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Bundesligastart 2024


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt die BayArena in Leverkusen.

Am vergangenen Freitag war es soweit und die Bundesliga startete ins Jahr 2024 und dies mit dem letzten Spieltag der Hinrunde, womit diese allerdings noch nicht ausgespielt ist, da noch immer die Partie zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin aussteht, da man in Süddeutschland zuletzt vom Schnee im Winter überrascht wurde. Das Terminproblem war aber nicht das einzige Indiz da-für, dass der Ausverkauf 2024 ungebremst weitergehen soll. Dazu passend ging es am Freitag gleich mit einem großen Ausverkaufskick los und dazu trafen natürlich der FCB und 1899 Hoffenheim aufeinander. Diese große Show gab es auch live bei sat1, wobei der Tod von Franz Beckenbauer (1945-2024), der an diesem Tag bei-gesetzt wurde, dabei noch einmal die Wirkung eines Katalysators hatte, was hier auch weiterhin nicht kommentiert wird. Nach der großen Kaiser-Show begann dann die zu erwartende große Langeweile und es dauerte fast 20 Minuten bis zum 1:0. Mehr passierte im ersten Durchgang dann nicht, vielleicht sollte man noch Schiedsrichter Benjamin Brand erwähnen, der zur bekann-ten Seite tendierte, was aber auch keine Nachricht mehr ist. Es zeigte sich somit wieder, wie sehr der Ausverkauf diesem eigent-lich so tollen Sport schadet. Dann hatte man auch schon eine Stunde brutalste Langeweile geschafft und sehnte wieder das En-de herbei. Es sollte dann aber tatsächlich noch Aufregung geben, leider eher nicht in Sachen Sport. In der 70. Minute gab es aus dem Nichts das 2:0 und kurz danach wurden die SAP-ler minimiert, was den Kick auch noch in Sachen Schiri endgültig zum Trauerspiel machte. Schlechter konnte man kaum ins neue Fußballjahr starten. Dazu passte auch, dass das sat1-Geschwurbel zu diesem Grottenkick immer anstrengender wurde, was sich nicht nur auf die nervende Eigenwerbung bezieht. Zum Ende der re-gulären Spielzeit wurde dann das Geschenk von Brand noch mit dem 3:0-Endstand angenommen. Damit stellte Harry Kane auch noch einen Rekord ein, was gleich den Wert dessen unterstrich. So funktioniert das Produkt FCB eben. Dann war es endlich vor-bei und man hoffte auf den Rest des Spieltags. Vorher muss aber noch Leroy Sané erwähnt werden, der wieder früher gehen musste, was nicht überraschte. Er bekam gerade von der UEFA drei Spiele Sperre für seinen Gewaltexzess im blamablen Län-derspiel gegen Österreich. Eher eine geringe Strafe, wo man wohl das Euro-Gastgeberland berücksichtigte. Damit ist eine EM-Vorbereitung für ihn trotzdem kaum möglich und dies müsste, neben der verfehlten Vorbildfunktion, das endgültige Aus für seine Teilnahme an der Euro 2024 sein. Dies wird natürlich nicht so kommen, wie auch Torhüter Manuel Neuer gesetzt bleiben wird. Dann muss man im Sommer eben auf die Schiris hoffen. Nun aber zum Rest des Jahresauftakts in der Bundesliga.

Herbstmeister vom Rhein

Immerhin war der erste Spieltag 2024 halbwegs normal angesetzt, womit der Samstag dementsprechend fein voll war und so trat Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen beim FC Augsburg an und alles begann mit einer Schweigeminute für den Kaiser, wie auf allen anderen Plätzen ebenso. Genauso gab es auch wieder flächendeckenden Protest gegen den Ausverkauf. Sonst gab es im ersten Durchgang klar überlegende Leverkusener, dies allerdings ganz ohne Tore. Genauso ging es auch im zweiten Durch-gang weiter, es gab sogar einen Abseitstreffer für den FCA, ganz am Ende dann aber doch noch der 0:1-Endstand und damit die theoretische und unbedeutende Herbstmeisterschaft. Antitradition gegen pure Tradition bot am Samstagnachmittag das Spiel zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Es waren gerade knapp über fünf Minuten gespielt, da schlug die Tradition mit dem 0:1 und dem ersten Samstagstreffer 2024 zu. Mehr sollte es bis zur Pause dann nicht geben. In der zweiten Hälfte kam auch nichts mehr hinzu, womit die SGE wieder aufzeigte, warum der Dosenclub überbewertet bleibt. Der SC Freiburg empfing zu die-sem Termin die Eisernen und man bekam in einem weiteren Grottenkick keine Tore geboten. Der Samstag wurde zunehmend ein Trauerspiel. Dazu passte ebenfalls der Kick zwischen dem FSV Mainz 05 und dem VfL Wolfsburg. Diese Partie bot übrigens mit dem 0:1 nach guten zehn Minuten den zweiten Samstagstreffer in diesem Jahr. Mehr ging in der ersten Hälfte leider auch dort nicht. Nach einer guten Stunde dann das 1:1, da dies später auch der Endstand wurde, blieb es ein trauriger Samstag. Die letzte Nachmittagspartie am Samstag bestritten der 1. FC Köln mit neuem Trainer Timo Schultz und der 1. FC Heidenheim. Es dauerte fast 30 Minuten bis zum dritten Treffer des Nachmittags und dies in allen Partien, was vielsagend war. Mit dem 1:0 dürf-te es den Kölnern allerdings egal gewesen sein, gerade auch da bis zur Pause nichts mehr passierte, womit eine ganz dünne erster Hälfte auf allen Plätzen durch war. Dünn wurde es zehn Minuten nach der Pause auch gleich für Köln mit dem 1:1. Dieses Unentschieden wurde später auch zum Endstand, was so niemanden etwas brachte. So endete der Samstagnachmittag mit ge-rade einmal nur sechs Treffern, was natürlich eher erbärmlich war.

