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3 – Das vorletzte Wochenende 2019 in der Bundesliga


Dieses Farbfoto Thorsten Hülsberg zeigt drei verschwommene Lichter zum dritten Advent.

Am Wochenende stand schon der 3. Advent an und damit rückt Weihnachten aber auch das Jahresende immer näher. Man ahnt, es naht auch das Ende dieser Hinrunde, immerhin stand schon der 15. Spieltag an und der begann mit der Partie zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Augsburg. Nach knapp zehn Minuten stand es in Sinsheim schon etwas überraschend 0:1 aber die SAP-ler stellten schnell auf den 1:1-Pausenstand. Nach der Pause gab es erst einmal einen Elfer für den FCA zum 1:2, das 1:3 gab es dann wieder aus dem Spiel heraus. Ein Debakel für 1899 vor ziemlich leere Kulisse nahm so seinen Lauf, auch wenn erst einmal noch das 2:3 fiel. Den Schlusspunkt zum 2:4 setzten dann aber wieder die Fuggerstädter. Ein interessant anmutender Samstag startete mit dem großen Derby am Rhein zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen. Es begann zwar nicht langweilig, allerdings ging der Ball, außer bei einem klaren Abseitstor für die Kölner, bis zur Pause nicht ins Tor. So blieb es auch nachdem Seitenwechsel, was scheinbar für Schiedsrichter Manuel Gräfe, der immer wieder negativ auffällt, ein Problem war und er die Leverkusener dezimierte, was schon ein erster Witz war. Es sollte aber noch schlimmer werden, denn es fiel das nächste abseitsverdächtige Tor für die Kölner, was Gräfe diesmal aber nach ewigen Diskussionen, auf dem Platz und natürlich mit dem Videoschiri, dann gab. Das Geschmäckle sollte sich dann noch weiter vergrößern, denn Gräfe schickte den nächsten Leverkusener in die Kabine, was so auch nicht auf jedem Platz passiert wäre. Dann brannte es im B04-Block, wo man sich nach all diesen Geschehnissen auf dem Platz auch nicht überrascht drüber zeigen konnte. Das folgende 2:0 war natürlich sportlich schon gar nicht mehr zu bewerten, was am Ende leider fürs gesamte Derby galt. So macht man diesen tollen Sport kaputt, denn außer einer übertriebenen, sechsminütigen Nachspielzeit passierte dann nichts mehr.

Tore satt

Mit Spannung schaute man natürlich auch, was sich beim FC Bayern München tat, der Werder Bremen empfing. Nach zwei FCB-Pleiten war der Hype um Neutrainer Hansi Flick bei den Bayern direkt wieder beendet und auch am Samstag kamen sie wieder kaum ins Spiel, was direkt zur üblichen Härte führte, welche in dieser Saison aber eben sanktioniert wird. Dann auch noch, bevor eine halbe Stunde auf der Uhr war, das 0:1. Leider fruchtete die immer wieder kritisierte Bayerntaktik dann aber doch und so drehten sie das Spiel und es ging mit 2:1 in die Pause. Man ahnte schon, dass das Spiel damit gelaufen war, was das 3:1  und auch das 4:1 im zweiten Durchgang unterstrichen. Spätestens mit dem 5:1, sowie mit dem 6:1-Endstand wurde es lächerlich und es drängte sich vor allem die Frage auf, warum Werder nachdem 0:1 plötzlich einfach den Spielbetrieb einstellte, was bei dieser Begegnung in der Vergangenheit schon häufiger passierte. Auch spannend bleibt es selbstverständlich mit Borussia Dortmund und die mussten zum FSV Mainz 05. Erst einmal wurde es aber wieder traurig, denn nach einer Viertelstunde verweigerte Schiedsrichter Benjamin Cortus, trotz dem Einsatz der ablehnungswürdigen Videotechnik, den Dortmundern einen glasklaren Handelfmeter. Ein folgender Foulelfer wurde dem BVB dann direkt auch noch genommen. Danach klappte es dann aber mit dem 0:1-Pausenstand aus dem Spiel heraus. Auch in der zweiten Hälfte ging es mit dem BVB weiter nach vorne und so fiel dann das 0:2. Schon kurz danach, in der 68. Minute, dann das 0:3. Der Endpunkt war dies aber noch nicht, denn in der Schlussphase fiel noch das abschließende 0:4.

