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Europa 2.0


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt die britische Flagge.

Nun läuft die erste Woche ohne Großbritannien in der Europäischen Union (EU). Ganz im Gegensatz dazu, was all die letzten Jahre von einem Teil der Medien suggeriert wurde, ist die Insel trotzdem noch immer da und Europa auch nicht in neuen Kriegen versunken. Was hingegen jetzt Fakt ist, bleibt das Scheitern der EU. Betrachtet man dies im geweiteten geschichtlichen Blickwinkel, hat dieses Projekt nicht wirklich lange gehalten und man wird sehen, wo die Reise hingeht. Man glaubte kaum noch an den BREXIT, hatten die EU und ihre Medienhelfer doch alles daran gesetzt, das Ausscheiden zu verhindern. Am Ende war es dann aber doch ein großartiger Sieg der Demokratie. Nun wird man in Brüssel, ausgerechnet unter deutscher Federführung, alles daran setzen, dass es für die Briten möglichst schmerzhaft wird, schließlich will man in jedem Fall einen Nachahmungseffekt vermeiden. Interessant dürfte es werden, wenn es auf der Insel nach und nach trotzdem besser wird, welche Länder dann diesem Beispiel folgen werden. Übrigens ein Weg über den auch Deutschland dringend nachdenken sollte. Es zeigt sich doch nicht nur am Beispiel der gescheiterten EU, dass die Zeiten des völligen Globalisierungswahns vorbei sind. Auf der anderen Seite steht übrigens nicht die totale Abschottung. Nur weil nicht alles ein großer Einheitsbrei ist, bedeutet dies nicht gleichzeitig auch, dass man sich bekriegen muss. Es wird nur alles besser steuerbar, schlechter ist natürlich auch kaum noch möglich.

Auld Lang Syne

Ganz am Ende sang man bei der EU das schottische Abschiedslied für die Verstorbenen, eben Auld Lang Syne. Daraus kann nun jeder machen, was er gerne mag, für Interpretationen ist dort wirklich genug Raum. Schon am Vortag des Ausscheidens drehten auch in Deutschland die Staatsmedien noch einmal auf, als es darum ging zu verkaufen, wie schlecht diese Trennung doch angeblich sei. Jetzt weiß man natürlich von den betroffenen Sendern, dass ihre Prognosen nur allzu oft nichts mit der Realität zu tun haben. Da kann man nur von Glück sprechen, dass auch der Einfluss dieser Sender immer weiter zurückgeht. Dort wurde übrigens auch nicht erwähnt, dass das schottische Volkslied in Brüssel ohne jeden Tiefgang zelebriert wurde, vielleicht ein Indiz dafür, wieweit sich ein großer Teil der Vortragenden längst vom Volk entfernt hat. Genau dieses Volk scheut ein großer Teil dieser Protagonisten auch weiterhin, wie der Teufel das Weihwasser und dies, wie Großbritannien nachdrücklich bewiesen hat, nicht ohne Grund. Das Problem, wenn man nicht in jedem Staat ein Votum, wie auf der Insel, abhalten lässt, fehlt mindestens gefühlt jegliche Legitimation für diesen Zwangsstaatenbund. So lange dies nicht passiert, ist es auch nicht verwunderlich, wenn die EU-Kritiker in den einzelnen Nationalstaaten weiter auf dem Vormarsch bleiben und die Politik, welche Europa tatsächlich gefährdet, auf immer mehr Ablehnung stößt. Da hilft es auch nicht, wenn die wahren Gefährder immer wieder behaupten, Menschen oder Parteien, welche ein Problem mit der EU hätten, seien Antieuropäer. Wenn wieder einmal EU und Europa in einen Topf geschmissen werden, wird bei vielen Themen einfach gerne Ursache und Wirkung vertauscht und auch dies ist offensichtlich kein Zufall.

Grund zur Freude

Erstmal gibt es seit vergangenem Samstag viel Grund zur Freude, da ein großer Akt der Demokratie endlich vollzogen wurde. Lange Zeit sah es da nach nicht aus. Längst wird Demokratie so gedeutet, dass sie nur gut ist, wenn die Massenmanipulation der systemtreuen Medien wieder einmal das Ziel erreicht hat, dass alles so weitergehen kann. Jegliche andere Form von Meinungsbildung ist nicht nur unerwünscht, man versucht sie mit aller Macht zu unterbinden. Vermeintliche Fake News bleiben in dieser Sache ein sehr wichtiges Stichwort. Die Freude, nach diesem ersten großen Schritt, wenn das Ende der EU das Thema ist, sollte man aber nicht zu hochkochen, denn noch ist leider nichts gerettet und man steht vor mindestens interessanten weiteren Jahren. Dabei gilt es die Gescheiterten genau im Fokus zu behalten, denn sie werden nun, wie bereits in Bezug auf den BREXIT angedeutet, alles daran setzen, ihr Scheitern möglichst einzudämmen. Die jüngste Vergangenheit hat nur allzu oft gezeigt, dass die Demokratie, wie aber auch Friede und Sicherheit in Europa längst wieder in großer Gefahr sind. Sprengstoff für die EU ist ganz nebenbei ausreichend vorhanden und hier reicht eigentlich schon das Stichwort Flüchtlingspolitik, wo es jetzt schon soweit geht, dass Griechenland Seebarrieren errichten will. Dies ist bei den dortigen Zuständen sogar verständlich. Man sieht, es ist die Zeit der Lösungen und die scheint am Wochenende begonnen zu haben.


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