· 

Auf in die ganz große Blase


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt ein Fußballspiel in Blasenform.

Noch bevor das Ende dieser Englischen Woche eingeläutet wurde, zeigte sich wieder, dass man bei der DFL zu allem bereit ist, wenn es darum geht, die Profiligen irgendwie am Spielen zu halten. Dabei sind natürlich nicht die Fans im Fokus, welche die ganze Saison über weitestgehend kein Stadion betreten dürften, das Thema bleibt einfach nur der schnöde Mammon. So müssen nun alle Beteiligten aus der 1. und 2. Liga ab dem 12. Mai in die Quarantäne, damit man in dieser großen Blase die Coronasaison 2020 / 2021, die sportlich gar nicht zu bewerten ist, noch irgendwie zum Ende bringen kann. In der 2. Liga gilt der Chaosmodus schon etwas länger aber er kam auch pünktlich zu dieser letzten Englischen Woche in der Bundesliga an. So wurde das dritte Spiel von Hertha BSC Berlin am Samstag auf Schalke natürlich ebenfalls abgesagt, da sich die Berliner eben noch immer in Quarantäne befinden. Dieser Kick wird dann am 12. Mai nachgeholt. Die anderen beiden Spiele beim FSV Mainz 05 und gegen den SC Freiburg werden am 3. bzw. 6. Mai nachgeholt. Da wird dann auch der Abstiegskampf noch einmal ordentlich aufgerollt. Um bei diesem Thema zu bleiben, begann der 31. Spieltag wieder am Freitagabend und zwar mit der Partie zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FC Köln. Es ging flott los und bevor zehn Minuten auf der Uhr waren, schlug bei den Fuggerstädtern eine Volley-Granate ein und es stand 0:1. In der 23. Minute dann auch noch das 0:2. Trainer Funkel scheint bei den Domstädtern wirklich etwas zu bewegen. Ganz passend zur 33. Minute dann das 0:3, was später auch der Halbzeitstand war, allerdings nur weil der Effzeh den Fuß etwas vom Gas genommen hatte. Im zweiten Durchgang hatte der FCA den Kölner Zustand auch begriffen und so stand es früh 1:3. Es ging auch ganz schnell in diesem Stil weiter und so stand es in der 62. Minute schon nur noch 2:3. Nach gut einer Stunde konnte man so doch von einem gelungenen Auftakt des Spieltags sprechen und der war noch nicht vorbei. In der regulären Spielzeit fielen keine Tore mehr, so gab es noch einmal unglaubliche sechs Minuten oben drauf, da auch dort keine Tore mehr fielen, hatten sich die Kölner die nächsten ganz wichtigen Punkte gezogen. Die Augsburger hatten sich so im Gegensatz noch einmal ordentlich unten reinziehen lassen.

Viel Kampf

Am verkürzten Samstagnachmittag gab es ein Südwestduell zwischen dem SC Freiburg und 1899 Hoffenheim. Das Badenderby lief eher sehr, sehr schleppend an und so fiel auch erst in der 40. Minute das erste Tor zum 0:1-Pausenstand. Erst in der Schlussphase war dann wieder etwas los, was alles zu diesem Spiel sagt, so gab es ein Geschenk von Schiedsrichter Manuel Gräfe für den SCF und zwar einen Elfer, nach langer Zeit mit dem Videobeweis. Man weiß, warum man vom leidigen Thema sprechen muss, wenn so im Abstiegskampf ein 1:1 entsteht, denn mehr passierte nicht mehr. Ebenfalls am Samstagnachmittag trafen der 1. FC Union Berlin und Werder Bremen aufeinander. Ein eher grottiger Kick, der torlos in die Pause ging. Im zweiten Durchgang dann ein lupenreiner Hattrick in 17 Minuten von Joel Pohjanpalo und schon stand es 3:0 und er verließ dann etwas später auch das Spiel. Bremen schaffte in der Schlussphase noch den Anschluss zum 3:1-Endstand und hat weiterhin ein Problem. Die größte Spannung am Samstagnachmittag gab es wohl mit der Partie vom FSV Mainz 05, die ihren Lauf gegen den FC Bayern München weiter ausbauen wollten und so verhindern wollten, dass der FCB sich die frühe Meisterschaft aus eigener Kraft sichern konnte. Bevor es zum Spiel geht, muss man erwähnen, dass es am vergangenen Freitag überraschende News aus München gab, denn man ist scheinbar vorm Druck der UEFA eingeknickt und nun sollen zur Euro 2021 bis zu 14.500 Zuschauer ins Stadion dürfen. Das Infektionsrisiko beim Fußball bleibt eben ein ganz anderes im Vergleich zu anderen Bereichen der Kultur oder in der Bildung, Gastronomie und wo man sonst schon so lange unter Berufsverboten leidet. Nun aber zum Spiel. Erster Angriff der Mainzer und wieder einmal ein grober Schnitzer von Bayern-Keeper Manuel Neuer und schon stand es früh 1:0. Dies war dann auch der erste Treffer am Samstag. Nach gut einer halben Stunden dann wieder die pure Bayerntaktik, diesmal von Joshua Kimmich, was einen blutenden Mainzer zur Folge hatte. Schiedsrichter Harm Osmers interessierte diese brutale Attacke eher gar nicht, was auch für die ablehnungswürdige Technik galt. Die Mainzer Antwort kurz danach, war die einzige richtige und so stand es in der 37. Minute hochverdient 2:0. Bayern legte im beschriebenen Stil weiter nach, was Osmers dann aber nicht mehr so einfach durchgehen ließ. Dann ging es erst einmal zum Abkühlen  in die Kabinen. Dies klappte nur bedingt, es blieb ein wildes Spiel der eher unschönen Art. Erst mit dem Schlusspfiff schafften die Bayern noch den 2:1-Endstand, was wieder einmal bewies, warum sie an diesem Tag die Meisterschaft nicht verdient hatten, letztendlich gilt dies aber nicht nur für diesen Tag und diese Coronasaison.

