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Der Westen und der Horror


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt brennende Pyrotechnik und den grauen Schriftzug Derbyzeit.

Nach einer ziemlich durchwachsenen Länderspielpause, wo das DFB-Team gerade einmal die Hälfte der möglichen Punkte geholt hatte, stand an diesem Wochenende ein eigentlich sehr interessanter Spieltag an. Mit der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Wolfsburg am Freitagabend wurde dies noch nicht so deutlich, dies zeigte sich auch daran, dass beide Tore zum 1:1 schon gefallen waren, da waren noch keine 30 Minuten vorbei. Der erste Skandal des Spieltags war zu diesem Zeitpunkt auch schon Geschichte, denn es wurden wieder Punkte verschoben. Schiedsrichter Manuel Gräfe, der nicht zum ersten Mal auffiel, bemühte in einer strittigen Szene den Videobeweis, hilfreiche Bilder konnten offensichtlich aber nicht geliefert werden und es wird immer deutlicher, dass diesem riesigen Unsinn endlich ein Ende gesetzt werden muss. Ein Ball der glasklar im Aus ist und nicht zum Einwurf, sondern zur Einleitung des 1:0 für den Gegner führt, kann eigentlich nicht sein. Am Samstagnachmittag begann die wilde Fahrt gleich mit einem großen Derby im Rheinland, wo der 1. FC Köln auf Borussia Mönchengladbach traf. Wie es auch bei einem Derby sein muss, ging es erst einmal mit Pyro los und zwar im Gästeblock, was auch einige Spieler freute, die dies beklatschten. Klatschen konnte die Borussia kurze Zeit später wieder, denn die Fohlen schossen das 0:1. So ging es auch in diesem 100. Derby in die Pause. In der zweiten Halbzeit tat sich eigentlich fast gar nichts mehr. Kurz vorm Schluss unterbrach Schiedsrichter Deniz Aytekin das Spiel wegen einem Böller. Kaum ein Spiel, welches er pfeift, wo es keine Besonderheiten gibt. Sonst passierte allerdings nichts mehr und so gewann die Borussia dieses wichtige Derby.

Ohne Skandalspiele geht es eben nicht

Und dann gleich noch ein traditionsreiches Westderby, denn Borussia Dortmund empfing Bayer 04 Leverkusen. Bayer gab direkt Vollgas, allerdings schossen sie keine Tore, was sich wieder einmal rächte und so gingen nach gut 30 Minuten die Dortmunder in Führung. Hochgeschwindigkeitsfußball aber trotzdem nur ein 1:0 zur Pause. Dies änderte sich allerdings mit dem 2:0 direkt zum Beginn der zweiten Hälfte. In der Schlussphase kam noch das 3:0 hinzu, ohne Worte, Bayer 04 hat eben eine ganz eigene DNA. Genau dies ist auch der Grund, warum das 4:0 am Ende auch keine Überraschung mehr war. Gespannt war man, wie die Geschichte des FC Union Berlin weitergehen würde, die Werder Bremen zu Gast hatten und auch hier ging es gleich zur Sache und zwar leider mit einem Videobeweis, den bekanntermaßen keiner braucht. Am Ende gab es dann einen Elfer, welcher vorher schon falsch entschieden wurde. So stand es sehr früh 0:1 und dies war dann auch der erste Treffer am Samstag. Nach fast einer Viertelstunde gab es dann den nächsten Elfer, natürlich auch wieder nach der ablehnungswürdigen Technik, diesmal für die Eisernen und so stand es 1:1. Eine denkwürdige erste Hälfte ging dann mit diesem Unentschieden zu Ende. Man ist nicht irritiert, dass es nach der Pause wieder mit einem umstrittenen Elfer für Werder weiterging, dieser wurde allerdings verballert aber mit der folgenden Ecke fiel dann doch das 1:2. In der Endphase gab es noch jeweils einen Platzverweis gegen beide Teams, was endgültig zeigte, dass Schiri Tobias Welz eine klare Fehlbesetzung war. Dann gab es auch noch eine dieser völlig überdimensionierten Nachspielzeiten, was ins Bild dieses Skandalspiels passte, was danach 1:2 endete.

