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Am Ende der Hinrunde


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein Verbotsschild in Sachen Fußball.

Es ist geschafft und während die Rückrunde in der Bundesliga schon läuft, endete am vergangenen Mittwoch dort auch endlich die Hinrunde. Man merkt eben, wie sich in Deutschland auf allen Ebenen das Absurde immer weiter ausbreitet und so vieles nur noch chaotisch ist. Ein Grund dafür bleibt selbstverständlich ebenfalls der große Ausverkauf, was den Sport allgemein betrifft und hier schon am kommenden Donnerstag ein größeres Thema sein wird, schließlich stehen morgen und über-morgen noch die ersten Spiele des Jahres im DFB-Pokal an. Nun aber ganz kurz zum Ende der Hinrunde, wo eben noch die Partie zwischen dem FC Bayern Mün-chen und dem 1. FC Union Berlin anstand. Es war das Übliche, was vor allem Langeweile und die bekannten Schiedsrichterprobleme bedeutete. Allerdings bot das dünne 1:0 noch eine erwähnenswerte News, denn der Trainer der Eisernen, Nenad Bjelica, flog vom Platz und wurde doch reichlich schnell für drei Spiele gesperrt, was doch alles wieder bekannte Fragen aufwirft. Außerdem muss man wieder über Leroy Sané berichten, der zuletzt immer wieder maximal negativ auffiel, wenn man es höflich formulieren möchte. Ganz offen-sichtlich hat der junge Mann ein Problem sein Frustration zu kompensieren. Am Mittwoch versaute er seinem Mitspieler Harry Kane einen Rekord, danach geriet er eben mit Bjelica aneinander, der sich dadurch zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Sané bekam nur ein gelbes Ticket und verschwand wieder in der Opferolle. Man kann zu dem längst nichts mehr sagen, weil alles bekannt ist und ein Witz bleibt. Daher nun rein in den 19. Spieltag, der letzte im Januar und natürlich weiterhin mit dem wich-tigen Protest gegen eben den Ausverkauf. Wieder traditionell angesetzt begann es Freitagabend mit dem Rhein-Main-Derby zwischen Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05. Auf dem Papier ein Highlight und so betrachtet, gab es davon reichlich am Wochenende. Bevor es losging, gab es Neues von einem, den man gerade auch in Mainz sehr gut kennt. Jürgen Klopp gab doch sehr überraschend sein vorzeitiges Aus zum Saisonende beim Liverpool FC bekannt. Jetzt aber zum Freitagsspiel und dies be-gann mit einer torlosen ersten Hälfte und maximaler Langeweile, es wirkte bis dahin so, dass man den Januar in der Bundesliga einfach abschreiben konnte. Nach über 70 Minuten der erste Treffer des Abends und zwar für die SGE und dann kam die lange Zeit des ablehnungswürdigen Videobeweises und Mario Götze bekam sein 1:0. Dies war am Ende auch der Schlussstand in einem maximal langweiligen Spiel. Parallel vergeigte übrigens die DHB-Auswahl das Wintermärchen im Handball bei der ersten Europameisterschaft im eigenen Land, welches man die ganze Zeit suggeriert hatte aber auch dazu am Donnerstag mehr.

