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Candy Dulfer – Von Lily bis Prince


Diese Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Candy Dulfer in Leverkusen.

Es wird sie wohl immer geben, meine Liste mit Musikgrößen, welche ich noch un-bedingt live sehen muss. In der letzten Woche konnte ich Candy Dulfer von dieser Liste streichen, was natürlich nicht bedeutet, dass man Punkte dieser Liste nicht auch mehrfach machen kann und sie bietet diese Option durchaus. Seit Jahren schon spielt sie ziemlich regelmäßig in Leverkusen und ich verpasse diese Auftritte ebenso regelmäßig. Manche Dinge haben halt wirklich Tradition. In diesem Jahr war es auch wieder reichlich knapp, zwar hatte ich frühzeitig Karten besorgt, lan-dete dann aber kurz vor dem Konzert noch in der Klinik und konnte diese erst einen Tag vor dem Auftritt wieder verlassen. Wie schon im Vorjahr bei Level 42, hatte Mecky Events GmbH, der Veranstalter, wieder drei Acts angekündigt und leider erneut nur zwei geliefert, was langsam schon wirklich ärgerlich wird. So fielen die Dirty Loops aus und es gab vorab nur die Jazzbois aus der ungarischen Hauptstadt Budapest. Allein der Auftritt dieser Jungs war  schon ein echter Genuss. Sie boten großflächige, jazzige Klangteppiche, worauf man es sich wirklich ausgiebig gemütlich machen konnte. Durchaus eine Band, wel-che man im Auge behalten sollte. Dann war es endlich soweit und im Terrassensaal des Forums Leverkusen betrat die 1969 in den Niederlanden geborene Saxophonistin Candy Dulfer die Bühne, was dann doch noch einmal ein ganz eigener Schnack war. Viele kennen sie durch ihren größten Hit „Lily Was Here“ von 1989, den sie damals zusammen mit Dave A. Stewart von den Eurythmics eingespielt hatte. Dieser Titel dürfte natürlich an diesem Abend ebenfalls nicht fehlen und zählte zu den ersten, die das begeisterte Publikum präsentiert bekam. Gewohnt moderationssicher führte sie zweisprachig mit spannenden Anekdoten durch den Abend, kam dabei selbstverständlich nicht daran vorbei, was Corona auch für ihre Band bedeutet hatte und wie sie damit umging. Richtig emotional wurde es an dem Punkt, wo sie von ihrem Freund und Mentor Prince (1958-2016) erzählte, mit dem sie, wie mit unzähligen anderen Musikgrößen ebenfalls, immer wieder zusammengearbeitet hatte und ihn, wie all seine Fans ebenso, vermisst. Die für sie bekannte Mischung aus Jazz und Funk, die sie mit ihrer gesamten Band in gewohnt souverä-ner Art präsentierte, sorgte einfach für geniale Stimmung, genau das Richtige an einem nassgrauen Novemberabend. Ihr State-ment, dass die Welt mehr Party braucht, passte da ebenso und dem ist eigentlich auch nichts mehr hinzuzufügen. Was aller-dings noch erwähnt werden soll, ist, dass es hier musikalisch bleibt und es aufs Merchandise von Art for Europe (A4E) im dÜsign-Shop noch bis zum 18.11.2023 feine 20 Prozent Rabatt gibt. So kann man den November doch wirklich erstrahlen las-sen.


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