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Fußball und der neuste Lockdown-Wahnsinn


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Weihnachtsdekoration.

Englische Woche prangt über dem Endspurt der Bundesliga vor der Winterpause, welche es eigentlich gar nicht gibt. Der 11. Spieltag wurde natürlich vom nächsten Lockdown-Wahnsinn überschattet, der in Deutschland veranstaltet wird und somit auch noch die kommenden Festtage zerstört. Morgen geht es trotzdem schon mit dem nächsten Spieltag weiter, bevor der letzte für 2020 fürs kommende Wochenende auf dem Zettel steht. Man sieht wieder einmal, COVID-19 ist weiterhin nicht überall gleich gefährlich, was sich selbst erklärt. So steht dann an den letzten beiden Tagen vorm Heiligen Abend auch noch die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal an, die sich bis Mitte Januar 2021 erstrecken wird. Vorher startet allerdings schon die Bundesliga direkt am 2. Januar 2021, so brauchen sich zu mindestsens die Profikicker keine Gedanken über ausgiebige Silvesterfeiern zu machen, die es in diesem Jahr aus den geschilderten Gründen natürlich allgemein auch nicht geben soll. Nun aber zum aktuellen Spieltag vom letzten Wochenende, der begann am Freitagabend mit der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt. Es dauerte etwas über eine Stunde und dann fiel erst der erste Treffer des Spieltags und dies auch noch durch einen Foulelfmeter. So lag die Eintracht vorne und gut eine Viertelstunde später dann gleich der nächste Elfer, diesmal allerdings nach Handspiel und für die Wölfe, die so mit dem 1:1 ausgleichen konnten. In diesem Duell der Könige der Unentschieden sollte es aber noch Überraschungen kurz vorm Ende geben. So konnte Wolfsburg tatsächlich aus dem Spiel heraus noch den 2:1-Endstand erzielen, was schon überraschend war, wie aber auch, dass es einmal kein Unentschieden gab. Leider, man ahnt es schon, muss man wieder den Schiedsrichter, in diesem Fall Markus Schmidt, hervorheben, der, zum Teil auch mit der ablehnungswürdigen Technik, für ordentlich Diskussionen sorgte. Fußball ist in mancher Hinsicht eben in Coronazeiten noch extremer, was ganz und gar kein Kompliment ist.

Ein kleines Highlight

Vorweihnachtliche Stimmung mit Karneval passt in Zeiten, wo beides aus den bekannten Gründen zerstört wurde, nicht wirklich, trotzdem gab es ein passendes Spiel und zwar zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Im Duell der Karnevalsvereine sollte der Effzeh im ersten Viertel schon einnetzen, allerdings meinte Schiri Felix Zwayer nach Rücksprache mit Bibiana Steinhaus im Kölner Keller, dieses 0:1 kassieren zu müssen. Sonst passierte bis zur Pause kaum noch was und man ging dann eben torlos in die Kabinen. Zehn Minuten nachdem Wiederanpfiff klingelte es dann auch in Mainz und so stand es tatsächlich immerhin 0:1. Eine Viertelstunde vorm Ende dann wieder Schiri Zwayer und Köln war nur noch mit zehn Mann unterwegs, sie schafften es aber die knappe Führung über die Zeit zu retten und konnten damit drei wichtige Punkte entführen. Auch eher im Keller fand der Kick zwischen dem SC Freiburg und Arminia Bielefeld statt. Nachdem ersten Durchgang stand gerade einmal ein Abseitstreffer für Freiburg auf dem Zettel, was erklärt, was für ein öder Kellerkick es war, der somit ebenfalls torlos in die Pause ging. Man weiß, wenn einfach gar nichts mehr geht, wie am Samstag im Breisgau, kommt in dieser Coronasaison meist ein Elfmeter und so schaffte der SCF das 1:0 gut 15 Minuten vorm Abpfiff. Quasi mit dem Schlusspfiff dann doch noch ein Treffer, diesmal sogar aus dem Spiel heraus, zum übertriebenen 2:0-Endtsand. Wirklich mitreißend war der Spieltag, wie man sieht, bislang nicht. Dann gab es mit Borussia Dortmund gegen den VfB Stuttgart noch einen Klassiker. In Dortmund zappelte der Ball am Samstag erstmalig in Bezug auf alle Spiele im Tor, allerdings nach klarem Abseits. Da die Stuttgarter über lange Zeit das bessere Team waren, wäre ein 1:0 auch nicht gerechtfertigt gewesen. Mit dem zweiten Treffer der Samstagsspiele gingen dann aber doch die Schwaben in Führung, es sollte allerdings wieder ein Elfer sein. Zu diesem Zeitpunkt waren an diesem Spieltag fünf Tore gefallen und davon tatsächlich vier nach Elfern, ohne Worte. Immerhin kurz vor der Pause der erste Samstagstreffer aus dem Spiel heraus zum 1:1-Halbzeitstand, was unverdient war aber der VfB hatte bis dahin eben aus dem Spiel keine der vielen Chancen genutzt. Zum Auftakt der zweiten Hälfte nutzte Stuttgart dafür dann gleich eine Chance und holte sich mit dem 1:2 die Führung zurück. Jetzt lief es bei den Stuttgartern richtig und so stand es nach einer Stunde schon 1:3. Drei Minuten später wurde es für den BVB richtig bitter, denn es folgte gleich noch das 1:4 und selbst dieses Ergebnis war aus Dortmunder Sicht schmeichelhaft. Dann wurde es bis zur Schlussphase etwas ruhiger, bevor dann der Anschlusstreffer für den BVB fiel, dachte man zumindest. Schiedsrichter Christian Dingert auf dem Platz und Deniz Aytekin im Kölner Keller sahen dies allerdings ganz anders, so wurde auch dieser Treffer wieder wegen Abseits kassiert und es blieb kurz doch beim 1:4. Den Schlusspunkt gab es dann wieder von den Stuttgartern mit dem 1:5-Endstand. Diese Dortmunder Blamage sollte nicht folgenlos bleiben, wie man später noch sehen wird.