Spitzenfußball

Das Knallerspiel am Samstagnachmittag, zu mindestens laut Tabelle, war die Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund. In der 12. Minute fiel dort nach einem Geschenk der Wölfe, welches Erling Haaland gerne annahm, mit diesem zweiten Treffer am Samstag, das 0:1. Bis zur Pause ging es dann ohne Tore aber nicht ganz uninteressant weiter. In der zweiten Hälfte war der BVB dann die letzten gut 30 Minuten nur noch mit zehn Mann unterwegs. Haaland war aber noch auf dem Platz und so machte er in der 68. Minute seinen zehnten Doppelback zum 0:2-Endstand. Fußball kann immer wieder so schön verrückt sein. Einen weiteren tabellarischen Knaller gab es am Samstagabend am Rhein, wo Bayer 04 Leverkusen und die Eintracht aus Frankfurt aufeinandertrafen, dies galt auch für die Fanlager, was die Polizei auf den Plan rief und deutlich während der ersten Hälfte zu hören war. Im Stadion hingegen war eher weniger los, Leverkusen war wieder etwas besser, nur gab es abermals keine Tore, was zunehmend anstrengend wurde. Erst in der 70. Minute das erlösende 1:0 und wieder ging der Dank an den Keeper, diesmal Kevin Trapp, der bis dahin ein super Spiel machte. Zehn Minuten später war die Trainerdiskussion bei den Adlern wieder perfekt, denn es stand 2:0. Erst in der Nachspielzeit konnte Frankfurt noch rankommen, allerdings gab es umgehend den 3:1-Endstand. Der Sonntag begann mit dem Spiel zwischen RB Leipzig und dem VfB Stuttgart und nach einer Viertelstunde wieder das Schiedsrichterproblem, diesmal stand Deniz Aytekin in dieser Funktion auf dem Platz. Naouirou Ahamada vom VfB Stuttgart bekam den gelben Karton von Aytekin und der Kölner Keller sorgte dann für den Farbwechsel und so wurde ein Platzverweis daraus. 75 Minute Unterzahl für den VfB stand somit auf der Agenda, dass unter diesen Umstände der erste Durchgang ohne Tore blieb, sagte viel über die Stuttgarter aus aber eben auch wieder sehr viel über den Dosenclub und Trainer Julian Nagelsmann. Beim Wiederanpfiff waren die Schwaben gefühlt noch in der Kabine und so stand es direkt 1:0. In der 67. Minute dann noch ein eher geschenkter Elfer für die Antitraditionalisten und es stand 2:0. Aytekin wird nach seiner Verletzungspause zunehmend wieder ganz der Alte, was kein Kompliment ist. So verging übrigens auch die letzte Chance für den FCB doch noch an diesem Wochenende Meister zu werden. Es passierte auch nicht mehr, in einem Spiel, welches man nicht wirklich brauchte. Das letzte Bundesligaspiel im April war das Westduell zwischen Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld. Sehr früh ahnte man, dass es eine klare Sache werden könnte, stand es in der 6. Minute doch schon 1:0. Nach einer Viertelstunde folgte dann auch schon das 2:0. Unmittelbar danach ein Handelfmeter für die Fohlen und 3:0, was für ein Statement. Es ging mit Vollgas weiter, dass nicht noch mehr Tore bis zur Pause fielen, war sehr schmeichelhaft für die Arminia. Der zweite Durchgang war ein klein wenig ruhiger und sogar mit fast einem Treffer für Bielefeld. Tatsächlich gab es aber den nächsten Treffer zum 4:0 gut 20 Minuten vorm Abpfiff für die Fohlenelf. Es war aber noch nicht vorbei und so folgte in der 84. Minute noch der 5:0-Endstand. Somit ging es so munter in die Pokalwoche, wie der Spieltag auch schon begonnen hatte.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0