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Spurensuche und ein erster Kurzbesuch in Österreich


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Rittersaal in Kobern-Gondorf mit Weinbergen und der Niederburg Kobern im Hintergrund.

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Welt, auch in der Kunst, in nur anderthalb Jahrzehnten verändert. Dies wurde mir in diesen Tagen bewusst, denn viele Dinge, die es zum Start meiner Tour 2004 noch gab, existieren jetzt schon nicht mehr und auch bei den Künstlern, die ich traf, hat sich einiges verändert und manche sind leider auch schon verstorben. Mir zeigte diese kleine Spurensuche wieder einmal sehr deutlich, dass man immer das Jetzt leben sollte, denn niemand weiß, was die Zukunft bringen wird. Klingt abgedroschen, sollte dafür aber viel häufiger Anwendung finden. Wie geschrieben, die ersten gut 130 Kilometer von Leichlingen aus fuhr mich mein Pa und zwar nach Kobern-Gondorf in der Nähe von Koblenz, wo mich Norbert Schmitt erwartete. Auch diesen Künstler hatte ich einige Zeit zuvor noch in meiner Galerie präsentieren dürfen. Nun vertrat er mich und so ging es auch auf nach Worms, um dort gleich die erste Ausstellung meiner Tour aufzubauen. Nach einigen Tagen in diesem wundervollen Herbst 2004 ging es dann über Emmendingen, Freiburg und Stuttgart, wo ich befreundete Künstler bzw. einen Schulfreund traf, weiter nach Freising. Diese Station war ein erster Einschnitt, denn ich sollte Gunnar Kollin treffen, den ich bis dahin nur übers Internet kannte. Damals war so etwas noch wirklich aufregend. Wir sind noch immer lose in Kontakt und ich bin ebenso noch immer ein großer Fan seiner Photoarbeiten. Eigentlich sollte es nach dieser schönen Zeit in Neufahrn in der Nähe von Dachau weitergehen, da ich die dortige Künstlerin zu diesem Zeitpunkt aber nicht erreichte, war der Moment gekommen, wo es ohne eine feste Anlaufstelle weitergehen sollte und so machte ich mich, während das Wetter langsam kippte,  im November 2004 auf den Weg ins schöne Salzburg.

Kurzbesuch in Österreich

Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Oberleitungen vor einem bewölkten Himmel und im Hintergrund die Festung Hohensalzburg.

Österreich ist ein Land, welches ich seit meiner Kindheit immer wieder gerne besucht hatte und so plante ich auch auf dieser Tour einiges für die Alpenrepublik aber es sollte etwas anders kommen. Ich traf in Salzburg ein und leider war das Wetter komplett gekippt. Hatte ich Salzburg bislang immer nur im Sommerregen erlebt, sollte es dieses Mal nicht regnen, dafür schneite es. Ich suchte mir ein Hostel, welches sich perfekt eignete, die Stadt zu erkunden, was bei dem Wetter allerdings wirklich keine Freude war. Trotzdem entstanden viele Aufnahmen. Mir wurde aber auch klar, dass es sinnvoll wäre, meine Pläne für Österreich zu verschieben und nicht, wie eigentlich geplant, Innsbruck anzusteuern. Eine Kleinigkeit an dieser Planänderung bedauere ich noch immer, auch wenn Österreich noch eine große Rolle spielen sollte, habe ich es bis jetzt noch nicht nach Wien geschafft. Ich bin hindurch gefahren und darüber geflogen aber zu mehr hat es noch nicht gereicht. Was wieder zeigt, warum Art for Europe (A4E) noch lange nicht Geschichte ist. So hieß es dann bald schon, sich von Salzburg zu verabschieden und mich mit dem Zug über Klagenfurt auf nach Ljubljana in Slowenien zu machen. Eine schicksalhafte Entscheidung, wie sich ganz schnell zeigen sollte. Bald schon war klar, dass es bei den Wetterverhältnissen keine Möglichkeit gab nach Klagenfurt zu gelangen, was für mich bedeutete, dass ich froh war, entspannt im Zug zu liegen und nicht getrampt zu sein. Ab Villach sollte es dann mit Schienenersatzverkehr weitergehen und dies bedeutete das Ende der Gemütlichkeit, raus aus dem Abteil, welches ich ganz für mich hatte und ab in den Bus nach Rosenbach, wo es mit einem wesentlich volleren Anschlusszug weitergehen sollte. Mit diesem Zug verließ ich dann damals, mit einer Fahrt durch wundervoll verschneite Berglandschaften, den Schengenraum und es gab eine faustdicke Überraschung, um die es hier dann bald schon gehen wird.


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