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Jetzt schnell untern Baum


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Weihnachtsschmuck am Baum.

Die Bundesliga verabschiedet sich nun in die kleinste Winterpause überhaupt, denn schon am 2. Januar 2021 geht es weiter. Allerdings endete mit dem 13. Spieltag nicht das Fußballjahr, denn in den kommenden zwei Tagen beginnt noch die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal, die dann mindestens bis Mitte Januar 2021 läuft. Dies ist übrigens auch der erste Spieltag, der komplett im verschärften Genickbruch-Lockdown lief, davon allerdings nicht betroffen war, was weiterhin ein nicht unerhebliches Problem für die Politik und Wissenschaft sein sollte, wenn man dort noch ernst genommen werden will. Es war noch einmal eine klassische Spieltagsansetzung und so ging es am Freitagabend mit der Begegnung zwischen dem 1. FC Union Berlin und Borussia Dortmund los. 45 torlose Minuten zum Auftakt und man hatte sich wirklich mehr davon erhofft. So kurz und knapp kann man den ersten Durchgang zusammenfassen. Es ging auch nach der Pause so weiter, Fehler nach Fehler und so dauerte es fast eine ganze Stunde bis zum 1:0 und dies nach einem Standard. Kurz danach, dann tatsächlich aus dem Spiel heraus, der Ausgleich und so stand alles wieder auf Start. Zur Abwechslung wurde das 1:1 dann noch von der ablehnungswürdigen Technik gecheckt, was aber wieder einmal keinerlei Konsequenzen hatte. Nun hatte sich das Spiel doch noch minimal verbessert, allerdings kaum merklich. So musste wieder ein Standard her und Union lag mit 2:1 erneut in Führung. Nun schaffte der BVB  den Ausgleich aber nicht mehr. Man wird noch sehen, was der neue BVB-Trainer Edin Terzic wirklich bringt, bis jetzt kann man es eher durchwachsen nennen. Am Niederrhein stellte sich am Samstagnachmittag die nächste Frage in Sachen Trainer, wie wird es wohl mit Sebastian Hoeneß und 1899 Hoffenheim in der Liga weitergehen? Diesmal ging es gegen Borussia Mönchengladbach. Nach knapp über einer halben Stunde der erste Bundesligatreffer am Samstag und dies nach einem umstrittenen Elfer, den Schiedsrichter Frank Willenborg den Fohlen schenkte, so schaffte Lars Stindl dann den 1:0-Halbzeitstand. Nach der Pause luden die Gladbacher die TSG immer wieder ein, die brauchten aber bis zur Schlussviertelstunde, um die Einladung anzunehmen. So gab es erst das 1:1, danach eine Spuckattacke von Marcus Thuram während einer Rudelbildung und nur noch zehn Fohlen für die Schlussphase. In der 86. Minute dann die logische Konsequenz des Ganzen und Hoffenheim drehte das Spiel mit dem 1:2-Endstand.

