· 

Völlig überbewertet


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt die künstlerisch veränderten Logos vom BVB und dem FCB auf BALLacker-Layout.

Nach einer Pokalrunde, die es wirklich in sich hatte und es schon schwerfallen konnte, an den Zufall zu glauben, dass sowohl RB Leipzig, wie auch der FC Bayern München ausgeschieden sind, ging es am Wochenende auch gleich mit der Bun-desliga weiter. So starten wir hier direkt in den Spieltag, der zum Auftakt am letz-ten Freitag wieder ein Kellerduell bot, wozu diesmal Darmstadt 98 und der VfL Bo-chum aufeinandertrafen. Es ging nur einige Sekunden lang, dann unterbrach Schiedsrichter Marco Fritz die Partie erst einmal kurzzeitig wegen Pyro im Bochu-mer Block. Auf dem Platz ging es ebenfalls direkt  ordentlich los, es dauerte aller-dings 25 Minuten bis die Bochumer auch auf dem Platz die Nase mit dem 0:1 vorne hatten. Es gab dann wieder feinen Protest gegen den Videobeweis, auch mit schönem Wechselgesang beider Fanlager, wo man sich einig war: Scheiß DFB! Es blieb wild und kurz vor der Pause dann der Ausgleich, womit es mit einem 1:1 zum Pausentee ging, da der zweite Treffer vom SVD, quasi mit dem Pausenpfiff, ein Abseitstreffer war. War der erste Durchgang schon sehr an-nehmbar, ging es in dem Stil auch weiter und es dauerte diesmal keine zehn Minuten und schon hatte der VfL die Führung mit dem 1:2 zurück. Auch die kollektive Ablehnung des DFB setzte sich weiter fort. Ab der 70. Minute schien sich das Blatt gänzlich gegen die Lilien zu wenden, kassierten sie doch einen Platzverweis und Schiri Fritz hatte zunehmend mit Kontrollverlust zu kämpfen. Fußballerisch spürte man vom Platzverweis nicht wirklich viel aber auch bei sechs Minuten Nachspielzeit, reichte es für Darmstadt auch nicht mehr zum Ausgleich. Es endete daher mit 1:2, womit Bochum den ersten Dreier der Saison schaffte und damit an den 98ern vorbeizog. Ein Auftakt der schon mal Lust auf mehr machte. Der schön volle Samstag bot vor allem am Nachmittag interessante Partien, wo man gespannt war, ob sie dies auch halten würden. In Köpenick traf der 1. FC Union Berlin, gerade im Pokal raus, auf Eintracht Frankfurt, die es glanzlos ins Achtelfinale schafften. Unfassbar, es waren keine drei Minuten auf der Uhr, da war der erste Samstagstreffer gesetzt und es war das 0:1, der nächste Tiefschlag für die Eisernen. Keine Viertel-stunde gelaufen und schon stand es 0:2, wirklich ohne Worte, wie der FCU in diesen Tagen zerfällt. Die SGE nahm zum Glück für die Unioner etwas das Tempo raus, womit es auch zur Pause beim 0:2 blieb. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs feierte der Anhang der Frankfurter eine souveräne Reise in die Hauptstadt mit ordentlicher Pyro. Nächster Grund zum Feiern dann erst in der Schlussphase mit dem 0:3-Endstand, womit der Deckel drauf war.

