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Ein vorletzter Skandalspieltag 2020 in der Bundesliga


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine völlig verschwommene Spielszene aus dem Fußballamateurbereich.

Während die Politik und ihre Wissenschaftler in diesen Tagen wieder einmal erzählen, dass alle noch einmal verzichten müssen, wie man es nun seit zehn Monaten immer wieder aufs Brot geschmiert bekommt, gibt es immer mehr Indizien, was wirklich auf der Agenda steht und dies hat leider wenig mit Gesundheitsschutz zu tun. Dies alles kann man so auch schon länger im Fußball beobachten. Während Politiker wieder einmal versuchen mit Angst und Schrecken Punkte zu sammeln, schließlich beginnt bald ein Superwahljahr, spielt man in der Bundesliga heile Welt und dies ganz ohne Lockdown. Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso ganze Branchen vorsätzlich zerstört werden, während andere verhältnismäßig unangetastet bleiben. Man muss dabei auch die Schutzutensilien, vor allem Masken und Testkapazitäten, berücksichtigen, gerade auch hinsichtlich der massiven Einschränkungen fürs Volk über die Festtage. Im Fußball begann das große Schauspiel schon früher mit der Spaltung zwischen Profis und Amateuren, womit letztere in diesem Jahr nur noch sehr verschwommen wahrzunehmen waren. Während der verschärfte Genickbruch-Lockdown, der viele weitere Opfer fordern wird, da vermeintliche Hilfen oft genug eben nicht helfen, angelaufen ist, machte die Bundesliga eben weiter und keiner hinterfragt dies angemessen. Dies sagt natürlich auch wieder etwas über die Mainstreammedien aus. Somit muss man beim 12. Spieltag, der zur Hälfte schon unter den Lockdown fiel, von einem Skandalspieltag sprechen und die Vorbildfunktion fehlt somit selbstverständlich wieder gänzlich. Natürlich hat ein großer Teil der Mainstreammedien knallharte Vorteile dadurch, dass die Topligen in Deutschland mit dem Shutdown nichts am Hut haben, so versteht man dann auch die mangelnde Kritikbereitschaft bei diesem Thema dort. Dies sollte alles bedacht werden, bevor man jetzt zu den Spielen kommt, welche so immer nebensächlicher werden, was diesem, schon ganz ohne Corona, so gebeutelten Sport, natürlich so gar nicht gut tut.

Ganz am Ende doch nur ein bescheidener Auftakt

Den Auftakt machte das frühe Dienstagabendspiel, was Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach am Main bestritten. Im Stil des vorletzten Spiels vom 11. Spieltag stand nach zehn Minuten erst einmal wieder eine längere Verletzungsunterbrechung an. Nach gut einer Viertelstunde dann bessere Nachrichten, zu mindestens für die Fohlen, gingen sie doch mit einem schönen Freistoßtreffer in Führung. Knappe fünf Minuten später der nächste Standard, diesmal ein Handelfmeter für die Eintracht und schon stand es 1:1. Umgehend danach, wieder nach einem Freistoß, schon der nächste Treffer, wieder für die Adler und mit dem 2:1 war das Spiel gedreht. Da kam dann auch zum ersten Mal die ablehnungswürdige Technik zum Einsatz und es wurde kurz undurchsichtig aber es blieb bei der Führung. Nach einer halben Stunde dann der erste Treffer aus dem Spiel heraus und nun stand es schon 3:1 für Frankfurt, was für ein Auftakt dieses besonderen Spieltags. So ging es dann auch in die Pause und danach wurde es etwas ruhiger, die Frankfurter hatten natürlich kein Problem mit dem Spielstand und den Gladbachern fiel nicht wirklich etwas ein. Gut zehn Minuten vorm Ende wurde es dann aber wieder bunt. Erst ein weiterer Frankfurter Elfmeter, der mit Unterstützung des Kölner Kellers zum Freistoß wurde, der wiederum nichts einbrachte. Dann viel Palaver und am Ende vor allem eine Ampelkarte gegen die SGE. So hatte die Fohlenelf in  der Schlussphase einen Mann mehr auf dem Platz. In der 90. Minute der nächste Elfer, der diesmal nicht kassiert wurde und Borussia nutzte die Chance zum 3:2-Anschluss. Leider wurde es dann, gerade im Vergleich zum Ende der ersten Hälfte, mit ganzen sechs Minuten Nachspielzeit völlig absurd. Dann in der 95. Minute der 3:3-Endstand, der dritte Treffer von Lars Stindl an diesem Abend, der aus dem geschilderten Grund einfach nicht gerechtfertigt war. Eigentlich ein guter Auftakt, der allerdings durch dieses Ende, dann ganz und gar kein guter mehr war und dies lag natürlich auch an Schiedsrichter Benjamin Cortus, der allgemein wieder keinen guten Tag hatte.

