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Die zweite Runde Saisonauftakt


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Fankultur in Düsseldorf.

Vor einer Woche stand hier natürlich der Auftakt der 61. Saison der Bundesliga im Fokus und am vergangenen Wochenende ging der Auftakt munter weiter und man konnte jeweils sehen, wie sich die Teams mit den veränderten Heimrechten schlu-gen. Dies alles unmittelbar nachdem 60. Geburtstag der Bundesliga. Man sollte dabei niemals vergessen, in den meisten Städten ist der Fußball, in welcher Liga auch immer, schon viel länger festverankert. Die Ansetzung der einzelnen Partien war terminlich, wie es in der Vorwoche auch schon der Fall war, klassisch. Freitag-abend ging es somit wieder los. Hatte RB Leipzig den Saisonauftakt auswärts in Leverkusen ordentlich verbockt, bekamen die Antitraditionalisten diesmal Besuch vom ersten Tabellenführer der aktuelle Saison, dem VfB Stuttgart, wo man den Heimauftakt fulminante gestaltet hatte. Der Freitag war dann allerdings alles, nur nicht fulminant und so gab es in den ersten 45 Minuten auch nur das verdiente 0:1. Auch in diesem Spiel, wo Frank Willenborg den Mann an der Pfeife gab, kam es wieder zu den bekannten Schiedsrichterdiskussionen und der ablehnungswürdige Kölner Keller mischte ebenfalls fleißig mit. Dann schenk-ten die Schwaben den Dosenkickern das 1:1 sehr früh nach der Pause und es folgte auffälligerweise tatsächlich gleich auch noch das Geschenk zum 2:1, wo man schon ein komisches Gefühl bekam, dies baute sich aus, denn Köln kassierte diesen Treffer und man hatte langsam, aus den bekannten Gründen, schon keine Lust mehr auf diesen Kick. Am Ende stand ein 5:1 und so startete dieser Spieltag ähnlich schlecht, wie es schon die Woche zuvor an der Weser der Fall gewesen war. Mit Sport hatte dies wirklich kaum noch etwas zu tun und es sind eben die immer gleichen Protagonisten, die dafür sorgen. Eigentlich konnte es nun nur noch besser werden. Der Samstagnachmittag war wieder schön gefüllt und der SC Freiburg wollte im Breisgau den gelungenen Saisonauftakt mit einem Heimsieg gegen Werder Bremen, die zum Start an der Weser natürlich gegen die Bayern verloren hat-ten, vergolden. Eher trostlose und vor allem torlose über 90 Minuten gab dann allerdings und erst ganz zum Schluss dann das 1:0. So glücklich für den SCF und maximal übel für Werder. Ebenfalls am Samstagnachmittag trafen die bisher sieglosen Jungs vom 1. FC Köln auf den VfL Wolfsburg, der sein erstes Heimspiel erfolgreich gestalten konnte. Gleich noch einmal erste 45 Minu-ten ohne Tore. Nach der Pause immerhin das zügige 1:0, dann dauerte es auch nicht lange bis zum 1:1. Man musste danach auch keine Ewigkeit warten, dann hatte Jonas Wind seinen zweiten Doppelpack der Saison geschnürt und das Spiel mit dem 1:2 gedreht. So blieb es dann auch. Die Wölfe können wenig überzeugen, siegten aber bisher, wenn auch nur mit dem genannten, einzigen Torschützen in dieser Saison. Beim Effzeh wird langsam der Fehlstart ein Thema.

