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Es bleibt verwirrend


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt einen Fußball auf BALLackergrünem Grund.

Im Januar ist der Fußballkalender weiterhin rappelvoll, was noch immer die Folgen der ersten Coronapause und des Ausverkaufswahns sind. So stand am Wochenende der vorletzte Spieltag der Hinrunde in der Bundesliga an, während das Land wohl bald unter noch mehr Einschränkungen leiden soll, wenn es nach den politisch Verantwortlichen geht. Im Fußball scheint es aber noch zu helfen, dass es in Deutschland eine Fußballkanzlerin gibt, wie verwirrend dies auch immer sein mag. Es bleibt abzuwarten, wie lange dieser Bonus noch hält, schließlich ist schon am morgigen Tage eben mit neuen Beschlüsse zu rechnen. Englische Woche hieß das Stichwort zu diesem ansonsten verhältnismäßig normalen Spieltag, wenn man nur die Ansetzung betrachtet. So ging es am Freitag gleich mit einem Topspiel los und der 1. FC Union Berlin empfing in Köpenick dazu Bayer 04 Leverkusen. Auf dem Papier hatten die Eisernen keine Chance, allerdings, nimmt man nur die Bundesliga, hat B04 nun tatsächlich einen Negativlauf. Man ahnt was bei Union passierte, um bei Leverkusen zu bleiben, es fehlten wieder die Tore und dies rächte sich kurz vor Schluss, als Union in der 88. Minute das 1:0 machte, was auch der Endstand war. Kein zufriedenstellendes Hinrundenende für Leverkusen. Man muss aber auch einräumen, dass Union dies schon seit sehr langer Zeit ziemlich gut macht und nicht umsonst international positioniert ist. Bei allem gilt es aber natürlich zu berücksichtigen, es kommt noch eine ganze Rückrunde, wobei man sich auch darauf wohl besser nicht verlassen sollte. Zum Abschluss muss man zum Spiel noch erwähnen, dass es leider von einem rassistischen Zwischenfall von Seiten der Berliner überschattet wurde.

Die große Torflaute

Der Samstag begann mit dem Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05, wo komplett gegensätzliche Tabellenpositionen aufeinandertrafen. Nach etwas über einer Minute auch schon der erster Treffer, der dann allerdings im ablehnungswürdigen Kölner Keller wegen Abseits kassiert wurde. Was für ein Auftakt, der allerdings sehr irreführend sein sollte, denn nach 45 Minuten stand es noch immer 0:0 und dies nicht nur in Dortmund, wie man später noch erfahren wird. Nach fast einer Stunde dann der erste reguläre Treffer außerhalb von Wolfsburg an diesem Samstag in der Bundesliga und es war maximal überraschend das 0:1. Jetzt war der BVB völlig aus dem Konzept gebracht, schaffte es aber trotzdem in der 73. Minute den Ausgleich zu erzielen, was in diesem Moment etwas glücklich war. Eine Minute später dann ein Elfmeter für Dortmund, wie leider meistens, auch dort umstritten. Es sollte aber keinen Einfluss haben denn Marco Reus setzte diesen Elfer daneben, womit am Ende ein ganz dünnes 1:1 stand. Der Samstagnachmittag bot auch etwas halbwegs aus dem Mittelfeld der Tabelle und zwar mit der Partie zwischen Werder Bremen und dem FC Augsburg. Der torlose erste Durchgang war aber nicht einmal mittelmäßig, sondern der pure Grottenkick. Auch im zweiten Durchgang wurde es nicht besser aber immerhin gab es in der Schlussphase mit dem 1:0 und kurz danach mit dem 2:0-Endstand tatsächlich noch Treffer, wobei der zweite noch in Köln kontrolliert wurde, ohne geht scheinbar kein Spiel mehr. Blickt man nach unten in der Tabelle, fand man die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Hertha BSC Berlin. Über 90 torlose Minuten sorgten für ein Spiel, welches man einfach nicht weiter kommentieren braucht.

