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Fußball am Superwahlwochenende


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein Ballspielverbotsschild an einer Hauswand in der Nähe von Leipzig.

Am gestrigen Abend endete das Superwahljahr 2021 mit der Bundestagswahl, der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin und der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Man wird sehen, wie sich all dies auch auf den Fußball auswirken wird, da sich die allgemeine Verbots-politik wohl noch weiter verschärfen wird. Ganz im Sinne dieser Wahlen gibt es hier zu Beginn ebenfalls gleich ein Ergebnis, allerdings ganz unpolitisch, vom Südduell zwischen dem SC Freiburg und dem FC Augsburg, welches 3:0 endete. Zum Termin dieser letzten Partie des Spieltags war der Fokus der zeitÜng natürlich schon ganz auf die angesprochenen Wahlen gerichtet, warum es zu diesem Spiel ausnahmsweise nur das Ergebnis gibt. Es soll aber noch erwähnt werden, dass es ein besonderes Spiel war, denn es war der Abschied vom legendären Dreisamstadion. Ansonsten begann der Spieltag wieder am Freitagabend und zwar ebenfalls mit einem Südduell und zwar diesmal zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem FC Bayern München. Dabei wurde schnell klar, dass es einen Unterschied zum Spiel gegen den VfL Bochum aus der Vorwoche geben sollte, den Greuther Fürth spielte mit, was dem Ganzen zu mindestens etwas Sinn gab. Allerdings unterstützte Fürth die Bayern auch schon früh beim 0:1 und nach einer halben Stunde folgte das 0:2, womit es später in die Pause ging. Schon nach diesem ersten Durchgang war klar, die so gerne verkaufte Souveränität der Bayern bleibt sehr relativ, schließlich ging es gegen den Tabellenletzten. Der zweite Durchgang begann mit einer Rarität und so wurde der FCB ziemlich früh dezimiert. Dieser Platzverweis sollte Folgen haben, denn fortan traf nur noch das Kleeblatt, der Haken, nach fast 70 Minuten traf Fürth erst einmal das eigene Tor zum 0:3, bevor sie kurz vor Schluss den 1:3-Endstand schafften. Nach diesem Auftaktspiel sollte es dann am letzten Tag vor den Wahlen weitergehen. Leider muss man wieder mit einem Hinweis zur Qualität der Staatsmedien beginnen. Die ARD hat in dieser Saison auch die Konferenzen von Amazon übernommen und was die Sportschau da alleine nur technisch abliefert, ist eine bodenlose Frechheit. Da ist klar, warum man sowas über eine Zwangsabgabe finanziert, unter normalen Umständen würde sonst wohl eine Kündigungswelle einsetzen aber dies funktioniert eben beim Rundfunkbeitrag nicht. Vielleicht ist auch dies ein Grund, warum man sich dort offensichtlich nicht bemüht. Man könnte jetzt auch noch sehr viel zur kaum vorhandenen Qualität der Kommentare schreiben aber dann doch lieber Fußball.

Auftakt eines durchwachsenen Samstagnachmittags

Einen großen Klassiker bot am 6. Spieltag schon der Samstagnachmittag und dafür hatte Eintracht Frankfurt den 1. FC Köln zu Gast. Am Main gab es dann auch den ersten Samstagstreffer, was die Mehrheit dort aber wohl nicht freute, da es das 0:1 war. Es sollte mächtig zerfahren werden, was satte acht Minuten mehr im ersten Durchgang bedeutete. Dies nutzten die Adler und schafften es so dann doch noch mit einem 1:1 in die Pause. Danach war aber wieder der Effzeh mit dem 1:2 dran, allerdings überlebte der Treffer die ablehnungswürdige Technik nicht, womit es beim Unentschieden blieb und dies sogar bis ganz am Ende des Spiels, welches dann doch eher nur auf dem Papier taugte und ansonsten hinter den Erwartungen zurückblieb. Am Samstagnachmittag gab es auch wieder ein klares Zeichen des Ausverkaufs, wie die Partie zwischen 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg zeigte. Solche Begegnungen ziehen auch einfach nicht mehr, so kam nur knapp die Hälfte der zulässigen Zuschauer. Bei einem eher ruhigen Start dauerte es fast eine halbe Stunde bis zum 0:1 und mit dem Pausenpfiff kam dann noch das 1:1 hinzu. Danach sorgte der Videobeweis im zweiten Durchgang erst einmal dafür, dass die Wölfe keinen Handelfmeter bekamen, man kennt all die Probleme. Wie es im Fußball so läuft, gab es danach dann stattdessen das 2:1, womit das Spiel gedreht war. Es folgte auch noch der 3:1-Endstand nach einem Freistoß. Der Lauf der Wölfe scheint langsam zu Ende zu gehen. Den größten Schreck am Samstagnachmittag gab es in der Hauptstadt, wo der 1. FC Union Berlin auf Arminia Bielefeld traf. Gute zehn Minuten vorm Ende des ersten Durchgangs musste Timo Baumgartl vom FCU, nach kurzer Bewusstlosigkeit, mit einer Trage vom Feld getragen werden, was dann zu fünf Minuten Bonus schon im ersten Durchgang führte, was allerdings nichts an der Torlosigkeit änderte. Man hatte für dieses Spiel eigentlich schon ein 0:0 gebucht, dann aber kurz vorm Ende doch noch der 1:0-Siegtreffer für die Eisernen. Später am Samstag gab es dann noch verhältnismäßig gute Nachrichten von Baumgartl, denn der Check im Krankenhaus ergab nur eine schwere Gehirnerschütterung.