Die bekannten Trauerspiele

Was man am Samstagnachmittag ebenfalls erleben konnte, war, wie man in dieser Saison versucht möglichst viele Highlights zum Auftakt zu setzen, so gab es schon am 2. Spieltag ein Revierderby und zwar zwischen der minimalistisch erfolgreich ge-starteten Borussia aus Dortmund und den zum Saisonauftakt völlig unter die Räder gekommenen Kickern vom VfL Bochum. Um-so erstaunlicher war das frühe 1:0, welches auch zur Halbzeit noch stand. Danach dauerte es aber nicht mehr lange und dann, eher glücklich, das 1:1. Dies war es dann auch, was Bochum gefreut haben dürfte und für den BVB eher nicht so ideal war, wenn man es nett formulieren mag. Genau mit diesem Ergebnis verloren die Dortmunder vor einigen Monaten, kurz vorm Saisonende, die Meisterschaft, damals allerdings durch einen klaren Fehler von Schiedsrichter Sascha Stegemann. Die perfekte Überleitung zum nächsten Spiel. Gleicher Termin und wieder ein Südwestduell, womit zwei Fehlstarter aufeinandertrafen und zwar der Aufsteiger und Liganeuling 1. FC Heidenheim und 1899 Hoffenheim. Das erste Bundesligaheimspiel von Heidenheim und sie bekamen einen diskussionswürdigen Elfmeter mit Unterstützung des Kölner Kellers. Unglaublich, es war nicht der erste Bundesligatreffer, denn dieser Elfer wurde gehalten. Es ging in diesem Stil weiter, dies bedeutete, wieder der ablehnungswürdige Videobeweis und so wurde aus einem Elfer ein Freistoß und tatsächlich das 1:0, das allererste Heidenheimer Bundesligator. Dies war übrigens auf 555 Metern auch der höchste Treffer der 1. Liga, denn höher wird nirgendwo in Deutschland Profifußball ge-spielt. Es war nebenbei auch der erste Freistoßtreffer dieser Saison. Schade natürlich, was die Umstände wieder einmal anging. Dies war später auch das zweite 1:0 zur Pause. In der zweiten Hälfte folgte dann noch der erste Bundesligatreffer vom FCH aus dem Spiel heraus und es stand 2:0. In der Schlussphase kam 1899 mit dem 2:1 noch einmal heran und glich unmittelbar danach aus. Kurz vorm Ende wurde das Spiel endgültig zur Farce. Erst plötzlich aus dem nichts wieder Schiri Robert Hartmann mit ei-nem Videobeweis und einem Elfer, diesmal für 1899, der diesmal versenkt und direkt kassiert wurde. Die Wiederholung führte dann aber zum 2:3-Endstand, welcher selbstverständlich sportlich keinerlei Wert hatte. Die letzte Partie zu diesem Termin be-stritten der zweite Aufsteiger Darmstadt 98, die auch erfolglos losgelegt hatten und der erfolgreich gestartete 1. FC Union Berlin. Die Party der Eisernen ging direkt weiter, da waren keine fünf Minuten auf der Uhr und es stand 0:1 und dies ausgerechnet durch Robin Gosens, der sein Startelfdebut in der Bundesliga gleich vergoldete. Nach gut 20 Minuten stand auch am Böllenfalltor der Schiri, in diesem Fall Patrick Ittrich, im Fokus und minimierte die Unioner und prompt folgte das 1:1. Noch vor der Pause klärte Gosens dies mit dem 1:2 aber erst einmal wieder. Zur Pause stand es dann schon 1:3, was viel zur Überzahl der Lilien aussagte. Am Ende ein 1:4, womit beide Teams einen Trend setzten, allerdings in ganz unterschiedliche Richtungen. Man sieht schon, 90 Minuten Topfußball gab es bis zu diesem Punkt eher selten, dafür wieder die üblichen Schiedsrichterprobleme inklu-sive Kölner Keller und hier wurde wieder nur das Auffälligste gelistet.

Am Ende nur noch Derbys

Das Topspiel, wie man das Samstagabendspiel pauschal jedesmal nennt, war immerhin gleich auch schon ein Rheinisches Derby. Borussia Mönchengladbach, die am einzigen Unentschieden des Auftaktspieltags beteiligt waren und Bayer 04 Leverkusen, die ihren Start sehr positiv am Rhein gestalteten, trafen dafür am Niederrhein aufeinander. Drei Leverkusener Tore in der ersten Hälfte und durch den Kölner Keller ein 0:2 zur Pause, zeigt, es war wieder ein solider Kick vom SVB aber abgefrühstückt war noch nichts. Schiri Christian Dingert hatte wohl vergessen, dass es ein wichtiges Derby war und so rappelte es vor der Halbzeit auch noch ordentlich. Dies wäre bei einer angemessenen Schiedsrichterleistung zu vermeiden gewesen. Der zweite Durchgang brachte noch den hochverdienten Endstand von 0:3, allerdings war die Luft dabei ansonsten schon eher raus. Schlag auf Schlag ging es am Sonntag weiter und zwar mit dem Rhein-Main-Derby. Der FSV Mainz 05, der erfolglos in die Liga gestartet war, emp-fing Eintracht Frankfurt, die ihr Auftaktderby in der Woche zuvor schon gewonnen hatten. Gute 20 Minuten ohne Torchancen, da dachte sich Schiri Bastian Dankert, er könnte Mainz einen Handelfmeter geben, um diesen dann mit dem Videobeweis wieder zu kassieren. So fing dann schon am 2. Spieltag selbst bei der ARD-Sportschau-App die Kritik an den Schiris an. Dies sagt einiges zu diesem Thema aus. Unmittelbar danach, Chaos auch noch ums 1:0, was dann aber Bestand haben sollte und dies bis in die zweite Hälfte. Nach einer Stunde, dann wieder Dankert, diesmal mit einem Platzverweis gegen die SGE, womit man sieht, in dieser Saison wird sich wieder nichts Entscheidendes verändern, was  nicht gut für den Fußball ist. In der überlangen Nachspiel-zeit, dann der Ausgleich für die Frankfurter, wie gesagt, da schon seit über einer halben Stunde in Unterzahl. Am Ende stand so ein 1:1, was maximal bitter für M05 war und für die Eintracht, das Beste, was sie noch daraus machen konnten. Für Dankert war es selbstverständlich wieder einfach nur ein ganz finsterer Tag, was selbstverständlich wieder folgenlos bleiben wird. Da bleibt die Vermutung, dass alles eben genauso laufen soll. Zum Abschluss dann noch das Bayernderby zwischen dem FC Bayern Mün-chen, dem man so die maximale Pause nachdem Auftaktsieg einräumte und dem FC Augsburg, die gemeinsam mit den Fohlen das bereits erwähnte einzige Unentschieden zum Start geliefert hatten. Der Kick, den Daniel Siebert pfiff, bot in der ersten Hälf-te, ein Eigentor und ein  Tor nach Handelfmeter samt Videobeweis, somit selbstverständlich ein 2:0. Man weiß schon, warum die FCB-Spiele hier nur minimalistisch kommentiert werden müssen. Am Ende stand ein 3:1. Nicht nur aus diesem Grund, muss man bei der Bundesliga zum Geburtstag langsam über die Rente nachdenken, offensichtlich wird es Zeit.


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