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Das Coronavirus macht alles möglich


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt einen Laptop mit der Website von hÜlsberg – Die Sache dem Ü und eine davor gehangene Gesichtsmaske.

Mitte letzter Woche, wie auch in den Folgetagen, wurde man ziemlich von den großen Entscheidungen, die zuvor suggeriert wurden, enttäuscht, da es vor allem eine politische Bankrotterklärung war. Zum Ende der Woche sollte dann gleich noch einiges in dieser Richtung hinzukommen. So zeigte sich auch, dass Fake News ein großes Thema bleiben. Hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich noch am 1. April über Aprilscherze betreffend der Sommerferien aufgeregt und garantiert, dass diese natürlich nicht gekürzt würden, schlug nun Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), keine drei Wochen später, genau dies vor. Auch beim Thema Masken, geht es weiter verwirrend zu, scheinbar ergibt sich die Wichtigkeit aus der Verfügbarkeit und nicht umgekehrt. An dieser Front bleibt es somit weiter problematisch, was vor allem auch noch immer für den medizinischen Bereich inklusive der gesamten Pflege gilt. Dies wurde Ende letzter Woche in der Bundespressekonferenz (BPK) mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wieder deutlich. Die Agenda war offensichtlich, nur nicht einräumen, dass die Bevölkerung nicht ausreichend geschützt werden kann aber er fährt schließlich auch in überfüllten Aufzügen. Dies hatte immerhin eine Anzeige zur Folge und nun steht ein Bußgeld von 5.000,-- Euro im Raum. Trotzdem lobte er seine Arbeit, wenn auch verklausuliert. Wenn dies mal nicht zu früh war, denn jetzt, wo man sehen muss, was nachdem großen Shutdown folgt, werden langsam wieder die Belegungen in den Krankenhäusern verändert, was ihm durchaus auf die Füße fallen könnte. Schließlich meinte er  auch vor einigen Wochen, dass man kein Problem mit Corona bekommen würde, da es an Deutschland vorbeiziehen würde. Es verstrich somit wichtige Zeit mit den bekannten, katastrophalen Folgen.

Die Taktgeber

Prof. Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), machte im Anschluss an Spahn (CDU)  wieder klar, dass man noch immer am Anfang stehen würde. Dann wurde auch schon wieder das Problem mit den Testungen deutlich, kamen und kommen diese doch viel zu spät, womit viel Wichtiges unklar und damit substanzlos bleibt. Was die Testungen angeht, geht es schon damit los, dass man nicht vom ersten Tag an bei jedem Pflegebedürftigen täglich kurz Fieber gemessen hat, denn so hätte man wohl viel Leid und Tod eindämmen können. Aber es ist allgemein so, dass sich längst auch schon die so genannten Experten gegenseitig zerfleischen. So hat es aktuell den Anschein, dass Christian Drosten etwas zurückgedrängt  werden soll. Er wurde am Freitag in der genannten BPK doch massiv vom Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, Prof. Dr. Klaus Cichutek, im Zusammenhang mit der Medikamentenforschung zu COVID-19, angegangen. Zurück zum anderen Taktgeber, dem RKI, wo der R-Wert Thema war. Laut Prof. Wieler war dieser Wert immer sehr wichtig und musste unter 1 gedrückt werden. Letzte Woche lag er bei 0,7. In Bezug auf das Thema Lockerungen ist diese Zahl jetzt plötzlich allerdings nicht mehr so entscheidend. Wieder ein Punkt, wo Fragen aufkommen. Ein weiteres Problem bei der gesamten Beurteilung bleibt auch noch immer die Dunkelziffer. Es zeigt sich allgemein, dass die ganz große Ungewissheit, auch nach über einem Vierteljahr, sehr stabil geblieben ist, was natürlich ebenfalls weitere Fragen aufwirft. Damit wäre man auch gleich beim Thema App, die weiter auf sich warten lässt, fällt sie halt in den Bereich Neuland, wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einst nannte. Ihr Gesundheitsminister suggerierte am Freitag übrigens auch die Beherrschbarkeit des Virus, allerdings offensichtlich nur durch Grundrechtsbeschneidungen. Man muss sich überlegen, was dies für die Zukunft bedeutet. Ansonsten erklärte auch Spahn (CDU) in Sachen Automobilindustrie noch einmal, dass der dortige Shutdown nicht Schuld der Politik gewesen sei. Wiederholungen von Halbwahrheiten verbessern auch an dieser Stelle natürlich rein gar nichts. Wenn der politisch bedenkliche Umgang mit dem Virus die Wirtschaft an die Wand fährt, wenn man über Jahrzehnte dem Globalisierungswahn nachgelaufen ist, ist es am Ende natürlich die Schuld der Politik, wenn Märkte kollabieren und deshalb nicht mehr produziert werden kann. Man sieht, sowohl die Taktgeber, wie auch die danach tanzende Politik, haben weiterhin massive Probleme und es werden täglich mehr.