Weitere bekannte Probleme

Natürlich gab es auch zum Jahresauftakt bei der Livekonferenz der ARD die üblichen technischen Probleme und so gar noch et-was mehr. So braucht man dort jetzt schon Eigenwerbung für irgendwelche TV-Shows, was erahnen lässt, wo die Staatsmedien mittlerweile angelangt sind, was bei den allgemeinen Schwierigkeiten dort allerdings keine Überraschung ist. Mindestens genau-so nervend an diesem Grottensamstag war, dass man das Gefühl hatte, dass die Reporter für jede Erwähnung von Beckenbauer einen Euro bekamen. Qualitätsjournalismus, wofür sich die ARD so gerne selber lobt, war somit auch beim Fußball wieder nicht zu erkennen. Zum Bundesligaauftakt 2024 gab es dann am Samstagabend auch direkt wieder kein Topspiel und so trafen Darm-stadt 98 und Borussia Dortmund aufeinander. Es dauerte weit über 20 Minuten bis zum 0:1. Schiri Deniz Aytekin fiel bis dahin auch wieder in der gewohnten Form auf und wurde selbstverständlich trotzdem bei der ARD gelobt. Mehr passierte bis zur Pau-se nicht, womit sich der üble Trend vom Nachmittag fortsetzte. Nachdem Pausentee beschränkte sich die Aufregung auf einen unspektakulären Flitzer und eine Rudelbildung, welche bei diesem Schiri auch nicht überraschte. In der Schlussphase dann tat-sächlich noch das 0:2 und in der Nachspielzeit der etwas zu hohe 0:3-Endstand. Da hatte sich längst gezeigt, dass von dem, was man vom BVB im Vorfeld alles hören konnte, eher nichts geliefert wurde. Den ersten Bundesligasonntag in diesem Jahr er-öffneten tief im Westen der VfL Bochum und Werder Bremen und dies gleich wieder mit nervendem Hall, der die Übertragung in der ARD Sportschau-App kaum hörbar machte. Es wurde der nächste Grottenkick, was genauso wenig überraschte, wie die ständigen Übertragungsprobleme, welche auch den Sonntag prägten. In Bochum gab es zwei Ausnahmen in Sachen Langeweile, nach gut einer Stunde ein Traumtor zum 1:0 und in der Nachspielzeit ein abgefälschter Treffer zum 1:1-Endstand, womit man sich die Partie allerdings hätte durchaus sparen können. Nebenbei machte Schiri Tobias Stieler das Ganze zu einem satten Kar-tenspiel. Das vorletzte Spiel der Hinrunde, was den Abschluss des 17. Spieltags darstellte, bestritten dann noch Borussia Mön-chengladbach und der VfB Stuttgart am Niederrhein. Da es im Ruhrgebiet wieder maximal lang ging, verpasste man fast das 1:0 in Gladbach, was direkt nach einigen Sekunden fiel. Knapp 20 Minuten später hackte es direkt wieder zum 2:0 und Robin Hack hatte sein Doppelpack geschnürt, womit es später dann auch in die Pause ging. Gab es in Bochum schon feinste Pyro, fackelten die Schwaben am Niederrhein noch mehr ab und in der zweiten Hälfte kam noch mehr Freude hinzu, denn es dauerte nur gute zehn Minuten bis zum 2:1. Man dachte nun für einen Moment, es würde das Highlight an diesem Spieltag geben, da aber außer dem 3:1-Schlusspunkt in der Nachspielzeit nichts mehr passierte, wurde auch diese Hoffnung enttäuscht. Man darf nicht verges-sen, es war der Auftakt des Jahres mit dem vermeintlichen Sommermärchen, wenn dies ein Omen war, ist für Deutschland wie-der nach der Vorrunde Ende, was natürlich zum allgemeinen Zustand des Landes passen würde.


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