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Am Ende des Regenbogens


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt das RAINBOWarea-dÜsign MUC #1 auf weißem Grund in blau gerahmt.

Vorgestern spielte bei der Euro 2020 Ungarn gegen Deutschland in München im entscheidenden Spiel der Vorrunde in der Gruppe F. Die DFB-Auswahl konnte sich mit maximalem Glück ins Achtelfinale zittern, was hier allerdings nicht das Thema sein soll, denn es gab noch wesentlich mehr zu dieser Partie. Überschattet wurde das Spiel von einer unsäglichen Diskussion darüber, ob man das Stadion des FC Bayern München in Regenbogenfarben beleuchten dürfte, was die UEFA, die aktuell das Hausrecht hat, ablehnte. Eine Entscheidung, welche tatsächlich nachvollziehbar war. Wären tatsächlich die Interessen von LGTBIQ im Fokus gewesen, hätte man dies ab dem ersten Spiel beantragen sollen, es ging aber eben leider nicht um die Rechte von LGTBIQ, sondern gegen einen Beschluss des ungarischen Parlaments. Dieses zu kritisieren hat im Fußball nichts zu suchen. Nachdem der ehemalige US-Präsident Barack Obama Libyen in Brand gesetzt hatte und damit eine nie da gewesene Flüchtlingswelle nach Europa ausgelöst hatte, öffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ohne Abstimmung mit der Europäischen Union (EU) die Pforten. Die Folgen, nicht nur für Deutschland, sind hinlänglich bekannt. Dazu zählen ebenso schwere Verwerfungen mit Ländern, wie Polen und Ungarn, ehemalige Ostblockstaaten, welche sich die EU in ihrem Osterweiterungswahn einverleibt hatte. Nun schießt man auf diese Länder, wo es nur geht. Genau darum ging es am Ende des Tages auch in München. Es war auch nicht irgendeine LGTBIQ-Organisation, welche mit diesem Wunsch daher kam, sondern Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, schließlich wird längst alles vom Bundestagswahlkampf bestimmt. All dies war allerdings wieder nur sehr kurz gedacht, was bei der SPD nicht überrascht. Es betrifft allerdings letztendlich wieder alle Parteien der Dauermachthaber, welche, selbst alle zusammen, immer seltener Mehrheiten im Land hinter sich vereinen können, auch etwas, was man immer vor Augen haben sollte. Dies bedeutet ganz nebenbei, dass man so natürlich auch wieder die Spaltung im Land vorantrieb, was längst ein klares Konzept zum Machterhalt zu sein scheint.

Fankurven gegen Coronamaßnahmen

Wenn nun also der Fußball gänzlich politisiert werden soll, müsste man sich kurz überlegen, was alles möglich wäre. Man könnte Fankurven, falls es diese jemals wieder in der ursprünglichen Form geben sollte, dazu nutzen, Proteste gegen die Coronamaßnahmen oder gar gegen den Massenimpftest zu initiieren. Man ahnt schon, wie viele von denen, welche das Stadion und Spiel in München gegen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, der seinen Besuch bei der Partie übrigens kurzfristig abgesagt hatte, instrumentalisieren wollten, dann dafür schreien würden, dass Politik bloß nichts in den Stadien zu suchen hätte. Nicht nur daran, erkennt man, wie groß die Heuchelei in diesem ganzen Kontext auf dieser Seite war. Befeuert durch die systemtreue Echokammer, wurde Deutschland am Mittwoch zu einem gefühlten Regenbogen. Eine PR-Aktion, welche sich dort kaum jemand entgehen lassen wollte. Selbst das Logo von n-tv, wie viele andere ebenfalls, kam plötzlich im Regenbogenoutfit daher. Leider ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Schaden für die LGBTIQ- Gemeinde erheblich sein dürfte, wurden sie so doch selbst zum Spielball der Spaltung. Von Seiten der Fußballer her, war es bemerkenswert, wie sehr man sich vor den geschilderten Karren spannen ließ. Aktuell sind die Coronamaßnahmen und der allgemeine Umgang mit COVID-19 das Thema, was alles beherrscht, gerade auch bei der Euro 2020, dazu gibt es bislang von dort keine Statements, vor allem auch keine kritischen, was weitere Fragen aufwirft. Die DFB-Auswahl muss schwer aufpassen, dass sie nicht zu einem Werkzeug der Propaganda wird. Der Lack ist dort doch längst gänzlich ab und nun zu versuchen, auf diesem Pfad zu neuem Glanz zu gelangen, könnte ganz schnell daneben gehen. Es wirkt doch so, dass man sich nur politisch äußert, wenn es ganz auf Linie der Dauermachthaber ist und dies eben aktuell auch gerne versucht zu nutzen, damit die riesigen sportlichen Defizite nicht zu sehr im Fokus stehen. Ein wahrer Ritt auf der Rasierklinge, gerade auch nach der fehlenden Leistung vom Mittwochabend.

