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Den besten Fußball gibt es jetzt im Himmel


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt eine brennende Kerze in weihnachtlichem Ambiente.

In der letzten Woche verstarb mit Diego Armando Maradona der wohl beste Fußballer der Welt und dies mit nur 60 Jahren. Die Hand Gottes, wie man ihn auch nannte, sorgte durch sein Ableben für einen Schock, nicht nur in der Fußballwelt. Argentinien ordnete direkt drei Tage Staatstrauer an, was die Dimension unterstreicht. Natürlich gab es seitdem, auf und neben den Plätzen, nur noch ein Thema.  Dies galt selbstverständlich ebenso für den 9. Spieltag in der Bundesliga, der pünktlich zum 1. Advent endete. Weiterhin bleibt aber auch Corona ein großes Thema und natürlich steigt das Unverständnis in diesen Tagen immer weiter an. Die Beispiele dafür werden aber auch immer mehr. Gerade erst freute sich ein Pfarrer, dass er in Garbsen, vor den Toren Hannovers, eine religiöse Großveranstaltung in einem kleinen Stadion abhalten darf. Dies alles mit dem Hinweis, dass dort keine Gefahr bestünde. Direkt nebenan darf auch bei Hannover 96 weiterhin nicht ein Fan ins Stadion, weil dies zu riskant sei. Der nächste Geisterspieltag startete dann wieder, wie gewohnt, am Freitagabend und zwar mit dem Nordderby zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen. Nach fast einer Viertelstunde schaffte Werder mit dem ersten Versuch das 0:1, keine zehn Minuten später dann aber schon der Ausgleich, womit das Lieblingsergebnis beider Teams, vor allem aber das von den Jungs von der Weser, früh erreicht war. Weitere drei Minuten später hatten die Wölfe dann das Spiel mit dem 2:1 gedreht. Es ging in diesem Stil weiter und so glichen die Bremer zehn Minuten später wieder aus und wieder nur zwei Minuten später dann das 3:2. Was für ein Spiel zweier Teams, die es in der Saison bislang eher hatten ruhig angehen lassen. Und kurz nach der Pause sollte sich all dies fortsetzen und die Wölfe netzten erneut ein, allerdings diesmal, aus ihrer Sicht, auf der falschen Seite und so stand es 3:3. Man kann es kaum glauben aber dann dauerte es tatsächlich gute 30 Minuten bis mit dem 4:3 der nächste Treffer fiel. Kurz danach auch noch ein Platzverweis gegen den SVW und ganz am Ende einer dieser ewigen Nachspielzeiten, auch noch der 5:3-Endstand. Was für ein Auftakt in den ersten Adventsspieltag und es wurden nur die gewerteten Treffer beschrieben, schon ein Knaller, mit dem so wirklich nicht zu rechnen war.