Endlich wieder Fankultur

Pure Tradition konnte man bei der Partie zwischen RB Leipzig und Werder Bremen natürlich nicht erwarten. Das erste Tor des Samstags, welches dann auch zählte, war natürlich ein Foulelfmeter und zwar zum 1:0, was wieder für sich spricht. Auch in Leipzig gab es vor der Pause tatsächlich noch einen Treffer aus dem Spiel heraus und zwar zum 2:0. Somit sah es in der ersten Halbzeit vom Ergebnis her ganz gut aus, dies allerdings, obwohl das Spiel es so nicht zwingend hergab. In der zweiten Hälfte wurde es noch grottiger und man passte sich so ohne weitere Tore dem Niveau des Samstagnachmittags an. Mit wintergrauem Fußball sollte es gleich weitergehen und zwar in der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin. Leider eben das nächste Spiel, welches in den ersten 45 Minuten kaum überzeugte und so auch mit 0:0 in die Pause ging. Dafür gab es dann direkt zum Auftakt des zweiten Durchgangs einen Treffer und zwar zum 0:1. Die Gladbacher bemühten sich danach, brauchten aber trotzdem bis zur 70. Minute, bis sie den Ausgleich schafften, womit das Spiel dann später eben mit 1:1 endete. Das Abendspiel bestritten der 1. FC Union Berlin und der FC Bayern München. Es ging mit purer Power der Eisernen los und bevor fünf Minuten auf dem Tacho waren, stand es auch schon 1:0. Es ging in diesem Stil weiter und nach einer halben Stunde hätte es auch schon ganz locker 3:0 stehen können. Das Problem der Bayern, sie hatten wieder ihre übliche Taktik ausgepackt, samt einem Versuch von Robert Lewandowski einen Elfer zu schinden, es half aber alles nicht. Dies wiederum lag auch an Schiri Bastian Dankert, wie ebenso an Frank Willenborg im Kölner Keller. Es ist immer wieder interessant, wann solche Schiedsrichterleistungen auftauchen und außerdem war noch lange zu spielen. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs stand es somit erst einmal noch immer 1:0. Konnte man schon in der ersten Hälfte lautstarke Fangesänge hören, gab es eben später auch endlich einmal wieder Pyro dazu, ein schönes Zeichen in Zeiten des genannten Wahnsinns. Das Spiel plätscherte mittlerweile vor sich hin und nach fast 70 Minuten, ziemlich aus dem Nichts, das 1:1, was später auch der Endstand sein sollte. Wieder ein Abend an dem sich zeigte, warum der FCB nicht meisterlich ist und was sie bei einem neutralen Schiri geschafft bekommen. Immer wieder wird an diesen Stellen die aktuelle Belastung angeführt, da kann man bei dem Kader der Bayern allerdings nur müde drüber lachen und von einer schlechten Ausrede sprechen. Ein Topspiel war diese Begegnung übrigens auf dem Platz absolut nicht aber neben dem Feld war es das größte Topspiel seit Monaten und andere Fans sollten sich ein Vorbild daran nehmen, was geht.

