Vor fast genau 16 Jahren machte ich mich auf die Reise im Namen von Art for Europe (A4E), diese hält letztendlich noch immer ein wenig an oder hallt zu mindestens noch immer nach. Ich erinnere mich noch genau an die letzten Nächte, bevor es ohne Netz und doppelten Boden auf durch Europa ging. Die Wohnung war gekündigt, die letzte Habseligkeiten eingelagert, das Gepäck gepackt. Ich habe lange Zeit über diesen Schritt nachgedacht, vieles geplant, auf dem Weg raus aus meinem alten Leben und trotzdem fühlte es sich verdammt komisch an. Ein guter Freund, der zu dieser Zeit mit dem Motorrad auf Weltreise in Afrika unterwegs war und mich in den letzten Tagen und Stunden per Mail wirklich toll unterstützte, machte mir deutlich, dass dieses Gefühl erst verschwinden würde, wenn ich es gemacht hätte. Er sollte auch mit diesem Tipp genau richtig liegen, kaum war ich unterwegs, kaum hatte ich die erste Nacht woanders geschlafen, änderte sich das Gefühl völlig und alle Sorgen waren weggeblasen. Ein wundervolles Gefühl. Es ist eben tatsächlich krasser Dinge im Leben zu machen, als sie einfach nur zu wollen. Der richtige Zeitpunkt ist dabei auch nicht unerheblich und meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Jetzt immer ein verdammt guter Zeitpunkt ist. Gerade erst hat man mit dem ganzen Wahnsinn zum Thema COVID-19 erfahren, wie schnell sich alles komplett verändern kann und Dinge plötzlich in der gewohnten Form nicht mehr möglich sind. Man ist somit nicht gut beraten, wenn man immer alles auf später verschiebt, denn dann kann es schlichtweg schon zu spät sein. Ich habe in meinem Leben schon so viele Menschen getroffen, die vieles auf den Ruhestand verschoben haben und dann war es nicht mehr möglich. Man sollte das Leben einfach jeden Tag genießen und sich über den Wert dessen, was man tut, genau bewusst sein und dies bemisst sich in der Regel nicht am Kontostand. So sollte man viel öfters Krasses zulassen und Dinge einfach tun und sie nicht für irgendwann später einmal planen.
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