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Wir werden alle sterben #8 – Mein Beileid


Diese Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine brennende Kerze.

Seit dieser Woche läuft die nächste Runde des Lockdowns und es wird immer länger und einschneidender, zu mindestens für die Mehrheit. Was in den letzten Monaten an Existenzen vernichtet wurde, ist jetzt schon einfach nur unheimlich und man sieht erst die Spitze des Eisbergs. Dies gilt vor allem auch für den unwiederbringlichen Schaden an Kultur und Tradition. SARS-CoV-2 kostet natürlich auch Menschenleben und dies verursacht immer Schmerz und Trauer und ist nie gerecht, auch dies gehört zur Wahrheit. Ich persönlich kenne zum Glück niemanden, der an COVID-19 schwer erkrankte oder gar starb, ganz anders sieht es zum Beispiel beim Thema Krebs aus. Mein Beileid mache ich aber nicht an der Todesursache fest, wie es gerade erst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier machte. Seine Aktion #Lichtfenster fand ich deshalb sehr fragwürdig, was ebenfalls für die Gedenkfeier nach Ostern gilt, womit natürlich auch suggeriert werden soll, dass sich bis dahin Dinge nachhaltig zum Besseren gewendet haben werden. Dies ist dann die Wiederholung von 2020, wo man Ostern mit dem Märchen begann, dass alles besser werden würde. Es folgte ein Sommer, der diesen Namen kaum verdiente, so ohne Volksfeste, Festivals und vieles mehr oder eher weniger. Danach kam auch schon der Herbst und Winter mit dem politisch verursachten Horror, den man hier nicht wirklich beschreiben muss, hält dieser Alptraum doch im Moment noch immer an. Mir macht es neben der Trauer vor allem zu schaffen, wie Deutschland, an für die Mehrheit wichtigen Punkten, gezielt an die Wand gesetzt wird, damit eine kleine Minderheit weiter profitieren kann. Ein solches Vorgehen hat rein gar nichts mit demokratischen Prozessen zu tun. Deshalb muss ich mein Beileid auch zum Start 2021 noch einmal im Kontext der Demokratie zum Ausdruck bringen. Für mich gilt so auch weiterhin, dass ich nicht auf meinem Balkon klatsche oder Kerzen in Fenster stellen werde. Ich setze mich lieber weiterhin dafür ein, dass endlich die Mehrheit wieder in den Fokus gerückt wird und es so endlich gerecht wird. Da hätte dann alle etwas von.


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