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Das Licht am Ende des Tunnels


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt ein hellgelb scheinendes Licht.

Nach einer erneuten, völlig unbefriedigenden Länderspielpause ging es am vergangenen Wochenende mit der Bundesliga weiter. Hatten die Mainstreammedien zum Auftakt der Saison auch im Fußball das Licht am Ende des Tunnels suggeriert, zeigt sich nun immer deutlicher, dass es dort ebenfalls nur der Zug ist und eine Kollision kaum vermeidbar zu sein scheint. So trudelt auch der Fußball in die Geistersaison und dies mit den bekannten Folgen, welche in keinem Verhältnis zu den fragwürdigen Zahlen stehen, die im Moment wieder Angst und Schrecken im Land verbreiten sollen. Durch den großen Ausverkauf entfiel letzte Woche das Freitagsspiel, dafür war der Samstag rappelvoll. 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund am Samstagnachmittag war so ein Spiel, wo unter normalen Umständen wohl viele Probleme im Fußball von den wahren Fans in den Fokus gerückt worden wären aber auch dies hat man mit dem Wahnsinn mit COVID-19 eliminiert. Es waren zwar knapp über 6.000 Zuschauer da aber trotzdem hatte es was von einem Geisterspiel. 1899 hatte große Probleme mit Corona, was zeigte, wie dünn das Eis ist, worauf sich die Liga bewegt und auch ein Lockdown möglich bleibt. Wenn man dann noch eine torlose erste Hälfte hinzunimmt, war man schnell komplett bedient. Es sollte dann noch ewig dauern, bis kurz vor der Schlussphase endlich ein Tor fiel und es 0:1 stand. Das folgende 0:2 klärte Schiedsrichter Sascha Stegemann dann mit der ablehnungswürdigen Technik und so blieb es bis zum Schluss beim 0:1. Sonst trafen zu diesem Termin noch der FSV Mainz 05 und Bayer 04 Leverkusen aufeinander und auch dies war mit 250 Gästen im Stadion quasi ein Geisterspiel. Leverkusen brauchte 30 Minuten bis zum 0:1 und man fragte sich, ob es endlich einen Sieg geben würde. In die zweite Hälfte ging es zu mindestens mit diesem Vorsprung weiter. Zum Beginn der Schlussphase, dann ein Platzverweis gegen B04, der allerdings vom Kölner Keller kassiert wurde. Da sonst nichts mehr geschah, blieb es mit dem 0:1 beim ersten Saisonsieg für Leverkusen, was aber auch das einzig Positive war.

Ein grottiger Samstagnachmittag

Selbstverständlich traf am Samstagnachmittag auch wieder Tradition auf Ausverkauf, wie man beim Kick FC Augsburg gegen RB Leipzig sehen konnte. Die erste gute Nachricht war, dass FCA-Trainer Heiko Herrlich, nach einem Krankenhausaufenthalt wegen Lungenproblemen, schon wieder an der Linie stehen konnte. Erst in der 45 Minute fiel dort der erste Treffer und dann auch noch zum 0:1, was natürlich auch der Pausenstand war. Noch länger, als es schon im ersten Durchgang der Fall war, musste man in der zweiten Hälfte auf einen Treffer in der Bundesliga warten und so stand es in der 66. Minute dann 0:2, was auch gleich der Endstand in einem eher anstrengenden Geisterspiel war. Tradition pur bot dann die samstägliche Partie zwischen Hertha BSC Berlin und dem VfB Stuttgart vor 4.000 Zuschauern. Das erste Tor nach der Länderspielpause fiel dann in der Hauptstadt und zwar für Stuttgart zum 0:1, da war noch keine Viertelstunde auf der Uhr. Viel passierte im ersten Durchgang dann nicht mehr und so gingen die Schwaben mit der Führung in die Pause. Die zweite Hälfte plätscherte dann so vor sich hin, bis gut 20 Minuten vorm Ende aus dem Nichts der 0:2-Endstand fiel. Ein Feuerwerk wurde auch bei diesem Spiel wahrlich nicht abgefeuert. Eine Begegnung am Samstagnachmittag fehlt noch und so trafen noch der SC Freiburg und Werder Bremen aufeinander, dies wurde kurzfristig zum Geisterspiel gemacht und so breitet sich der Corona-Wahnsinn halt auch im Fußball immer weiter aus. Nacht gut einer Viertelstunde das 1:0 und damit verbunden der erste Einsatz der ablehnungswürdigen Technik an diesem Samstagnachmittag. Kurz danach wiederholte sich dieses Schauspiel unter Leitung von Schiri Christian Dingert und diesmal galt der Freiburger Treffer nicht. Kurz danach dann ein Foulelfmeter für Werder und so stand es plötzlich 1:1. Mit diesem schmeichelhaften Unentschieden, aus Sicht der Jungs von der Weser, ging es später in die Pause. Der zweite Durchgang bot nicht wirklich etwas, was man erwähnen bräuchte. Gab es bis dahin nur Auswärtssiege, war dies damit das einzige Unentschieden an einem Samstagnachmittag, der zum Auftakt des 4. Spieltags wirklich nur Grottenkicks bot.