Auf Schalke Weihnachten 2020 ohne Baum

Das große Kellerduell des Samstagnachmittags war natürlich die Partie zwischen Schalke 04 und Arminia Bielefeld. Für S04 die allerletzte Chance in 2020 in der Liga endlich einmal zu siegen. Dafür gab es am Freitag einen Paukenschlag und Trainer Manuel Baum musste gehen und der ewige Huub Stevens übernahm für fünf Tage. In der Pressekonferenz vom Freitag hielt er sich eine Verlängerung allerdings offen, man solle sich überraschen lassen, sagte er zu diesem Thema. Am Samstag verkündete der Sportvorstand Jochen Schneider allerdings, dass man schon in dieser Woche den neuen Trainer präsentieren würde. Im Spiel klingelte es nach 30 Minuten, allerdings war es nur ein Abseitstor und damit blieb es tatsächlich gleich auf allen Plätzen weiterhin torlos, was S04 gefreut haben dürfte, wäre es doch ein Tor für die Arminia gewesen. So schaffte man es mit dem torlosen Unentschieden dann in die Pause. Danach war es aber soweit und nach fast einer Stunde traf Bielefeld regulär zum 0:1 und sie brachten diesen Vorsprung sogar über die Zeit. Im Kartenspiel von Schiri Bastian Dankert legten die Bielefelder so den ersten Auswärtssieg der Saison hin und bei den Königsblauen verpuffte nun auch noch der Knurrer von Kerkrade, da fehlen einem tatsächlich die Worte. Einen weiteren Kellerkick am Samstagnachmittag gab es mit dem FSV Mainz 05 und Werder Bremen. Spätestens in Mainz hatte sich mit einem weiteren 0:0 zur Pause ein düsterer Trend am Samstagnachmittag abgezeichnet. Eher düster war auch der zweite Durchgang dieser Partie, immerhin schafften die Bremer aber in der letzten Minute der regulären Spielzeit noch das 0:1 und konnten so doch noch siegen. Blickt man in den Tabellenkeller findet man dort auch den 1. FC Köln, der nach der Derbyklatsche gegen Leverkusen ausgerechnet zu den Antitraditionalisten von RB Leipzig musste. In Sachsen zappelte der Ball erstmalig am Samstag im Tor, da waren noch keine 30 Minuten auf der Uhr. Allerdings wurde Schiedsrichter Felix Brych vom Kölner Keller zurückgepfiffen, denn es war eine Art Phantomtor, da es Abseits war. So ging es dann torlos weiter bis in die Halbzeit. Was hörte man nicht immer wieder tolles über den Dosenclub und dann sind es solche Spiele, die zeigen, wie es wirklich aussieht, denn die Brausekicker bissen sich am Effzeh die Zähne aus und am Ende stand ein 0:0, was für die Kölner wieder einen wichtigen Punkt brachte, der so eher nicht zu erwarten war. Leipzig versiebte sich damit hingegen einen positiven Abschluss des Coronajahres.

Die verschenkte Weihnachtsmeisterschaft

Ebenfalls vom Samstagnachmittag muss man noch das Spiel zwischen dem FC Augsburg und Eintracht Frankfurt aufrufen, wobei auch dort selbstverständlich erstmal 45 torlose Minuten auf dem Zettel standen. Wer mitgezählt hat, es war tatsächlich nur ein Tor im ersten Durchgang auf allen Plätzen, Corona-Fußball bleibt eben, wie so vieles andere in dieser Zeit auch, eine pure Zumutung. Nach der Pause, in der 53. Minute, dann endlich der erste Treffer aus dem Spiel heraus an diesem Samstag. Diesmal, irgendwie passend zu diesem Tag, allerdings ein Eigentor vom FCA, womit es 0:1 stand. Ganz zum Schluss setzte die SGE selbst mit dem 0:2 den Schlusspunkt in dieser Partie, die nicht wirklich glänzte. Am Samstagabend dann noch ein tatsächliches Topspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München, wo man wirklich gespannt war, was wohl passieren würde, denn ein normales Spiel konnte man faktisch ausschließen. Es ging recht flott los und dies mit einem klaren Übergewicht für den SVB und so dauerte es keine Viertelstunde und mit einem Traumtor fiel das 1:0. Nach gut einer halben Stunde sollte es richtig bunt werden. Erst kassierte Schiri Felix Zwayer mit der ablehnungswürdigen Technik das 2:0, danach dann ein Handspiel von Niklas Süle und kein Elfer für Leverkusen und diesmal auch kein Eingriff aus dem Kölner Keller. Handspiel bleibt das große Problem der Coronasaison, was sich auch damit zeigte, dass sich die Situation später noch auf der anderen Seite wiederholen sollte. Man ahnt, warum das 1:0 etwas wenig war. Man weiß aber auch, was passieren sollte und so gab es fast mit dem Pausenpfiff das komplett ungerechtfertigte 1:1, womit es dann eben kurz danach in die Halbzeit ging. Der Ausgleich wurde übrigens erst durch einen Bock der Leverkusener ermöglicht, was wieder einmal einiges über die Leistung des FCB aussagte. Der zweite Durchgang war von ausgeglichenem Hochgeschwindigkeitsfußball geprägt, bis B04 aber offensichtlich plötzlich keine Lust mehr auf Fußball hatte bzw. wollte man scheinbar mit diesem Spielstand Tabellenführer bleiben. Dies war allein schon nur auf dieses Spiel bezogen, sehr dünnes Eis. Vor allem durch den Patzer des Dosenclubs, wäre ein Sieg gar außerordentlich clever gewesen. So verschenkte Leverkusen am Ende fast alles, wie die Abschlusstabelle 2020 zeigt, denn quasi mit dem Abpfiff fiel das 1:2 und die Weihnachtsmeisterschaft war verschenkt. Auch dieser Bayernsieg war in der Gesamtsicht nicht verdient, ging er doch klar aufs Konto der Werkself. Sowas darf einfach nicht passieren und es bleibt die Frage offen, warum sie den Sieg und den Minititel verschenkten?

