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Die Geisterhalbfinale


Dieses BALLacker-dÜsign von Thorsten  Hülsberg zeigt auf schwarzem Grund untereinander in flammender Schrift die Worte: Bier, Stadion, Pyro und Repeat.

In den letzten zwei Tagen ging es dann auch im DFB-Pokal leider weiter. Natürlich galt auch für diese Halbfinale, dass es Geisterspiele waren. Bevor es am Dienstagabend losging, gab es aber erst einmal Neues aus Sinsheim. 1899 Hoffenheim trennte sich von Trainer Alfred Schreuder und nun übernimmt dort erst einmal ein Trainerstab. Im Pokal ging es dann am Abend im Saarland los, wo der 1. FC Saarbrücken, wieder in Völklingen, auf Bayer 04 Leverkusen traf. Was wäre dies für ein Spektakel, auch in Sachen Pyro, geworden und so wieder die nervige Geisterkulisse. Ein Abbruch wäre auch in diesem Wettbewerb die einzig richtige Lösung gewesen. Schön war ein Banner, welches darauf hinwies, dass DFB und DFL von allen guten Geistern verlassen seien, sehr schön auf den Punkt gebracht. Die Saarbrücker hatten seit drei Monaten keine Spiele mehr, die Regionalliga ist längst abgebrochen, was ihnen immerhin den Aufstieg in die 3. Liga sicherte. Nicht nur die fehlende Spielpraxis, war wohl eher kein Vorteil und so stand es schon nach gut zehn Minuten 0:1. Allgemein hakt es im DFB-Pokal an Fairness, da der Videoschiri immer erst später in der Saison eingreift. Besonderheit in diesem Zusammenhang in Völklingen, es gab diesmal keine kalibrierten Linie fürs Abseits, auch sowas zeigt, wie viel auch im Pokal längst neben der Spur läuft. Es waren keine 20 Minuten auf der Uhr, da stand es auch schon 0:2, was passend und zu erwarten war. Dann fielen bis zur Pause keine weiteren Treffer mehr, obwohl es noch einige Möglichkeiten für die Werkself gab. Im zweiten Durchgang kam der FCS besser ins Spiel, was aber nicht wirklich etwas änderte und so war noch keine Stunde auf der Uhr und es stand 0:3. Am Rande noch etwas anderes, hatte die ARD, wo das Spiel live gezeigt wurde, noch im Morgenmagazin getönt, das Spiel ohne technische Probleme zu zeigen, nervte den ganzen Abend ein Brummen, was wahrscheinlich von der Drohne über dem Stadion kam, die immer wieder Bilder übertrug. Geisterspiele haben eben viele Nachteile. In der Schlussphase war Bayer dann dezimiert, da es eine Verletzung gab und alle Auswechslungen schon gezogen waren. Am Ergebnis änderte sich trotzdem nichts mehr und so zog Leverkusen zum vierten Mal ins Finale in Berlin ein und nie war es deprimierender. Wieder ein ganz trauriger Fußballabend, den man hätte verhindern müssen.

Die Rekordunverdienten

Am Mittwochabend dann das zweite Halbfinale, diesmal zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Hatte man am Vortag noch darauf hingewiesen, wie einfach die Reise von Bayer Leverkusen nach Berlin in dieser Saison war, vergaß man dies bei den Bayern wieder einmal zu erwähnen, was auch für die Schiedsrichterzufälle galt, die den Bayern Teile dieser Reise erst ermöglichten. Man ahnt, warum immer mehr Menschen behaupten, ARD, wo auch dieses Spiel live übertragen wurde, stünde nicht für unabhängiges Fernsehen. Außerdem war im Vorfeld natürlich auch die Revanche für das Finale 2018 das große Thema dort. Ein Vergleich, der nicht nur hinkte, sondern von ganz alleine direkt umfiel. ARD-Kommentator Tom Bartels feierte, in der bekannten Art und Weise, wieder den FCB ab, es sollte an diesem Abend eben wirklich gar keine Überraschungen geben. Dies galt selbstverständlich auch für das 1:0 nach fast einer Viertelstunde. Danach eine klare Tätlichkeit von Jerome Boateng, der einem Frankfurter an den Hals ging, was gerade einmal einen Freistoß gab aber der vermeintliche Bayerndusel wurde bereits thematisiert. Der Schiedsrichter war übrigens mal wieder Marco Fritz, kein Unbekannter in diesem Zusammenhang. Bibiana Steinhaus im Kölner Keller hatte zu diesem Zeitpunkt wohl auch etwas anderes zu tun, als sich aufs Spiel zu konzentrieren, was wieder die Sinnlosigkeit und Willkür des Videobeweises unterstrich. Mit diesem 1:0 ging es dann auch in die Pause und danach ging es maximal langweilig weiter. Nach fast 70 Minuten dann das 1:1, da die Bayern eben einfach nicht das Team sind, was immer wieder verkauft wird. Fünf Minuten später passierte dann, was passieren musste, Bayern brachte den Ball über die Linie und es wurde Abseits gepfiffen. Man erinnert sich an den Vorabend, wo es so mit dem 1:1 weitergegangen wäre, da es keine kalibrierten Linien gab. Anders an diesem Abend, wo die ablehnungswürdige Technik so nachträglich für das 2:1 sorgte. Nimmt man dann noch die Tätlichkeit aus der ersten Hälfte hinzu, wird wieder einiges zum Thema Dominanz und Rekorde des FCB deutlich. Mehr soll zu dieser 2:1-Lachnummer und dieser Pokalrunde auch nicht kommuniziert werden.


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