Ein Tief und ein Hoch

Auf dem Papier war der Samstag auch gar nicht mal uninteressant, wie auch der Klassiker zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München zeigte. Leider lebt man aber in einer besonderen Zeit, wo alles anders ist, wobei letztendlich dies, genau bei diesem Kick, nicht zutreffen sollte. Nach 20 Minuten waren es dann, wie man es aus alten Schlachten kannte, tatsächlich die Stuttgarter, die mit 1:0 in Führung gingen und dies voll verdient. In der Schlussphase der ersten Hälfte wurde es dann kurios, um es vorsichtig zu formulieren. Ziemlich chancenlose Bayern konnten erst einmal ausgleichen, umgehend dann aber wieder die Stuttgarter Führung zum 2:1. Schiedsrichter Harm Osmers kassierte die Führung allerdings mit Hilfe der ablehnungswürdigen Technik und dies war schon eher frech aber leider kennt man es nur zu gut. Fast mit dem Pausenpfiff dann der 1:2-Halbzeitstand, was weder leistungsgerecht, noch fair war. In der zweiten Hälfte ging es exakt so weiter und kurz vorm Ende dementsprechend noch der 1:3-Endstand. Es sind solche Spiele, womit die Bayern immer wieder Meister werden, was man nicht weiter erklären muss. Somit bleiben neben Corona auch die sonstigen Probleme ganz weit oben auf der Agenda. Ein richtiger Knaller in Köpenick wäre die Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt gewesen, immerhin holten beide Teams trotz der bekannten Umstände das Maximum aus der Begegnung heraus, so viel sei vorab verraten. Den frühen ersten Treffer am Samstagnachmittag gab es somit natürlich in der Hauptstadt und Union ging mit 1:0 in Führung, da war man auf anderen Plätzen noch bei der Schweigeminute für Diego Maradona, die es am Wochenende selbstverständlich in allen Stadien gab, wie natürlich auch alle Teams mit Trauerflor aufliefen. Es ging mit dem Blitzstart direkt weiter und zwar mit einem klaren Foulelfmeter für die Eisernen und so stand es nach gut fünf Minuten schon 2:0. Nach fast einer halben Stunde kamen dann die Adler mit dem 2:1 ran und kurz vor der Pause konnten sie nach einem Standard sogar ausgleichen, womit es mit 2:2 in die Halbzeit ging. Der zweite Durchgang war dann etwas ruhiger, mit zunehmenden Vorteilen für die Eintracht, allerdings fehlten die Tore. Dies änderte sich dann allerdings in der Schlussphase mit dem 2:3, was eben passte. Damit war dann das Spiel gedreht. Es folgten noch ein Traumtor von Max Kruse und damit dann der nächste Ausgleich. So ging das Spiel mit 3:3 zu Ende und irgendwie war es dann auch passend und eben ein echter Knaller.

Eher anstrengend

Ein weiterer eigentlicher Kracher, der sonst natürlich auch ausverkauft gewesen wäre, war die Begegnungen zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln. Hier ging es nach zehn Minuten überraschend mit dem 0:1 los. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit dann ein Treffer für den BVB, allerdings war dies ein klares Abseitstor, womit es später dann tatsächlich mit der Kölner Führung in die Pause ging. Nach einer Stunde dann quasi die Kopie des 0:1 und das 0:2 war damit amtlich, unfassbar. Gut eine Viertelstunde vorm Ende dann der etwas späte Anschlusstreffer zum 1:2, der auch den Schlusspunkte setzte, war der BVB doch einfach zu spät erwacht und so konnten die Kölner, nach fast 30 Jahren, erstmalig wieder in Dortmund gewinnen und dies in der aktuellen Situation, wirklich bemerkenswert. Der FC Augsburg empfing den SC Freiburg. 45 Minuten, keine Tore und eigentlich nichts zu berichten, womit die erste Hälfte schnell erzählt ist. Eine Stunde war dann auf der Uhr und es fiel endlich der erste Treffer in der Fuggerstadt und zwar zum 0:1, was zu diesem Zeitpunkt auch eher verdient war. In der Schlussphase dann aber doch noch das 1:1, womit diese Langeweile dann bald auch zum Glück ein Ende fand. Das letzte Samstagnachmittagsspiel, welches natürlich auch noch erwähnt werden muss, bestritten RB Leipzig und Arminia Bielefeld. Man kennt es noch von den letzten Spielen und so waren die Dosenkicker wieder eher nicht überzeugend, gingen aber nach 30 Minuten trotzdem mit 1:0 in Führung, was später auch der Pausenstand einer eher ermüdenden Partie war. Daran änderte auch das frühe 2:0 im zweiten Durchgang nicht wirklich viel. Dann plätscherte es bis zum Beginn der Schlussphase dahin und es sollte auch noch einen Elfer für die Brausekicker geben, der allerdings gehalten wurde, womit es mit dem 2:0 weiterging. Man weiß, dass so etwas bestraft wird und damit gab es umgehend danach mit dem 2:1 den Anschluss, was auch der Endstand war. Man ahnt, warum der Samstagnachmittag doch eher anstrengend war. Am Samstagabend dann noch so ein großer Klassiker, in dieser Saison allerdings mit klaren Vorzeichen, war das Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Schalke 04. Bei S04 hatte es unter der Woche ordentlich gerappelt und so war man gespannt, ob dies auch auf dem Platz etwas bewirken würde. Ein Blick auf die Tabelle macht deutlich, warum sich bei den Knappen endlich etwas tun musste. Es wirkte erst einmal so, dass sich tatsächlich etwas getan hätte, dann nach gut einer Viertelstunde allerdings trotzdem das 1:0. Natürlich war aber noch lange nichts verloren und so schafften die Schalker recht schnell den Ausgleich. Eine gute Viertelstunde nachdem 1:1 holten sich die Fohlen die Führung mit dem 2:1 zurück und hätten kurz danach fast auf 3:1 erhöht, da dies nicht klappte, ging es mit 2:1 in die Pause. Allerdings klingelt es danach dann tatsächlich und so stand es früh in der zweiten Hälfte 3:1. Zehn Minuten vorm Ende dann noch der 4:1-Endstand, womit alles Gute bei den Königsblauen endgültig weggespült war. Es war gar kein schlechtes Spiel aber ein waschechtes Topspiel war es nun wirklich auch nicht.

