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Noch eine lange Fußballwoche


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt die Garageneinfahrt der BayArena, wo man HIER REGIERT DER SVB lesen kann und sogar den Mannschaftsbus der Werkself erahnen kann.

Am Donnerstagabend ging es los und ganz genau genommen, wird es sogar noch über eine Woche Fußball geben. Langweilig wäre es unter normalen Umständen im Moment  allerdings auch nicht, denn gerade wären die Viertelfinale der Euro 2020 zu Ende gegangen und die Halbfinale stünden kurz bevor. Aber kommen wir zur traurigen Geisterspielrealität und damit an die Weser, wo Werder Bremen, eben am Donnerstagabend, auf den 1. FC Heidenheim traf und dies unter Aufsicht von Schiedsrichter Felix Zwayer, womit Diskussionen und Rudelbildungen gesetzt waren, zum Glück blieb es nur dabei. Nach einem hektischen Auftakt kam Werder immer besser ins Spiel, allerdings hatte all dies nichts mit dem ominösen Spiel gegen den Effzeh gemein, wodurch man es überhaupt erst soweit geschafft hatte. Ein 0:0 zur Pause zeigte, wie entfernt man auch vom Pokalspiel war, welches man mit 4:1 im vergangenen Oktober gewonnen hatte. Im zweiten Durchgang machte ein Unwetter zunehmend Probleme, was ein Grund war, dass das Spiel immer schlechter wurde. Längst hatte es auch mehr von der 2. Liga und weniger von der Bundesliga. Es sollten an diesem Abend tatsächlich keine Tore fallen, was es in der Form bislang auch erst einmal zuvor gegeben hatte. Positiv gesprochen, so wird es am morgigen Abend beim FCH umso spannender und dies dann natürlich auch mit Torgarantie. Der Freitagmorgen stand dann ganz im Zeichen von Bayer 04 Leverkusen, die von gut 1.000 Fans an der BayArena angemessen, so auch mit feiner Pyro, verabschiedet wurden und sich auf den Weg zum Pokalfinale nach Berlin machten. In der ganzen Stadt, wie auch im virtuellen Raum, war dieses ganz besondere Wochenende greifbar, es lag wirklich etwas in der Luft und dies in der größten Katastrophe seitdem Zweiten Weltkrieg, eine wirklich willkommene Ablenkung. Es kam der Samstag und somit natürlich das DFB-Pokal-Geisterfinale in Berlin. Schon die Vorberichte der Sportschau, wo das Spiel live übertragen wurde, zeigten im Internet, die üblichen Fake News, so machte man dort kurzer Hand ein Heimspiel für die Bayern daraus. Man ahnte damit wieder, was man von der Übertragung leider erwarten musste.

Danke Leverkusen

Bedanken können sich die Fans von B04 bei ihrer Mannschaft kein Stück, dafür aber der FCB, der den Pokal geschenkt bekam, soviel sei schon vorab verraten. Erwartungsgemäß begann alles mit der großen FCB-Party der ARD, wo man eigentlich wieder das FCB-TV-Logo hätte einblenden müssen. Bastian Sschweinsteiger und Oli Kahn waren diesmal die Partygäste. Kommentator Tom Bartels feierte dann auch, wie gewohnt, das Team, welches ohne die bekannten Zufälle, für die diverse Schiris sorgten, was man so gerne Bayerndusel nennt, gar nicht bis Berlin geschafft hätte. Solche Details vergessen diese Medien dann aber eben gerne. Für unabhängige Geister war Bartels auf fast zwei Stunden doch eher sehr anstrengend, was den Pokalabend nicht besser machte. Das Spiel ist recht schnell erzählt, die Werkself hatte sich offensichtlich von der Euphorie in Leverkusen nicht wirklich anstecken lassen. Nach zehn Minuten erklärte Schiedsrichter Tobias Welz, der ganz am Ende von Bartels auch noch ordentlich abgefeiert wurde, kurz seine Rolle und so blieb eine glasklare, bayerische Schwalbe völlig folgenlos. Dann noch zwei Tore zum 0:2, womit weiteres eingreifen vom Schiri nicht nötig wurde und dann war auch schon Pause. Wenn scheinbar alles vorher feststeht, fragt man sich, was der Aufwand solcher Partien soll. Es war das lausigste Finale, welches es je gab, was natürlich nicht nur an den allgemeinen Merkwürdigkeiten lag, sondern auch am Geisterformat. In der Pause brachte sich dann auch noch Bundestrainer Joachim Löw in diese Bayernparty ein, womit sich zeigte, dass Corona auch bei der Nationalmannschaft rein gar nichts verändern wird. Ins Bild passte da natürlich auch DFB-Boss Fritz Keller und der vorbestrafte Zollbetrüger und Bayernboss Karl-Heinz Rummenigge in trauter Zweisamkeit auf der Tribüne.  Es sollte natürlich noch eine zweite Halbzeit geben und die Sinnfreiheit war vorherbestimmt, wobei man einräumen muss, es sollte noch etwas absurder werden.

Keine Aussicht auf Besserung

Leverkusen hatte in der Pause umgestellt und schaffte es danach gleich in Reihe, Chancen nicht zu nutzen, was eigentlich unmöglich war. So bekam das Geschenk an die Bayern, die, wie so oft nicht im Ansatz so überzeugend waren, wie es die Mainstreammedien gerne verkaufen, noch eine fette Schleife. Da passte dann auch das faktische Eigentor zum 0:3 von B04-Keeper Lukáš Hrádecký perfekt zu. Auch das 1:3 änderte nichts daran, wie sehr man sich den Titel Chancentod verdiente. Mit dem 1:4 unmittelbar vorm Ende der offiziellen Spielzeit war dann fast alles rund. Es fehlte aber noch etwas und so nahm der Kölner Keller mit dem Schlusspfiff Leverkusen noch das 2:4. Somit war das Thema Handspiel auch in dieser Partie dabei und führte dann zu einem Elfer für Leverkusen, womit es danach dann doch 2:4 endete. Ein wundervoll absurdes Ende dieses Schauspiels in der Hauptstadt. Natürlich zerstört man so zunehmend auch noch den Pokal aber der Fußball bleibt eben ein Spiegel der Gesellschaft. Hatte man zum Beginn der Katastrophe mit COVID-19 den Menschen noch verkauft, dass danach alles besser würde, zeigte sich schnell, dass das genaue Gegenteil geplant war. Außerdem muss man berücksichtigen, dass das Danach noch nicht im Ansatz in Sicht ist. An diesem Abend wurde ebenfalls wieder suggeriert, dass sich kommende Saison vieles zum Positiven ändern soll, was zu der Frage führt, wie dies funktionieren soll, vor allem, wenn der Herbst noch zum Problem werden sollte, wo vieles doch drauf hinweist. Der BALLacker wird einfach abwarten und sich dann zwangsläufig an gewisse Fakten anpassen müssen. Selbstverständlich wird die kritische Begleitung aber unvermindert weitergehen und noch ist es schließlich nicht ganz vorbei, stehen doch noch ganze drei Relegationsgeisterspiele aus. Natürlich ist es leider auch so, dass die Erwartungen nach dieser Saison, die spätestens im März hätte abgebrochen werden müssen, am Nullpunkt angelangt sind. Dies bietet aber immerhin eine große Chance für positive Überraschungen, man wird es sehen.


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