Wieder viel zu viel Kölner Keller

Der vermeintlich so große Hauptstadtclub, Hertha BSC Berlin, musste zum Nachmittagstermin in Sachsen gegen RB Leipzig ran. Es waren gut zehn Minuten auf der Uhr, da stand es 1:0. Es dauerte auch nicht lange bis zum nächsten Konter und schon stand es 2:0. Es folgte noch ein Stolpertor zum 3:0, dies kassierte allerdings der Kölner Keller, was in der Konferenz der Sportschau etwas unterging aber die dortige Qualität wurde bereits beschrieben. Am Ende ging es aber trotzdem mit dem 3:0 in die Halbzeit, da es tief in der Nachspielzeit noch einen regulären Treffer für den Dosenclub gab. In der zweiten Hälfte gab es dann erst einmal einen Elfmeter für die Brausekicker und somit das 4:0. Kurze Zeit später noch ein Freistoß und schon stand es 5:0. Von da war es nicht mehr weit bis zum 6:0-Endstand, womit es für die Hertha langsam blamabel wird. Ebenso am Samstag-nachmittag empfing Bayer 04 Leverkusen, die in der Woche zuvor noch schwer unter den bekannten Schiedsrichterproblemen zu leiden hatten, die leider längst auch schon wieder diese Saison so sehr prägen, den FSV Mainz 05. Es passte da schon, dass das 1:0 nach guten 20 Minuten wegen Abseits kassiert wurde. Mainz hatte wieder leichte Corona-Probleme, spannend dabei die Tonart in der Sportschau, wo man nur von positiven PCR-Tests sprach, kein Wort von Infektion oder gar Erkrankung. Dies kann man alles schreiben, da die erste Hälfte torlos auslief. Erst nach über einer Stunde war es dann endlich soweit und es stand 1:0. Danach direkt das 2:0 und der nächste Treffer vom SVB, der wegen Abseits kassiert wurde. Es sollte allgemein wieder ein Spieltag werden, wo einfach wieder zu viel im Kölner Keller und nicht auf dem Platz geklärt wurde. Schiedsrichter Bastian Dankert hatte am Rhein auch wieder einen nicht so guten Tag aber auch dies kennt man. Es blieb bei der knappen Führung, die eigentlich viel höher hätte ausfallen müssen. Wie die Tabelle zeigt, trotzdem ein ganz wichtiger Sieg, natürlich auch in Bezug auf die Niederlage der Wölfe.

Rose ist eine Rose ist eine …

Klassiker war auch am Samstagabend das Stichwort bei dem ganz besonderen Borussenduell, wozu sich am Niederrhein Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund trafen. Es war die Rückkehr von Marco Rose an seine alte Wirkungsstätte und man konnte ahnen, wie sein erstes Spiel dort vor Zuschauern, nach seinem Wechsel nach Dortmund, werden sollte. Man muss allerdings sagen, es war doch eher nicht so wild, es bleibt eben eine Coronasaison. Sonst war es am Anfang allerdings schon wild, so begann es mit einer ordentlichen Rudelbildung, womit direkt der immer wieder umstrittene Schiri Deniz Aytekin im Fokus war. Es dauerte auch nicht lange bis der Kölner Keller wieder am Start war und das 0:1 wegen Abseits kassiert hatte. In der ersten Viertelstunde kam die bereits kritisierte Sportschauübertragung in einer Art Remix daher, immer wieder die Vorlaufmusik und sich wiederholende Wortfetzen, dies gab es am Nachmittag auch schon kurzzeitig. Künstlerisch vielleicht irgendwie wertvoll, in Sachen Fußball natürlich einfach nicht geeignet. Wobei man einräumen muss, dass es dann erst einmal auch nichts gab, was man hätte verpassen können. Es sollte ein echter Grottenkick werden, umso überraschender war das 1:0 kurz vor der Pause. Fast direkt danach ein Platzverweis gegen den BVB, ein Kartenspiel war es längst, alles lief wieder, wie man es von Aytekin kennt. Schade, denn es hätte ein wirklich schöner Fußballabend werden können aber nicht so. Man hoffte dann auf den zweiten Durchgang, nach einer Stunde war aber auch diese Hoffnung leider zerstört. Es blieb beim 1:0, abgesehen davon, dass auch dies natürlich Leverkusen in die Karten spielte, konnte man diesem Kick rein gar nichts abgewinnen. Neben dem bereits erwähnten späten Südduell an der Dreisam, gab es zum frühen Sonntagstermin auch noch die Begegnung zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart. Die torlosen ersten 45 Minuten, mit leichten Vorteilen für Bochum, boten vor allem eine Schiedsrichterleistung, welche so schlecht war, dass Schiri Christian Dingert von Burkhard Hupe live ordentlich kritisiert wurde und dies heißt schon etwas. Was passiert, wenn man Überlegenheit nicht nutzt, zeigte sich kurz nach der Pause und so stand es fast 0:1, der Treffer wurde allerdings wegen Handspiel nachträglich kassiert. So blieb es torlos und man hatte noch ein Spiel, was man nicht wirklich brauchte. Am Ende war es so auch in Sachen Fußball ein eher durchwachsenes Wochenende.


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