· 

Die Corona-Warn-App – Das nächste spahnische Experiment


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt ein Smartphone auf dem die deutsche Corona-Warn-App zu sehen ist.

Am gestrigen Dienstag war es soweit und nach langer Verzögerung wurde die deutsche Corona-Warn-App vorgestellt. Dabei kann man durchaus von einem weiteren spahnischen Experiment sprechen. Nun hat die Katastrophe mit COVID-19 schon häufiger gezeigt, wo die Experimente des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) am Ende des Tages hinführten. Anders ausgedrückt, waren es immer wieder auch seine Fahler, die mit Vollgas erst in die Katastrophe führten. Folgen hatte all dies für ihn keine, was mit dem System zusammenhängt, was sich gegenseitig schützt und trägt. Das Podium, welches die App präsentierte, zeigte wieder sehr schön, was man unter diesem System zu verstehen hat. Übrigens gab es bei dieser wichtigen Präsentation wieder keinen Gebärdendolmetscher, was wieder für sich aber nicht für alle sprach. Dort waren viele Regierungsmitglieder vertreten, wie auch die Wissenschaft mit Prof. Lothar Wieler, der dafür extra wieder aus der Öffentlichkeitsquarantäne aufgetaucht war, in welcher sich das Robert Koch-Institut (RKI) seit geraumer Zeit befindet. Was auch nicht fehlen dürfte, waren die passenden Big Player aus der Wirtschaft und abgerundet wurde es durch die systemtreuen Medien, wo zum Teil, umgehend nach dieser gut 70 Minuten dauernden Veranstaltung, auch gleich die erwarteten Propagandastürme im Kontext dieser App los brachen. Man war ebenfalls nicht irritiert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu diesem Termin nicht erschien, es betraf auch nur das Volk und von dem hat sie sich bekanntermaßen schon lange weitestgehend entfernt und entfremdet. Diese Präsentation strotzte auch wieder nur so vor Eigenlob und Superlativen, so war von der besten App, in diesem Zusammenhang, der Welt die Rede. Es wird sich auch noch zeigen, warum dies, zu mindestens in der Propaganda, auch so sein wird. Diese Systemleistung hat übrigens einen klaren Vorteil, kommt es zu Fehlern, wird wieder niemand verantwortlich sein. Auch ein bekanntes Spiel, wenn das vorherrschende System das Thema ist. Zu den Big Playern der Wirtschaft zählte auch die Telekom und dort zeigte sich gleich wieder die ganze Bandbreite, welche Neuland so bereithält.

Zum Auftakt ein Ausfall

Ein großes Problem war nicht nur ein nachhaltiger Ausfall im Mobilfunknetz, ausgerechnet bei der Telekom, zum Auftakt der Corona-Warn-App, sondern ebenso, dass sie sehr schwer zu finden war, außer man heißt Tim Höttges und ist Telekom-Chef, denn er behauptete bei der Präsentation, dass sie ganz einfach zu finden sei. Er war es dann auch, der interessante Zahlen von den Android-Zugriffen zu vermelden hatte, so sprach er von 100.000 bis 500.000. Man sollte nur hoffen, dass die App selbst zuverlässigere Zahlen bietet. Mit dem Populismus, welcher dieses System so auszeichnet, sprach er bei dieser App dann auch gleich von einem Rockstar. Interessantes kam aber ebenfalls vom zweiten Big Player bei dieser Veranstaltung. Der CTO von SAP, Jürgen Müller, wies darauf hin, wie es in diesen Tagen so gerne in vielen Zusammenhängen getan wird, dass nationale Alleingänge nichts bringen würden. Was will einem dies nur zu einer rein deutschen Warn-App sagen? Es gibt diese App übrigens aktuell nur in deutscher, englischer und zum Teil in türkischer Sprache. Schaut man sich die jüngsten COVID-19-Massenausbreitungen in Göttingen oder auch in diesen Tagen in Berlin an, dürfte dies zu weiteren Problemen führen. Auch an dieser Stelle zeigen sich wieder die üblichen Probleme, wenn es um Migrationsfragen geht. Die Verantwortlichen verstanden auch nicht, was sich schon in den letzten Tagen in der Propaganda abzeichnete, warum in Neuland so viele Menschen ein Vertrauensproblem in Sachen neuer Technik haben. Dies passiert, wenn man meint, es würde reichen, sich mit ominösen Umfrageergebnissen zu beschäftigen, anstatt sich real mit der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Natürlich ist dieses Problem auch nichts wirklich Neues. Viele Fragen, zum Teil auch einige, die gestellt wurden, blieben einfach wieder unbeantwortet. Auch eine Herangehensweise, welche man aus diesen Reihen nur zu gut kennt. Noch einmal zurück zur Telekom, welche diese neue App gleich zu einem neuen Geschäftsmodell machte. Viele Menschen der Hochrisikogruppe haben gar kein Smartphone und können die App somit selbstverständlich auch nicht nutzen. Die Rede ist von Senioren und Altersresidenzen waren zuletzt immer wieder leider auch COVID-19-Hotspots mit sehr hohen Opferzahlen. Erfahrungen der Redaktion haben gezeigt, warum diese Menschen keine Smartphones nutzen und dies kein Fehler ist. Die Telekom will dies nun ändern und zwar mit speziellen Smartphones für Senioren, extra zu diesem Zweck. Auch diesen Teil des großen Geschäfts sollte man durchaus genauer im Auge halten.

