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In der Dauerschleife


Dieses schwarze BALLacker-dÜsign von Thorsten Hülsberg zeigt auf rotem Grund ein Widerstandszeichen in dem in alter Schrift das Wort RESPECT steht.

Englische Woche heißt das Stichwort und so erlebt man Fußball in diesen Tagen förmlich in einer blutleeren Dauerschleife. Respekt gegenüber der Welt außerhalb der Topligen im deutschen Fußball kann man dabei auch nicht wirklich erkennen, was Grund genug dafür ist, auch im Fußball den Widerstand nicht zu vergessen. Am Dienstag ging es so schon weiter und es standen dann die Spiele an, welche man eigentlich Anfang April genießen wollte. Aber durch den bekannten Umgang mit Corona fand der 28. Spieltag erst jetzt statt und markierte somit den dritten Geisterspieltag. Auf vier unterschiedliche Termine zerfleddert, begann es am frühen Dienstagabend mit dem Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. Auch an diesem Spieltag ging es wieder überall mit der großen Heuchelei in Sachen Schweigeminute los und dann drehte vor allem erst einmal der BVB auf. Schon nach knapp einer Viertelstunde das erste diskussionswürdige Gelb gegen die Borussia von Schiedsrichter Tobias Stieler. Da der Kick weit hinter dem zurückblieb, was man im Vorfeld daraus gemacht hatte, konnte man sich zur Hälfte des ersten Durchgangs immerhin über die ablehnungswürdige Technik aufregen, die ohne Folgen genutzt wurde. Kurz vor der Pause dann der 0:1-Halbzeitstand, der genau umgekehrt eher zum Spiel gepasst hätte. In der zweiten Hälfte starteten die Bayern, wie man es kennt, mit der üblichen Foultaktik, ohne scheinbar Sanktionen von Stieler befürchten zu müssen. Dem Spiel fehlten die Highlights dann noch mehr, was aber einfach zur Umstellung auf eine Geistersaison passt. Ab der 55. Minute wurde es endgültig wieder ein übliches Bayernspiel, Jerome Boateng, der Lieblingsnachbar, hielt einen Schuss von Erling Haaland und auch dies interessierte Schiri Stieler nicht weiter. Zufällig war scheinbar genau in diesem Moment auch der Kölner Keller in Quarantäne und mischte sich so nicht ein. Wieder einer der Zufälle, die auch in dieser Saison für die bekannte Entwicklung in  der Liga sorgten. Damit war das Spiel nachhaltig verändert und das Märchen vom Bayerndusel glaubt doch hoffentlich schon lange niemand mehr. Ist allerdings in dieser Saison kaum ein Problem, da sie spätestens seitdem ablehnungswürdigen Neustart sportlich abschließend nicht mehr zu bewerten ist. Tore fielen keine mehr, Haaland konnte zum Schluss auch nicht mehr helfen, da er nach einem Zusammenstoß, ausgerechnet mit Stieler, verletzt raus musste. Wenn dies das Beste gewesen sein soll, was der deutsche Fußball zu bieten hat, gibt es gleich noch ein Problem, denn dieses 0:1 war in jeglicher Hinsicht ein Armutszeugnis.

Fußball am aber nicht immer im Fluss

Danach standen zum späteren Abendtermin noch drei Partien an. Bayer 04 Leverkusen hatte nach zwei erfolgreichen Auswärtsgeisterspielen, die Geisterspielheimpremiere am Rhein gegen den VfL Wolfsburg. Ein flottes Spiel, wo allerdings das 0:1 erst kurz vor der Pause fiel. Dieser Halbzeitstand passte nicht so ganz zum Spielverlauf in den ersten 45 Minuten. Bayer kam dann doch etwas verunsichert aus der Kabine, womit das 0:2 nach einem abgefälschten Freistoß, nach etwas über einer Stunde, nicht wirklich überraschte. Übrigens das erste Tor aller Partien im zweiten Durchgang. Kurz danach das 0:3, womit es ein gebrauchter Abend am Rhein wurde. Dieser baute sich eine Viertelstunde vorm Ende mit dem 0:4 weiter aus. Kurz vorm Schlusspfiff dann noch der Anschlusstreffer zum 1:4-Endstand und im Fluss war da für die Heimpremiere gar nichts. Eintracht Frankfurt versuchte am Main gegen den SC Freiburg endlich in der Geistersaison anzukommen. Dies wurde mit dem ersten Treffer der späten Spiele erst einmal vom SCF mit dem 0:1 verhindert, da waren schon fast 30 Minuten auf der Uhr. Es dauerte dann nicht lange und es fiel der zweite Treffer zu diesem Termin zum 1:1. So ging es mit ordentlich Schwung am Main in die Pause. Nach fast 70 Minuten kam dann ein Doppelschlag der Breisgauer, womit es 1:3 stand und dies wo die SGE den Schwung eigentlich besser durch die Pause mitgenommen hatte.  In der Schlussphase dann er Anschluss der Adler, womit es bei 2:3 noch einmal spannend werden sollte und mit dem folgenden 3:3 die Hochspannung perfekt war. Allerdings blieb es dabei, womit am Main aber doch noch etwas in Fluss gekommen war. Den Abschluss am Dienstag gab es dann an der Weser, wo Werder Bremen auf Borussia Mönchengladbach traf. Hier hatte man sich mehr erhofft aber in den ersten 45 Minuten fehlten nicht nur die Tore. So sollte es sich auch im zweiten Durchgang mau fortsetzen und es fielen auch keine Tore mehr. Für Bremen war dies ganz okay, die Fohlen verschenkten hingegen ganz klar zwei Punkte. Ein Blick auf die Tabelle zeigt zunehmend, ganz unabhängig von der aktuellen Katastrophe, dass die große Spannung, wie vermutet, nur ein billiges Showelement dieser Saison war. An diesem Abend wurde dann auch noch bekannt, dass eine erste Regionalliga abgebrochen werden soll. Chaos bleibt damit auch im Fußball ganz oben auf der Agenda, anders formuliert, beim DFB ist weiterhin nichts im Fluss.

