· 

Von Skandal zu Skandal


Dieses BALLacker-dÜsign von Thorsten Hülsberg zeigt schwarz gerahmt auf weißem Grund einen roten Stern über dem in schwarz steht: Fight for SOCCER.

War das Viertelfinale des DFB-Pokals in der letzten Woche leider von Corona und wieder einmal von einem Skandal überschattet, stand zum Wochenende auch schon wieder Bundesliga an. Die vermeintliche Politelite hatte kurz nachdem Ende der Pokalspiele, tief in der Nacht, noch verdeutlicht, wie man nun auch den Lockdown verstetigen möchte, womit es im Fußball weiterhin keine ernsthafte Perspektive auf Besserung gibt, was einmal mehr zeigt, wie sehr man für diesen tollen Sport kämpfen muss. Immerhin zeigten sich, vom Hamburger Stadtderby vor genau einer Woche bis eben zum Pokal, einige Fanszenen doch wieder sehr aktiv und so gab es auch immer wieder ordentlich Pyro. In Sachen Fußball und Corona gibt es mittlerweile übrigens einen handfesten Skandal, der nur leider nicht wirklich kommuniziert wird. Schaut man sich das Testchaos der letzten Wochen und Monate an, war und ist das Hauptproblem der Mangel an verfügbaren Tests. Im Profifußball wird seit einer gefühlten Ewigkeit schon massiv getestet, damit der Spielbetrieb überhaupt noch irgendwie durchgeführt werden kann. Es wurde immer wieder beteuert, dass die Testkapazitäten nicht an anderer Stelle fehlen würden. Dies dürfte nun wohl klar widerlegt worden sein, womit eigentlich Redebedarf bestehen müsste, wenn mit Fußball weiter Geld gemacht wird, während Senioren in ihren Einrichtungen sterben müssen. Nun aber zum Sportlichen vom Wochenende in der Bundesliga, wo es Freitagabend mit einem echten Abstiegsknaller losging und dazu empfing Schalke 04 den FSV Mainz 05. Auch wenn der erste Durchgang einige Chancen für beide Teams bot, wobei die Mainzer etwas besser waren, ging es torlos in die Pause. Danach ging es ganz ähnlich weiter und dies bedeutete am Ende blieb ein 0:0 und der eine Punkt bringt S04 rein gar nichts und für M05 war mehr drin, womit sie eher zwei Punkte auf Schalke verloren hatten.

Glück

Zum Glück waren die Spiele des 24. Spieltags am Wochenende endlich wieder einmal halbwegs normal angesetzt, womit am Samstagnachmittag wieder fünf Begegnungen anstanden. Das größte Highlight zu diesem Termin war wohl das Rheinische Derby im Krisenmodus zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen. B04 gab wieder vom ersten Moment an Vollgas, leider kennt man dies zu gut und in der letzten Zeit bedeutete dies in der Regel nichts Gutes. So wunderte es auch nicht, dass die Fohlen mit zunehmender Spieldauer immer mehr im Spiel ankamen. Tore gab es im ersten Durchgang keine und in Leverkusen weiß man, wie schnell sowas daneben gehen kann. Zehn Minuten nach der Pause war es dann fast soweit. Schiedsrichter Daniel Siebert gab den Gladbachern einen Elfmeter, der dann allerdings vom Kölner Keller kassiert wurde. Eine gute Viertelstunde vorm Ende dann endlich ein erster Treffer und dies tatsächlich für die Werkself. Mehr passierte nicht und so siegte der SVB bei diesem Derby am Niederrhein, wenn auch etwas glücklich. Auch nicht uninteressant hätte die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart werden können. In der ersten Halbzeit merkte man allerdings nichts davon, denn es war gähnend langweilig. Immerhin nach 55 Minuten dann eigentlich das 1:0 aber auch hier machte die ablehnungswürdige Technik einen Strich durch die Rechnung, womit es torlos weiterging. Knapp 20 Minuten vorm Ende dafür dann das 0:1, was aber nicht lange hielt und dann stand es auch schon 1:1. Mit diesem mauen Unentschieden sollte es dann etwas später auch enden. Der SC Freiburg empfing dann noch RB Leipzig, die es völlig farblos am Mittwochabend ins Pokalhalbfinale schafften. Langeweile war diesmal ebenso ein gutes Stichwort, galt dies auch für den Kick im Breisgau, daran änderte kurz vor der Pause der 0:1-Halbzeitstand ebenfalls nichts. In der zweiten Hälfte, die nicht wirklich besser war, dann in der 64. Minute das 0:2. Die Antitraditionalisten hätten mit einem Sieg, zu mindestens kurzfristig, die Tabellenführung vom FCB übernommen und den Meistertitel genauso wenig verdient, wie man es in der Saison immer wieder bei den Bayern anmerken musste. In der Schlussphase dann auch noch der 0:3-Endstand und Leipzig war erst einmal für einige Stunden Tabellenführer.