Neuer Spitzenreiter

Der Sonntag begann eigentlich mit dem großen Thema Schalke 04, die beim FC Augsburg ran mussten und wo sich immer ein Blick auf die Tabelle lohnt. Vorher blickten aber kurz alle noch einmal nach Dortmund, wo man Trainer Lucien Favre gefeuert hatte, was nachdem Heimspiel vom Samstag nun auch wirklich keine Überraschung war. Das Spiel in der Fuggerstadt begann mit einigen Verletzungsunterbrechungen, richtig unschön wurde es dabei vor allem wieder für S04. Mark Uth verletzte sich so schwer, dass er auf dem Platz noch einen Tropf angelegt bekam, nachdem er in einem Luftkampf mit Felix Uduokhai KO gegangen war und bewusstlos auf den Platz prallte. Lange Schockminuten folgten, bis er nach fast zehn Minuten mit einer Trage abtransportiert werden konnte. Ein normales Spiel war somit kaum noch möglich, immerhin gab es in der ersten Hälfte noch die Nachricht, dass Uth ansprechbar und stabil sei. Nach einer weiteren Spielunterbrechung wegen einer Schalker Kopfverletzung, dann auch noch das 1:0 durch ein Eigentor, was noch einmal gänzlich unterstrich, was für ein rabenschwarzer Tag dies für Schalke war. Die erste Hälfte ging dann aus diesen Gründen auch eine geschlagene Stunde und alles stand im Zeichen dieses Unfalls. Tore fielen keine mehr, was zu diesem Zeitpunkt einfach nur nebensächlich war. Zum Beginn der zweiten Hälfte dann endlich ein kleiner Freudenmoment für die Königsblauen, denn sie schafften den Ausgleich. Direkt danach wurden dann auch noch die Augsburger dezimiert, was eher problematisch war, womit auch noch Schiedsrichter Manuel Gräfe für Diskussionen sorgte. Danach dauerte es nicht lange und die Schalker hatten die Überzahl genutzt und mit dem 1:2 das Spiel gedreht. Allerdings schafften die Augsburger tatsächlich in der Nachspielzeit noch den Ausgleich, womit die Schalker Serie weiter anhält und sie seit fast einem ganzen Jahr nun schon sieglos sind. Immerhin wurde dann noch klar, dass Uth zum Glück wohl nur eine Gehirnerschütterung hatte. Zum Abschluss des dritten Advents und des Spieltags trafen noch Bayer 04 Leverkusen und 1899 Hoffenheim aufeinander und dies fast direkt im Anschluss ans Spiel in der Fuggerstadt, welches am Ende fast zwei Stunden dauerte. Bayer musste dieses Spiel zwingend gewinnen, denn so konnten sie Tabellenführer werden. Es ging gleich gut los und der SVB ging direkt mit 1:0, nach einem Traumtor, in Führung. Nach fast einer halben Stunde, ein schöner Bock der Hoffenheimer und Leverkusen bedankte sich mit dem 2:0. Mit diesem soliden und verdienten Vorsprung ging es später dann auch in die Halbzeit. Kurz nach der Pause kamen die Sinsheimer kurz mit dem 2:1 ran aber fünf Minuten später war mit dem 3:1 der alte Abstand wieder hergestellt. Etwas später war es auch in dieser Partie Zeit für Diskussionen durch den Schiri, denn Martin Peteresen sorgte für nur noch zehn 1899er. Spätestens jetzt war die Stimmung in der Partie völlig vergiftet. Gut zehn Minuten vorm Ende dann auch noch der nächste Platzverweis gegen die TSG, womit der Sieg für Leverkusen endgültig gesetzt war und damit auch die Tabellenführung. Ganz zum Ende noch ein Handelfmeter für Leverkusen zum 4:1-Endstand, womit es ein sehr feiner dritter Advent hier in Leverkusen war.


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