Corona-Fußball

Um noch einen Moment lang bei Grottenkicks zu bleiben, verweilen wir kurz weiter eher unten in der Tabelle, wo 1899 Hoffenheim und Arminia Bielefeld gegeneinander antraten und die nächste torlose Partie boten. Hier muss man nur schon wieder den 1899-Trainer Sebastian Hoeneß erwähnen, der in der Liga längst alle Vorschusslorbeeren verspielt hat. Eher oben angesiedelt, war dann das Ausverkaufsspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und RB Leipzig. Die Antitraditionalisten markierten mit dem 0:1 früh den ersten regulären Samstagstreffer, danach dann wieder das leidige Thema Handspiel mit Nachteil für die Wölfe, so blieb es bei der Führung für den Dosenclub. Nach gut 20 Minuten schafften die Wolfsburger es dann aber doch und es stand 1:1. Nach etwas über einen halben Stunde war es dann vollbracht und mit dem 2:1 hatte der VfL das Spiel gedreht. Um diesen Spieltag einzuordnen, diese drei Treffer waren tatsächlich die einzigen in allen ersten Halbzeiten an diesem  Bundesliganachmittag. Man kann deutlich erkennen, was der Coronawahnsinn auch längst aus dem Fußball gemacht hat. Während sich in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte auf den Plätzen weiterhin kaum etwas tat, war der Ball in der Autoskandalstadt schon wieder im Tor, allerdings war dieses 2:2 eher umstritten, womit Schiedsrichter Tobias Stieler immer mehr in den Fokus rückte. Mehr passierte aber nicht mehr und so endete das torreichste Spiel an diesem Nachmittag mit dem 2:2. Das Topspiel am Samstagabend war vor allem ein großer Klassiker, in dem der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach aufeinandertrafen und nach diesem Grottennachmittag war man natürlich gespannt. Wirklich schlechter konnte es selbstverständlich nicht werden. Hätte es nach einer guten halben Stunde nicht einen klaren Elfer für die Fohlen gegeben, wären wohl die nächsten 45 torlosen Minuten hinzugekommen, so sollte der erste Durchgang allerdings 0:1 enden. Fast 60 Minuten waren auf der Uhr, als der erste Treffer aus dem Spiel heraus fiel und zwar zum 1:1. Direkt danach stellte die Fohlenelf dann aber auch schon auf 1:2, womit die Trefferzahl im zweiten Durchgang verdoppelt war. Hatte Schiedsrichter Felix Brych wieder einen eher schlechten Tag, wenn man es vorsichtig formulieren möchte, sollte er nachdem Ende der ewigen Nachspielzeit noch spielentscheidend werden. Auf anraten von Bibiana Steinhaus im Kölner Keller, schaute er sich die fast letzte Spielszene noch einmal an und meinte nun einen Elfer für Stuttgart zu geben und so endete das Spiel dann ohne Sieger mit einem 2:2 samt Geschmäckle.

Zwei Teams mussten siegen

Der Sonntag begann mit dem FC Bayern München, der sich gerade erst unter der Woche im Pokal bis auf die Knochen in Kiel blamiert hatte und nun den SC Freiburg empfing. Auf dieser Grundlage musste natürlich ein Sieg her. Es begann ziemlich chaotisch, unter anderem mit dem Kölner Keller, der dem FCB aber keinen Handelfmeter lieferte. Die allgemeine Verwirrung nutzen die Bayern dann aber für das frühe 1:0 aus dem Spiel heraus. Danach begann auch diese Partie etwas zu plätschern und Tore fielen bis zur Pause keine mehr. Es blieb auch im zweiten Durchgang ein komischer Kick, diesmal nutzte dies allerdings der SCF und so stand es nach einer guten Stunde 1:1. Etwa eine Viertelstunde vorm Ende dann das 2:1, wo man wohl bei anderen Begegnungen drüber diskutiert hätte aber natürlich nicht bei den Bayern. Da sonst nichts mehr passierte, machte sich der FCB so zum Herbstmeister im Winter, verdient ist dies gerade in Bezug auf die Saison nicht, da diese allerdings wegen den bekannten Problemen sportlich kaum ernsthaft zu bewerten ist, kommt es da auch nicht mehr drauf an. Für die Freiburger war es übrigens Niederlage 300 in der Bundesliga. Auch der Abschluss des vorletzten Spieltags der Hinrunde war mit der Begegnung zwischen Eintracht Frankfurt und Schalke 04 eigentlich eher spannend zu nennen. S04 musste am Main siegen, um den Beweis zu erbringen, dass die Negativserie wirklich nachhaltig beendet ist. Allerdings war die SGE überlegen, was nicht nur die Werte zeigten. Sie erzielte aber erst einmal keine Tore. So brauchten die Adler fast eine halbe Stunde bis zum 1:0. Dann kam aber direkt auch schon wieder Matthew Hoppe, der in der Vorwoche schon die TSG fast alleine abgeschossen hatte und es stand 1:1. Dann noch ein sinnfreier Einsatz der ablehnungswürdigen Technik und schon waren die ersten 45 gespielt. Die zweite Hälfte war eigentlich eine ganz gute Kopie des ersten Teils, das 2:1 dauerte diesmal aber nur gut 25 Minuten und vor allem wurde es nicht direkt von den Schalkern gekontert. Stattdessen gab es in der Nachspielzeit noch den 3:1-Endstand, womit Schalke weit entfernt von einer Wende ist und es somit weiterhin sehr kritisch bleibt, ist man doch auch wieder Tabellenletzter. Morgen schon geht es dann auch mit der Bundesliga weiter und am Mittwoch wäre dann zu mindestens schon die Hinrunde endgültig geschafft und dann weiß man auch, wie es weitergehen wird.


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