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Plan V


Dieses BALLacker-dÜsign von Thorsten Hülsberg zeigt drei Herzen in den französischen Nationalfarben auf BALLacker-Layout.

Noch kurz vor der erwartungsgemäßen Vollblamage gegen Japan am vergangenen Samstag in Wolfsburg, hatte Rudi Völler in Bezug auf den damaligen Bundestrainer Hansi Flick behauptet, es würde keinen Plan B geben. Schon am Sonntag nachdem Spiel trat er den Beweis an, dass er nicht gelogen hatte, denn es gab offensichtlich nur einen Plan V und so übernahm Völler selbst, nachdem Rauswurf von Flick. Die-ser Rausschmiss war selbstverständlich längst überfällig, ihn allerdings zu diesem Zeitpunkt zu vollziehen, zeigte nur wieder das völlige Chaos beim DFB. Dies war aber nicht alles in Sachen des Termins, denn man funkte damit genau in den histo-rischen Weltmeistertitel der deutschen Basketballer in Manila. Ob man dies nicht auf dem Schirm hatte oder die Nachricht im Schatten dessen verstecken wollte, bleibt dabei egal, denn beides wäre maximal peinlich. Völler und Konsorten sollten aber nur für das gestrige Spiel übernehmen, zur Nachfolge geisterten längst viele Namen durch die dünne, deutsche Fußballluft. Julian Nagelsmann war dabei, was, wenn es so kommen würde, nur beweisen würde, dass der DFB die Probleme weiterhin ignorieren möchte. Am Montagabend schwurbelten die Floskeldrescher auf Nitro beim 9:0 zwischen Portugal und Luxemburg, etwas  von einem Sammer-Märchen 2024, was genauso lächerlich wäre. Kurz noch zum Er-gebnis, im Hinspiel siegte Portugal bereits 6:0 in Luxemburg. Genau diese Spiele bzw. Ergebnisse fehlten bei der DFB-Elf gegen vergleichbare Gegner schon sehr lange, da feierte man dann 2:1-Grottenkicks mit dem Kommentar, dass es keine kleinen Geg-ner mehr geben würde. Solche Spiele, wie dieses an der Algarve, entpuppen diese Fake News natürlich. Es gibt eben doch noch Kleine und Deutschland muss aufpassen, nicht ein solcher zu werden. Man fragt sich schon seit langer Zeit, warum es in Deutschland offensichtlich keine Ehre mehr ist, für die Nationalmannschaft zu spielen. In anderen Ländern scheint dies doch ganz anders auszusehen, da schlagen die Herzen noch in den Nationalfarben. Beim Bayernblock muss man sich kaum bemühen, ist man doch in der Regel leistungsunabhängig gesetzt. Beim Rest lohnt Leistung auch nur bedingt, da man ganz schnell aus-rangiert sein kann, bei ständig neuen Tests, außerhalb des genannten Blocks. Zum Spiel Deutschland gegen Frankreich vom Dienstagabend in Dortmund, welches man live bei der ARD sehen konnte, wo man nicht nur in der Sportschau-App zuletzt mas-sive Qualitätsprobleme hatte. Mittags bettelte Uli Klose auf n-tv förmlich nach Dortmund zu kommen, das es noch so viele Kar-ten gab. Deutschland gegen den Vizeweltmeister und es ist nicht ausverkauft, dies erklärt sich wirklich selbst.

Dafür sind Freunde da

Es begann dann mit einer Schweigeminute für die Opfer der Naturkatastrophen in Nordafrika. Von der ersten Sekunde an konn-te man sehen, wie die Franzosen es laufen ließen und das deutsche Team machen konnte, was immer es wollte. Man fühlte sich doch sehr an die besondere Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich erinnert. Wenn man einem Freund damit helfen kann, sich von den Strapazen der souveränen EM-Quali zu erholen, dann macht man es eben, denn so wirkte es. Dazu passte ein 1:0, da waren keine fünf Minuten gespielt. Es war dann auch noch ausgerechnet Thomas Müller, was hier bereits erklärt wurde. Wie angedeutet, war es nicht ausverkauft und die Stimmung war im Gesamten eher verhalten. Mit einem glasklaren Elfer, den der englische Schiedsrichter Anthony Taylor den Franzosen verweigerte, war das Spiel endgültig auf eine klare Schiene gesetzt. So wunderte es nicht, dass sich spätestens nach einer halben Stunde die große Langeweile ausbreitete. Denn selbst bei all den Geschenken, welche die Gäste offensichtlich mitgebracht hatten, konnte die DFB-Elf nicht glänzen. Es musste sich auf französischer Seite schon einiges tun, damit sich der Verdacht des ganz großen Schauspiels nicht erhärten sollte. Stattdessen nahm es teils groteske Züge an, was Frankreich zeigte und man war froh, endlich in die Pause zu kommen. Die kam schnell, bei nur einer Minute Nachspielzeit, was es so eigentlich auch gar nicht mehr gibt, bei diesem Spiel aber wirklich sehr fein war. All dies reichte übrigens aus, dass ein Teil des Publikums immer wieder etwas Stimmung machte, die Massen aber natürlich nicht dauerhaft mitreißen konnte. Nach der Pause zeigte sich schnell, dass Frankreich weiterhin im Ruhemodus blieb, was nicht für mehr Unterhaltung sprach. Dann war eine Stunde rum und man musste sehen, dass man nicht einschlief. Es war wirklich ab-surd, was man dort präsentiert bekam. Ein Team kann es eben weiterhin nicht und das andere wollte an diesem Abend einfach nicht. Kurz vorm Schluss noch das 2:0, was die Farce komplettierte aber es gab umgehend tatsächlich noch einen Elfer für Frankreich zum 2:1-Schlussstand. Am Ende blieb nur ein fettes Merci an unsere lieben Nachbarn, denn hätten sie an diesem Abend Fußball gespielt, wäre es ein ganz anderer Schnack geworden. Nun ist die Länderspielrunde durch und es war ein Kom-plettausfall. Wobei man die Euphorie der Mainstreammedien schon während dem Spiel, nicht nur durch Kommentator Gerd Gott-lob, erahnen konnte. Wie immer, werden sie dann später von der Realität überrollt werden. Freitagabend geht es dann mit der Bundesliga weiter und es könnte direkt den nächsten Tiefpunkt geben aber dies ist eine ganz eigene Geschichte.


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