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Die gruselige Pokalrunde


Diese künstlerisch bearbeitete Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine Tischfußballfigur.

Pünktlich zu Halloween gab es die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal, eine der wenigen guten Nachrichten, man schaffte es diesmal tatsächlich alles an zwei Tagen auszuspielen. So gab es Dienstag und Mittwoch jeweils vier frühe Spiele ab 18.00 Uhr und vier späte ab 20.45 Uhr. Der FC 08 Homburg empfing die SpVgg Greuther Fürth und dort gab es den ersten Treffer dieser Pokalrunde, allerdings war es Abseits, was in dieser Runde unkontrolliert bleibt und so-mit direkt zum Fakt wird. So ging es torlos weiter, Pech für Fürth. Nach einer guten halben Stunde aus dem Nichts in einem Grottenkick dann das 1:0, der spätere Pausenstand. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs dann der Ausgleich. Erst in der Schlussphase gab es wieder Zählbares und zwar den 2:1-Endstand, womit Homburg weiter war, was immerhin eine  Über-raschung war aber nicht die Pokalsensation, die man noch immer gerne verkaufen möchte. Der VfL Wolfsburg hatte Besuch von RB Leipzig, ein klassischer Kick im Zeichen des Ausver-kaufs, der mit einem klaren Elfer für die Antitraditionalisten begann, den Schiedsrichter Flo-rian Badstübner nicht gab, wie erwähnt, es gab in dieser Runde keinen VAR, was wieder zeigte, wie verzerrt dieser Wettbewerb bleibt. Statistisch sollte der Kick übrigens eine klare Sache für das Fußballkonstrukt aus Leipzig sein. Nach fast genau einer Viertelstunde dann aber das überraschende 1:0, auch da die Wölfe mit einer B-Elf angetre-ten waren. Dies sollte aber für eine dünne Halbzeitführung reichen. Gut zehn Minuten nach der Pause wurden die Chancen für die Wölfe durch einen Platzverweis gegen die Brausekicker weiter erhöht. Timo Werner dürfte ebenfalls erneut früher gehen, nachdem er wieder den Chancentod gab, da schlendert eine allgemein eher kleine Kariere wohl aufs Ende zu. Sonst passierte nichts mehr und so war der Dosenclub raus. Ein wirklich merkwürdiges Spiel, wo leider am Abend im ZDF die entscheidenden Szenen im TV wieder fehlten. Der FC St. Pauli begrüßte zum frühen Termin Schalke 04 und es startete natürlich mit feiner Pyro am Millerntor. Pauli spielte und Schalke machte nach einer guten Viertelstunde das 0:1, ansonsten war es aber eher der nächste Gruselkick, der bis zur Pause auch nichts mehr zu bieten hatte. Nach fast einer Stunde machte Schiri Bastian Dankert das Spiel wieder etwas spannender, denn er gab einen Handelfer für die Kiezkicker, der zum 1:1 führte und am Ende dann auch noch in die Verlängerung, die man nicht wirklich brauchte. Nach guten 100 Minuten hatte Pauli das Spiel mit dem 2:1 gedreht und zog mit diesem Ergebnis am Ende ins Achtelfinale ein. Dies hätte man auch in 90 Minuten schaffen können bzw. müssen. Der VfB Stuttgart traf wieder auf den 1. FC Union Berlin, was zuletzt in der Bundesliga in Köpenick eine klare Sache war. Diesmal in Stuttgart brauchten die Schwaben aber quasi bis zum Pausenpfiff bis zum 1:0. Allgemein war auch sonst eher weniger los, au-ßer feiner Berliner Pyro, wo man beim ZDF später wieder die üblichen Probleme mit hatte. Schiedsrichter Sascha Stegemann versah am Ende noch den Berliner Coach mit einem Platzverweis, nicht umsonst ist dieser Schiri maximal umstritten. Allgemein war der Auftakt in diese Pokalrunde schon passend zu Halloween eher gruselig und so gab es auch im Schwabenland keine wei-teren Treffer. Es blieb also beim 1:0, womit der Stuttgarter Lauf blieb, wie auch der freie Fall von Union. Erstaunlich schon beim ersten Durchgang der ARD-Konferenz in der Sportschau-App, die komplette Lobhudelei auf die Schiris, mit der Ausnahme Bad-stübner, da alles angeblich so klar war. Dafür keine Anmerkung in Sachen Verzerrung durch den fehlenden Videobeweis, es bleibt eine sonderbare Blase.