Überraschungen im Keller

Für den FC Augsburg blieb es schwer, ging es diesmal doch gegen Eintracht Frankfurt aber etwa zehn Minuten vor der Pause gab es das etwas überraschende 1:0. Es ging in diesem Stil auch noch weiter und mit einem Fernschusshammer erhöhte der FCA noch vor der Pause auf 2:0. In der zweiten Hälfte kam die Eintracht dann zurück, was auch durch das 2:1 unterstrichen wurde, allerdings kam nichts mehr hinzu und so blieb diese 2:1-Überraschung bis zum Ende. Außerdem traf im Kellerduell der FSV Mainz 05 noch auf Hertha BSC Berlin. In einem eher mauen Kick dauerte es bis fünf Minuten vor der Pause, bis das 1:0 fiel. Auch im zweiten Durchgang wurde es nicht wirklich besser, daran änderte auch das 1:1 in der Schlussphase nichts mehr. Es war aber noch nicht vorbei und so folgte noch der 2:1-Endstand, was die ersten drei Punkte für Mainz bedeutete. So ging ein Samstagnachmittag zu Ende, wo nur das Wetter grandios war, denn bei solchen Partien hätte einfach mehr passieren müssen und der Abend hatte gerade gar nichts zu bieten, denn er war der pure Horror für jeden wahren Fußballfan. Der traditionslose Werbegag RB Leipzig traf auf das umstrittene Fußballunternehmen FC Bayern München. Ein Topspiel am Samstagabend, welches diese Liga nicht verdient hatte und so auch nur theoretisch durch eine Tabelle gerechtfertigt wurde, welche allerdings schon sportlich nur noch bedingt eine Bedeutung hat. Deshalb reicht an dieser Stelle auch die Erwähnung des 1:1-Endstands, welcher natürlich von Schiri Sascha Stegemann und dem Kölner Keller geprägt wurde, was auch wieder sehr passend zum Ausverkauf war.

Und noch zwei Derbys

Den Auftakt der Sonntagsspiele am 4. Spieltag gab es wieder mit einem Derby und zwar zwischen 1899 Hoffenheim und dem SC Freiburg. In Sinsheim setzten die Breisgauer ihren Lauf in den ersten 45 Minuten sehr solide fort und konnten so mit einem verdienten 0:2 in die Pause gehen. Danach wurde es etwas ruhiger aber einer ging für den SCF noch und so krönten sie ihr Auswärtsspiel mit dem 3:0. Ganz zum Ende des Spieltags stand dann auch noch ein weiteres Westderby an und der SC Paderborn traf auf Schalke 04. Dieses Spiel ging ebenfalls richtig flott los und so stand es schon 1:0 und da waren noch keine 10 Minuten auf der Uhr. Dies war der Weckruf für die Schalker, die nun aufdrehten und sich in der 33. Minute mit dem 1:1 belohnten. Dieser eindeutige Treffer wurde dann genutzt, damit der Kölner Keller auch an diesem Sonntag eine Berechtigung hatte, was die ganze Sinnlosigkeit auch im letzten Spiel des Wochenendes noch einmal unterstrich. Mit diesem 1:1 ging es in die Pause und direkt danach hatten die Schalker das Spiel gedreht und es stand 1:2. Dann sollte es auch bald richtig losgehen. Nach gut 70 Minuten fiel das 1:3 und etwa zehn Minuten später folgte auch schon das 1:4, bevor auch schon direkt das 1:5 nachgelegt wurde. Das halbe Dutzend verpasste S04, denn dann war Schluss. Trotzdem muss man festhalten, dass Schalke mehr und mehr wieder in der Liga ankommt. Für den SC Paderborn sieht es hingegen weiterhin richtig schlecht aus, nicht nur dadurch, dass man weiterhin der schlechteste Aufsteiger ist.


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