· 

100 Tage Corona-Warn-App


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein altes Telefon.

In dieser Woche war es dann soweit und die Corona-Warn-App gab es in Neuland seit 100 Tagen. Selbstverständlich ein Grund für die Verantwortlichen dies bzw. sich zu feiern, was wieder vieles erklärte, wie hier nun aufgezeigt wird. Vor gut 100 Tagen sprach man noch von der weltbesten App dieser Art, was damals schon zu Fragezeichen führte, aus denen nun zunehmend Ausrufezeichen wurden. Schon mit dem Start hatte sich die Politik, die Telekom und natürlich SAP von jeglicher Erfolgskontrolle verabschiedet. So hatten Kennzahlen, welche zuvor noch Bedeutung hatten, plötzlich keine Relevanz mehr. Schaut man sich die Zahlen genau an, wird schnell klar, warum es bei diesem Projekt wohl vor allem wieder einmal darum ging, Kapital zu verschieben. 18 Millionen Downloads hat die Corona-Warn-App, was nicht mit Nutzern zu verwechseln ist. Dies bedeutet nicht einmal ein Viertel der Menschen in Deutschland haben sich diese App überhaupt nur besorgt, dies ist deshalb so interessant, weil es doch immer wieder ominöse Umfrageergebnisse in der systemtreuen Propaganda gibt, die belegen sollen, wie viele Menschen den Kurs der Regierung im Kontext COVID-19 absolut unterstützen würden. Warum wird dann nur zum Beispiel, die hier besprochene Warn-App, von einer überwältigenden Mehrheit ganz offensichtlich abgelehnt? Ablehnung gibt es ebenso deutlich auch noch bei der Minderheit der Nutzer, wo man an die 10.000 Infizierte ausgemacht hat, allerdings hat nur die Hälfte davon auch das Umfeld per App informiert. Genauso schwinden die Bedeutung und der Sinn dieser App immer weiter. Nun ist es im ehemaligen Land der Dichter und Denker auch nicht verwunderlich, dass immer mehr scheitert, womit man sich natürlich gleich an all die Pannen der ersten 100 Tage erinnert und die nächsten stehen schon in den Startlöchern.

Schiffe versenken

Telekom-Chef Tim Höttges nannte die App einen Leuchtturm, was manchen wahrscheinlich gleich an Schiffe versenken erinnert haben dürfte, wenn man sich die genannten Zahlen und bisherigen Pannen anschaut. Wenn dies ein gutes Beispiel für eine gelungene Public Privat Partnership (PPP) sein soll, muss man vermuten, dass der Sinn solcher Projekte tatsächlich nur darin liegt, Kapital in die bekannte Richtung zu verschieben. Immerhin kostet die Corona-Warn-App den Steuerzahler allein bis nächstes Jahr fast 70 Millionen Euro, man ahnt bei einer solchen Summe natürlich schnell, warum die Beteiligten, so absurd es auch sein mag, einen großen Erfolg verkaufen wollten. Dazu passt übrigens auch nicht die Einschätzung vieler Labore, die sich nicht am Projekt beteiligen, weil ihnen der Aufwand schlichtweg zu groß ist. Auch dies lässt tief blicken. Maßgeblich verantwortlich für all dies ist übrigens auf politischer Seite wieder einmal Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), was sein weitreichendes Versagen nur weiter unterstreicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scheint all dies nicht wirklich zu interessieren, hält sie doch weiterhin an ihm fest. Natürlich ist sie damit trotzdem ebenfalls voll in der Verantwortung, da sie all dies eben toleriert. Kurz nachdem die App an den Start ging, wurde sie noch massiv propagiert, allerdings stellten die Beteiligten offensichtlich schnell fest, wie sinnfrei dieses Unterfangen war und so wurde es, bis zum Erreichen der 100-Tage-Marke, bei diesem Thema ziemlich ruhig. In der Bundespressekonferenz (BPK) zu diesem Thema versuchte man es dann wieder mit den üblichen unterschwelligen Drohungen, welche die gesamte Katastrophe mit COVID-19 so prägen. Das Perfide daran ist, man droht den Menschen nicht direkt persönlich, stattdessen suggeriert man, dass sie zu einer Gefahr für die Liebsten würden, wenn sie nicht den kompletten Wahnsinn mitmachen. Hier kann man sich natürlich schnell an einen Mafiafilm erinnert fühlen. Es hat eben schon Gründe, warum das Vertrauen in das noch vorherrschende System immer weiter sinkt, wie geschildert, ist die Corona-Warn-App dafür eben auch ein sehr gutes Beispiel.

Die Erderwärmung falsch verstanden?

Ebenfalls anwesend bei der angesprochenen BPK war auch Jürgen Müller, der Hauptverantwortliche von SAP, auch er gab wirklich alles, diesen Misserfolg doch noch irgendwie so zu verkaufen, dass mancher vielleicht an einen Erfolg glauben würde. Zieht man die Geschichte nun einmal ganz anders auf und beschäftigt sich damit, ob die Corona-Warn-App vielleicht zu Lockerungen in diesem ganzen Wahnsinn mit COVID-19 führen wird und man so vielleicht von einem Erfolg sprechen könnte, wurde man leider ebenfalls enttäuscht, denn auch dies ist nicht der Fall. Selbstverständlich gab es auch zu diesem Termin wieder passende Studien, die belegen sollten, dass die App auch ein Erfolg ist, wenn sie nur eine absolute Minderheit der Bevölkerung nutzt. Man ahnt auch an dieser Stelle, warum viele Menschen zunehmend ein Problem mit einem gewissen Teil der Wissenschaft haben, was natürlich noch ein ganz eigenes Problem darstellt. Die genannten Zahlenspiele standen übrigens nicht in einem Kontext zu den Kosten. Um bei den Problemen zu bleiben, lohnt ein Blick auf die bevorstehenden kalten Jahreszeiten. Die Folge dieser Wetterveränderung führt natürlich dazu, dass die Menschen im Land sich jetzt immer dicker bekleiden werden, dies könnte ganz schnell zu einem Problem hinsichtlich der Abstandsmessungen bei der Warn-App werden. Müller erklärte dazu, dass man diesen Sachverhalt noch angehen würde. Dies kann natürlich zur Frage führen, ob er die Sache mit der Erderwärmung vielleicht falsch verstanden hat, sollte dem nicht so sein, fragt man sich wiederum, warum diese möglichen Schwierigkeiten nicht längst angegangen wurden und man so wieder weiter hinterher rennt. Immerhin wird mit den nun anstehenden Jahreszeiten schon länger Angst und Schrecken verbreitet, also hätte man sie doch auf dem Schirm haben sollen. Es zeigt sich deutlich, wenn dieses ganze Projekt ein großer Erfolg ist, dann wohl wieder einmal für die Einnahmeseite der beteiligten Big Player, während der Bürger auch dabei wieder einmal weitestgehend in die Röhre schaut, ein leider bestens bekanntes Trauerspiel.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0