Absolut grottige Kicks am späten Dienstagabend

Ein Knaller der späten Abendspiele hätte die Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Union Berlin werden können. Im Schwabenland fiel schon in der vierten Minute der erste Treffer der späteren Partien und zwar für die Eisernen, natürlich nach einem Standard. Sonst gab es nur noch einen kleinen Aufreger kurz vor der Pause aber mit Unterstützung der ablehnungswürdigen Technik gab es keinen Elfer für Union und so ging es mit dem 0:1 kurz danach in die Halbzeit. Zum Beginn der letzten Viertelstunde, dann wieder der erste reguläre Treffer, diesmal natürlich der zweiten Durchgänge der späten Abendspiele und wieder für den FCU, womit es 0:2 stand. In der 85. Minute dann noch der Anschluss der Stuttgarter und kurz danach dann auch noch der Ausgleich, den Schiedsrichter Sascha Stegemann, der ebenfalls keinen guten Tag hatte, wegen Hand kassierte. Dann auch dort wieder der Kölner Keller und es gab den Treffer doch, womit der VfB tatsächlich noch ausgeglichen hatte, wenn auch auf Basis eines massiven Problems im Regelwerk und einer Entscheidungsdauer, die so niemand brauchte. So war es am Ende aus Sicht der Stuttgarter eine glückliche Punkteteilung. Ebenfalls zum späten Dienstagstermin sollte sich zeigen, wie es bei Borussia Dortmund ohne Trainer Lucien Favre weitergehen würde. Der BVB trat zu diesem Spiel an der Weser gegen Werder Bremen an. Ein erster Erfolg nach Favre war dann in der 12. Minute das 0:1. Es war gut eine halbe Stunde auf dem Tacho, da hatte Werder aber auch schon ausgeglichen, womit es mit 1:1 in die Halbzeit ging. Nach einer knappen Stunde dann der erste Treffer der zweiten Hälfte bei den späten Dienstagsspielen, durch Abseits hatte dieser Dortmunder Treffer aber keinen Einfluss auf den Spielstand. Ganz anders sah es mit dem Nachschuss zum Elfer der Dortmunder in der 78. Minute aus, womit es dann doch 1:2 stand, was auch das Endergebnis war. Erwartungsgemäß wurde es mit Edin Terzic, der erstmal den Nachfolger von Favre gibt, trotzdem nicht wirklich sehr viel besser. Den Abschluss der Dienstagsspiele bot der Kick zwischen Hertha BSC Berlin und dem FSV Mainz 05. Es wurde historisch für diese Saison, 45 Minuten und nicht ein einziger Schuss auf ein Tor, mehr gibt es dazu kaum zu schreiben, einfach unfassbar. Allgemein fielen in den drei späten Spielen am Dienstag so nur drei Tore im ersten Durchgang, vier waren es allein zu diesem Zeitpunkt im frühen Spiel, dies sagt alles zum Niveau der späten Spiele aus. Zurück zum Grottenkick in der Hauptstadt, dort tat sich bis in die Schlussphase auch weiterhin nichts, dann ein Mainzer Handspiel aber der Kölner Keller meinte es sollte keinen Elfer geben, dieser Bereich bleibt eben die pure Willkür und offensichtlich sollte es dort mit aller Macht keine Tore geben, was am Ende mit dem 0:0 auch gelang. Um die Halbzeitbilanz kurz abzuschließen, in diesen drei Spielen gab es ein jämmerliches Törchen mehr, als zuvor schon am Main geschossen wurden.