La Ola

Wie gesagt, am Mittwoch schien vieles regenbogenfarbig, womit man schnell meinen könnte, ein mehrheitsfähiges Bild zu sehen, da kann der Schein allerdings ganz schnell trügen. Genau dies ist von der genannten Seite politisch exakt so gewollt. Viele Menschen, die sich gerade auch im Bereich Social Media in den angesprochenen Farben zeigten und mit dem Thema sonst rein gar nichts zu tun haben, wissen wahrscheinlich überhaupt nichts von der Tragweite dahinter. Dies gab es in Deutschland schon einmal und später haben diese Menschen behauptet, sie hätten von nichts gewusst, dies sollte man ebenfalls immer im Auge haben. Wie groß diese Gefahr ist, zeigt auch der Roman Die Welle von Todd Strasser sehr schön, wo solche Tendenzen und Folgen klar beschrieben werden. Am Mittwoch in den 8 Uhr-Nachrichten auf Welt TV konnte man dann auch erleben, dass selbst Moderatoren, denen viele vertrauen, es nicht wirklich im Blick hatten. So war dort die Rede davon, dass das Hauptthema ein Gesetz gegen Homophobie gewesen sei. Zu mindestens ein interessanter Ansatz. Noch einmal zurück zu den prognostizierten Jubelmassen beim Deutschlandspiel. Man hatte große Massen an kleinen Regenborgenfarben fürs Spiel bereitgestellt, in der Partie selbst konnte man da nur kaum etwas von sehen, auch ein Zeichen und wieder ein Beweis, warum man den Prognosen aus der systemtreuen Echokammer einfach niemals trauen sollte. Bei all den anderen Stadien und Gebäuden, welche am betreffenden Tag in den Regenbogenfarben erstrahlten, was unter anderen Umständen, wo man es vermisste, ein tolles Zeichen gewesen wäre, müsste eigentlich aber noch eine ganz andere Frage aufkommen. Wie sah es dabei eigentlich mit der CO2-Bilanz aus, dürfte diese Aktion doch eine ganze Menge Energie verbraucht haben. Übrigens ist München jetzt Europameister der Eklats bei diesem Turnier, erst die terroristisch anmutende Greenpeace-Aktion zur Auftaktniederlage gegen Frankreich. Danach eben die Stadiondiskussion und dann auch noch ein Störer, der im Deutschlandtrikot zur ungarischen Nationalhymne mit einer Regenbogenfahne den Platz stürmte. Deutsche Großstädte mit SPD-Führung geben halt kein gutes Bild ab, kennt man aus Berlin. All dies dann auch noch im Land von Markus Söder (CSU), spricht alles für sich und zeigt, warum ein politischer Wechsel längst überfällig ist. So fand man am Ende des Regenbogens an diesem Tag vor allem nur Verlierer,  die sich kurz zuvor noch für Sieger hielten. Wirklich traurig war dies in Bezug auf die LGTBIQ-Gemeinde, welche während dem Spiel fast unsichtbar war und so nur das Problem noch einmal deutlich unterstrichen wurde.


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