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Forever Löw!


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt untereinander drei Sterne jeweils in Schwarz, Rot und Gold, hinter schweren, dunklen Wolken.

Und schon steht der nächste Montagsspieltag an und damit gibt es aus den bekannten Gründen keine Spielberichte vom 10. Spieltag in der Bundesliga. Diese Spieltage, die offiziell bald enden sollen, können eben einfach nur mit Boykott beantwortet werden. Trotzdem gibt es natürlich, wie immer, spannende Geschichten von diesem tollen Sport. Im Fokus diesmal der Bundestrainer und die immer dunkleren Wolken über der Nationalmannschaft und längst auch schon über dem DFB. Alles begann im Jahr des verpatzten Sommermärchens 2006, wo noch immer fraglich ist, ob die WM 2006 in Deutschland gekauft war oder nicht. Dann kam die Euro 2008 in Österreich und der Schweiz, damals verlor man im Finale gegen Spanien, die in einen riesigen Lauf starten sollten. Spanien gewann in Folge die nächsten beiden großen Turniere. Währenddessen gab es mit Jogi Löw immer wieder weitestgehend neue Teams, die offensichtlich vor allem dazu dienten, die leistungsunabhängige Bayerntreue zu tarnen. Mit ein wenig Glück, welches nicht nur bei diversen Auslosungen über all die Jahre ein treuer Begleiter des DFB-Teams war, schaffte Löw dann endlich einen Titel und wurde 2014 Weltmeister in Brasilien. Nun stand auf der Agenda, dass man Spanien einfangen wollte und somit mindestens die nächsten beiden Titel in Folge holen sollte. Wieder nur heiße Luft, denn dieser Plan scheiterte schon zwei Jahre später in Frankreich, wo man nicht Europameister wurde. Danach dann auch noch die unvergessene Blamage in Russland 2018, wo man bei der WM nicht einmal mehr die Vorrunde überlebte und Löw durfte trotzdem bleiben. Spätestens da gab es keinerlei Erklärungen mehr dafür, dass er nicht gehen musste, denn längst waren alle Fehler hinlänglich bekannt und die Ausreden schon lange alle aufgebraucht.

Fast ein Jahrhundertwerk

Die Fans hatte man zu diesem Zeitpunkt schon kaum noch hinter sich. Spiele, die sich anhörten, wie die aktuellen Geisterspiele oder Papierflieger im Stadion, die das einzige Highlight waren, häuften sich. Bei Löw änderte sich rein gar nichts, er hielt Kurs und zwar den falschen. Über den Abstieg in der UEFA Nations League, wo man nur durch Glück im zweiten Durchgang oben wieder gesetzt wurde, ging es auch diesmal wieder nicht wirklich überzeugend weiter. Dann zum Abschluss dieses Länderspieljahres wieder ein wichtiger spanischer Sieg und zwar 6:0 in Sevilla eben gegen Deutschland, sowas hatte es aus deutscher Sicht seit fast 100 Jahren nicht mehr gegeben. Dies muss man sich schon einmal auf der Zunge zergehen lassen. Folgen für Löw, wie gehabt, es gab keine. Man kennt dies aus der deutschen Politik, natürlich auch von der ewigen Fußballkanzlerin, egal wie groß die fabrizierten Katastrophen und der Schaden für Deutschland sein mögen, es wird mit dem gleichen Kurs immer weitergemacht. Dies erst zu ermöglichen, sind die Strukturen dahinter, an manchen Stellen einfach nur ein paar Köpfe zu tauschen, wird deshalb nichts verändern. Dies sah man am Ende der letzten Woche auch noch einmal sehr deutlich bei dem Statement von Oliver Bierhoff, der ganz offensichtlich ein völlig anderes Fußball-2020 gesehen hatte. So verteidigte er einfach alles und ist mitverantwortlich für die inakzeptable Fortsetzung des Wahnsinns. Diese permanente Realitätsverweigerung in gewissen Teilen  der Gesellschaft, wird so zunehmend zu einem beängstigenden Problem. Sollten Geisterspiele irgendwann kein Thema mehr sein, wird man sehen, ob man den Unterschied in den Stadien der Republik überhaupt bemerkt. Es wäre keine Überraschung, wenn man keinen Unterschied sehen und vor allem hören würde und es wäre einfach nur angemessen.


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