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Pottchaos


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt verwobene Fragmente der Logos von Schalke 04  und Borussia Dortmund.

Konnte man in der letzten Woche schon beim Geschäft rundum die internationalen Pötte erkennen, wie der Umgang mit SARS-CoV-2 zu immer mehr Chaos im Fußball führt, was einfach nicht mehr nachvollziehbar ist, war dies aber noch lange nicht alles in diesem Zusammenhang. Freitagabend ging es erst einmal, ohne größeres Chaos vorm Spiel, mit der Begegnung zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg los. Es war am Ende ein verdientes, wie aber auch ziemlich unspektakuläres 0:3. Kein mitreißender Auftakt zu einem ersten Vorfrühlingsspieltag. Am Samstagnachmittag war man gespannt, was sich wohl am Main zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, die auch weiter Chaos in Sachen Corona haben, abspielen sollte. Recht früh gab es eine längere Unterbrechung wegen Schiedsrichterproblemen, nachdem das Team um Hauptschiedsrichter Sascha Stegemann neu aufgestellt war, ging es dann weiter. Der FCB war danach noch immer nicht im Spiel und so stand es auch schon 1:0, da war noch keine Viertelstunde auf der Uhr. Nach guten 30 Minuten dann das 2:0, was gegen wieder einmal grottenschlechten Bayern maximal verdient war. So ging es später dann auch in die Pause und der FCB dachte vielleicht darüber nach, dass die eigentlich logische Spielabsage wegen COVID-19 nicht doch eine richtig gute Alternative gewesen wäre. Nach der Pause ließen die Adler die Bayern ins Spiel kommen und diese Einladung wurde angenommen und so stand es früh nur noch 2:1. Es verändert sich in dieser Coronasaison aber immer wieder noch etwas und zwar die Schiedsrichterleistungen im Kontext Bayern München. FCB-Trainer Hansi Flick fand dies offensichtlich nicht lustig und äußerte dies deutlich. Die Konsequenz war der gelbe Karton, eigentlich kaum vorstellbar. Allerdings sollte sich dies für den FCB dann doch wieder gelohnt haben, denn in der Schlussphase gab es eigentlich einen klaren Elfer für die Eintracht. Schiri Stegemann gab diesen Elfmeter nicht und der Kölner Keller fand diese Fehlentscheidung in Ordnung. Traurig, wenn sich sowas dann doch noch in die bekannte Richtung entwickelt. Glücklicherweise hatte es keinen Einfluss auf den Sieg, denn am Ende blieb es beim verdienten 2:1.

Frühlingswetter

Mit dem erwähnten Chaos hatte man in der Partie zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Union Berlin nichts am Hut, erst einmal eine gute Basis, die allerdings nicht genutzt wurde. So gab es erst einmal 45 grottige Minuten ganz ohne Tore. Nach über einer Stunde war dann auch die letzte Nachmittagspartie endlich nicht mehr torlos und es stand 0:1. Später nervte auch im Breisgau wieder der Videobeweis in der bekannten Form, was am Ende wieder zu einer ewigen Nachspielzeit führte aber auch in dieser passierte nichts mehr und es blieb beim 0:1. Sonst stand der Samstagnachmittag ganz im Zeichen des Rheinlands und so traf der 1. FC Köln auf den VfB Stuttgart, wo die angesprochenen Probleme ebenfalls keine Rolle spielten. Auch hier muss man allerdings beim ersten Durchgang von einem torlosen Grottenkick sprechen. Direkt nach der Pause dann ein Standard für die Stuttgarter und immerhin ein Tor zum 0:1. Mehr passierte tatsächlich nicht, was die Schwaben natürlich freute, während Köln weiterhin ein Problem hat, wie auch ein Blick auf die Tabelle zeigt. Die andere Partie gab es am Niederrhein zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FSV Mainz 05. Dort begann die Abschiedstour von Fohlentrainer Marco Rose, wo durchaus auch noch mit Chaos gerechnet werden darf. Der erste wirkliche Angriff im Spiel und gleich der erste Treffer am Samstagnachmittag zum 0:1 nach zehn Minuten, was für ein Auftakt. Kurz danach dann Elferchaos und am Ende bekamen die Fohlen keinen Elfmeter und es ging mit der Führung für Mainz weiter. Nach einer knappen halben Stunde, aus dem völligen Nichts, da die Mainzer etwas überraschend das klar bessere Team waren, der Ausgleich. Mit diesem 1:1 ging es später, nach einer Hälfte, wo auch die ablehnungswürdige Technik immer wieder nervte, in die Pause. Kurz vorm Abpfiff dann das 1:2, die Mainzer sind einfach zunehmend auf einem guten Weg gegen die Brocken im Abstiegskampf und für die Borussia war es eine Niederlage im völlig falschen Moment. Allgemein konnte man nicht erkennen, dass das frühe Frühlingswetter die Teams am Samstagnachmittag irgendwie beflügelt hätte, war es doch eher mau. Die Frankfurter waren übrigens bis dahin der einzige Heimsieger des Wochenendes.