Bekannte Namen

Den frühen Termin am Mittwochabend gab es für RB Leipzig und Hertha BSC Berlin. Es sollte wieder eher mau losgehen. Immerhin gab es im ersten Durchgang zwei Standardtreffer nach Ecken, die zum 1:1-Pausenstand führten. Die zweite Hälfte brachte leider keine Besserung aber immerhin konnte man auf halber Strecke dann etwas lachen. Waren die Dosenkicker gerade erst klar gelbrot dezimiert worden, machte sich Hertha-Keeper Rune Jarstein das 2:1 gleich mal selbst rein. In der Schlussphase dann noch einmal eine klare Schiedsrichterentscheidung, die zu einem Elfer für die Hertha und zum 2:2-Endstand führte. Es hatte, auch mit vier Toren, etwas von einem ermüdenden Trainingskick und war somit kein guter Auftakt in den Mittwoch. Weiter ging es mit vier Begegnungen zum späten Termin und 1899 Hoffenheim traf auf den 1. FC Köln. Schiedsrichter Felix Brych setzte mit einer Gelben gegen Hoffenheim das erste Zeichen, das zweite folgte mit dem 1:0, was zugleich der erste Treffer der späten Mittwochsspiele war. Nach gut der Hälfte des ersten Durchgangs gab es von Mr. Phantomtor, mit Unterstützung des Kölner Kellers, dann einen überharten Platzverweis gegen den FC. Was die ablehnungswürdige Technik angeht, muss man auch für diesen Spieltag festhalten, dass der Einsatz offensichtlich völlig willkürlich geschieht, wenn man knallharte Manipulation ausschließen mag, was jeder für sich entscheiden darf. Das 2:0 vor der Pause war damit keine Überraschung. Der erneute Einsatz der Technik, die wirklich niemand braucht, womit der Treffer kassiert wurde, überraschte natürlich ebenfalls nicht. So ging es dann kurz danach mit 1:0 in die Kabine. Die Kölner waren nach der Pause gedanklich noch nicht ganz da, da stand es dann auch schon 2:0 und sogar direkt 3:0. Dann wieder Brych mit dem nächsten Platzverweis und so waren beide Teams dezimiert. Man muss nicht erwähnen, dass es längst ein kaum überraschendes Kartenspiel war. Es sind wirklich immer wieder die bekannten Namen, die in den immer gleichen Zusammenhängen auftauchen. Nach einer Stunde dann das 3:1 und damit der Kölner Anschluss. Was der Partie noch irgendwie fehlte, war ein Elfer und den sollte es auch noch geben und zwar nach einem Handspiel. Für die Geißböcke trat wieder Mark Uth an und schaffte es in kürzester Zeit auch diesen nicht zu verwandeln, so blieb es bis zum Schluss beim 3:1.

Und noch ganz schön viel Tabellenkeller

Dann gab es am Rhein eigentlich noch ein interessantes Westderby zwischen Fortuna Düsseldorf und Schalke 04. Ein 0:0 zur Pause zeigte auch dort, was Geisterspiele aus dieser Restsaison machen. Schalke kam dann besser in die zweite Hälfte und ging früh mit 1:0 in Führung. Nach knapp über einer Stunde dann der Ausgleich und große Diskussionen mit Schiedsrichter Tobias Welz, also auf in den Kölner Keller, was aber am 1:1 nichts änderte. Kurz danach hatten die Fortunen das Spiel mit dem 2:1 und ohne Diskussionen gedreht. Es war schon eine ganz andere zweite Hälfte und da keine Tore mehr hinzukamen, mit dem besseren Ende für die Düsseldorfer. Außerdem spielten der FC Augsburg und der SC Paderborn gegeneinander. Auch dort gab es erst einmal 45 unbefriedigende Minuten ganz ohne Tore. Auch wenn es danach im zweiten Durchgang minimal besser wurde, blieben die Tore bis zum Schluss aus, was für den SCP am Ende nicht reichen könnte. Zum Abschluss bleibt so noch die Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FSV Mainz 05 zu erwähnen. Dort gab es mit dem frühen 0:1 das zweite Tor der späten Abendspiele. Nach knapp über einer halben Stunden dann ein ziemlich überraschendes Standardtor für die Eisernen zum 1:1. Danach dann der nächste Platzverweis des Abends, diesmal von Schiri Robert Schröder und damit eben in der Hauptstadt und zwar gegen Union, auch über diesen konnte man diskutieren. Dann ging es auch schon mit dem Unentschieden in die Pause. Die zweite Hälfte bot keine Tore mehr und so galt damit abschließend, ebenfalls für den ersten Geisterspieltag unter der Woche, dass es einfach nur ein Fehler war, die Saison ausspielen zu lassen. Eben nicht  nur durch kleinere Probleme mit dem viel diskutierten Hygienekonzept, welche ebenfalls wieder auftraten. Es bleibt dabei, man kann nur hoffen, dass niemand ernsthaft erkrankt oder gar schlimmeres geschieht. Gelernt hat man aus der ganzen Situation offensichtlich rein gar nichts, was nicht anders zu erwarten war und jetzt eben auf maximalen Widerstand der wahren Fans treffen muss.


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