Es sollte völlig verrückt werden

Der Samstag kam wieder gut gefüllt daher und dies auch mit der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln. Die Schiedsrichter standen erst einmal im Fokus, mussten sie sich doch nach einer guten Viertelstunde neusortieren. Unfälle pas-sieren eben auch dort und ein sattgeschossener Ball, kann auch einen Schiri umhauen. Am Ende gab es fast eine Viertelstunde Unterbrechung und Unterstützung, nach Durchsage, von den Rängen, wo der Torhüter und sportliche Leiter mit Schiedsrichter-schein Tobias Krull aus der Landesliga vom MTV Gifhorn saß und das Schiedsrichtergespann wieder auffüllte. Nach all diesem Chaos dann das 0:1. Es sollte ein völlig verrückter Samstag werden, dies kann man schon verraten. So hielt die kölsche Freude auch nicht lange an und dann stand es auch schon 1:1. In der natürlich ewigen Nachspielzeit, entschied sich der Kölner Keller noch gegen einen Elfer für den Effzeh, womit es dann dementsprechend spät mit dem Unentschieden in die Pause. Der zweite Durchgang brachte rein gar nichts, also auch keine weiteren Tore. Mit dem 1:1-Endstand konnten die Kölner, im Gegensatz zu den Wölfen, halbwegs zufrieden sein. Einen Nordsüdgipfel gab es an der Weser, wo Werder Bremen auf den SC Freiburg traf. Keine zehn Minuten auf der Uhr und schon sorgte die ablehnungswürdige Technik für einen Elfmeter für Werder und damit fürs 1:0, der erste Samstagstreffer. Nach fast einer halben Stunde der nächste Elfer, diesmal für den SCF und das 1:1. So ging es später auch in die Pause und man war natürlich gespannt, wie dies wohl weitergehen sollte. Es dauerte nicht lange und dann gab es im zweiten Durchgang tatsächlich ein Tor aus dem Spiel heraus zum 2:1. Erst in der Nachspielzeit machte Werder mit dem 3:1-Endstand den Deckel drauf. Bremen hat gerade einen echten Lauf, was auch die Situation in der Tabelle immer mehr verbessert. Ebenfalls am Samstagnachmittag traf Tradition aufs genaue Gegenteil, was bedeutete VfB Stuttgart gegen RB Leip-zig. Über 20 Minuten auf der Uhr und Sven Jablonski übersah ein Leipziger Handspiel, kontrollierte es nach Protesten der Schwa-ben und so auch dort ein Elfer und das 1:0, es sollte ein Trend werden. Immerhin dauerte es nicht lange und es gab einen Tref-fer aus dem Spiel heraus zum 2:0. Kurz danach dann der Anschluss und somit das 2:1. Dies waren dann mal eben drei Treffer in sieben Minuten und mehr gab es bis zur Halbzeit nicht. Dafür ging es direkt nach der Pause mit dem 3:1, dann dem 3:2 und auch noch dem 4:2 weiter. Dann direkt etwas anderes und es gab einen Flitzer. Nun dauerte es tatsächlich fast 20 Minuten bis zum 5:2-Schlussstand. Stuttgart ist damit zurück in der Spur und der Dosenclub zeigte erneut, wie überbewertet er bleibt.

Im Süden sah es nicht besser aus

Ebenfalls am Samstagnachmittag gab es auch noch ein Südwestduell zwischen den Tabellennachbarn 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Heidenheim. Fast genau nach einer halben Stunde dann das 0:1 in der wohl unspektakulärsten Partie der Merkwürdigkei-ten an diesem Samstag aber es war auch noch früh im Spiel. Das Elfmeterschießen am Samstag sollte noch absurder werden, womit man dann auch im Südwesten dabei war. Die Teams waren schon auf dem Weg in die Pause, da beorderte sie Schiri To-bias Welz alle zurück und es gab noch einen Elfer für die TSG, womit es tatsächlich mit 1:1 zum Pausentee ging. Da man den zweiten Durchgang nicht erwähnen braucht, blieb es bei diesem Unentschieden, womit man über zwei fehlende Punkte für den FCH durchaus diskutieren konnte. Abgerundet wurde der Samstagnachmittag mit dem Bayernderby zwischen dem FC Augsburg und dem FCB. In der Fuggerstadt kassierte direkt zum Auftakt der Kölner Keller einen Handelfer für das Heimteam und es gab so nur einen Freistoß, der zu nichts führte. Es ging auf der Ebene weiter und so wurde das 1:0 wegen Abseits kassiert. Nach über 20 Minuten dann natürlich das 0:1, selbstverständlich wieder so ein ganz schlechter Witz bei diesem Spielverlauf. Dieser Witz setzte sich fast mit dem Pausenpfiff  und dem 0:2-Pausenstand fort. An diesem Samstag der Merkwürdigkeiten passte dies selbstverständlich. Auch im Schwabenland ging es flott weiter und zwar mit dem 1:2. Etwas später noch ein Abseitstreffer durch Harry Kane und nach der gewohnten Ewigkeit meinte man im Kölner Keller doch das 1:3 zu geben. In der ARD-Konferenz war es wieder einmal das anstrengendste Spiel, mit nervigen Gejammer über den Kader der Bayern und später dann wieder die große Lobhudelei, man ist es leider nicht anders gewohnt. Wie es dann so läuft, gab es nach einer übersehenen Tätlichkeit von FCB-Keeper Manuel Neuer, so hätte man es wohl bei anderen Mannschaften genannt, tatsächlich doch noch einen Elfer aus dem Köl-ner Keller für den FCA, der dann gehalten wurde. Kurz danach das nächste Foul, diesmal Thomas Müller, der sportlich auch eher keine große Rolle mehr spielt, wobei dies allgemein immer relativ war. Somit noch ein Elfer und diesmal das 2:3, allerdings schon in der Nachspielzeit. Bei so viel Aggression, welche die Bayern wieder ins Spiel brachten, noch kurz etwas zu Sané, der sportlich ebenfalls wieder eher gar nicht auffiel, dafür aber immerhin mal ganz ohne Ausraster auskam. Es blieb bei diesem Er-gebnis und der FCB weiß wieder, wo man sich artig bedanken sollte. Später wird man wieder versuchen auch sowas unter Ba-yerndusel zu verbuchen. Es gab lange nicht mehr einen solch absurden Spieltag, der in vielerlei Hinsicht eher rein gar nichts mit Normalität zu tun hatte. Sportlich war es daher gar nicht unbedingt immer so berauschend, sehr viel entscheidender wieder, wie leider so oft, waren die Schiris auf dem Feld und im Kölner Keller, womit es unterhaltsam war aber leider eben nicht zwingend im sportlichen Sinn.