Das Problem mit den Grundrechten

Diese Probleme beziehen sich neben der Wirtschaft natürlich auch sehr massiv auf die bereits angesprochenen Beschneidungen der Grundrechte, was in Sachen Freiheit und Demokratie zu immer größeren Verwerfungen führt. Der frühere ZDF-Mann und heutige Regierungssprecher, Steffen Seibert, erklärte am Freitag noch einmal, dass es keine dauerhafte Beschneidung der Grundrechte geben würde, da diese alle 14 Tage überprüft würden. Dies kann man grundlegend anders interpretieren, denn diese Überprüfung sagt rein gar nichts über die Dauerhaftigkeit der Maßnahmen aus. Was hilft es denn, wenn diese Prüfung dazu führt, dass es bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes so bleibt. Dieser Mann hat aber auch in der größten Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg wirklich einen merkwürdigen Blick aufs Land und so blieb auch sein Umgang mit der Kultur einfach nur ein ganz schlechter Witz. Seibert erklärte doch tatsächlich, wie gut man Kultur doch ins Internet verlegen könnte, womit sich der Kreis nach Neuland schließt. Die Verlegung von Kulturevents ins Netz mag bei der Bespaßung der weggesperrten Menschen helfen, Geld verdienen Kulturschaffende  damit aber nicht und da beginnen weitere Probleme. Die aktuell akut abschmierende Kultur treibt nun viele Kulturschaffende in die Sozialsystem, die somit noch weiter volllaufen, denn es kommen im Moment Menschen von allen Seiten hinzu. Die Sozialleistungen passen allerdings nicht im Ansatz zu dieser Katastrophe und da gilt es noch einmal an Prof. Wieler zu erinnern, der nicht müde wird, darauf hinzuweisen, dass man noch am Anfang steht. Damit ist klar, was dies für die Verschärfung der Probleme bedeutet, eben gerade auch im Bereich des Sozialen. Dort werden wieder Menschen abgehangen und natürlich nicht nur Kulturschaffende. Die inakzeptable Situation, welche vor der Coronakatastrophe in Deutschland schon bestand, verschärft sich so noch weiter. Die Ungerechtigkeiten vergrößern sich gerade sehr massiv, was selbstverständlich zu immer massiveren Verwerfung in der Gesellschaft führen wird. Genau deshalb sollte man sich jetzt auch nicht von den Politikern einlullen lassen, die, unterstützt von ihren Medienhelfern, ein besseres Deutschland nach der Katastrophe suggerieren. Bei dieser Einschätzung muss man ebenfalls immer den Zahltag im Auge haben, der irgendwann nach der Katastrophe gleich in die nächste führen wird. Somit sollte man sich eher auf das Gegenteil einstellen und nun schon die nötigen Schritte ergreifen, dies zu verhindern.


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Kommentare: 1
  • #1

    Jana Thiele (Dienstag, 21 April 2020 08:55)

    Das kann ich genauso unterschreiben. Man fühlt sich hier wie im falschen Film.... Und täglich grüßt das Murmeltier... Trotz eindeutig abklingender "Welle", die man bei uns eigentlich gar nicht so bezeichnen kann, wird weiterhin Angst geschürt und die meisten Menschen denken nicht, sie lassen denken. Sie sind derzeit immer noch überzeugt von dem, was die Regierung macht. Dabei merken sie nicht, was hier für ein falsches Spiel getrieben wird. Keiner erinnert sich mehr an die ähnliche Situation 2009 mit der Schweinegrippe... Umd selbst das die schrecklichen Zahlen, die man uns anfangs offeriert hat, auch nicht annähernd eingetreten sind, wird einfach so hingenommen. Nach dem Motto : Sie konnten es ja auch nicht wissen. Das alle Aussagen in Bezug auf die Lockerungen, die anfangs getroffen wurden, jetzt als nie gesagt gelten, merken diese gelenkten Menschen nicht. Doch alle, die sich tiefer damit beschäftigen, wissen nicht, wie sie das noch aushalten sollen und haben auch Angst. Angst vor der Zukunft für die nächste Generation. Angst um die Zukunft ihrer Kinder. Ich hoffe, die Verantwortlichen werden bald zur Rechenschaft gezogen.