppenersten und genau dieser Zustand musste geändert werden, nichts anderes war die klare Aufgabe in diesem Spiel. Nach etwas Show, wo sich Thomas Müller zum Clown machte, ging es dann auch fast pünktlich los. Man kann sagen, der Heimauftakt war dann wesentlich besser und nach gut fünf Minuten stand es bereits 1:0, sollte es so weitergehen, würde es eine gelungene Heimpremiere. Es ging tatsächlich auch gleich bunt weiter und so stand es, nach einem Treffer mit etwas Glück, direkt auch schon 2:0. Man hatte das Gefühl, dass vor allem der ständig in der Kritik stehende Bayernblock richtig Druck bekommen hatte, denn seit ewigen Zeiten funktionierte dieser endlich einmal wirklich ganz ordentlich. Gut zehn Minuten vor der Pause dann auch noch das 3: 0, genau so musste es laufen. Marco Reus war diesmal der Torschütze und wenn jemand einen Treffer verdient hatte, war es natürlich er, der immer wieder so viel Pech hatte. Eine wirklich tolle erste Halbzeit aber natürlich erst einmal auch nur ein Durchgang und dieser eben gegen Armenien. Immerhin bot sich so die Option seit einer gefühlten Ewigkeit, endlich einmal wieder angemessene 90 Minuten zu präsentieren. Nichts anderes wäre dann auch endlich ein erster Schritt gewesen, sich den wahren Fans wieder anzunähern, was längst überfällig ist. Der erste Durchgang war aber auch noch nicht vorbei und so folgte tatsächlich noch der 4:0-Pausenstand. Dies alles fühlte sich nach all den Jahren tatsächlich etwas irritierend an, man war sowas einfach nicht mehr gewöhnt, was an sich schon traurig ist. Ein Trauerspiel war übrigens ebenso das Einbinden dieses Spiels in den Massenimpftest, ganz abgesehen davon, dass diese Kampagne inhaltlich völlig unverständlich war.

Fast komplett gut

Nach der Pause gab es kurz ein wenig Druck für die DFB-Auswahl, allerdings eben auf dem Niveau Armeniens. Dann aber wieder nach guten fünf Minuten direkt schon das 5:0. Jetzt wackelte Armenien ganz erheblich und aus deutscher Sicht kam endlich wieder einmal Freude auf. Leider kehrte dann aber doch langsam etwas Ruhe ein aber 20 Minuten vorm Ende, bei einem soliden und verdienten 5:0 konnte man da wirklich fast einmal drüber hinwegsehen. So kann man die Möglichkeit nutzen und auf die Stimmung im Stadion eingehen. Da in diesen Zeiten ganz allgemein eher Zuschauer in den Stadien zu finden sind und weniger wahre Fans, bleibt der Support nicht nur wegen den Kapazitätsbegrenzungen sehr ausbaufähig. Die letzte Viertelstunde kam dann fast nichts mehr, so kann man aber immerhin bis zum morgigen Spiel doch noch etwas ausbauen. Denn so toll dieses Spiel war, ganze 90 Minuten bekam man wieder nicht geboten. Wobei, wenn man dieses Niveau hochhält und zeigt, dass man es auch gegen ernsthafte Gegner, die in dieser Qualifikation noch nicht dabei sind, ordentlich schafft, wäre schon sehr viel gewonnen. Es gab dann noch einen klaren Abseitstreffer und das halbe Dutzend war noch möglich und in der Nachspielzeit war es dann soweit und der 6:0-Endstand war eingetütet. Wie gesagt, ein toller Abend aber nur ein ganz kleiner Schritt auf einem richtig langen Weg, um wieder nur in die Nähe der Ansprüche zu kommen, dies darf man auch nicht vergessen. Diesmal ging es gegen die Nummer 88 der Weltrangliste, in dieser Freilosgruppe auf dem Weg nach Katar, was man auch immer auf dem Schirm haben musste. Somit war die Rückkehr an die Tabellenspitze letztendlich einfach nur längst überfällig. Morgen muss es dann im isländischen Nationalstadion, Laugardalsvöllur, genau in diesem Stil weitergehen und dann am besten endlich wieder einmal über die ganzen 90 Minuten, einfach weil die Zuschauer es verdient haben.


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