Derbyzeit

Am Samstagabend stand im Rheinland noch das Derby zwischen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchen-gladbach an. Nachdem Verlauf des Tages bis dahin, war man natürlich gespannt, was noch passieren sollte. Dies galt auch in Bezug auf den Reporter Burkhard Hupe. Die erste Halbzeit bot dann einfach wieder nichts, was dann nur das Geschwurbel von Hupe, vornehmlich über die Verkehrsprobleme in der Region, noch anstrengender machte. So hoffte man nachdem Pausentee auf den ersten Treffer, allerdings wurde auch diese Hoffnung zerstört, denn es blieb torlos. Was für ein Chancentod am Sams-tagabend vom SVB aber dafür ein komplett unauffälliger Schiri Deniz Aytekin, was doch eher die Ausnahme ist. Den Sonntag eröffneten die Eisernen und Darmstadt 98. Bei diesem Kellerduell schloss man gleich ans Spiel des Vorabends an und lieferte 45 langweilige und torlose Minuten. Da war der Protest gegen den Ausverkauf wieder das Feinste. Nach fast einer Stunde dann zu mindestens das 1:0, was so auch passte. Mehr passierte nicht mehr und damit war es ein weiterer Kick zum Vergessen. Wäh-rend des Spiels komplettierte Deutschland im Handball die Blamage bei der Heim-EM und es wurde nicht einmal Bronze gegen Schweden. Der umstrittene Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war ebenso bei diesem Spiel in Köln, was schon passend war, schaut man sich an, wie sich Deutschland in diesen Tagen eben präsentiert. Bevor am Donnerstag, wie gesagt, all dies noch im Detail aufgearbeitet wird, sei nur noch kurz erwähnt, dass danach Frankreich in der Verlängerung gegen Dänemark Europa-meister wurde. Die letzte Bundesligapartie im Januar war dann ein Revierderby und so trafen sich Borussia Dortmund und der VfL Bochum. Es ging direkt mit Schiri Benjamin Brand und dem Kölner Keller los und man ahnt es an diesem Spieltag schon, es gab den nächsten maximal ominösen Elfer und dies zum 1:0. Man sieht, dieses Wochenende bot nur Langeweile oder Aufregung in Sachen Schiedsrichter, sehr schade eigentlich. Es sollte auch so weitergehen, denn bis fast zum Pausenpfiff passierte eigent-lich nichts mehr, dann aber der nächste Treffer vom BVB und zwar ein Eigentor, womit es mit 1:1 zum Pausentee ging. Zum Wie-deranpfiff immerhin Derbystimmung im Gästeblock mit etwas Pyro und natürlich einer kleinen Unterbrechung. Erst nach guten 70 Minuten ein Treffer, den man normal nennen konnte und dies zum 2:1. Am Ende dann natürlich noch ein Elfer und dies wie-der für den BVB zum 3:1-Endstand. Es ist schon eine verrückte Zeit und dies eben auch im Sport und das Jahr hat gerade erst begonnen.


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