Ein langer und langweiliger Samstagabend

Das traditionelle Samstagabendspiel bestritten Arminia Bielefeld und der FC Bayern München. Leider war auch dies wieder ein lupenreines Geisterspiel, wo es auch früh schon 0:1 stand, was nun keine große Überraschung war. In dem Stil ging es weiter und so dauerte es nicht lange bis zum 0:2. Dann gab es tatsächlich eine kleine Drangphase der Arminia, allerdings fiel dann auch quasi mit dem Pausenpfiff das 0:3, womit sich die große Langeweile dieses Corona-Spieltags einfach mal fortsetzte. Natürlich sollte sich im zweiten Durchgang nichts Grundsätzliches ändern und so fiel früh das 0:4, obwohl Bielefeld gut gestartet war. Dann passierte es tatsächlich doch noch, nach gut einer Stunde fiel das 1:4. In der Schlussviertelstunde dann noch eine wirkliche Rarität, denn es gab einen glatten Platzverweis von Schiri Daniel Siebert gegen den FCB. Eine nachhaltige Veränderung brachte dies allerdings auch nicht mehr und so blieb es beim 1:4 und man wartete weiterhin auf den ersten Heimsieg an diesem Spieltag. Als Novum gab es diesmal noch ein spätes Samstagsspiel, was dem Ausverkaufswahn, eben auch forciert durch die Katastrophe mit COVID-19, geschuldet war. Dazu traf Borussia Mönchengladbach auf den VfL Wolfsburg und dies eigentlich vor über 10.000 Zuschauern, da aber der Laden längst schon wieder komplett geschlossen werden soll, gab es auch am Niederrhein nur 300 Gäste. Man weiß längst, dass man bei einer solchen Kulisse natürlich trotzdem von einem Geisterspiel sprechen muss. So eine bescheidene Kulisse und 45 Minuten ohne Tore, man konnte langsam damit beginnen diesen Samstag zum Komplettausfall zu deklarieren. Gut eine Viertelstunde vorm Ende dann ein kleiner Moment, wo mal etwas los war. Es gab einen klaren Foulelfmeter für die Fohlen, bevor dieser ausgeführt wurde dann auch noch Rudelbildung und am Ende alldessen stand es 1:0, eben durch besagten Elfer. Nun zählten die Wölfe mit Leverkusen zu den Königen des Unentschieden und so dauerte es nicht lange bis zum 1:1, was dann auch tatsächlich der Endstand war. Damit bleiben die Wolfsburger jetzt alleiniger König des Unentschieden, da sie bislang in der Saison nichts anderes lieferten. Selbstverständlich gab es dadurch auch keinen einzigen Heimsieg am Samstag.

Alles hing nun am Sonntag

Der Sonntag verlief dann wieder planmäßig und den Auftakt machte die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt. Dieses Spiel vor nur 300 Gästen war erst einmal ein ziemliches Geholze und man ahnte, dass es wohl irgendwann Schiedsrichterdiskussionen geben würde. 45 Minuten gingen so herum und dann, in der Nachspielzeit, meinte Schiedsrichter Sven Jablonski keinen Elfer für die Eintracht geben zu müssen, dies sah Videoschiedsrichter Tobias Welz grundlegend anders. So bekamen die Adler den Elfer doch und deshalb ging es mit 0:1 in die Pause. Umgehend nach Wiederanpfiff konnten die Kölner mit dem 1:1 ausgleichen. Danach ging es dann etwas besser weiter aber ein berauschendes Spiel sollte es nicht mehr werden, was auch daran lag, dass keine weiteren Treffer fielen und so ein weiteres Unentschieden an diesem Wochenende hinzukam und natürlich weiterhin ein Heimsieg ausblieb. Während die Kölner im vierten Spiel tatsächlich ihren ersten Punkt holten, hatte Frankfurt die Möglichkeit vergeben, die Tabellenspitze zu übernehmen, was eigentlich durchaus hätte machbar sein sollen. Den Abschluss des Spieltags bot Schalke 04, auch wieder vor 300 Gästen, gegen den 1. FC Union Berlin und gerade bei S04 war man mit Blick auf die Tabelle gespannt, was das Spiel bringen würde. Es gab dann die dritte Halbzeit am Sonntag, die man weitestgehend vergessen konnte. Man merkt zunehmend, wie negativ sich die Katastrophe mit COVID-19 auch aufs Spiel selbst auswirkt. Im zweiten Durchgang endlich wieder einmal ein Tor und zwar zum 0:1. Niemand war überrascht, dass auch diesmal der Ausgleich bald folgen sollte, lag am Wochenende schließlich ziemlich im Trend. So stand es nach fast 70 Minuten 1:1 und natürlich blieb es so. Das dritte 1:1 am Stück an diesem Spieltag brachte Schalke einen ersten Punkt in dieser Spielzeit und verhinderte einen guten Sprung für die Eisernen. Damit bleiben die Mainzer das einzige Team ohne Punkte und das Wochenende ohne Heimsieg in der Bundesliga. Leider muss man festhalten, dass auch der Sonntag nichts rausgerissen hatte und man diesen Corona-Spieltag einfach abhaken sollte. Mit der Hoffnung auf Besserung sieht es natürlich auf dem Weg zum nächsten Lockdown auch nicht wirklich gut aus.


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