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Weiter so!


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein niederländisches Denkmal mit Schmuck in der Landesfarbe.

Am Freitagabend im Volksparkstadion stand das Comeback von Joachim Löw mit der EM-Qualifikation an. Vorher hatte man den gelungenen Umbruch bei der DFB-Auswahl tagelang zelebriert und dann passierte in Hamburg, was man sonst aus der Politik kennt, es hatte sich gar nichts verändert. Weiter so, heißt es somit auch bei den LÖWenherzen und man ahnt, was dies bei einem Gegner, wie den Niederlanden, bedeutet. Volley! las man auf der langweiligen Standardchoreo und fragte sich schon, was dies wohl wieder bedeuten sollte und dies war noch das geringste Problem des Abends. Nach gut 10 Minuten niederländischem Dauerdrucks gab es dann ein glückliches Gurkentor zum 1:0, ansonsten musste man wieder schauen, wie man sich bis zur Pause wachhielt. Die Stimmung war dem Niveau angemessen und somit wieder meist nicht vorhanden. Man fühlt sich natürlich bei solchen Spielen und den genannten Vorreden ziemlich hinters Licht geführt. Diese ewige Hoffnung aufs Glück macht nicht nur keinen Spaß, sondern ist auch sehr gefährlich. Ein überzeugendes Topteam agiert so auf jeden Fall nicht. So konnte man schon festhalten, dass das Comeback von Jogi Löw keinerlei Auswirkungen hatte und es noch immer fraglich bleibt, warum er nicht schon längst gänzlich verschwunden ist. Allein die unterschiedlichsten Wortbrüche, von Frankreich bis Russland, hätten genügend Raum dafür gegeben. Im zweiten Durchgang sollten dann noch weitere Gründe hinzukommen.

Nächste Blamage

Nach gut einer Stunde fiel das längst überfällige 1:1 und nun wurde es zu mindestens etwas interessanter, denn es dauerte nur gut fünf Minuten und das Spiel war gedreht, es stand1:2. Dann gab es wieder ein Geschenk an Deutschland, diesmal in Form eines Handelfmeters. So machte Toni Kroos das 2:2 und wurde bei RTL, wo all der Horror live zu sehen war, später auch noch groß gelobt, wobei er ohne dieses Geschenk gar nicht aufgefallen wäre. Eine Wende brachte dieses Geschenk nicht. Zehn Minuten vorm Ende gab es somit dann das 2:3 und mit dem 2:4 in der Nachspielzeit war die nächste Blamage perfekt. Da man weiß, dass in gewissen Positionen in dieser Gesellschaft Erfolg nicht so wichtig ist, auch wenn der ganze Rest unter den Regeln der Leistungsgesellschaft leiden muss, wird auch dieser Tiefschlag keine größeren Folgen haben. Nachdem Spiel war auffällig, dass nicht nur Löw sehr schweigsam war, auch sonst gab es wenige Statements und die von der Bayernfraktion waren auch wieder nur ein schlechter Witz. So sehen wirklich schlechte Verlierer aus. Nun geht es am morgigen Tag in Belfast gegen Nordirland, ein Gegner der nun wirklich kein Problem darstellen kann. Wenn es den Pflichtsieg geben sollte, wäre man gut beraten, nicht wieder so dick aufzutragen, wie man es nach den letzten Siegen gegen Freilosgegner getan hatte. Man muss auch immer bedenken, es ist alles nur die Qualifikation, bei der kommenden EM wird es noch einmal ganz anders werden und die DFB-Auswahl sollte langsam auf dieser Ebene ebenfalls endlich wieder liefern.


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