Frühe Entscheidung

Auch der SC Freiburg war gerade aus dem Pokal geflogen und empfing nun Borussia Mönchengladbach, die es hingegen ins Achtelfinale geschafft hatten. Auch im Breisgau ließ man sich kaum Zeit bis zum 1:0 und es waren so keine zehn Minuten bis dahin gespielt. Nach 25 Minuten war die Freude erst einmal vorbei und es gab das 1:1. Es folgte auch gleich noch das 1:2, womit das Spiel direkt schon gedreht war und es war noch mindestens eine Viertelstunde bis in die Halbzeit. Dann war es wie-der die Zeit des Schiris, in diesem Fall der umstrittene Felix Brych, der einen Elfmeter für die Fohlen erst sehr spät und mit Un-terstützung der ablehnungswürdigen Technik gab. Schon das zweite Mal in kürzester Zeit, dass er sich auf diesem Weg korrigier-te. Der Elfer wurde dann gehalten und wie so gerne in solchen Situationen, wurde auch dieser wiederholt und dann stand es doch 1:3, was dann ebenso der Pausenstand mit Geschmäckle sein sollte. Erst auf dem Weg in die Schlussphase wurde es wie-der spannend, denn der SCF schaffte das 2:3. Ganz am Ende wieder Brych mit dem Videobeweis und dem nächste Elfer, diesmal zum 3:3-Endstand mit fettem Geschmäckle, was bei Brych eben nicht überrascht. Mit der Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und RB Leipzig trafen am Samstagnachmittag gleich zwei Pokalverlierer aufeinander. Bei den Mainzern hatte dies übrigens zur Folge, dass Trainer Bo Svensson hinschmiss und zum Wochenende übernahm erst einmal Jan Siewert. Wieder die Antitraditionalisten und wieder ein langweiliger Kick, auf manche Dinge kann man sich leider einfach verlassen. 45 torlose Minuten machten natür-lich nicht Spaß auf mehr. Erst in der Schlussphase endlich ein erster Treffer und es war das hochverdiente 1:0. Nicht lange und es folgte das 2:0, was allerdings ewig dauerte bis Schiri Bastian Dankert dies mit dem Videobeweis auch verstanden hatte und den Treffer doch noch gab. Ein wichtiger erster Saisonsieg der Mainzer, der auch wieder bewies, dass der Dosenclub alles sein mag, nur keine Topmannschaft, wie man es in den Mainstreammedien so gerne verkaufen mag. Die im freien Fall befindlichen Jungs vom 1. FC Köln, die dazu passend auch im Pokal rausgeflogen waren, empfingen den FC Augsburg, die mit der letzten Pokalrunde schon nichts mehr zu tun hatten. Nach einer guten Viertelstunde ging der Effzeh tatsächlich mit 1:0 in Führung, wo man so nicht zwingend mit gerechnet hätte. Auch im Rheinland war nach 25 Minuten Schluss, in diesem Fall mit feiernden Köl-nern, denn es gab ebenfalls das 1:1 und der FCA kam richtig im Spiel an, trotzdem blieb es bis zur Halbzeit bei diesem Unent-schieden. Bis in die abschließende Bonuszeit tat sich nichts, dann wurde der FCA umstritten von Schiri Christian Dingert dezi-miert, was man in Deutz kassierte, womit Köln keinen Vorteil hatte. Nicht nur deshalb stand am Schluss noch immer das 1:1, womit Köln das Ende der Tabelle erreicht hatte, was für eine Woche für die Domstädter. Auch 1899 Hoffenheim hatte den Pokal gerade erst verlassen müssen und bekam am Samstagnachmittag Besuch von Bayer 04 Leverkusen, die am Ende im Pokal sou-verän weiterkamen. Im dritten Spiel gegen einen badischen Gegner innerhalb einer knappen Woche dauerte es nur gute zehn Minuten und schon stand es 0:1, damit sah es erst einmal so aus, dass man dreimal gegen Teams aus Baden siegen sollte. Man dachte schon, es sollte mit einer dünnen Führung in die Halbzeit gehen, dann gab es aber in der Nachspielzeit noch das 0:2, womit es dann schon wieder souverän zum Pausentee gehen konnte. Im zweiten Durchgang fast das 0:3 und dann ein Bock von B04 und tatsächlich das 1:2. Kurz danach auch noch das 2:2, was in dieser Saison mittlerweile aber kein Problem für Leverkusen darstellt, war doch noch viel Zeit auf der Uhr. Es dauerte erwartungsgemäß auch nicht lange, bis der SVB mit dem 2:3 die Füh-rung zurück hatte und so am Ende wieder siegte. Damit war nicht nur die Sache mit Baden geklärt, sondern abermals die Fort-setzung in Sachen Tabellenführer, womit das überbewertete Abendspiel dahingehend frühzeitig schon bedeutungslos war.