Ein riesiger Erfolg

Die immer wieder kritisierten Umfrageergebnisse aus den Reihen des vorherrschenden Systems, konnten im Vorfeld dieser neuen App, keine Mehrheiten dafür in der Bevölkerung generieren, was verheerende Nutzerzahlen in der Realität erwarten lässt. Natürlich haben sich die Verantwortlichen auch schon bestens auf dieses Szenario vorbereitet. War bisher eine Quote von 60 Prozent, die diese Technik nutzen, ausschlaggebend, hat man diese Zahl nun einfach kassiert und sagt, jeder einzelne Nutzer wäre ein Erfolg. Was für eine Erfolgsstrategie der ganz besonderen Art. Was den Sinn einer solchen App angeht, wird man durch die verwendete Technik ebenfalls niemals erfahren, wie erfolgreich sie wirklich ist. Unter diesen Gesichtspunkten, wird es wohl von Seiten der Dauermachthaber und ihren Medienhelfern ein riesiger Erfolg im Kampf gegen COVID-19 werden. Wo all dies tatsächlich hinführt, bleibt hingegen völlig offen. Somit wird man den ganzen Aufwand, die Kosten und Risiken wohl niemals unabhängig beurteilen können, was schon wieder einfach nur geschickt ist. Dies gilt auch dafür, dass man es nicht für nötig hielt, Reglementierungen für diese App in Gesetzesform zu gießen. So könnte man vom Restaurantbesuch bis zum Arbeitsplatz theoretisch zur Nutzung dieser App genötigt werden. Dabei muss man berücksichtigen, dass Spahn (CDU) auch gleich vor Fehlalarmen warnte, die mindestens dazu ausreichen, wieder Angst und Schrecken zu verbreiten, im schlimmsten Fall aber auch wirtschaftliche Konsequenzen für die Betroffenen haben könnten. Der weitere Hinweis, dass es ein lernendes System ist, zeigt dann nur auf, warum man, wenn man diese App schon unbedingt haben will, warten sollte, bis sich die Kinderkrankheiten erledigt haben und dies kann bei der aufgezeigten Komplexibilität noch eine ganze Weile dauern. Zum Ende noch einmal zur Aussage, dass nationale Alleingänge auch bei diesem Teil der Pandemiebekämpfung kaum hilfreich sein sollen, was nebenbei zeigt, dass man auch bei dieser Katastrophe nichts in Sachen Globalisierungswahn dazu gelernt hat. Wenn man dieser These folgt, belegt dies vor allem auch wieder das Scheitern der Europäischen Union (EU), die allgemein in den letzten Katastrophenmonaten schon wieder Fakten ohne Ende geliefert hatte, warum man diesen Zwangsstaatenbund endlich auflösen sollte, wenn man sich für die Menschen in Europa starkmachen will. Dies zu dem Zeitpunkt, wo die Menschen plötzlich wieder kreuz und quer durch Europa reisen dürfen, was, wie man seit Ischgl weiß, verheerende Folgen haben kann, könnte ohne EU-Corona-Warn-App wieder der direkte Weg in die nächste Welle werden. Es ist wirklich an der Zeit, endlich die Verantwortlichen für all ihre Fehler zu sanktionieren.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0