Rasenschach und Rudelbildung

Den Auftakt am Sonntag machte dann Bayer 04 Leverkusen, die international schon am Donnerstag erfolgreich waren und diesmal ging es gegen Hertha BSC Berlin. Wer Rasenschach liebt, kam in der ersten Hälfte in der BayArena voll auf seine Kosten, wer schönen Fußball und Tore mag, bekam hingegen nix geboten. Die besseren Züge, um im Bild zu bleiben, hatte erst einmal die Hertha, bald dominierte aber die Werkself. Dies brachte, wie gesagt, nur nichts Zählbares und so hoffte man in der zweiten Hälfte auf Treffer. Bald war die erste Stunde rum und es hatte sich noch immer nichts verändert, dafür wurde es mehr und mehr anstrengend. Torlos ging es dann auch in die Schlussphase und es war längst ein Grottenkick geworden und man hatte das Gefühl, dass sie noch stundenlang hätten weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Zum Glück war der torlose Spuk aber schon nach 90 Minuten vorbei, übrigens war es der einzige torlose Kick an diesem Adventswochenende in der Bundesliga. Den Abschluss des Spieltags bot die Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und 1899 Hoffenheim, beides Teams, die sich die Saison bislang wohl anders vorgestellt hatten. Natürlich begann der Abend mit der letzten Schweigeminute des Spieltags. Es sollte ein etwas anderes Spiel werden, als man es noch zuvor im Rheinland ertragen musste. Das Problem dabei, anders bedeutet eben nicht besser. Nach etwa einer halben Stunde dann etwas Abwechslung, denn Schiedsrichter Sascha Stegemann widmete sich dem Videobeweis, was außer der Unterbrechung keinen Einfluss aufs Spiel hatte. Darüber schreiben zu können, zeigt, was das Spiel selbst zu bieten hatte. Immerhin kurz danach dann endlich das erste Tor am Sonntag zum 1:0 und auch diesmal kam der umstrittene Kölner Keller zum Einsatz, was aber nichts am Spielstand änderte, mit diesem ging es dann auch in die Pause. Danach startete 1899 mit Vollgas durch und nach etwas über einer Stunde war es dann soweit und es stand 1:1, was so natürlich keine Überraschung war. Jetzt wurde es wilder und eigentlich hätten langsam auch mal mehr Tore fallen müssen. Problem am Wilden, es zeigte sich ein zunehmender Kontrollverlust von Schiri Stegemann, was den Höhepunkt in einer Rudelbildung fand und dies samt Platzverweis gegen die TSG. Die Rote war im Übrigen die erste und letzte Karte des Spiels, was eine Erklärung sein könnte, warum es zunehmend außer Kontrolle geriet. Tore fielen keine mehr und so war es mit dem 1:1-Endstand ein gänzlich unentschiedener erster Advent.


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