Der erwartete Absch(l)uss am Samstag

Dann stand auch schon, wie gesagt, am Samstag zum Abschluss wieder das Abendspiel an. Borussia Dortmund, die in dieser Saison bislang einfach mehr Glück hatten, ansonsten aber oft wenig überzeugten, was auch fürs Weiterkommen im Pokal galt, hatte den FCB zu Gast. Die Bayern waren, wie geschildert, gerade aus dem Pokal geflogen, dort ist die Leistung, wie immer, fragwürdig, nur mit dem vermeintlichen Bayerndusel hakte es zuletzt immer wieder. Unter diesen Voraussetzungen versteht man schnell, warum der Hype im Vorfeld völlig übertrieben war und der Kick gerade in den Mainstreammedien völlig überbewertet wurde. Die ersten fünf Minuten waren noch nicht gelaufen, da gab es die erste Ecke für die Bayern und damit das 0:1. Wie er-wartet, folgte auch fast umgehend das 0:2, womit auch alles direkt wieder geklärt war. Natürlich wurden so die Fragezeichen zum Ausscheiden der Bayern im Pokal in Saarbrücken noch etwas größer. Es dauerte nicht lange, bis es ersten Protest der Dort-munder in Richtung Schiri Deniz Aytekin gab, was nicht wirklich irritierte. Wenn in der Sportschau-App, die auch an diesem Wo-chenende wieder nicht ohne Probleme durchkam, Kommentator Armin Lehmann dann Lobeshymnen auf den Schiri anstimmt, weiß man wieder, wo man gelandet ist. Passend dazu, eine Szene, die in anderen Spielen einen Platzverweis bedeutet hätte, nicht aber von Aytekin gegen die Bayern. Alles egal, da es doch längst sehr entschieden aussah. Man ahnt schon, es tat sich sehr lange Zeit nicht wirklich etwas, was man erwähnen müsste. Aytekin sorgte noch für ein Ticket gegen Thomas Tuchel, was aus den bekannten Gründen etwas irritierte, ansonsten blieb er seiner Linie aber treu. Es folgten noch zwei Bayerntreffer, wo Abseits ein Thema war und nur einer gegeben wurde. Eben wieder ein Abend, den man so nicht brauchte. Die Sportschau-App bot immerhin etwas Neues, so musste man nicht nur dem gewohnt anstrengenden ARD-Kommentar lauschen, sondern im Hin-tergrund auch noch einem aus einem anderen Land. Nochmal zu Lehmann mit seiner Praktikantin, wie es wirkte, Luise Kropff. Es war wieder die pure FCB-PR-Show, die sie boten, sowas kann man eher nicht unter Qualitätsjournalismus verbuchen, wenn man es höflich formulieren möchte. Ganz zum Schluss stand dann ein 0:4. Am Ende eines eigentlich richtig guten Samstags, war dann doch der Abpfiff das Beste von Aytekin und für dieses Spiel. Der Sonntag begann mit einem Nordderby zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen. Die Wölfe waren im Pokal, ebenfalls glanzlos und etwas erstaunlich, weitergekommen. Bremen hatte mit dieser Runde schon nichts mehr zu tun gehabt. Es begann mit einem frühen Freistoß für die Wölfe, der erfolglos blieb. Danach war dann Werder dran und sie machten gleich das 0:1 daraus, da waren keine zehn Minuten auf der Uhr. Dann flaute es allerdings auch ziemlich ab, wobei der SVW etwas vorne lag. Kurz vor der Pause schafften die Wölfe, wenn auch etwas glücklich, das 1:1. Die Bremer waren froh bald mit dem Unentschieden in der Pause gewesen zu sein, denn die Wolfsburger drehten nach-dem Ausgleich plötzlich extrem auf. Nach der Pause war die Luft dann etwas raus, dies aber nicht sehr lange. Nach fast einer Stunde hatte der VfL das Spiel mit 2:1 gedreht, allerdings konnte Werder gute fünf Minuten später wieder ausgleichen. Kurz vorm Ende wurden die Wölfe noch von Schiri Tobias Reichel dezimiert, was aber keinen Einfluss mehr hatte, denn es blieb beim 2:2. Ein erster Punkt für die Wölfe nach einem Oktober ohne und der erste Auswärtspunkt der Saison überhaupt für Werder, trotzdem für beide zu wenig. Zum Abschluss des 10. Spieltags gab es noch ein Südwestduell zwischen dem frisch aus dem Pokal ausgeschiedenen 1. FC Heidenheim und dem VfB Stuttgart, der es ins Achtelfinale geschafft hatte. Nach fast einem Vierteljahr-hundert mal wieder ein Württemberg-Derby in der 1. Liga, natürlich das erste dieser beiden Teams gegeneinander. Man erwar-tete doch einiges und dann bekam man 45 grottige Minuten ohne Tore präsentiert. Nach fast einer Stunde dann immerhin ein diskussionswürdiger Elfer von Schiri Florian Badstübner für die Stuttgarter, der aber passend zu diesem Spiel verschossen wurde. Nach 70 Minuten ein Standard für Heidenheim und die Ecke führte tatsächlich zum 1:0 und die Ostalb tobte. In der Nachspiel-zeit, ganz am Ende, noch der 2:0-Endstand, der dann doch etwas überraschend war. Man wird dann bald sehen, was der Nov-ember noch so bereithält.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0