Halloween ohne Überraschungen

Auf dem heiligen Berg der Pfalz trafen zum späten Termin an Halloween der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Köln aufeinan-der, was man live im ZDF verfolgen konnte. Es startete mit einer ganz feinen Choreo der Roten Teufel und natürlich mit Pyro. Es dauerte fast 20 Minuten, dann bebte der Betze mit dem 1:0, was auch schon in Ordnung ging. Es blieb bis zur Pause bei diesem Ergebnis, wobei es immer zerfahrener wurde. Der zweite Durchgang und ein Blitzstart vom FCK zum 2:0. Es dauerte keine Ewig-keit bis zu einem Lauterer Freistoß, der zum 3:0 führte, wo man auch über Platzverweis gegen Köln diskutieren konnte. Jetzt war die Frage, so ironisch es klingt, wie Kaiserslautern mit dem Spielstand umgehen würde, hatten sie doch zuletzt immer wie-der Probleme an dieser Stelle. Daher war der prompte Anschluss vom Effzeh keine riesige Überraschung. Es gab dann erst ein-mal einen Platzverweis gegen die Kölner Bank, was keine größere Bedeutung hatte, ganz anders hätte es mit dem folgenden 3:2 aussehen können. Spätestens jetzt tobte in der Pfalz das Kopfkino, da kam kurz danach ein Platzverweis gegen die aktive Kölner Elf natürlich gelegen. Zunehmend verlor Schiri Sven Jablonski die Kontrolle, am Ende zum Vorteil für die Pfälzer, die das 3:2 hiel-ten und die Geißböcke somit rauskickten. Außerdem gab es noch die Wiederholung vom Wochenende zwischen Borussia Mön-chengladbach und dem 1. FC Heidenheim. Es sah früh nach einem ähnlichen Ausgang aus. Doppelschlag Jordan, 2:0 da waren keine zehn Minuten auf der Uhr. Am Ende des ersten Durchgangs stand dann schon ein 3:0. Auf dem Weg in die Schlussphase noch der 3:1-Anschluss. Mehr passierte nicht und so war es auch im Pokal eine klare Sache. Einen Kracher gab es noch auf der Alm zwischen Arminia Bielefeld und dem Hamburger SV. Schiri Robert Kampka wurde schnell zum Gesprächsthema, wobei es auch fußballerisch nur gute zehn Minuten dauerte, bis es mit dem 1:0 Erwähnenswertes in Sachen Fußball gab. Es blieb bis zur Pause auch erst einmal so. Auf dem Weg in die Schlussphase der Ausgleich und damit zum Schluss die Verlängerung, wo sich nichts mehr tat und somit die Lotterie im Elfmeterschießen entscheiden sollte. 4:5 hieß es am Ende und der HSV hatte es doch noch geschafft. Das letzte Dienstagsspiel bestritten die SpVgg Unterhaching und Fortuna Düsseldorf und dort stand zur Pause doch etwas überraschend ein 1:0. Zehn Minuten nachdem Wiederanpfiff dann ein Foulelfmeter von Schiedsrichter Alexander Sather für die Spielvereinigung und plötzlich das 2:0. Es dauerte aber nicht sehr lange und die Fortuna war mit dem 2:1 wieder dran. Spätestens jetzt  wurde es wild und bald stand es 3:3. Die nächste Verlängerung stand so am Ende an und es wurde eine klare Geschichte und F95 setzte sich mit einem klaren Sieg durch. Auch den 3:6-Endstand hätte es aber schon früher geben können, obwohl die Statistik klar gegen die Fortuna sprach.

Schluss mit dem Gruseln?

