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Die Vergessenen der Coronakatastrophe


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt Menschenmassen auf dem Freimarkt in Bremen.

Eine Abschwächung der Coronakatastrophe ist auch weiterhin nicht in Sicht. Auch wenn man im Laufe des Tages wohl einiges zum Thema Lockerungen hören wird, ist es vor allem wichtig, darauf zu achten, was das taktgebende Robert Koch-Institut (RKI) sagt. Von dort konnte man gestern noch hören, dass sich das Geschehen noch immer am Anfang befindet. Längst ist klar, dass man wohl mindestens von einem Jahr sprechen muss, wenn erhebliche Probleme das Thema sind. Sommerurlaub, die ganze Feste, Kirmes und ähnliche Veranstaltungen, die nun langsam beginnen würden, kann man für 2020 wohl eher abschreiben. Dies alles bedeutet auch, dass die Folgen sich immer weiter ausbreiten werden und immer mehr Menschen auf der Strecke bleiben werden. Nun sieht es so aus, dass man in Deutschland schon vor dieser Katastrophe große Probleme, zum Beispiel im Bereich Armut, hatte. Die Lage am Wohnungsmarkt war ebenso ein riesiges Problem. Genau diese ganzen Problembereiche, welche erst einmal gar nichts mit COVID-19 zu tun haben, werden sich dadurch weiter verschärfen, wenn die Politik nicht endlich angemessen gegensteuert. Man darf auch nicht vergessen, dass die Dauermachthaber diese Probleme mit ihrer verfehlten Politik selbst, zum Teil über Jahrzehnte, aufgebaut haben. Hier muss man nur an die Rodung des Sozialstaates denken oder auch an die völlig verfehlte Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Politiker dieser verantwortlichen Parteien scheinen aber keinen grundlegenden Kurswechsel, welcher allgemein längst überfällig wäre, auf dem Schirm zu haben.

Kosten runter

Hat die Politik in Windeseile im Bereich der Wirtschaft eingegriffen, konnte die Politik in Höchstgeschwindigkeit die Grundrechte der Bürger zusammenstutzen, wurde der Bereich des Sozialen bislang wieder einmal weitestgehend vergessen. Jetzt so weiterzumachen, wie man es all die Jahre und Jahrzehnte getan hat, könnte einen wahren Tsunami im Bereich der Armutsproblematik hervorrufen. Sozialer Frieden könnte dadurch natürlich auch ganz schnell ein Problem werden, wie ein Blick nach Italien zeigt. Die Kanzlerin, ihre Regierung, selbst das Staatsoberhaupt erklären immer wieder, wie sehr all dies Deutschland verändern wird und was die Bevölkerung nicht alles tun und lassen sollte, damit das Leben nach der Katastrophe ein besseres sein wird. In diesem Sinne muss man von der Politik erwarten, dass sie mit gutem Beispiel vorangeht. Ein längst überfälliger Schritt wäre da zum Beispiel, die fürs Jahresende versprochene Senkung der Strompreise sofort vorzuziehen, um gerade auch die Ärmeren im Land zu entlasten. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) muss endlich an einer nachhaltigen Verbesserung im Bereich der Versorgung arbeiten. Am Anfang waren die Probleme in diesem Bereich angeblich nur Fake News, dann war die Rede von Einzelfällen, bevor man ganz langsam begann von Versorgungsengpässen zu sprechen. Selbst in den Staatsmedien konnte man jüngst schon erkennen, dass auch diese Probleme erst am Anfang stehen würden. Diese Entwicklungen sorgen dafür, dass Einkäufe noch schwerer werden, als sie es durch das Coronavirus allgemein schon geworden sind. Diese Erschwernisse schlagen sich natürlich ebenso ganz schnell im Geldbeutel nieder, womit auch hier die Armen wieder massiv betroffen sind. Aber es erhöht ebenfalls die Zahl derer, die nun in diesen Bereich zusätzlich abrutschen werden, da weitere Gesellschaftsschichten nicht mehr mit ihrem Geld auskommen werden. Eine Normalisierung der Einkaufsbedingungen im Bereich der Versorgung ist daher zwingend geboten.

Leistungen rauf

Wenn das politische Berlin und natürlich auch die Länder wollen, dass die Politik wieder auf mehr Akzeptanz im Volk trifft, womit nicht irgendwelche Umfrageergebnisse in den systemtreuen Medien gemeint sind, welche gerne genau zu dem passen, was man der Bevölkerung gerade verkaufen will, darf man in der Katastrophe niemanden vergessen. Zu den gerade angesprochenen Problemen, unter denen vor allem die Armen so leiden, kommen weitere Kosten hinzu. Man muss an den ganzen Bereich des persönlichen Schutzes vor COVID-19 denken, wo letztendlich alle von betroffen sind, ob es Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Schutz für Mund und Nase sind. All dies muss auch bezahlt werden. Hier kann es nur heißen, dass die Sozialleistungen umgehend und nachhaltig erhöht werden müssen. Den ersten Monat hat man sich bereits, auf Kosten der Ärmsten, gespart. Hierbei sind verschiedene Dinge zu berücksichtigen. Die Katastrophe wird nicht mit dem Ende der Pandemie, zum Beispiel durch einen Impfstoff, erledigt sein. Schaut man sich die Lage genau an, wird wohl danach gleich die nächste Katastrophe lauern, da man gerade das Geld kommender Generationen raushaut. Dies kann natürlich kein Argument sein, wenn dann auch endlich den Armen geholfen werden soll. Die Tafeln können im Moment, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt helfen. Deutschland mutierte schon weit vor der Katastrophe vom Land der Dichter und Denker zum Land der Könige der Leergutsammler und selbst da sieht es aktuell sehr bescheiden aus. Damit ist man auch ganz schnell im Bereich der Obdachlosen, wo man sich fragen muss, warum man nicht auch für die Menschen aus diesem Teil der Gesellschaft ganz schnell für angemessene Dächer über den Köpfen sorgt, was in der angesprochenen Flüchtlingskrise ebenfalls logistisch zu stemmen war. Da der Kreis der Vergessenen noch viel größer ist und sich kontinuierlich vergrößern wird, ist dies wohl nicht der letzte Artikel zu diesem Thema gewesen.


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