Großes am Ende?

Die Antitraditionalisten aus Leipzig kickten übrigens die Wölfe im Pokal raus und die mussten am Samstag in Sinsheim bei 1899 Hoffenheim ran. Erste Chance für 1899 nach gut zehn Minuten und es stand 1:0. Schon in der 23. Minute schafften die Wölfe allerdings den Ausgleich. Kurz vor der Pause, die Wolfsburger waren längst das bessere Team, holten sich die Hoffenheimer dann mit dem 2:1 die Führung zurück und konnten so etwas später mit diesem Vorsprung in die Pause gehen. Danach passierte tatsächlich eigentlich gar nichts mehr, außer ganz am Ende eine Notbremse der Wölfe, womit sie das 3:1 verhinderten und einen Platzverweis kassierten. So verblieb zum frühen Samstagstermin noch das Spiel zwischen Hertha BSC Berlin und dem FC Augsburg. Für den Hauptstadtclub war dies ein sehr entscheidendes Spiel, wie ein Blick auf die Tabelle verrät. Da passte es nicht ins Berliner Konzept, dass es nach zwei Minuten und dem ersten Treffer am Samstagnachmittag 0:1 stand. Dann war aber bis zur Halbzeit auch Schluss mit Heiterkeit und Toren. Bei frischem Sonnenwetter zeigten sich die Spiele bislang allesamt eher grau. Genau eine Stunde lang konnten die Fuggerstädter ihre Führung insgesamt halten, dann kam der Ausgleich und dies war lange absehbar. Zum Schluss wieder das leidige Thema, ein umstrittener Foulelfmeter, den Schiri Florian Badstübner gab und Sascha Stegemann im Kölner Keller durchwinkte. So entstand der 2:1-Endstand, was natürlich mindestens wieder eher traurig war. Das Abendspiel war früher mal ein echtes Highlight aber davon hat sich die Partie zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund leider schon vor Corona verabschiedet aber vielleicht sollte es an diesem Abend Großes geben. Der Erste Schuss nach zwei Minuten saß und schon stand es 0:1, jetzt war man richtig gespannt. Nach neun Minuten gab es dann erneut Erling Haaland und es stand 0:2, was für ein Wahnsinnsauftakt. Nach fast einer halben Stunde dann das 1:2, was sich bereits vorher abgezeichnet hatte. Kurz vor der Pause meldete sich dann ausgerechnet der Kölner Keller, der sonst oft stumm bleibt, doch wieder einmal und der FCB bekam einen Elfer und es ging mit dem 2:2 in die Pause, was Böses für den zweiten Durchgang erwarten ließ. Schade, dass man doch wieder auf Schiedsrichter Marco Fritz und den Videobeweis verweisen muss, gerade in einem solchen Spiel. Auch im zweiten Durchgang startete der BVB wesentlich besser, dann wieder ein Foul, diesmal gegen die Borussia, wieder kein Pfiff, diesmal aber auch nichts aus dem Kölner Keller, einfach nicht nachvollziehbar. Dann war es das aber auch schon und das Spiel lief gähnend langweilig aus und dieses Unentschieden wäre komplett in Ordnung gegangen. Natürlich gab es zum Schluss aber noch das 3:2, nach einem Foul gegen Dortmund, was abermals nicht geahndet wurde. Es folgte dann noch der 4:2-Endstand, der einfach nicht zum Spiel passte. Es hatte alle Optionen, nur die Teams nutzten diese nicht, womit es am Ende nichts Großes gab. Keine gute Visitenkarte für die Liga, was letztendlich bis dahin für den gesamten Spieltag galt. Natürlich hatte sich damit auch die Tabellenführung des Brauseclubs wieder erledigt.