Mächtiger Corona-Alarm

Der vierte Advent begann dann mit der Partie zwischen dem SC Freiburg und Hertha BSC Berlin und es sollte gleich mit dem frühsten Tor des Spieltags losgehen und dieses 1:0 fiel schon nach nur sieben Minuten. Für die Berliner lief es gar nicht, so hatten sie nach 30 Minuten noch immer keinen einzigen Torschuss. Ansonsten hatte man das Gefühl, dass beide Teams einen neuen Rekord mit Einwürfen schaffen wollten. Man sieht der frühe Auftakttreffer sorgte nicht für eine mitreißende erste Hälfte und so ging es dann auch mit der Führung für Freiburg in die Pause. Unmittelbar danach erstmal wieder Handspiel, was laut Kölner Keller keines war und dann das 1:1. Wieder ein ordentlicher Auftakt und diesmal ging es in diesem Stil sogar weiter. Hertha war jetzt dabei das Spiel zu drehen, bis die Breisgauer aus dem Nichts das 2:1 schossen. Keine zehn Minuten später dann auch noch das 3:1, damit hätte man eigentlich so nicht gerechnet. Berlin fand dann auch nicht mehr wirklich ins Spiel zurück und Freiburg bekam dafür mit der letzten Szene des Spiels, noch einen Elfmeter vom Stuttgarter Schiedsrichter Tobias Reichel geschenkt und setzte mit dem 4:1 den etwas zu hohen Schlusspunkt. Das allerletzte Bundesligaspiel im Coronajahr 2020 bestritten der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart. Passend zu den aktuellen Entwicklungen hatte man in Wolfsburg massive Probleme durch Corona, da in diesem Zusammenhang gleich fünf Spieler ausfielen und so das Mittelfeld eigentlich gelöscht war. Natürlich kein Grund für Mitleid, dies ist dann eben der Preis dafür, dass man dort nicht im Lockdown ist. Keine zehn Minuten waren gespielt, da stand auch in der Autoskandalstadt der Schiedsrichter, in diesem Fall Florian Badstübner, im Mittelpunkt und gab den Stuttgartern keinen  Foulelfmeter, was nicht nur auf dem Platz für Unverständnis sorgte. Im Kölner Keller interessierte dies alles niemanden. In diesem von Taktik geprägten Spiel, blieb der Schiri im Fokus, denn nach gut einer halben Stunde nahm er den Wölfen einen Treffer, was ebenfalls maximal umstritten war und in Köln auch wieder niemanden interessierte, vielleicht gab es dort gerade eine Weihnachtsfeier, man weiß es nicht. Am Ende stand die nächste torlose erste Hälfte, diese hätte es aber wohl bei einer normalen Schiedsrichterleistung nicht gegeben. Kurz nach Wiederanpfiff dann ein Freistoß für den VfL und man weiß, wie gerne mit Standards torlose Spiele aufgelöst werden, so auch diesmal. Dieses 1:0 hatte allerdings mehr mit Billard und weniger mit Fußball zu tun. Danach gaben nun die Stuttgarter noch einmal ordentlich Vollgas. Dann wieder Schiri Badstübner und das unendliche Thema Handspiel und wieder keine Konsequenzen. Den Stuttgartern ging am Ende die Zeit aus, noch etwas länger und sie hätten einen verdienten Punkt geholt, so endete es aber mit dem 1:0. Dies war es dann auch mit der Bundesliga für dieses Wahnsinnsjahr, wie gesagt, geht es aber am morgigen Dienstag schon mit dem Pokal weiter.


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