Hauptstadtfußball

Auch am vergangenen Wochenende trat der 1. FC Union Berlin wieder in einem Aufsteigerduell an und diesmal beim SC Paderborn und es gab einen Traumstart für die Eisernen mit dem frühen 0:1, was auch gleich der erste Treffer am Samstag war. Allerdings gab es nach gut einer halben Stunde das 1:1, womit es auch in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit war damit wieder alles offen. Es sollte eine wahre Fußballschlacht geben aber keine Tore mehr, womit das etwas überraschende und für SCP auch glückliche Unentschieden blieb. Der andere Hauptstadtclub wartete noch immer auf die ersten drei Punkte unter dem neuen Trainer Jürgen Klinsmann, in dieser Mission spielte Hertha BSC Berlin diesmal ausgerechnet gegen den SC Freiburg. Der SCF hatte aber an diesem Samstagnachmittag einfach keine große Lust und die Hertha zeigte, dass Klinsi weiterhin nicht zündete. So endete eine erste Grottenhälfte ohne Tore. In der 54. Minuten dann doch tatsächlich das 1:0, trotzdem wurde das Spiel nicht wirklich besser und Tore kamen auch keine mehr hinzu. An diesen drei Punkten gab es für Klinsmann nicht viel zu feiern, wie man festhalten muss aber vielleicht platzt der Knoten in den nächsten Tagen, denn schon am morgigen Tag geht es in der Bundesliga weiter.

Traditionelles und Ablehnungswürdiges

Am Samstagabend traf mit Fortuna Düsseldorf die geballte Tradition auf RB Leipzig und damit auf den totalen Ausverkauf. Man ahnte, beim bisherigen Verlauf der Saison, was der Abend ohne Topspiel bringen würde. Der Widerstand am Rhein war natürlich gesetzt, wie es immer sein sollte, wenn der in Leipzig angesiedelte Salzburger Werbegag auftritt. Schon direkt nach Anpfiff fiel das 0:1 und es ging rasant aber ohne Tore bis zur Pause. Danach wurde es lächerlich und die Dosenkicker bekamen einen Handelfer nach Videobeweis geschenkt, der zum 0:2 führte, womit das Spiel gänzlich durch war und sogar noch mit 0:3 enden sollte. So wurde aus einer Ahnung düstere Gewissheit und ein weiteres Geschmäckle war perfekt. Der Adventssonntag begann dann mit dem Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach. Es ging auch darum, wer am Ende des Spieltags die Tabelle anführen sollte. Nach einem Auftakt, wo der Ball nicht wirklich lief, dann in der 13. Minute das 1:0 und direkt im Anschluss auch schon das 1:1. Hier zeigte sich übrigens das erste Mal am Sonntag das Schiedsrichterproblem, denn das 1:0 war Abseits. Es wurde dann wieder schnell ein ruppiges Spiel, welches zunehmend außer Kontrolle geriet, was bei Mister Phantomtor an der Pfeife auch nicht verwunderte. Quasi mit dem Pausenpfiff hätte es noch einen Elfer für die Fohlen geben müssen aber auch dies sah Felix Brych nicht so und pfiff zur Pause. In der zweiten Hälfte ging es im gleichen Stil weiter und ganz zum Schluss schafften die Wölfe noch das 2:1. Gladbach schied damit nicht nur unter der Woche aus dem internationalen Geschäft aus, sondern verspielte auch noch den ersten Platz in der Liga.

Gar nicht besinnlich

Der 3. Advent endete dann in Sachen Fußball mit dem Klassiker zwischen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt. Sah es an diesem Tag bis dahin aus Westsicht nicht so gut aus, war man gespannt, ob Schalke es rausreißen sollte. Fast eine ganze Stunde lang ging man von einem eher nicht so berauschenden und torlosen Abend aus. Dann sollte sich ganz plötzlich mit dem 1:0 aber doch noch sehr viel verändern, denn es wurde ziemlich hektisch. Gab es schon in der ersten Hälfte eine schwere Schulterverletzung beim Schalker Weston McKennie, sollte es nun schmerzhaft weitergehen. Schalkes Torhüter Alexander Nübel stürmte völlig unnütz aus seinem Kasten, setzte nach gut 40 Metern zu einem Kampfsporttritt an und streckte so den Frankfurter Mijat Gacinovic nieder. An dem Punkt konnte man dann von einem absolut verdienten Platzverweis sprechen. Schwer blutend und mit zerrissenem Trikot musste allerdings auch Gacinovic ausgewechselt werden, der den Eindruck machte, gerade von einer ordentlichen Schlägerei gekommen zu sein, wo er nicht der Sieger war. Er sollte dann der zweite Spieler an diesem Abend sein, der den Adventssonntag im Krankenhaus beendete, was so gar nicht besinnlich ist. Dieser Fußballabend wurde so natürlich auch immer länger, diesmal aber eben aus klar nachzuvollziehenden Gründen, was ansonsten oft genug nicht der Fall ist. Die Schalker hatten dann noch das Glück, dass sie das 1:0 in Unterzahl über die Zeit bringen konnten und immerhin wichtige drei Punkte retteten. Schiri Felix Zwayer begab sich mit seiner Leistung bei diesem Spiel übrigens auf das Niveau der meisten seiner Kollegen an diesem Wochenende und da gibt es nach unten schon lange keine Grenzen mehr. Es war auch bis zum Spieltagsende wieder nicht klar, wann der Kölner Keller eingreift, es scheint eben völlige Willkür zu sein.


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