Das große Revierderby

Den Höhepunkt in Sachen des etwas anderen Chaos und natürlich auch das fußballerische Highlight des Wochenendes gab es dann am Samstagabend noch im Pott, denn das Revierderby stand an und dazu empfing Schalke 04 den Erzrivalen Borussia Dortmund. Während Schalke im allgemeinen Chaos immer weiter gen 2. Liga rutscht, hat man auch beim BVB gerade einige Probleme, auch wenn es unter der Woche international gut lief. Nun soll im Sommer eben Marco Rose kommen und es gänzlich richten. Man darf gespannt sein, wie viel Chaos ihn dann empfängt und wo der BVB stehen wird. Im Spiel stand leider lange Zeit vor allem Schiedsrichter Daniel Siebert und der Kölner Keller im Fokus. Zum Ende der ersten Hälfte wurde es dann auch noch richtig bitter für S04. Hatten sie gerade erst Keeper Ralf Fährmann verletzungsbedingt verloren, folgte dann nach einem Fehler in der Abwehr auch noch das 0:1. Dies war aber noch nicht alles, denn in der 45. Minute folgte noch ein Traumtor von Erling Haaland zum 0:2-Pausenstand. Die zweite Hälfte begann mit Powerplay von Schalke und sie hatten einfach nur Pech und dann lief es, wie es zur aktuellen Situation passt und nach einer Stunde stand es 0:3. Dann wurde es immer ruppiger und teilweise drohte Schiri Siebert der Kontrollverlust. In der 79. Minute dann noch der 0:4-Endstand und es war wieder Haaland. Wie angedeutet, muss Schalke langsam für die 2. Liga planen, während sich der BVB freute, oben noch nicht  ganz abgeschlagen zu sein. Da der 22. Spieltag wieder im Ausverkaufsmodus daher kam, ging es schon am Sonntagmittag unverschämt früh los und zwar mit der Begegnung zwischen dem FC Augsburg und Bayer 04 Leverkusen. Leverkusen bleibt noch immer im Tal der Tränen, was für alle Wettbewerbe gilt, der Bock musste somit endlich umgestoßen werden. Nach nur fünf Minuten war der Bock nicht umgestoßen, sondern geschossen und der SVB schenkte den Fuggerstädtern die Führung, einfach nur unfassbar. Hinzu zeigte sich früh, dass Schiedsrichter Christian Dingert, was Leverkusen anging, nicht seinen besten Tag hatte, um es vorsichtig zu formulieren. Leverkusen machte wieder keine Tore, ein zuletzt sehr bekanntes Problem. Dingert machte sich immer mehr zum gefühlt besten Mitarbeiter des FCA und interessanterweise schien der Kölner Keller nicht besetzt, was bei genialem Frühlingswetter nachvollziehbar gewesen wäre. Bei diesen Voraussetzungen war der Pausenstand von 1:0 keine Überraschung. In der zweiten Halbzeit dann ein lächerlicher Elfmeter, den Schiri Dingert den Augsburgern schenken wollte, dies war dann so daneben, dass Tobias Stieler im Kölner Keller tatsächlich doch eingriff und diese Fehlentscheidung kassierte. Kurz danach klaute Dingert dann B04 einen Elfer, was diesmal in Köln wieder niemanden interessierte. Unabhängig von der Leverkusener Leistung, war es längst ein komplettes Skandalspiel. Erst in der allerletzten Sekunde schaffte Bayer noch den Ausgleich, was alles aber nicht wirklich besser machte.

Immerhin viele Tore

Der mittlere Kick am Sonntag war Hertha BSC Berlin gegen RB Leipzig. Für die Antitraditionalisten sah es unter der Woche international ziemlich düster aus, was wieder für sich und damit gegen den Dosenclub sprach. In der Hauptstadt gab es dann den erwarteten Grottenkick und es dauerte eine gute halbe Stunde bis für alle völlig überraschend der Ball im Tor der Hertha war. Mit diesem sehr schwachen 0:1 sollte es dann später in die Pause gehen. Auch im zweiten Durchgang blieb es ein Grottenkick, daran änderte auch das 0:2 gute 20 Minuten vorm Ende nichts. In der Schlussphase dann noch der 0:3-Endstand, was dann doch etwas übertrieben von der Höhe her war. Leider muss man auch bei diesem Kick auf die ausbaufähige Leistung des Schiedsrichters, in diesem Fall Sven Jablonski, hinweisen. Zum Abschluss bekam man dann noch die Partie zwischen 1899 Hoffenheim und Werder Bremen präsentiert. Auch 1899 meisterte den Wahnsinn des internationalen Geschäfts in der letzten Woche nicht wirklich grandios. So wird es nun nicht nur in der Liga zunehmend eng für den einst so hochgelobten 1899-Trainer Sebastian Hoeneß. Dieses Spiel fügte sich nahtlos in die Reihe der eher mauen Spiele vom Sonntag ein. Der erste Treffer der Partie wurde wegen Abseits kassiert und danach vom Kölner Keller doch gegeben, da war der erste Durchgang aber schon halb gelaufen. Fast mit dem Pausenpfiff gab es dann noch den 2:0-Halbzeitstand, immerhin ganz ohne externe Hilfe. Nachdem Seitenwechsel hoffte man kurz auf Besserung, denn die Sinsheimer erhöhten direkt auf 3:0 aber die wirkliche Klasse brachte dies trotzdem nicht. Es sollte tatsächlich ein Abbild des ersten Durchgangs geben und so fiel mit dem Schlusspfiff der 4:0-Endstand. Was Druck von 1899 nahm, erhöhte diesen natürlich bei Werder, die allerdings ein Spiel weniger haben, welches am 10. März auf der Bielefelder Alm nachgeholt wird. Auch wenn der Sonntag eine ganze Menge Tore zu bieten hatte, waren es keine echten Knallerpartien.


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