Am frühen Mittwochabend trafen Holstein Kiel und der 1. FC Magdeburg aufeinander und hoch im Norden gab es den ersten Mittwochstreffer und zwar zum 0:1. Es dauerte auch nicht lange bis zum 0:2, was für ein Start für den FCM. Bis zur Pause kam nichts mehr hinzu, was für Kiel eher glücklich war. Im zweiten Durchgang traf Magdeburg weiter, allerdings erst einmal ins fal-sche Tor, womit es 1:2 stand. Es sollte verrückt weitergehen, so viel sei schon verraten und so folgte in Kiel der vierte Treffer durch den FCM und es war tatsächlich das 2:2. Damit schossen sich die Magdeburger ganz am Ende selber in die Verlängerung. Zum Auftakt natürlich der fünfte FCM-Treffer, diesmal dann aber wieder ins richtige Tor zum 2:3. Dann standen auch schon die letzten 15 Minuten an und die Frage war, ob Kiel noch ein Tor schaffen würde, was immerhin für die Lotterie gereicht hätte. Das Unfassbare sollte geschehen und mit der allerletzten Situation gab es wirklich noch den ersten Kieler Treffer des Abends und da-mit das 3:3 und das Elfmeterschießen. In Summe stand am Ende ein 6:7, was natürlich in Ordnung ging, anders rum hätte man aber wohl wirklich Pokalgeschichte geschrieben. Der SC Freiburg empfing den SC Paderborn und dort war der zweite Mittwochs-treffer ebenfalls das 0:1. Im Breisgau dauerte es dann allerdings eine satte halbe Stunde bis zum 0:2, dies war dann später auch der Halbzeitstand, der doch etwas überraschte. Nach der Pause ging es munter, wie gehabt, weiter und so dauerte es nicht lange bis zum 0:3. Erst gut 20 Minuten vorm regulären Ende schaffte Freiburg das 1:3 und dies kam zu spät, denn mehr gab es nicht und so war Paderborn weiter und Freiburg raus. Der SV Sandhausen hielt 20 Minuten gegen Bayer 04 Leverkusen durch, dann ein Elfer von Schiedsrichter Richard Hempel für den SVB und das 0:1. Mehr gab es bis zur Pause nicht, was auch daran lag, dass die B-Elf aus Leverkusen natürlich nicht eingespielt war. Kurz nach der Pause das 1:1, dies war für die Sportschau-App dann scheinbar zu viel und so brach die Übertragung zusammen. So viel zur Eigenwerbung, dass man dort nichts verpassen würde, denn dadurch verpasste man dann das 1:2, da man erst zum 2:2 wieder live drauf war. Dort gibt es gefühlt keine Kon-ferenz ohne schwerwiegende Probleme und dies alles finanziert über die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag und die Pro-bleme häuften sich auch diesmal wieder, was sich nicht nur auf dieses unglaubliche Spiel bezog. Während man die technischen Probleme nicht wirklich in den Griff bekam, folgte in der Schlussphase das 2:3, mittlerweile war allerdings auch das A-Team auf dem Platz. Jetzt lief es und so folgte das 2:4 und auch noch der verdiente 2:5-Endstand. Damit bleibt Leverkusen mit Pauli das einzige Profiteam, welches diese Saison noch kein Spiel verloren hat. Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim boten im West-falenstadion viele Chancen aber erst kurz vor der Halbzeit den 1:0-Pausenstand, was allerdings ein Glückstor war. Im zweiten Durchgang war 1899 eher am Zug aber es flachte vor allem ab. Kurz vorm Ende noch ein Platzverweis gegen die SAP-ler aber da war es auch schon durch. 1:0, Dortmund weiter, dann am Ende aber doch ein eher gruseliger Kick. Somit war es mit dem Gruseln noch nicht ganz vorbei, was sich natürlich vor allem auch wieder auf die Sportschau-App bezog, außerdem folgten noch die späten Spiele.