Ein frischer Sonntag im März

Der Sonntag begann dann wieder etwas tiefer in der Tabelle und dort trafen der 1. FC Köln und Werder Bremen aufeinander. Bremen ist übrigens am Mittwoch schon wieder dran, dann müssen sie auf die Bielefelder Alm zum Nachholspiel vom 20. Spieltag, welches wegen Schneechaos ausgefallen war und dann ist natürlich noch das Pokalspiel gegen den Jahn offen, welches am letzten Dienstag wegen Coronafällen bei den Regensburgern ausgefallen war. Das Spiel am Rhein begann, bei wundervollem Sonnenschein, wirklich frisch, wie es auch die Temperaturen waren. So sollte es 45 Minuten richtig interessant bleiben, allerdings auch so ausgeglichen, dass es keine Tore gab. Selbstverständlich blieb für den zweiten Durchgang noch ein wenig Luft nach oben. Nach einer Stunde waren noch immer keine Tore gefallen und es war mittlerweile etwas abgeflacht, womit die Luft nach oben selbstverständlich nicht genutzt wurde. In der 66. Minute, ein wenig aus dem Nichts, das 0:1, womit jetzt vor allem die Kölner eine Aufgabe hatten. Das Spiel war fast gelaufen und man glaubte schon, dass Werder dies sehr clever gelöst hätte, da fiel in der 84. Minute der Ausgleich und dieser überlebte sogar die Überprüfung, die es diesmal wieder gab. Genau dies scheint allgemein doch ziemlich willkürlich zu geschehen. Jetzt wurde es natürlich noch ziemlich spannend aber es kamen keine Treffer mehr hinzu, was beiden Teams nicht wirklich half. Wie gesagt, Arminia Bielefeld spielt dann am Mittwoch gegen Werder aber vorher stand am Sonntag noch zum Abschluss des Spieltags die Partie gegen den 1. FC Union Berlin an. Dieses Spiel begann vor allem blutig, denn nach einem heftigen Crash, hatte es gleich zwei Unioner erwischt und es sah lange nicht gut aus, glücklicherweise konnten am Ende doch beide weitermachen. Dieser Schreck zum Auftakt sollte dieses faire Spiel prägen, denn  es gab immer wieder Verletzungsunterbrechungen.  Am Ende ging der erste Durchgang satte 55 Minuten und blieb trotzdem torlos. In der zweiten Hälfte kam man zum Glück ohne größere Verletzungen durch aber es wurde kein schönes Spiel mehr. In der letzten Viertelstunde bekam man dann zu mindestens hin und wieder das Gefühle, dass vor allem die Eisernen alle Punkte mitnehmen wollten, dies hatte sich aber auch schnell wieder erledigt. So endete der Spieltag mit einer torlosen Punkteteilung, exakt so hatte er schließlich am Freitag auch begonnen. Während diesem letzten Spiel wurden die Halbfinale im DFB-Pokal ausgelost, wieder bevor das Viertelfinale überhaupt komplett ausgespielt war, man merkt einfach an vielen Stellen, wie der COVID-19-Wahnsinn auch im Fußball weiterhin für Probleme sorgt.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0