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COVID-19 und die Religionsfreiheit


Diese Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein kleines Stück Mauer mit aufgesetztem Panzerstacheldraht.

In den dunkelsten Stunden, die der Planet nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gerade erlebt, sieht es auch in Deutschland weiterhin absolut finster aus. Das Versagen der Dauermachthaber über viele Jahrzehnte führte direkt in die Katastrophe und wenn sich nicht bald etwas verändert, wird es der direkte Weg in die Apokalypse sein. Anstatt nun endlich das Versagen einzuräumen und den Kurs zu korrigieren, hat man sich im Bund und in den Ländern offensichtlich vorgenommen, alles noch schlimmer zu machen. Demokratie und Freiheit wurden umgehend weggewischt, als hätten sie nie Bedeutung gehabt. Interessanterweise geschah dies just in dem Moment, wo Wahlen ergaben, dass die politischen Big Player, die seit über 70 Jahren alles bestimmen, keine Mehrheit mehr an den Wahlurnen zusammenbekommen. Seitdem versucht man krampfhaft mit fragwürdigen Umfrageergebnissen ein anderes Bild zu suggerieren. Ein Trick der zuletzt schon kaum noch funktionierte, wie eben auch das angesprochene Wahlergebnis von Thüringen bewies. Dort löste man das Problem mit einem Putsch der Erben der SED, was natürlich ganz und gar keine demokratische Lösung war aber diese sind offensichtlich auch nicht mehr gefragt, wenn Machterhalt das Thema ist. Hatte man über lange Zeit die Demokratie damit untergraben, dass man Angst und Schrecken mit Terror und der Suggestion dessen verbreitete und dies im Kontext des Islams, ist der große Feind, der nun angeblich bestmöglich bekämpft wird, COVID-19.

Teil des Systems

Mit dem Islam ist man natürlich gleich beim Thema Religion. In Deutschland denkt man dabei noch an das Christentum, wobei man auch da weiterhin auf dem massiv absteigenden Ast ist und schon bald keine Mehrheit des Volkes mehr vertritt. Über so etwas darf man dann auch gerne in Sachen Bedeutung von Mehrheiten im gesellschaftlichen Kontext nachdenken. Dies fällt bei den Kirchen noch nicht so sehr auf, da man fester Bestandteil des Systems der Dauermachthaber ist. Nicht umsonst findet man das Christentum in den Parteinamen der Unionsparteien. Dies übrigens in einem Land, wo Religion und Staat strikt getrennt sein sollten, was ebenfalls sehr interessant ist. Selbstverständlich gehen diese Verbandlungen weit über die Union hinaus und finden sich selbst in anderen Parteien, welche dieses System repräsentieren, wieder. Nun sind in diesen tiefschwarzen Tagen auch Religionsgemeinschaften davon betroffen, dass Freiheit und Demokratie wieder einmal mit Füßen getreten werden. Dies rief dann auch Kirchenvertreter auf den Plan, denen Rechte plötzlich sehr wichtig sind. Wenn man an den unvorstellbaren Kindemissbrauchsskandal denkt, welchen man dort noch immer nicht gedenkt angemessen aufzuklären und aufzuarbeiten, kann dies schon ein wenig erstaunen. Im Moment sind allerdings unterschiedliche Maßstäbe ganz groß im Trend, womit auch dies wieder zum vorherrschenden System passt. Interessant ist ebenso, dass es vor allem scheinbar nur ein Kirchenproblem sein soll und man andere Religionen bei all den kirchlichen Beschwerden manchmal vermisst. Die aktuellen Grundrechtsverletzungen in Deutschland sind dabei gar nicht nur ein Problem des Christentums, es ist nicht einmal ein reines Problem der Religionsgemeinschaften, es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und muss auch endlich so wahrgenommen werden.

Die Pflegekatstrophe

Nun könnte man den Fehler, dass es scheinbar nur ums Christentum gehen soll, noch fast verzeihen, wäre da nicht noch etwas mehr, was man zu berücksichtigen hätte. Denn das Christentum, die Kirchen sind alles, nur keine Opfer der aktuellen Entwicklungen. Schaut man sich die Probleme an, die durch COVID-19 entstanden sind, wobei es vielmehr doch häufig der Umgang damit ist, gelangt man ganz schnell in den Bereich der medizinischen Versorgung und damit natürlich ebenso in den Pflegebereich. Dieser bezieht sich dann nicht nur auf die Krankenhäuser, sondern ebenso auf die Altenpflege. In beiden Bereichen findet man in Sachen Billiglöhne einen klaren Bezug zu den Kirchen. Bevor man dort also nun Grundrechte einfordert, sollte man einiges im eigenen Bereich klären. Krankenhauspersonal, wie aber auch der gesamte Bereich der Altenpflege geht in weiten Teilen, schon seit weit vor der Coronakatastrophe, auf dem Zahnfleisch. Politik und Kirchen sind dafür mindestens mitverantwortlich, auch dies darf man in der aktuellen Diskussion nicht vergessen. Damit zählen neben den Dauermachthabern, auch die Kirchen zu den Tätern dieser schwarzen Stunden. Wer nun auf ein blaues Auge hofft und meint, es wäre doch alles nicht so schlimm, der sei daran erinnert, dass man noch immer am Anfang der Katastrophe steht, was eben nicht nur religiöse Grundrechte in Gefahr bringt. Längst wird ganz offen über eine neue Weltordnung gesprochen, vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich die Mehrheit im Volk endlich erhebt, um zu bestimmen, wie diese Ordnung auszusehen hat. Geschieht dies nicht, darf man sich später nicht beschweren und vor allem nicht behaupten, man hätte nichts mitbekommen.


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