Wenn der Sport siegt

Den ersten Treffer am Mittwoch bei den späten Spielen setzte Eintracht Frankfurt beim FC Viktoria Köln, was natürlich keine Überraschung war. Bis zur Halbzeit sollte allerdings auch nichts mehr hinzukommen. Der zweite Durchgang war ebenso un-spektakulär und quasi fast erst mit dem Schlusspfiff machte die SGE mit dem 0:2-Endstand den Deckel drauf. Das Free TV-Livespiel bestritt natürlich wieder der FC Bayern München, diesmal beim 1. FC Saarbrücken. All dies gab es samt der üblichen FCB-PR-Show bei der ARD. Konnten sich die Bayern sonst immer wieder über Extrawürste freuen, wie schon die erste Pokal-runde zeigte, sollte dieses Spiel offensichtlich unbedingt an diesem Termin stattfinden. Dazu muss man wissen, dass am Wo-chenende das Ligaspiel in Saarbrücken noch abgebrochen wurde, da es abgesoffen war. Nun setzte man eben alles daran, dass es am Mittwoch anders laufen sollte und so gab es am Morgen natürlich das Go für den Ludwigspark. Ein neues Stadion, wo Land unter war, was wieder viel über Deutschland und Infrastruktur aussagte. Zurück zum Spiel, lobenswert natürlich die Heim-stimmung samt Choreo und Pyro. Die erste Halbzeit bot das gewohnte, immer wieder unsportliche Bayernspiel, mit permanen-ten Geschwurbel, vor allem von FCB-Coach Thomas Tuchel mit den Schiris. Überzeugenden Fußball gab es von den Gästen eher gar nicht und so ging es dann mit einem für die Bayern schmeichelhaften 1:1 in die Pause. In der zweiten Halbzeit ging der FCB dann richtig auf die Knochen, angemessene Sanktionen von Schiri Frank Willenborg blieben natürlich aus, was schon lange nicht mehr erläutert werden muss. Wenn ARD-Kommentator Florian Naß selbst Gesundheitsgefährdungen durch den FCB noch banali-siert, fehlen einem wieder einfach nur die Worte. Umgekehrt brauchten sich die Bayern beim Schiri nur zu beschweren und schon kam der Pfiff und das Ticket, einfach unbeschreiblich. Mit Sport hat so etwas dann natürlich gar nichts mehr zu tun. Dies-mal half all dies nichts, selbst das Spiel weit über die angezeigte Nachspielzeit zu strecken, brachte nichts, denn kurz vorm Ende hatte der FCS hochverdient das 2:1 geschafft. Gerade gegen all die geschilderten Widerstände, eine riesige Leistung. Einfach schön, wenn sich der Sport dann, obwohl man es ihm so schwer machte, doch durchsetzt. Tuchel kommt weiter nicht auf Tou-ren, das Comeback von Neuer gescheitert, ein vielsagender Abend im Saarland. Zum späten Termin gab es auch noch Hertha BSC Berlin gegen den FSV Mainz 05. Eigentlich wäre es ein torloser erster Durchgang geworden, mit der letzten Aktion sprach Schiri Matthias Jöllenbeck der Hertha aber noch einen Elfer zu und so stand es zur Halbzeit 1:0. Kurz nach der Pause folgte dann auch noch ein Handelfmeter zum 2:0. Zehn Minuten später kam noch das 3:0, aus dem Spiel heraus, hinzu. Dies war später auch der Endstand, in einem eher öden Spiel. Man sieht schon, wie dünn die späten Spiele begannen, dazu passte auch eine torlose erste Hälfte zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hansa Rostock. Dazu muss man sagen, dass beide Teams einen Hand-elfer hätten bekommen müssen, beide wurden aber von Schiri Arne Aarnink verweigert. Erst nach fast einer Stunde ging Ros-tock aus dem Nichts in Führung, allerdings erfolgte fünf Minuten später schon das 1:1. Gut zehn Minuten später hatte Hansa mit dem 1:2 aber die Führung wieder zurück. Erneut fast mit dem Schlusspfiff auch im Frankenland der letzte Treffer der regulären Spielzeit und zwar zum 2:2, damit ging es ab in die Verlängerung. Hier ging der erste Treffer auch wieder auf den Club. So ging es mit 3:2 in die letzte Viertelstunde. Ganz am Ende noch ein umstrittener Elfer für den FCN, der allerdings verschossen wurde aber das 3:2 reichte für die nächste Runde. Man kann wohl festhalten, dass es im Pokal wirklich etwas besser wurde, vor allem da die beiden großen Fußballunternehmen aus Leipzig und München raus sind und man wird sie nicht vermissen. Somit war Hal-loween tatsächlich das gruseligste an dieser Pokalrunde, was verdammt gut ist. Morgen geht es dann auch schon in der Bundes-liga weiter und man hat so eine Ahnung.


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