Der Lockdown-Auftakt in der Bundesliga

Das erste Spiel im verschärften Genickbruch-Lockdown gab es am frühen Mittwochabend zwischen Schalke 04 und dem SC Freiburg. Die ersten 45 Minuten boten dann doch erwartungsgemäß eher Abstiegskampf und natürlich gehörte auch wieder die ablehnungswürdige Technik dazu, dies hatte selbstverständlich wieder mit den bekannten Handspielproblemen zu tun, blieb aber ohne Konsequenzen. Ein Knaller wurde die torlose erste Hälfte dann nicht mehr aber es gab an diesem Spieltag schon schlechtere erste Durchgänge und man dürfte bei dieser Partie auch nicht die Tabelle vergessen. Kurz nach der Pause, eben ganz passend zur Tabellensituation, das 0:1. In der 68. Minute wurde es mit dem 0:2 noch deutlicher und es sah so aus, dass der lange Absturz von S04 ein weiteres Kapitel bekommen sollte. Dies wurde auch dadurch untermauert, dass nun gar nichts mehr bei den Schalkern ging. Es blieb bei diesem Spielstand und Freiburg entfernte sich so vom Keller, während auf Schalke weiter die rote Laterne leuchtet. Einen Rekord gab es übrigens auch noch, Manuel Baum wurde der erste S04-Trainer, der in den ersten zehn Spielen nicht ein Spiel gewinnen konnte. Die späten Spiele, die es ebenfalls gar nicht hätte geben dürfen, wenn man die Panikmache von Politik und ihrer Wissenschaft ernst nehmen soll, boten unter anderem das große Derby am Rhein zwischen dem 1. FC Köln und Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen. Schon in der achten Minute das 0:1, was allerdings erst der zweite Treffer der späten Spiele am Mittwoch war, dafür folgte umgehend das 0:2. In der 35. Minute ein Freistoß für B04, dann aber plötzlich erst einmal wieder der Kölner Keller, einfach nur so, denn es änderte nichts und ein weiteres Tor folgte auch nicht, womit es dann eben mit dem 0:2 in die Halbzeit ging. Gute zehn Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt und dann erhöhte Leverkusen entspannt auf 0:3. Wie schon in den ersten 45 Minuten folgte nun auch gleich wieder der nächste Treffer und so stand es 0:4, was später auch der Endstand sein sollte. Der SVB schaffte es bei diesem Spiel auch noch, sich entspannt fürs Wochenende gegen die Bayern zu schonen, was natürlich ebenfalls etwas zur Leistung des Effzehs aussagte.

Der traurige Rest

Am späten Mittwochabend gab es leider auch noch ein völliges Ausverkaufsspiel und zwar zwischen den Retortenclubs 1899 Hoffenheim und RB Leipzig. Mit einer torlosen ersten Halbzeit machte man natürlich keine Werbung für solche Fußballmodelle. Erst nach einer Stunde dann der erste Treffer in Sinsheim und zwar zum 0:1. Eine ganz üble Partie, die vor allem harte Fouls bot aber keine weiteren Treffer mehr. Sebastian Hoeneß, der 1899-Trainer, kann Bundesliga nicht wirklich, zeigt sich immer mehr. Keller gab es am Mittwochabend dann auch noch und zwar beim Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem FC Augsburg. Auch auf der Bielefelder Alm sahen die ersten 45 Minuten ohne Tore eher ziemlich bescheiden aus. Es wurde auch im zweiten Durchgang nicht wirklich besser. Hatte man gedacht, die Bielefelder würden am Ende doch noch treffen, waren es in der 85. Minute dann aber die Fuggerstädter mit dem 0:1-Endstand. Zum Abschluss dieses Skandalspieltags muss man noch die Partie zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg erwähnen, wobei diese Aussage sehr relativ zu sehen ist, wie man gleich sehen wird. Immerhin gab es in der sechsten Minute den ersten Treffer der späten Mittwochsspiele und zwar zum 0:1. Es dauerte dann auch nicht allzu lange bis zum 0:2, dies war allerdings Abseits und wurde so auch nicht gewertet. Dann wurde es fast bis zum Pausenpfiff etwas ruhiger, mit diesem fiel dann allerdings noch das 1:1. Kurz nach der Halbzeit dann auch noch das 2:1, was nicht wirklich zwingend verdient war. Natürlich wieder einer dieser wenig meisterlichen Auftritte des FCB. Allgemein wurde es in der zweiten Hälfte auch noch ein echter Grottenkick, ohne weitere Tore, womit es beim mauen 2:1 blieb. Schon am kommenden Wochenende wird es in Sachen Bayern München ganz anders aussehen, da sollte man nicht überrascht sein.


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